Posts Tagged ‘6 vor 9’

6 vor 9

Unter dem gleichen Dach, aber nicht im gleichen Boot
(klartext.ch, Nick Lüthi und Cyrill Pinto)
Bund-Chefredaktor Artur K. Vogel beschuldigt die Aargauer Zeitung, in ihre Sportredaktion eingegriffen zu haben. Aus dem Interview mit ihm und BZ-Chefredaktor Michael Hug: “VOGEL: Ich war zuvor bei einer Zeitung tätig, welche einen Fussballklub gesponsert hat. Der Schriftzug der Zeitung war auf den Trikots der Mannschaft. Dort hat der Verleger der Sportredaktion klar zu verstehen gegeben, was sie zu schreiben hat. Das ist bei uns nicht der Fall. – Klartext: Sie sprechen von der ‘Aargauer Zeitung’? – VOGEL: Richtig.”

Studie Freie Journalisten in Deutschland 2008
(dfjv.de, pdf-File)
“Fast jeder zweite freie Journalist übt daher neben seiner Tätigkeit als Journalist eine Nebentätigkeit aus, um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Als Nebentätigkeit haben die Studienteilnehmer dabei am häufigsten das Berufsfeld ?PR/Werbung? angegeben.” (mehr)

Die “Zeit” kann kein Deutsch?!
(scienceblogs.de/plazeboalarm)
Marcus Anhäuser fragt sich, wie korrekt die Textzeile “ZEIT online – Nachrichten aus Politik, Wirtschaft, Wissen und Kultur” ist.

“Journalismus: Eine ganz geile Vorstellung”
(dbgsalto.de)
Interview mit Heiner Bremer: “Zu meiner Zeit war Journalismus eine ganz geile Vorstellung. Es gab nur zwei Voraussetzungen: Neugierde, und das Bestreben, Neugierde in Beobachtung umzusetzen.”

Holding für die Weltwoche
(werbewoche.ch, Markus Knöpfli)
“Hat Verleger Roger Köppel wirklich nur für seine Weltwoche eine Holding gegründet?”

Kassensturz vom 10.6.2008: knappes Erdöl
(kassensturzblog.com, Ronald Roggen)
“Soll der Zuschauer von einem Historiker und Friedensforscher jetzt die Wahrheit und nichts als die Wahrheit über Erdölvorkommen erwarten? Allen Ernstes? Kathrin Winzenried hat ihn mit Güte und aufmunterndem Kopfnicken durch die ‘Befragung’ begleitet, die keine war – wenigstens journalistisch nicht. So befragt man allenfalls eine liebe Hausfrau am Zwiebelstand auf dem Berner Bundesplatz.”

6 vor 9

König Fussball unter UEFA-Herrschaft
(medienheft.ch, Regula Bähler)
“Während die Schweizer etwas länger den Tränen von Alex Frei folgten als die Österreicher, erlebte Samuel Schmid in Wien live die kroatischen Rauchpetarden, von denen am Fernsehen wiederum nichts zu sehen war. Wie die Übertragung der Euro 08 zeigt, ist Fussball Ansichtssache der UEFA.”

“Eine Heidi- und Geissenpeter-Publizistik tut niemandem einen Gefallen”
(persoenlich.com, Stefan Wyss)
Umfrage unter Journalisten zu den zensierten Uefa-Bildern. Constantin Seibt: “Gerade die Uefa hat es mit ihrem Kontrollzwang zu einem Image geschafft, das übler nicht sein könnte. So hörte ich neulich den Witz: “1933. Eva Braun liegt neben Adolf Hitler im Bett ünd fragt ihn: ‘Dölfi — wie hast du es eigentlich geschafft, den Faschismus zu erfinden?’ Worauf er antwortet: ‘Nun, im Prinzip richtete ich mich nur nach den Vorgaben der Uefa.'”

Kalter Kaffee und TV
(coffeeandtv.de, Lukas)
Lukas langweilt sich etwas am medienforum.nrw – nicht langweilig sind aber die Zitate von Helmut Thoma, zum Beispiel: “In Deutschland besteht eine größere Vielfalt unter den Landesmedienanstalten, als unter den Programmen.”

Is Google Making Us Stupid?
(theatlantic.com, Nicholas Carr)
“What the Internet is doing to our brains.”

20 Recherche-Alternativen zu Google
(axel-springer-akademie.de/blog, Markus Hofmann)
“Eine gute Recherche ist die Mutter guter Inhalte. Das gilt erst Recht für Recherchen im Internet. Die Online-Suche beginnt meistens mit Google – und wird dann mit anderen Tools fortgesetzt.”

blick.ch kopiert sueddeutsche.de
(blog.rebell.tv, sms)
“was tun, wenn einem für die kostenlose gratis-ausgabe von blick.ch nix einfällt? süddeutsche lesen und nachbauen…”

6 vor 9

“Ich warte immer noch auf seinen Anruf. Schnüff.”
(persoenlich.com, Matthias Ackeret)
Bild-Klatschreporterin Annette Pawlu erzählt, wie sie von Wladimir Putin auf den Mund geküsst wurde und wie sich die Arbeit je nach Land unterscheidet: “In der Schweiz war alles ruhiger und beschaulicher. Man hat das Gefühl, man tuckert auf der Arbeits-Autobahn so mit Tempo 100 auf der rechten Spur. In Deutschland fahren alle plötzlich die 200-km/h-Bleifuss-Nummer. Huch!”

Oh, heile Fussballwelt – im TV
(20min.ch)
“Sportminister Samuel Schmid sah am Sonntag das Spiel in Wien und zog danach ein erstaunliches Fazit: Das Spiel am Vortag in Basel habe ihm sicherheitsmässig besser gefallen – denn mit Rauchpetarden könne er nichts anfangen. Rauchpetarden? Das TV-Publikum stand vor einem Rätsel.”

17 Fragen an… Christian Spannagel von “Chrisp’s Virtual Comments”
(wissenschafts-cafe.net)
Dr. Christian Spannagel plädiert dafür, mutig und vorab zu bloggen: “Mich stört die weit verbreitete Einstellung, man müsse seine Ideen möglichst bis zu dem Zeitpunkt unter Verschluss halten, bis sie in einem peer-reviewed Journal veröffentlicht sind, und zwar aus Angst, jemand könnte die Ideen klauen und vorab veröffentlichen.”

Marketingjournalismus
(medienspiegel.ch, Martin Hitz)
Der Medienspiegel macht ein kleines Quiz mit Werbetexten im redaktionellen Teil von Zeitungen.

Der Journalismus lebt – Essay
(welt.de, Mathias Döpfner)
“Die Presse hat immer Krisen erlebt. Auch neben dem Internet wird die Zeitung bestehen – bald ohne Papier. Ihren Lesern muß sie exklusive Neuigkeiten bieten, eigenständige Meinung und begeisternde Sprache.”

Fernsehkritik TV, Folge 13
(fernsehkritik.tv, Video, 48 Minuten)
Im Visier diesmal: “Quoten, Klicks und Kohle” von Thomas Leif, das Model und der Fake, Germanys next Flopmodel, Margarethes letztes Aufbäumen und Fady & Thomas: Alles nur Trick.

6 vor 9

Das Regime der Flanellmännchen
(faz.net, Michael Jürgs)
“Die Frequenz mancher Sender ist höher als der IQ ihrer Betreiber, und bei vielen bunten Blättern sind die Redakteure dümmer als die Leser. Trotzdem glauben Journalisten notorisch, alles besser zu wissen. Doch zumindest in den Fällen, in denen das stimmt, sollten die Verlagsmanager auf sie hören.”

Schweiz zu eng für guten Medienjournalismus
(stoehlker.ch/weblog)
“Wer über Talent verfügt und fleissig ist, flüchtet ins Ausland, weil dort die Spielräume grösser sind. Ein Medienkritiker bei uns würde nicht nur seine Freunde verletzen, die Zahl seiner attraktiven Partnerinnen und Partner einschränken, sondern auch seine Karriereaussichten bedeutend einschränken. Welcher Ressortleiter oder Chefredaktor würde einen Kollegen einstellen, der ihn einmal kritisch beschrieben hat?”

Verlag der Zukunft
(mediatrend.ch, Christoph J. Walther)
“Um sich zukunftstauglich aufzustellen, müssen Verlage mehr tun als Redaktionen multimedial zusammenzuführen und Werberaum crossmedial zu vermarkten. Welche Faktoren werden darüber hinaus den Verlag 2.0 bestimmen?”

“Das Leichte im Schweren”
(taz.de, Max Hägler)
Der neue Chefredakteur der Abendzeitung, Arno Makowsky, im Interview: “Geistreiche Schlagzeilen schließen immer einen Teil der Leser aus. Deshalb reicht es uns, alle paar Tage eine kreative Schlagzeile zu haben, um unseren Anspruch zu dokumentieren.”

Die Analyse der Analyse
(netzeitung.de, Elke Wittich)
“Genau 105 Minuten vor dem Anpfiff des Eröffnungspiels der Europameisterschaft 2008 ging das ZDF ‘EM-Studio’ auf Sendung. Ganz schön viel Zeit, um eine einzige Frage zu klären.”

Ein Sporttempel für einen totalitären Staat
(nzz.ch, Roman Hollenstein)
Architekt Jacques Herzog spricht über sein Olympiastadion in Peking und über die Moralfrage bei Bauten in China: “Man kann sagen, in einem Land, das nicht unsere gesellschaftlichen, wirtschaftlichen oder moralischen Standards hat, engagiere ich mich nicht. Dann könnte man aber an vielen Orten nicht bauen, im Grunde nicht einmal im Amerika der Bush-Administration.”

6 vor 9

Plädoyer für eine Neudefinition von Realität auf der EM
(taz.de, Tom Kummer)
Tom Kummer, der früher Interviews “fast komplett inszenierte”, will diese Taten nicht rechtfertigen, gibt aber zu bedenken, dass die journalistischen Gestaltungsmöglichkeiten bei Poolinterviews sehr klein sind (hier eine gelungene Verwertung). Ihm habe es immer widerstrebt, “den PR-Bulldoggen in den Arsch zu kriechen”. Lesen!

Weidmannsheil!
(nzz.ch, ras.)
“Ein Kameraauge ist fast immer dabei. Prominente Personen stehen freiwillig oder unfreiwillig im Blitzgewitter. Ihr Verhalten, ihre Haut und ihre Kleider werden erbarmungslos bis ins Detail seziert.”

Die neuen Herren des «Journal»
(bilanz.ch, Peter Hossli)
“Gratisabonnements gibt es nur für Angestellte. Selbst US-Präsidenten bezahlen für die noble Lektüre – egal, ob online oder gedruckt. Das ‘Wall Street Journal‘ ist die einzige Zeitung, die gewinnbringend Inhalte online nur gegen Bezahlung vertreibt.”

Verleger und SRG in den Presserat aufgenommen
(impressum.ch)
Trotz Protesten der Gewerkschaft Comedia werden die Verleger und Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft in den Presserat aufgenommen.

“Das darf nicht zu einem Mob 2.0 degenerieren”
(16vor.de, Nicole Zillien)
Interview mit dem Trierer Medienwissenschaftler Hans-Jürgen Bucher: “Die Gefahr, dass das Web 2.0 zum Mob 2.0 degeneriert, ist groß und kann sowohl auf spickmich.de als auch auf meinprof.de täglich beobachtet werden. Es ist deshalb nur folgerichtig, dass viele kommunale Web 2.0-Aktivitäten eine formelle Anmeldung verlangen.”

Grassierende Draufgeberitis
(999blogs.de/clap-club)
“Ein aktueller Blick in die Zeitschriftenregale lässt vermuten: Magazine allein reichen nicht aus, um Käufer zu begeistern. Mit Booklets sollen Attraktivitäten gesteigert und Begehrlichkeiten geweckt werden.”

6 vor 9

Klatsch as Klatsch can bringt Umsatz (+)
(werbewoche.ch, Gerti Schön)
Gawker Media, Amerikas erfolgreichstes Blogging-Unternehmen, wirft Millionen ab.

wat denn da los?
(basicthinking.de, Robert Basic)
Deutschlands meistverlinkter Blogger fragt sich, was los ist angesichts mehrerer die Zukunft von Blogs kritisch beleuchtenden Blogtexten: “Was juckt es da, ob eine Firma mehr oder weniger bloggt, auch nicht, ob sie ‘gut’ oder ‘schlecht’ bloggt oder ob ein Blogger Asche macht oder nicht? Es sind nahezu bedeutungslose Ereignisse im Jetzt in einer langen Abfolge, die aber in der Summe gesehen unaufhaltsame Änderungen mit sich führen.”

Habermas, die Medien, das Internet
(perlentaucher.de, Robin Meyer-Lucht)
“Deutschland tut sich nach wie vor schwer damit, die Ressentiments gegenüber dem Internet als scheinbar chaotisches, zersplittertes und desorientierendes Medium aufzugeben. Im Gegenteil: Hierzulande ist man von einer (möglichst von systemisch-ökonomischen Zwängen befreiten) massenmedialen Öffentlichkeit als überlegenem diskursiven Modell tief überzeugt.”

“Unser Land hat die Medienkritiker, die es verdient”
(persoenlich.com, Roger Schawinski)
Roger Schawinski reflechiert über Medienjournalismus in der Schweiz und in Deutschland und beleuchtet im Speziellen die Süddeutsche Zeitung. Er erzählt, wie jedesmal Panik ausgebrochen sei bei Sat.1, wenn man vor einer TV-Premiere lobende Worte dieser Zeitung erhalten habe, da das ein Garant für einen Quotenflop gewesen sei (“so weit entfernt sind diese Fachleute vom real existierenden Fernsehpublikum”).

Look east, young man
(ecin.de, Prof. Monse)
“Während der Westen sich als Heimat der Hobby-Journalisten überschätzt, hat China, für mich überraschend, 73 Millionen Blogs und 47 Millionen Nutzer, die regelmäßig Blogs schreiben.”

The Newspapers: Rating The Top 25 Newspaper Websites
(247wallst.com)

6 vor 9

Online macht’s möglich: Französisches Recht für britische Publikation
(medienrauschen.de, Thomas Gigold)
“Wer meint, nur in Hamburg kann man absurde Urteile zu Internet-Sachverhalten fällen, der sollte einen Blick nach Paris wagen. Dort nämlich hat das ‘Tribunal De Grande Instance’ zwei britische Verlage verurteilt, weil deren Web-Inhalte in Frankreich gelesen werden konnten.”

Frische Form für Österreich (Video)
(Folge Magazin)
“Am Ende gehen alle traurig ins Bett – und das muss ja nicht sein. Ein Gespräch mit David Schalko”, österreichischer Regisseur, Autor und Entwickler von Fernsehsendungen für den ORF (Wikipedia).

Give Me Something To Read
“Need something to read? Enjoy these selections from among the most frequently bookmarked articles on Instapaper.” Eine Liste der Artikel, die mit dem Lesezeichen-Plugin zum gespeichert wurden – zum später einmal lesen.

“Nokia hat den längsten”
(Indiskretion Ehrensache, Thomas Knüwer)
“Unternehmen kommunizieren nicht. Weil sie es nicht können. Je größer ein Konzern, desto eher entwickelt sich seine Kommunikationsabteilung zu einem Geknebelten, der um Hilfe schreien möchte. Beispiel: Nokia.”

CDU-Politiker fordert Absetzung von “Anne Will”
(dwdl.de, Jochen Voß)
So natürlich nicht: Will talkt zum Thema Linkspartei und dass man mit ihr erfolgreich regieren könne. “Nach der Sendung vom vergangenen Sonntag fordert nun der Berliner Fraktionsvorsitzende der CDU, Friedbert Pflüger, ‘Anne Will’ abzusetzen und statt dessen ‘Hart aber fair’ zu zeigen. Unter anderem wirft Pflüger dem Format die “bewusste Verzerrung von Sachverhalten” vor. ARD-Programmdirektor Struve weist die Kritik als ‘absurd’ zurück.” Plasberg diskutiert diese Woche lieber über Magermodels und Schönheitswahn …

Glänzender Medienstandort Hamburg
(Frankfurter Rundschau, Sylvia Staude)
Heute Abend im Ersten: Eine aufstrebende Journalistin erpresst ihren Chef, schläft mit ihm, verliebt sich in einen anderen und muss die Konkurrenz ihres Unternehmer-Bruders dissen. Die Handlung “hint”, schreibt Staude, Dialoge und Bilder wollen “immer nur das Große, Bedeutsame (…) Herrgott, möchte man sagen, geht’s nicht ‘ne Nummer kleiner?”

6 vor 9

Vermutlich frei erfunden
(Telepolis, Markus Kompa)
“Der Vorsitzende Richter der Pressekammer am Landgericht Hamburg, Andreas Buske, gibt niemals Interviews, sondern zieht es vor, durch seine Urteile zu sprechen. Nun steht ein Urteil über Interviews in der Kritik. Telepolis-Interview mit dem Mann, der keine Interviews gibt”

A New Model for News (PDF)
(Associated Press)
“Studying the Deep Structure of Young-Adult News Consumption. (…) The Associated Press embarked on some business research that began quite routinely but would end up reshaping our thinking about journalism in the digital age.”

“Pinkfarbene Apéro-News”
(NZZ, Rainer Stadler)
“Seit gestern ist «heute» Geschichte. Das vor einem Jahr auf den Markt geworfene Gratisblatt ist am Montagnachmittag erstmals unter dem neuen Namen «Blick am Abend» erschienen.”

Kampusch-Kritik: Lasst Kommentare sprechen
(Tagesspiegel, Markus Huber)
“Die Fernsehkritiker der großen österreichischen Blätter (…) hielten sich ja noch merklich zurück (…) aber in den Internetforen, wo die Schreiber keine Scheu vor menschlichen Dramen und Drastik haben, ging es heiß her. So stellte etwa ein Poster auf der Website des ‘Standard’ fest, dass Kampusch sich zwar bemüht habe, aber die Gesprächsführung und die Sendung insgesamt nie über das Niveau einer Schülerzeitung hinausgekommen ist. Das ist zwar böse, aber es stimmt.”

Diesmal auf Papier: Ronnie über Weblogs
(NZZ Folio, Ronnie Grob)
Unser Kollege in einem Text mit “Ich” über “die einfachste Art, im Internet zu Wort zu kommen”.

Das große Schielen
(JakBlog)
“Wenn eine Armada von Printleuten bei einem ‘Tag der Zeitschrift’ fast den ganzen ebendiesen Tag lang von Dingen irgendwas mit online redet, dann bekommt man eine Ahnung, was gerade los ist am Markt.”

6 vor 9

Interviews zur Zukunft des Journalismus (Video)
(MAZ)
Statt hochtrabender (und seien wir ehrlich: leicht peinlicher) High-Tech-Träumereien zeigt der Beitrag der Schweizer Journalistenschule MAZ zur Springer-Tagung “Journalismus 2018” drei kluge Interviews. Mathias Menzl (78s.ch), Christoph Lüscher (Facts 2.0) und Stefan Seydel (Rebell.tv) erzählen, was sie im Internet machen und was noch kommen wird.

Aufklärung für Intellektuelle: 20 Jahre Lettre
(taz, Nina Apin)
“Sperriges Format, anspruchsvoller Inhalt, sehr viel Text. […] Kosmopolitisches mit europäischem Akzent heißt das Konzept, alle Texte sind deutsche Erstveröffentlichungen. Rein publizistisch ein Wahnsinn.”

Google News mit Nazi-PR
(Neues Deutschland, Carsten Hübner)
“Faschistische Seiten im Internet sind endlos zahlreich. Doch bei einem scheinbar neutralen Nachrichtenportal wie Google News?”

Comedia gegen Verleger im Presserat
(persoenlich.com)
Weil die Schweizer Verleger nicht über einen Gesamtarbeitsvertrag verhandeln, sollen sie auch nicht in den Presserat, fordert die Mediengewerkschaft Comedia.

Blogs sind auch nicht mehr das, was sie mal waren
(Süddeutsche Zeitung, Niklas Hofmann)
Gerade noch an der Blogbar, schon in der Zeitung: “Selbstreflexion als Daseinszweck? Die Stars der deutschen Blogszene schmoren im eigenen Saft, diagnostiziert ausgerechnet der meinungsstarke Don Alphonso.” Und klar: Bloß keine Links setzen, das schadet noch der Qualität.

Auslandskorrespondenten unzufrieden
(Frankfurter Rundschau, Daniel Bouhs)
Eine 533-Seiten Studie über Deutsche Korrespondenten im Ausland wird vorgestellt – die ihre Heimatredaktionen heftig kritisieren. “In den Zentralen heißt es hingegen, viele dieser Kollegen seien nicht in der Lage, Entwicklungen auf den Punkt zu bringen.”

6 vor 9

Kapitulation in der Senioren-Ecke
(Kölner Stadt-Anzeiger, Sibylle Quenett)
“Stimmt es, dass ARD und ZDF, alimentiert mit jährlich rund acht Milliarden Euro, ‘Spartensender für Senioren’ geworden sind? Müssen damit die unter Jüngeren weitaus erfolgreicheren Privatsender nicht ihren Anteil an der Grundversorgung mit Nachrichten ausbauen?” Schon fantasiert RTL von der öffentlichen Finanzierung der Nachrichten …

Vom Journalismus zum News-Marketing
(Medienheft, Roman Berger)
“Im harten Medienbusiness der USA kämpft der seriöse Journalismus ums Überleben. Auf der Strecke bleibt die politische Information – der Sauerstoff für die Demokratie.” Ist das Non-Profit-Projekt “Pro Publica”, das mit Millionen-Budget gemeinnützig investigativ recherchieren will, die Alternative?

Keine Gnade bei “Big Brother”
(Jungle World, Elke Wittich und Boris Mayer)
In der aktuellen “Big Brother”-Staffel machen zwei Teilnehmer miteinander rum und belügen Verwandte – obwohl die “Beweise” längst auf YouTube stehen. Den sollte mal jemand Bescheid stoßen, denken sich die Autoren. Aber die Produktionsfirma kennt keine Gnade. Die Jungle World auch nicht, weder mit Endemol noch mit den beiden Düpierten.

Gysi beißt Journalisten (Video)
(NDR, Zapp)
“‘Gemeine Rufschädigung, miese Medienkampagne’: Der gewiefte Anwalt klagt gegen unliebsame Berichte, gegen Redaktionen, die behaupten, er sei IM gewesen.”

“Get to the point and get out of the way”
(The News & Observer, J. Peder Zane)
Bitterböse: Ein Artikel aus der New York Times wird von einem anonymen Editor nach Strich und Faden auseinander genommen.

Rockstars nach der Show fotografiert
(78s.ch, David Bauer)
“?The Moment After The Show? heisst die Bilderserie des Basler Fotografen Matthias Willi mit rund 50 Aufnahmen von Künstlern direkt nach einem Auftritt. (…) Vom 4. – 8. Juni werden die Bilder an der ?Ping Pong Basel?, einer Nebenveranstaltung zur Kunstmesse Art Basel, erneut ausgestellt.”

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