1. Handydaten ausgewertet: RSF unterstützt Klage
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen fordert gemeinsam mit der Gesellschaft für Freiheitsrechte, dass die umfassende und grundlose Auswertung von Handydaten durch die Polizei gestoppt werden müsse. Anlass ist die Klage des Nachwuchsjournalisten Hendrik Torner, dessen Smartphone die Polizei nach Torners Berichterstattung über eine Demonstration beschlagnahmt habe, und dessen Daten umfassend ausgewertet worden seien.
2. Die Methode “Nius”
(belltower.news, Kira Ayyadi)
Kira Ayyadi schreibt, dass das rechtspopulistische Medienportal “Nius” unter der Leitung des früheren “Bild”-Chefredakteurs Julian Reichelt gezielt Hass gegen demokratische Akteure verbreite. Ziel dieser Kampagnen sei es, die demokratische Zivilgesellschaft zu schwächen und damit rechte, autoritäre politische Ziele zu fördern: “Nius ist mittlerweile einer der zentralsten Stichwortgeber im rechtsextremen Kulturkampf, der schon seit einiger Zeit in Deutschland wütet.”
3. USA: Gefährliche Berichterstattung
(verdi.de, Vera Dracke)
Während der Proteste in Los Angeles gegen die Politik der Regierung von Donald Trump seien zahlreiche Journalistinnen und Journalisten Opfer von Polizeigewalt geworden. Sie seien “angegriffen, festgenommen und in ihrer Arbeit massiv behindert” worden. Verschiedene Organisationen würden eine Untersuchung der Vorfälle fordern. Vera Drackes Fazit: “Um die Pressefreiheit scheint es in den USA derzeit nicht gut bestellt. Die Trump-Regierung gibt sich seit Monaten offen pressefeindlich und geht systematisch gegen kritische Berichterstattung und unliebsame Medien vor.”
4. Wir alle brauchen anonyme Orte im Netz
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
“Die Forderung nach einer Klarnamenpflicht im Netz hat wieder Konjunktur. Dabei ist sie brandgefährlich für gleich mehrere Grundrechte. In einer Demokratie brauchen wir Orte, an denen wir wirklich frei kommunizieren können.” Markus Reuter zeigt anhand konkreter Beispiele, warum eine Klarnamenpflicht aus seiner Sicht gefährlich ist.
5. Wer rettet den Lokaljournalismus?
(mdr.de, Ralf Heimann)
Ralf Heimann erklärt in seinem Beitrag, dass Lokaljournalismus sich finanziell oft nicht selbst trage, und die häufig praktizierte Selbstausbeutung auf Dauer keine nachhaltige Lösung sei. Er beschreibt verschiedene Finanzierungsmodelle lokaler Medienprojekte wie Abos, Veranstaltungen oder Stiftungsgelder, betont aber auch, dass diese Lösungen strukturell und dauerhaft angelegt sein müssten, um wirklich tragfähig zu sein.
Transparenzhinweis: Ralf Heimann ist auch BILDblog-Autor und hat sich unter anderem in einer achtteiligen Serie mit Fehlern und der Fehlerkultur von Redaktionen beschäftigt: “Kleine Wissenschaft des Fehlers”.
6. Integrationsbeauftragte plädieren für den Erhalt von Cosmo
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Die Integrationsbeauftragten von Berlin und Brandenburg würden den RBB in einem offenen Brief auffordern, das Radioprogramm Cosmo zu erhalten und auszubauen. Cosmo, ein mehrsprachiges Programm für die Einwanderungsgesellschaft, erreiche täglich 160.000 Hörerinnen und Hörer und leiste einen wichtigen Beitrag zur Integration und Partizipation. Eine Abschaltung des Senders könnte marginalisierte Gruppen benachteiligen und widerspräche dem Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.