Kress Awards, Ulrich Tilgner, Thor Kunkel

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Occupy the Feuilletons!”
(titel-magazin.de, Thor Kunkel)
Heftige Kritik von Thor Kunkel am aktuellen Zustand des deutschen Feuilletons: “Dem natürlichen Wettbewerb der Anschauungen und Ideen wird durch Denk- und Sprechverbote begegnet. Soziale Ächtung und Karriere-Aus drohen dem, der es trotzdem wagt, seine Meinung zu äußern. So verkommt Kulturkritik zum Bekenntnisreigen, das Schreiben von kulturkritischen Texten zu einer Gebetsmühle von Opportunisten.”

2. “Die sind nicht gaga bei Kress”
(notes.computernotizen.de, Torsten Kleinz)
Torsten Kleinz mit Hintergründen zu den Kress Awards 2011, bei denen Bild.de in der Kategorie “Website” gewann: “Sogar die Finalisten mussten ihr Essen selbst bezahlen. Und den Saal. Und die Unterhaltung.”

3. “Hinterm Absperrband geht’s weiter”
(journalist.de, Phillipp Selldorf)
Der tägliche Kampf der Journalisten um inhaltlich meist magere Statements von Profifußballern: “Es ist eine alltägliche, typische Szene, wenn sich zwei Dutzend Männer und Frauen aufgeregt drängelnd auf zwei Quadratmetern ineinanderschieben, um dem Spieler nahe zu sein, der hinter dem Absperrband steht und Erklärungen abgibt. Während Ordner über die vorgesehene Position der Grenzpfosten wachen und Eindringlinge augenblicklich zurückweisen, verteilen Kameraleute mitten im Pulk Kinnhaken, sobald sie ihre Geräte auf den Schultern justieren; im Schlepptau die Assistenten, die das Werk ihrer Herren verteidigen, notfalls mit Gewalt.”

4. “Ein Drink an der Bar mit Ulrich Tilgner”
(bar-storys.ch, Christian Nill)
Ein Interview mit Nahostkorrespondent Ulrich Tilgner: “Wenn man ein Exklusivinterview mit einem Topshot haben kann, muss man auch Konzessionen machen. Bestimmte Politiker wollen nun beispielsweise, dass man sie 20 Minuten lang interviewt und das Interview schliesslich ungeschnitten sendet. Der Politiker kann so 20 Minuten lang erzählen, was er will. Da kann man noch so komische oder direkte Fragen stellen, er wird nur das erzählen, was er will.”

5. “Hitler-Plakate in Taufkirchen bei Erding”
(sueddeutsche.de, Thomas Daller)
Die Kriminalpolizei Erding beschäftigt sich mit Plakaten, auf denen Adolf Hitler zu sehen ist, “Kopien des aktuellen Titelbilds der Satirezeitschrift Titanic”. Siehe dazu auch: “Zuschauer interpretierte Grübel-Bild als Anlehnung an Hitler” (srgd.ch).

6. “Stephen Colbert’s me Reporters”
(colbertnation.com, Video, 5:06 Minuten, englisch)
Stephen Colbert will mit seinen “me Reporters” dem “iReport” von CNN Konkurrenz machen.