Ohrenkneiferschorle als Enkeltrick?, Owsjannikowa, WM der Schande

1. #ohrenkneiferschorle: das ZDF Magazin Royale als Enkeltrick unter den TV-Magazinen
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Vergangene Woche (siehe die “6-vor-9”-Ausgabe vom 13. Oktober) beschäftigte sich Sascha Lobo in seiner “Spiegel”-Kolumne kritisch mit den jüngsten Böhmermann-Enthüllungen zum Präsidenten des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik. Nun schaut Thomas Knüwer kritisch auf die neueste Folge des “ZDF Magazin Royale” über Weingenuss und Weinanbau. Er wirft den Magazin-Machern und -Macherinnen schlechte Recherche, Falschinformation und fragwürdige Methoden vor: “Das ZDF Magazin Royale ist nicht das einzige Medienprodukt, das so agiert. Allen voran ist dies die Vorgehensweise des Axel Springer Konzerns, egal ob bei ‘Bild’, ‘Welt’ oder ‘Business Insider’. Doch auch andere Redaktionen tragen dazu bei, wenn sie inflationär von ‘Chaos’ schreiben, fragen wie ‘irre’ etwas ist oder dass eine Entwicklung Wahnsinn’ sei.”

2. Owsjannikowa aus Russland geflohen
(tagesschau.de)
Die russische TV-Journalistin Marina Owsjannikowa hatte Mitte März in einer Nachrichtensendung des russischen Staatsfernsehens ein Anti-Kriegs-Plakat in die Kamera gehalten und war danach in einem ersten Schritt zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Im August folgte eine Anklage, sie wurde unter Hausarrest gestellt, ihr drohen bis zu zehn Jahren Haft. Owsjannikowa sei nun mit ihrer Tochter aus Russland geflohen.

3. Wie der Fußball in die Wüste kam
(faz.net, Christoph Becker)
“FAZ”-Sportredakteur Christoph Becker findet lobende Worte für die “Sport-Inside”-Redaktion des WDR. Mit ihrer vierteiligen Doku-Serie “Katar – WM der Schande” offenbare sie die tatsächlichen Fakten und Bilder hinter der Heile-Welt-Inszenierung der Veranstalter.

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4. Online-Buchhandel in Deutschland legt weiter zu
(spiegel.de)
Pünktlich zum Start der morgen beginnenden Frankfurter Buchmesse gibt es neue Zahlen zu den Buchverkäufen in Deutschland. Der Umsatz im Internetbuchhandel sei im vergangenen Jahr deutlich gestiegen: Er habe mehr als ein Viertel des Gesamtumsatzes der Buchbranche ausgemacht. Gelitten habe jedoch erneut der stationäre Buchhandel, dessen Umsatzanteil auf 39 Prozent geschrumpft sei.

5. Die BBC wird 100: Vergangenheit groß, Zukunft ungewiss
(tagesspiegel.de)
Die renommierte und weltweit bekannte BBC, die “Mutter aller öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten”, wird 100 Jahre alt. Doch die Freude über das Jubiläum ist getrübt. Die britische Regierung zeige immer weniger Interesse an der Institution BBC: “Ihr runder Geburtstag markiert, bei allen schönen Worten, eine Zukunft auf ganz ungewissem Terrain.”

6. musste sterben
(journalist.de, Sebastian Pertsch & Udo Stiehl)
Sebastian Pertsch und Udo Stiehl werfen im Rahmen ihres Projekts “Floskelwolke” einen sprach- und medienkritischen Blick auf vielbenutzte Formulierungen. Die oft in Überschriften verwendete Frage, warum eine bestimmte Person “sterben musste”, wird von ihnen als besonders zynisch empfunden: “1. Wie erwähnt muss niemand aus unnatürlichen Gründen sterben. Den suggerierten kausalen Zusammenhang gibt es nicht. 2. Die Frage ist suggestiv und deshalb manipulativ. Und 3. wird bei einer Tötung oft das Wording oder die Intention des Täters übernommen und die eigentlich betroffene Person wird ausgeblendet.”