“Störung der Totenruhe”, Meta-Urteil, Der Deutsche und die Leistung

1. Der Name der “Weltbühne”, Teil 2
(sudelblog.de, Friedhelm Greis)
“Sie ist wieder da. In Bahnhofsbuchhandlungen, ob Berlin oder Köln, steht die kleine Zeitschrift mit dem roten Umschlag wieder zum Verkauf. Es steht wirklich ‘Die Weltbühne’ drauf, sowie ‘Der Schaubühne CXXI. Jahr.’ Wie konnte das passieren? Und wer steckt dahinter?” Friedhelm Greis hat sich die Neugründung des Berliner Verlegers Holger Friedrich angeschaut und zeigt sich wenig begeistert: “Nur weil man ein Leiche aus der Versenkung holt und ihr ein Namensschild umhängt, wird sie nicht wieder lebendig. Das ist eher eine Störung der Totenruhe oder Leichenschändung.”
Weiterer Lesetipp: In einer Pressemitteilung meldet sich Nicholas Jacobsohn, der Enkel des “Weltbühne”-Gründers Siegfried Jacobsohn, zu Wort: “Ich sehe mich dem Erbe der Freiheit und Unabhängigkeit verpflichtet, welches die Weimarer Weltbühne geprägt hat. Holger Friedrich verrät dieses Erbe auf allen Ebenen. Die DDR-Weltbühne stellt er als legitime Nachfolgerin der Weimarer Weltbühne dar, obwohl diese Zeitschrift die intellektuelle Fassade eines Unterdrückungsstaates gewesen ist. Bereits mein Vater ist gegen solche Darstellungen erfolgreich vorgegangen und ich werde es auch tun.”

2. Zur Diffamierung von Daniel Bax
(blogs.taz.de, Barbara Junge & Ulrike Winkelmann & Katrin Gottschalk)
Die drei Chefredakteurinnen der “taz” kritisieren, dass ihr Kollege Daniel Bax von der israelischen Botschaft gezielt in Sozialen Medien diffamiert werde. Sie betonen, dass journalistische Freiheit und Persönlichkeitsrechte gerade in emotional geführten Debatten über den Nahostkonflikt respektiert werden müssten. Zugleich weisen sie darauf hin, dass Bedrohungen und persönliche Angriffe eine Grenze darstellen würden. Ein Überschreiten mache eine sachliche und konstruktive Diskussion unmöglich.

3. Ein Urteil zugunsten von Meta – und zulasten von uns allen.
(digitalpolitik.ghost.io, Markus Beckedahl)
Markus Beckedahl kritisiert ein Urteil des Oberlandesgerichts Köln, wonach der Social-Media-Konzern Meta öffentliche Beiträge von Facebook- und Instagram-Nutzerinnen und -Nutzern ungefragt für KI-Trainings verwenden dürfe. Er bemängelt insbesondere die Intransparenz und Nutzerunfreundlichkeit des gewählten Opt-out-Verfahrens und betont, dass Meta bewusst auf eine aktive Einwilligung verzichtet hat. Beckedahl ruft Nutzerinnen und Nutzer dazu auf, aktiv Widerspruch einzulegen, um wenigstens symbolisch gegen diese Praxis zu protestieren.

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4. Debatte über Trump 2.0 und die Auswirkungen auf Afrika – Überdenken des von Gebern finanzierten Journalismus
(de.ejo-online.eu, Susanne Fengler & Sara Namusoga-Kaale)
Sara Namusoga-Kaale und Susanne Fengler schreiben über die Kürzung der US-Entwicklungsgelder durch die Regierung von Donald Trump. Diese schade afrikanischen Medien und öffne den Raum für China, Russland und andere BRICS-Staaten, ihre eigenen Medienstrategien und geopolitischen Interessen in Afrika durch kostenlose Inhalte und Infrastrukturangebote auszubauen. Dies stehe jedoch westlichen Werten von Pressefreiheit und Demokratie entgegen. Die aktuelle Krise sollte daher als Anlass dienen, den von Gebern finanzierten Journalismus grundsätzlich zu überdenken und nachhaltige, unabhängige Finanzierungsmodelle innerhalb Afrikas selbst zu entwickeln.

5. Gericht verurteilt zwei Blog-Betreiber
(persoenlich.com)
Zwei Blogbetreiber aus der Schweiz seien vom Bezirksgericht Hinwil wegen schwerer Persönlichkeitsverletzung verurteilt worden, weil sie auf ihrem Blog namens “Shameleaks” über mehrere Jahre diffamierende und beleidigende Inhalte gegen die ehemalige Schweizer Politikerin Jolanda Spiess-Hegglin veröffentlicht hätten. Das Gericht habe Spiess-Hegglin insgesamt 6.000 Franken Genugtuung zugesprochen und die vollständige Löschung aller “Shameleaks”-Inhalte angeordnet.

6. Joachim Llambi: “Der Deutsche möchte Leistung sehen”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Anlässlich des 20. Jubiläums von “Let’s Dance” hat sich “DWDL”-Chefredakteur Thomas Lückerath mit dem “Let’s-Dance”-Juror Joachim Llambi über dessen persönliche Erfahrung und den Erfolg der RTL-Show unterhalten. Dabei nennt Llambi die wichtigsten Erfolgsfaktoren der Sendung, spricht kritisch über die gesunkene gesellschaftliche Kritikfähigkeit und äußert seinen Frust über Clickbait-Medien.