Hessen-FDP und Pressefreiheit, Hofers Selbstzensur, Preisgeld

1. Veröffentlichung von unangenehmen Fragen durch eine Partei verletzt die Pressefreiheit
(djv-hessen.de)
Der Deutsche Journalisten-Verband Hessen fordert die hessische FDP zu einem respektvollen Umgang auf: “Offenbar hat die Hessen FDP die Grundprinzipien der Pressefreiheit nicht verstanden. Statt Fragen eines Journalisten-Teams von NDR, WDR und der Wochenzeitung ‘Die Zeit’ zu möglichen Verbindungen einzelner aktiver FDP-Mitglieder in das AfD-nahe Spektrum um den Politikberater Tom Rohrböck zu beantworten, hat die Partei die Fragen der Journalisten auf ihrer Homepage veröffentlicht. Damit sabotiert die FDP das bewährte Prinzip Journalisten fragen, Politiker antworten. Journalisten, die nicht mehr selbst entscheiden können, wann sie ihre Recherchen für ausreichend fundiert halten, um damit an die Öffentlichkeit zu gehen, können ihren Beitrag zur Meinungsbildung nur noch eingeschränkt leisten.”

2. Was hat es mit Jan Hofers Selbstzensur-Vorwurf gegen die “Tagesschau” auf sich?
(meedia.de, Tobias Singer)
Jahrzehntelang war Nachrichtenmann Jan Hofer für die Öffentlich-Rechtlichen tätig, nun ist er der neue RTL-Anchorman. In einem Podcast-Gespräch mit Moderatorin Janin Ullman hat er sich zu seinem Wechsel geäußert und dabei eine bemerkenswerte Andeutung gemacht, die von Tobias Singer wie folgt kommentiert wird: “Das neue Format würde ‘anders, kleiner, hoffentlich effektiver und ohne Schere im Kopf’ stattfinden. Punkt. Mehr kommt nicht. Keine Erklärung, keine Konkretisierung, und auch keine Nachfrage von Ullmann. Was bleibt? Ein Vorwurf, der diejenigen bedient, die es schon immer wussten oder zu wissen glaubten: Bei der meistgesehenen Nachrichtensendung der Republik herrscht Selbstzensur unter den Journalisten.”

3. «False Balance» in den Medien: Was wissenschaftlich stimmt, ist keine Frage der Mehrheitsmeinung
(medienwoche.ch, Servan Grüninger)
Bei der “Medienwoche” geht es um das Phänomen der “False Balance” in der Berichterstattung. Das bezeichnet den Umstand, dass unbewiesenen Minderheitsmeinungen aus Gründen der (falschen) Ausgewogenheit derselbe Raum eingeräumt wird wie beispielsweise wissenschaftlich längst geklärten Mehrheitsmeinungen. Servan Grüninger erklärt das Problem anhand von Beispielen und nennt am Schluss einige konkrete Verbesserungsvorschläge.

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4. Eichers Ehre
(kontextwochenzeitung.de, Josef-Otto Freudenreich)
Der ehemalige Chefjustiziar des SWR Hermann Eicher geht laut der Internetpublikation “Kontext:Wochenzeitung” presserechtlich gegen diese vor. Eicher wolle Aussagen aus einem “Kontext”-Podcast verbieten lassen, in dem darüber gesprochen wird, wie die Anstalt mit den Vorwürfen sexueller Belästigung umgeht. Bei “Kontext” schildert Josef-Otto Freudenreich seine Sicht der Dinge.

5. Gefährliche Verwechslung
(sueddeutsche.de, Lea Sahay)
Der deutsche TV- und Print-Journalist Mathias Bölinger berichtet seit vielen Jahren aus China. Jüngst reiste er im Auftrag der Deutschen Welle in die zentralchinesische Provinz Henan, um über die Folgen der extremen Regenfälle zu berichten. Dort wurde er von einer wütenden Menschenmenge bedroht und verfolgt. Man hatte ihn für einen BBC-Korrespondenten gehalten.

6. “Get the f*ck out of my house”-Gewinner muss seinen Preis teilen
(lto.de)
Vorgestern haben wir in den “6 vor 9” von einem Konflikt zwischen Teilnehmern einer Reality-Show berichtet. Die drei Finalisten der Sendung hätten verabredet, dass – egal, wer gewinnt – der Gewinner den beiden anderen 20.000 Euro abgebe. Daran, so der Vorwurf, habe sich der Gewinner jedoch nicht gehalten. Nun haben sich Kläger und Beklagter vor Gericht auf die Zahlung von 15.000 Euro geeinigt, “um die Sache vom Tisch zu kriegen”.