Die “Österreich”-Affäre, Missstände im “Zockerhaus”, Lesch gendert

1. Die “Österreich”-Affäre
(falter.at, Florian Klenk)
Mögliche Scheinrechnungen und Chats legen den Verdacht nahe, dass Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz im Zusammenhang mit einem System steht, das die öffentliche Meinung mit frisierten Studien manipuliert und wohlwollende Berichterstattung in Boulevardmedien gekauft haben könnte. Dafür könnten über eine Million Euro Steuergeld verwendet worden sein. “Falter”-Chefredakteur Florian Klenk erklärt die Hintergründe eines “beispiellosen Kriminalfalls”, der derzeit Österreich erschüttert.

2. Schwulenfeindliche Entgleisungen
(sueddeutsche.de, Clara Meyer)
Die Realityshow “Das Zockerhaus” bei ZDFtivi soll eigentlich den Freundschaftsgedanken fördern, stecke jedoch voller sexistischer und schwulenfeindlicher Klischees, schreibt Clara Meyer: “Die Missstände in Das Zockerhaus werden in einem offenen Brief an das ZDF vom Verein klische*esc, der sich für Gleichberechtigung einsetzt, kritisiert. Die schwulenfeindlichen und sexistischen Bestrafungen hätten das ‘Ziel, die Männlichkeit der jungen Protagonisten in Frage zu stellen … Dadurch werden nicht nur die Protagonisten herabgesetzt, sondern insgesamt Frauen* und Homosexuelle’, heißt es in dem Brief. Dem ZDF droht nun der Negativpreis ‘Der Goldene Zaunpfahl’, den der Verein für ‘absurdes Gendermarketing’ verleiht.”

3. DW-Korrespondenten werden aufgenommen
(verdi.de)
Der Deutschen Welle ist es gelungen, neun Korrespondenten und eine Korrespondentin sowie deren Familien aus Afghanistan zu evakuieren. Nun stellen die Städte Köln und Bonn den Evakuierten Unterkünfte zur Verfügung, bis die Deutsche Welle Wohnungen für sie gefunden hat.

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4. Her mit Gesetzen!
(zeit.de, Heinrich Wefing)
Es reiche nicht, sich über den rücksichtslosen Konzern Facebook zu empören – Deutschland müsse dagegen vorgehen, findet Heinrich Wefing: “Die Bürgerrechte sichern, den digitalen Raum zivilisieren, die Menschen vor der Macht der Tech-Giganten schützen – das wäre ein lohnendes Projekt für eine Ampelkoalition. Gegen die Herrschaft der Konzerne, für Freiheit durch Regeln. Es könnte das Markenzeichen eines avantgardistischen Liberalismus werden.”
Weiterer Lesehinweis: Bundesjustizministerin Christine Lambrecht verlangt eine stärkere Regulierung Sozialer Netzwerke, und auch in der EU gebe es Pläne für strengere Regeln (spiegel.de).

5. Vielfalt im TV: Ein bisschen besser, aber noch nicht genug
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Am 5. Oktober hat Elizabeth Prommer vom Institut für Medienforschung der Universität Rostock die Ergebnisse einer aktuellen “Fortschrittsstudie zur audiovisuellen Diversität” (PDF) vorgestellt. Darin geht es nicht nur um Frauen, sondern auch um die Darstellung von Menschen mit Behinderungen, ethnischen Herkünften, Personen mit Migrationshintergrund sowie Menschen aus der LGBTQ-Community. Timo Niemeier fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.

6. “Mehr als Ideologie”: Harald Lesch entkräftet Argumente gegen das Gendern
(rnd.de)
“Man muss es schlicht anerkennen, dass es beim Gendern um mehr geht als Ideologie. Eine männlich geprägte Sprache trägt nachweislich zu einem männlich geprägten Blick auf die Gesellschaft bei.” In der neuesten Ausgabe des ZDF-Sendung “Leschs Kosmos” behandelt Harald Lesch das Thema Gendern und räumt mit einigen Vorurteilen auf, denn “Gendern in der Sprache wirkt sich nachweislich auf das Verhalten aus”.