Dass Jennifer Aniston (39) und John Mayer (30) ein Techtelmechtel haben, ist schön. Wie heftig die beiden verknallt sind, zeigen jetzt neueste Schnappschüsse.
Die Dachterrasse von Anistons Freundin Courtney Cox (43). Jen fliegt John in die Arme, wirft sich an seinen Hals. Er schlingt seine Hände um ihre Hüfte. Sie strahlt ihn überglücklich an, wirft den Kopf in den Nacken, greift in sein Wuschelhaar und vergräbt ihre Nase in seinem Nacken.
Das müssen wahre Frühlingsgefühle sein! Wie schön…
*) Laut “Splash News” handelt es sich um eine Bekannte Mayers, “A Socialite’s Life” vermutet, es handele sich um Rosanna Arquette, die Schwägerin von Courteney Cox Arquette, auf deren Dachterrasse die Aufnahmen entstanden.
Die brasilianische Indianerbehörde FUNAI hat unlängst einige Fotos einer Indianergruppe im brasilianischen Amazonasgebiet öffentlich gemacht. Und “Bild”?
“ERKLÄRT DAS GEHEIMNISVOLLE DSCHUNGEL-VOLK”, was sonst?
Und ja, es ist wohl wirklich die “Bild”-Zeitung, die da am Samstag das Dschungel-Volk “erklärt” hat – auch wenn das Blatt selbst einen anderen Eindruck erweckte und sich gleich mehrfach auf “Dr. Jochen Schulz (50) von der Universität Leipzig” berief.
Schulz jedoch ist (wirkennendas) mit der Darstellung nicht besonders glücklich. Wie uns der Ethnologe auf Nachfrage sagt, handele es sich bei dem “Bild”-Artikel “um keine adäquate Darstellung” — zumal die “Bild”-Autoren “sehr viel dazugedichtet” hätten.
Dazugedichtet? Tatsächlich finden sich – zwischen zwei offenbar halbwegs korrekt wiedergegebenen Schulz-O-Tönen – zum Beispiel ganz nebenbei auch die Spinnen aus der Überschrift wieder:
Zudem halten sie [die Indios] sich Jagdhunde, zahme Vögel und sogar Vogelspinnen.
Von ihm, so Schulz, stamme diese Erklärung nicht. Ganz abgesehen davon, dass selbst die FUNAI betont, “eigentlich sonst nichts von diesen Indios” zu wissen, ist dem Experten nach eigenem Bekunden insbesondere von gezähmten Spinnen als Indio-Haustieren schlichtweg “nichts bekannt”. Und eine Quelle für die offenbar ganz und gar abwegige Behauptung gibt “Bild” nicht an.
Auf die Frage von “Bild”, mit welcher Kulturstufe das Leben der Indianergruppe zu vergleichen sei, habe Schulz übrigens davor gewarnt, “um Gottes willen nicht mit Begriffen wie ‘Steinzeit’ zu operieren” – mit, nun ja, mäßigem Erfolg:
Bei Bild.de sorgen sie vor allem für eine Falschmeldung:
Was man bei Bild.de offenbar übersehen hat: Im Sächsischen Landtag sitzen auch vier fraktionslose, ehemalige NPD-Mitglieder, von denen nach Aussage des Landtagssprechers drei ihre Stimme abgegeben haben.
Soviel ist sicher: Was Bild.de gerade für sicher hält, ist es nicht.
Mit Dank auch an Michael Z. und Thomas W.
Nachtrag, 13.16 Uhr: Während sich “Spiegel Online” inzwischen bei den Lesern für eigene Voreiligkeit entschuldigt hat, kommt man bei der “taz” leider zu einem ähnlich falschen Fazit wie Bild.de: “Das heißt: Er wurde er von mindestens drei Abgeordneten einer demokratischen Partei gewählt”, heißt es auf taz.de.
Nachtrag, 14.36 Uhr: Mittlerweise haben viele Nachrichtenseiten ihre Berichte “entschärft” oder wie taz.de klammheimlich komplett umgeschrieben (Nachtrag, 14.56 Uhr: und sich nachträglich immerhin auch eine Entschuldigung für “den Fehler” abgerungen), während Bild.de unbeirrt bei seiner (falschen) Darstellung bleibt.
Nachtrag, 16.22 Uhr: Später als so ziemlich alle anderen hat nun auch Bild.de den Artikel nachgebessert — bzw. (ähnlich wie z.B. taz.de) komplett neu geschrieben und enteklarisiert, aber (anders als z.B. “Spiegel Online”, taz.de und stern.de) ohne auch nur ansatzweise auf die frühere, falsche Darstellung hinzuweisen. Unter der Überschrift “Ein Sorbe regiert Sachsen” heißt es an der Stelle, an der zuvor die “Soviel ist sicher”-Formulierung stand, nun:
Außer acht NPD-Mitgliedern sind jedoch noch vier weitere ehemalige NPD-Fraktionsmitglieder als fraktionslose Abgeordnete im Landtag vertreten.
Der Verdacht, es könnten Mitglieder der CDU, SPD, FDP, Linken oder Grünen dem NPD-Kandidat ihre Stimme gegeben haben, wurde vollständig aus dem Text getilgt.
Auch “BILD-Vatikan-Sonder-Korrespondent” Andreas Englisch muss ja Woche für Woche seine Bild.de-Kolumne “Die Woche von unserem Papst”[heißt wirklich so]* mit irgendetwas füllen. Aktuell unter anderem mit folgender Sensation Neuigkeit:
Erstmals in der Amtszeit Benedikt XVI. ändert der Vatikan eine Zeremonie, um den Papst zu schonen. Die traditionelle Prozession zu Fuß an Fronleichnam von der päpstlichen Bischofskirche San Giovanni in Laterano zur Hauptmarienkirche Santa Maria Maggiore entfällt. Der Papst wird im Auto gefahren. (Hervorhebung von uns.)
Das mit dem Auto stimmt. Aber wie’s aussieht, hat der Papst-Beauftragte Englisch zumindest in den vergangenen Jahren die Fronleichnamsprozession einfach mal geschwänzt. Sonst wüsste er doch, dass Benedikt XVI. auch schon 2007 “im Auto” fuhr. Und 2006. Und 2005. So wie schon 2004, 2003, 2002, 2001 usw. sein Vorgänger Johannes Paul II. Und so, wie nicht zuletzt Radio Vatikan vorab verlautbaren ließ:
Auch bei der diesjährigen Fronleichnamsprozession mit Papst Benedikt XVI. vom Lateran zur Basilika Santa Maria Maggiore wird Benedikt auf einem großen Pick-Up transportiert. (Hervorhebung von uns.)
Mit Dank an Volker K. und unseren Vatikan-Sonder-Korrespondenten Ulf.
*) Nachtrag, 28.5.2008: Bild.de hat die Kolumne umbenannt in “Die Woche von Papst Benedikt XVI.” und bei der Gelegenheit auch den Namen des Kolumnisten berichtigt. An(d)reas Englischs vermeintliche “im Auto”-Neuigkeit hingegen wird unkorrigiert weiterverbreitet.
Schon bei dieser Wortkombination sollte man hellhörig werden — erst Recht aber bei der folgenden:
Wenn wir Bild.de richtig verstanden haben, will man nämlich herausgefunden zu haben, dass Fotos, die einen Mann zeigen, wie er im Grand Canyon über einem 1000 Meter tiefen Abgrund von einem Fels zum anderen springt, durch suggestiven Bildausschnitt und irreführende Beschriftung[ups, falscher Link, der richtige ist hier oder hier] einen falschen Eindruck erwecken. Oder wie Bild.de schreibt:
Zeitungen weltweit druckten dieses Foto, titelten: “Ein Sprung über 1000 Meter Tiefe”. BILD.de recherchierte und fand heraus: Alles Quatsch!
Nun ja: Eigentlich ist der “Quatsch” längst bekannt. Einschlägige “urban legend”-Websites wie snopes.com haben den Grand-Canyon-Sprung bereits im Januar 2007 als wenigerdramatisch enttarnt. Und selbst beim britischen “Guardian”, wo man offenbar am vergangenen Freitag verspätet auf die Irreführung reingefallen war, hat man den Fehler erkannt und eingestanden – übrigens noch am selben Tag bzw. zwei Tage, bevor “BILD.de recherchierte”.
Mit Dank an die vielen, vielen Hinweisgeber, die z.T. behaupten, ihre Recherchen hätten “keine 5 Minuten” gedauert!
Als wollte man sich bei “Bild” mit Daums “überraschender Wende” und seinem “Rücktritts-Rückzieher” (wir berichteten) nicht so recht abfinden, findet sich der obige “Bild”-Artikel(entwurf?)* mit Datum vom gestrigen Freitag aktuell verlinkt auf Bild.de.
Mit Dank an Lasse P., Max S., Benno K. und Stefan J.
*) Nachtrag, 20.28 Uhr: Wo vorhin noch die “Daum geht”-Meldung stand, steht jetzt nixxx mehr.
Wenn ein 76-jähriger Mann einen Hirntumor hat, was würde Ihnen dazu einfallen?
Uns ist Elisabeth Volkmann eingefallen, “Bild” etwas anderes. Doch dazu gleich. Als Volkmann jedenfalls vor zwei Jahren 70-jährig an akutem Herz- und Kreislaufversagen starb, schrieb “Bild”:
Liegt ein Fluch über der Klimbim-Familie?
Der Fluch bestand für “Bild” damals in Selbstmord (Michael Pfleghar), Schlaganfall (“Peer Augustinski”), “nie Glück mit den Männern” (Ingrid Steeger) und Volkmanns Tod.
Aber das ist natürlich nix gegen, sagen wir, die Kennedys. Die können in der “Bild”-Schicksalsbilanz mit den Klimbims locker mithalten: 3x Flugzeugabsturz (Joseph Kennedy jr., Kathleen Kennedy, John F. Kennedy jr.), 2x Attentat (John f. Kennedy, Robert Kennedy) und 1x Lymphdrüsenkrebs (Jacky Kennedy Onassis) in 55 Jahren.
Und nun, neun Jahre nach dem letzten Schicksalsschlag, haben die Ärzte bei JFKs gerade mal 76-jährigen Bruder Ted “einen bösartigen Tumor in der linken Gehirnhälfte entdeckt”! Für “Bild” ein klarer Fall:
Um es mit Spießer Alfons zu sagen:
Wer hier wirklich zugeschlagen hat, war nicht das Schicksal, sondern der BILD-Autor.
Über Christoph Daum, Trainer des 1. FC Köln, schrieben “Bild”undBild.de am Dienstag vergangener Woche überraschend dies:
(…) Er wird zurücktreten. BILD weiß: Seine Entscheidung steht fest, auch wenn er sie (noch) nicht verkünden will.
(…) Spätestens Montag! Dann steht fest: Christoph Daum (54) wird den 1.FC Köln verlassen.
(…) Daum wird die Kölner trotz der Rückkehr in die Bundesliga zum Saisonende vorzeitig verlassen. Auch ein Vertrag bis 2010 kann Daum nicht halten (…). Der Absprung steht aufgrund seiner Ausstiegsklausel unmittelbar bevor.
Seit gestern abend steht wohl fest: Die “Bild”-Behauptungen sind falsch, Daum wird nicht zurücktreten. Oder, um’s mit der aktuellen “Bild” zu sagen:
Allerdings liegt dazwischen eine turbulente Woche.
Unmittelbar nach dem “BILD weiß”-Bericht nämlich erklärte Daum im Kölner “Express”:
An dieser Stelle muss ich alle irren Spekulationen beenden: Selbstverständlich will ich weiter beim FC bleiben. (…) Das ist jetzt keine Pokerei (…).
“Welt Online” hielt Daums “Pokerei”-Dementi anschließend jedoch selbst für Pokerei und “eine Retourkutsche” auf die Rücktrittsmeldungen. Und auf die Frage, ob denn möglich sei, “dass der Trainer des 1.FC Köln in der kommenden Saison nicht Christoph Daum heißt”, antwortete Daum im Interview:
Ich kann diese Möglichkeit nicht gänzlich ausschließen.
“Welt Online” waren an diesem Tag nicht mal die einzigen mit einem Daum-Interview. Und als am selben Tag der “kicker” fragte, ob denn wohl jemand überrascht sein dürfte, wenn er tatsächlich Trainer bliebe, orakelte Daum:
Einen* gibt es wohl. Denjenigen, der mich hier weghaben will. Der wird überrascht sein.
*) Einen Tag nach dem “kicker”-Interview wollte Daum seine Aussage ausdrücklich “auf einen Medienvertreter” bezogen wissen.
Die “Bild”-Zeitung indes reagierte mit einer “BILD-Analyse” zum “Daum-Dilemma”:
“Dass andere Themen jetzt, bevor die Saison zuende ist, in den Mittelpunkt kommen, dafür kann ich nichts. Das liegt an der Kölner ‘Bild’-Redaktion, das ist ‘ne persönliche Sache.”
“Daum weg”, schrieb BILD nach dem Aufstiegs-Finale gegen Mainz. (…) Der Trainer reagierte sauer und sprach von einer “persönlichen Sache” mit BILD-Köln [siehe Kasten].
Nun gut! (…) Gestern erklärte Daum in einem RPR1- Radio-Interview: “Es wird Gespräche (mit dem FC) geben, die vom Ergebnis her offen sind.”
Und später: “Es steht nichts fest…”
Daraus könnte man auch einen Rücktritt interpretieren.
Daraus, ähm, könnte man auch ein Zurückrudern interpretieren. Was allerdings das großspurige “BILD weiß” betrifft, mit dem das Hin und Her begann, gibt es im Nachhinein drei Möglichkeiten:
A: “Bild” hatte sich von irgendwem (oder Daum) irgendwas erzählen lassen und als Tatsache hinausposaunt.
B: “Bild” hatte sich für Daums Pokerei (inkl. Dementis, Beschimpfen-Lassen und Doof-Dastehen) einspannen lassen.
C: “Bild” hatte keine Ahnung und einfach irgendwas behauptet.
Unplausibel ist keine der Versionen. Nur…
…mit Journalismus haben sie alle drei nichts zu tun.
Nachtrag, 19.5.2008: Wie blöd kann man eigentlich sein? Offenbar hat sich doch noch jemand bei Bild.de erbarmt und sich den “Ardennen-Käse” nochmals vorgeknöpft. Naja, eigentlich hat jemand bei Bild.de nur die “de”-Endung der Internetadresse in “ch” geändert, die falschen “Ardennen” aber weiterhin falsch dastehen lassen. Ach ja: Und klickt man auf den “ch”-Link, gelangt man nach wie vor auf die falsche “de”-Website.
2. Nachtrag, 0.31 Uhr: Ach, und beim Korrigieren von Fehlern macht Bild.de keiner was vor. Inzwischen hat sich offenbar noch mal jemand an den Käse gewagt, den Link wirklich korrigiert und sogar die “Ardennen” aus dem Textchen entfernt. Leider hatte der Korrektor aber wohl keine Überschriftenberechtigung, weswegen da nach wie vor der berühmte “Ardennen-Käse” angepriesen wird. Echt wahr.
Fortsetzung folgt?
Fortsetzung folgt!
3. Nachtrag, 20.5.2008: Der Überschriftenberechtigte hat im Reise-Ressort vorbeigeschaut und viereinhalb Tage nach Veröffentlichung “Käse” aus dem “Ardennen-Käse” gemacht.
4. Nachtrag, 15.39 Uhr: BILDblog-Leser Mathias W. weist uns soeben darauf hin, dass die Familienpauschale im Maison du Gruyère offenbar nicht “6,20 Euro” (Quelle: Bild.de) sondern “8 Euro” (Quelle: lamaisondugruyere.ch) beträgt.
Es ist kein schöner Artikel, den die “Bild”-Reporter Oliver Löhr und Christian Stenzel da an Pfingsten geschrieben haben, nachdem auf einer Flugschau in Eisenach ein Pilot mit seinem Flugzeug aus bislang ungeklärter Ursache beim Start von der Bahn abgekommen war und mehrere Menschen z.T. tödlich verletzt hatte.
“Großes Unverständnis”
Opferjurist Thomas Kämmer (…): “Die Situation des Piloten ist in keiner Weise mit dem unermesslichen Leid der Angehörigen vergleichbar, weshalb der Brief auf großes Unverständnis stößt.”
Ingrid O. (14) überlebte das Unglück. Sie ist die Zwillingsschwester der getöteten Lisa: “Ich verstehe gar nicht, was der will. Der hat meine Schwester in den Tod geflogen.”
Auf Bild.de zitieren die “Bild”-Reporter Hinterbliebene und einen sie betreuenden Juristen (siehe Kasten), wie sie sich über einen Brief äußern, den der Pilot an die Angehörigen geschrieben habe — “hastig auf weißem Krankenhauspapier”.
Nun wissen wir nicht, ob der schwer verletzte Mann (die “Bild”-Reporter nennen ihn “Todespilot” und anonymisiert “Jan L.”) seinen Brief tatsächlich “hastig” geschrieben hat. “Hastig” war man wohl eher bei Bild.de, wo am Ende des veröffentlichten Briefes von “Jan L.” sein vollständiger Name zu lesen ist: