1. Aufklärungsarbeit und viel Häme gegen “Bild”
(deutschlandfunk.de, Michael Meyer, Audio: 3:38 Minuten)
Der Axel-Springer-Verlag hat den “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt wegen eines laufenden Compliance–Verfahrens freigestellt. In den vergangenen Tagen ergoss sich Spott und Häme über den Konzern, dessen Stellungnahme von vielen als unglaubwürdig empfunden wurde.
Weiterer Lesehinweis: Auf Twitter interpretiert ein Anwalt das Springer-Schreiben. Zwischen den Zeilen erkenne er wenig Chancen für Reichelt: “Die kleinen Signale. Das, was eben nicht gesagt wird. Kein Ausdruck des Vertrauens, kein ‘Der Bitte sind wir im Interesse von Redaktion, Verlag und Aktionären gerne nachgekommen’, sondern ein ‘ist erfolgt’. Das Eingeständnis, dass Hinweise vorliegen und diese sogar ‘konkret’ sind. Sie müssen die ‘Glaubwürdigkeit und Integrität’ aller Beteiligten bewerten, also auch von JR? Wenn ich nicht komplett falsch liege, wird es keine Rückkehr geben.”
2. Rund 40 Publisher starten eigenen Newsletter bei Steady
(steadyhq.com)
Viele Publisher nutzen Steady zur Abwicklung von Mitglieder-Abos. Auch wir beim BILDblog tun dies (dabei gleich die Erinnerung: Wer noch nicht BILDblog-Unterstützer oder -Unterstützerin ist, kann dies ganz einfach werden). Nun hat der Dienst ein Tool entwickelt, mit dem die Publikation und Vermarktung von Newslettern möglich ist. Zum Start sind rund 40 Medienschaffende dabei (Transparenzhinweis: Dazu zählt auch der “6 vor 9”-Kurator).
Hörtipp: Bei “Unter Zwei” spricht Levin Kubeth mit Steady-Gründer Sebastian Esser darüber, wie Steady den Newsletter-Markt aufmischen will (1:22:46 Stunden).
3. Ja, Nice! Wie junge Menschen auf Filme schauen
(meedia.de, Sabine Trepte)
Sabine Trepte ist Professorin für Medienpsychologie an der Universität Hohenheim. In ihrem Beitrag bei “Meedia” geht es um die Frage, wie Menschen Filme bewerten. Forscher hätten 35.000 Filmreviews ausgewertet und seien vor allem auf Hedonismus gestoßen: “Wenn also Menschen Filme bewerten, dann teilen sie mit: Ich bin außer mir, euphorisch, fröhlich und begeistert. Ich finde das lustig, ich habe gelacht und mich amüsiert, denn es ging und Liebe, Freundschaft, Familie, Menschen. Es war Horror, hart, böse und deshalb wunderbar. Hedonismus ist das wichtigste Bewertungskriterium!”
Weiterer Lesehinweis: Schatten im Schlaraffenland: Ist der Kunde bei Netflix gar nicht König? (rnd.de, Tilmann P. Gangloff)
4. Das sind die Nominierten für die Goldenen Blogger 2021
(die-goldenen-blogger.de)
Ende April werden erneut die “Goldenen Blogger” verliehen. Unter den Nominierten in 16 Kategorien finden sich der Wissenschaftspodcast “Methodisch Inkorrekt”, der Unterhaltungskünstler El Hotzo, aber auch etablierte Mediengrößen wie Moderator Kai Pflaume, der für seinen Youtube-Kanal “Ehrenpflaume” nominiert ist. Überraschend: Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel kann auf einen “Goldenen Blogger” hoffen – in der Kategorie “Beste BloggerIn ohne Blog”.
5. Das Schimpfdesaster
(uebermedien.de, Christian Meier)
Christian Meier kritisiert den teilweise überhitzten Ton in der derzeitigen öffentlichen Debatte. Meier denkt dabei an Begriffe wie “Staatsversagen”, die seiner Meinung nach weit über das Ziel hinausschössen: “Wie die ‘Querdenker’ verkennen die Nutzer des Begriffes ‘Staatsversagen’ die Dimension der Gefahr durch das Virus. Ohne einen funktionierenden Staat wäre die Gesellschaft wohl längst an dieser Seuche zerbrochen. Man braucht einen Staat, um das Wüten des Virus zu zügeln. Ungebremst hätte es das Gesundheitssystem kollabieren lassen und einer halben Million Menschen das Leben gekostet.”
6. Erwähne Memphis und dein Account ist gesperrt
(spiegel.de)
Am Sonntag kam es bei Twitter zu einem rätselhaften Phänomen: Wer den Namen der Stadt Memphis erwähnte, egal in welchem Kontext, musste damit rechnen, gesperrt zu werden. Wie es zu dem rätselhaften Fehler kam, sei derzeit nicht bekannt.