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KW 27/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Sabine Rückert: Kann jeder zum Verbrecher werden?
(n-joy.de, Norbert Grundei, Audio: 57:01 Minuten)
Norbert Grundei hat sich mit Sabine Rückert unterhalten, der stellvertretenden Chefredakteurin der “Zeit” und Co-Moderatorin eines der erfolgreichsten Podcasts in Deutschland, “Zeit Verbrechen”. In dem Gespräch geht es unter anderem um Rückerts persönlichen Hintergrund als Pfarrerstochter, ihre journalistische Arbeit, die allgemeine Faszination der Menschen für Verbrechen und die Zukunft der Zeitungen.

2. Medienrecht & Journalismus – mit Christian Solmecke
(youtube.com, Medienwerkstatt Bonn, Audio: 39:47 Minuten)
“Was muss man bei ‘Verdachtsberichterstattung’ beachten? Wie teuer ist anwaltlicher Beistand? Kann ich alles immer und überall veröffentlichen, nur weil ich im Besitz von Tönen und Bildern bin?” Zu Gast in der “Medienwerkstatt Bonn” ist der Medienanwalt und erfolgreiche Youtuber Christian Solmecke, der zahlreiche rechtliche Fragen aus der Medienwelt beantwortet.

3. Armenien – Journalismus im vergessenen Krieg
(youtube.com, Falter, Audio: 1:12:05 Stunden)
Im Radio der österreichischen Wochenzeitung “Falter” geht es um Journalismus in einem vergessenen Konflikt: “Den Krieg mit Aserbaidschan um die Region Bergkarabach hat Armenien 2020 verloren, seither herrscht ein brüchiger Waffenstillstand zwischen den verfeindeten Nachbarn im Kaukasus.” Beim Journalismusfest Innsbruck diskutierten die Journalistinnen Anna Aridzanjan, Marianna Deinyan und der Journalist Tigran Petrosyan darüber, wie dieser vergessene Krieg wieder in das Interesse Europas gerückt werden kann.

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4. Lähmen Meinungsumfragen die Politik?
(deutschlandfunk.de, Martin Krebbers, Audio: 42:22 Minuten)
Ein Deutschlandfunk-Hörer kritisiert die zahlreichen “Politbarometer” und “Deutschlandtrends” innerhalb der Politikberichterstattung. Der Deutschlandfunk (Dlf) hat diese Kritik aufgenommen und den Hörer in eine Sendung eingeladen. Er diskutiert mit Dlf-Hauptstadtreporter Volker Finthammer, Politikwissenschaftler Thorsten Faas und Martin Krebbers aus der Dlf-Medienredaktion “Mediasres”.

5. Was ist los bei funk?
(br.de, Nina Landhofer, Audio: 26:50 Minuten)
In einem Instagram-Beitrag des öffentlich-rechtlichen Jugendformats “Funk” hieß es: “Björn Höcke, Alice Weidel, Friedrich Merz und Markus Söder haben was gemeinsam: Sie sind rechts.” Die (später geänderte) Darstellung wurde teilweise heftig kritisiert und von politischen Akteuren mitunter zum Anlass genommen, die komplette Einstellung von “Funk” zu fordern. Was ist da los und wo soll es hingehen, fragt Nina Landhofer ihre Gäste, den Medienwissenschaftler Janis Brinkmann, den Programmgeschäftsführer bei “Funk”, Philipp Schild, den Politikwissenschaftler Benjamin Höhne und Florian Mayer-Hawranek, den “Funk”-Beauftragten des Bayerischen Rundfunks.

6. Rechtskonservative Medien und Gespräch mit Özden Terli
(wdr.de, Sebastian Sonntag, Audio: 46:31 Minuten)
Das WDR5-Medienmagazin “Töne, Texte, Bilder” geht unter anderem den Fragen nach, ob es einen Rechtsruck in der Medienlandschaft gibt, wie sich die Wetterberichte von früher von heute unterscheiden, und wie Threads, die Twitter-Alternative des Instagram-Mutterkonzerns Meta, zu bewerten ist.

“Irrationale” Debatte, “Antwort auf Twitter”, ÖVP greift “Falter”-Chef an

1. “Irrationale” Debatte über Rundfunkbeitrag
(deutschlandfunk.de, Audio: 6:36 Minuten)
Die Festsetzung des Rundfunkbeitrags gerät immer wieder zum Politikum, so auch aktuell. Sechs Landesregierungen hätten sich gegen eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags ausgesprochen: Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Niedersachsen, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern. Dies verkenne jedoch das Verfahren, nach dem die Höhe des Rundfunkbeitrags festgelegt werde. Medienkritiker Stefan Niggemeier kommentiert auf Twitter zum Thema: “Was Gerhard Baum hier im Interview mit der @SZ sagt, ist Tatsache. Politiker (und insbesondere Ministerpräsidenten), die pauschal eine Beitragserhöhung für ARD und ZDF ablehnen, handeln verfassungswidrig.”

2. ÖVP Niederösterreich attackiert “Falter”-Chef
(derstandard.de)
Der “Standard” berichtet über einen Angriff der ÖVP Niederösterreich auf “Falter”-Chefredakteur Florian Klenk. Die ÖVP werfe Klenk politische Einflussnahme und mangelnde journalistische Integrität vor. Auf Twitter kommentiert der österreichische Journalist und Moderator Armin Wolf die Vorwürfe: “Ich habe schon viele bizarre Presseaussendungen gelesen. Aber das ist inhaltlich, glaube ich, die bizarrste. Der Mediensprecher der nö. ÖVP spricht allen Ernstes Journalist·innen das Recht auf eine politische Einstellung ab. Da hat jemand Pressefreiheit echt nicht verstanden.”

3. Metas »Antwort auf Twitter« könnte diese Woche starten
(spiegel.de, Matthias Kremp)
Die Gerüchte um einen Twitter-Konkurrenten aus dem Hause Meta verdichten sich peu à peu zur Gewissheit. Der Facebook- und Instagram-Mutterkonzern hat die App offenbar bereits im Google Play Store und im App Store von Apple gelistet. Im HTML-Quellcode sei die Freigabe erkennbar. Demnach soll die App morgen auf den Markt kommen. Das könnte einige Wanderbewegungen in der Social-Media-Landschaft auslösen, denn Twitter ist schwer angeschlagen und Threads, so der Name des neuen Netzwerks, ist an Instagram gekoppelt.

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4. Was Freie gegen miese Honorare tun können
(verdi.de, Sarah Schaefer)
Sarah Schaefer schreibt auf der Medienseite der Gewerkschaft Verdi über das Problem niedriger Honorare für Freiberuflerinnen und Freiberufler und deren Möglichkeiten, diese Situation zu verbessern. In dem Beitrag geht es sowohl um Strategien wie den Zusammenschluss in Interessenverbänden oder Gewerkschaften, um sich kollektiv für bessere Honorare einzusetzen, als auch um individuelle Maßnahmen wie Verhandlungen auf Augenhöhe und die Ablehnung von Aufträgen mit unangemessen niedrigen Honoraren.

5. Newsletter Netzwerk Recherche
(netzwerkrecherche.org, Annelie Naumann)
Wie immer eine Empfehlung wert, nicht nur für investigativ arbeitende Journalistinnen und Journalisten: der Newsletter des Netzwerk Recherche. Die aktuelle Ausgabe bietet einen Rückblick auf die diesjährige Jahreskonferenz (Mitschnitte auf Youtube) und einen Überblick über medienrelevante Nachrichten, Veranstaltungen, Preise und Stipendien.

6. Beyond the newsroom – das Konzept für die neue dpa-Zentrale in Berlin
(dpa.com, Sven Gösmann)
Sven Gösmann beschreibt das Konzept für die neue Zentrale der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin. Ziel des Projekts sei es gewesen, moderne und innovative Räumlichkeiten zu schaffen, die den Anforderungen an flexibles Arbeiten, Kollaboration und digitale Transformation gerecht werden. Für alle, die lieber schauen als lesen, gibt es bei Youtube einen 48-sekündigen Rundgang durch die neuen Redaktionsräume.

KW 26/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Haben Medien die AfD groß gemacht?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 27:17 Minuten)
Die aktuelle Ausgabe des “Stern” mit AfD-Politikerin Alice Weidel auf dem Titel wurde in den Sozialen Medien vielfach kritisiert, auch vom “6-vor-9”-Kurator. Eine besonders qualifizierte Kritik kam von Ann-Katrin Müller, die als Politikredakteurin beim “Spiegel” für die Berichterstattung über die AfD zuständig ist. Im Gespräch mit Holger Klein erläutert Müller ihre Kritikpunkte noch einmal im Detail: “Alice Weidel liegt am Kiosk, sie ist sehr präsent und wird auch noch gefragt, was sie als Kanzlerin machen würde – und das ist dann bei einer Partei, die so gar keine Regierungsoptionen gerade auf Bundesebene hat, dann doch einfach schräg.”
Hinweis: Bei Twitter lassen sich Tweets derzeit nur noch mit einem eigenen Konto öffnen. Das gilt auch für die zwei im Teaser oben verlinkten Tweets.

2. Populismus und Medien: Wer braucht wen mehr?
(ardaudiothek.de, Victoria Michalczak, Audio: 27:38 Minuten)
In “11KM”, dem “Tagesschau”-Podcast, geht es um den kürzlich verstorbenen Silvio Berlusconi, Chef eines Medienimperiums, Milliardär, viermaliger Ministerpräsident Italiens und “Vater aller Populisten”. Wie konnte Berlusconi so erfolgreich werden? Wie funktioniert das Zusammenspiel von Populismus und Medien damals und heute? Darüber spricht Victoria Michalczak mit Steffen Grimberg, Leiter des KNA-Mediendienstes und Medienjournalist.

3. Abgehakt – Twitters Elon Musk Saga
(metacheles.de, Sascha Pallenberg, Audio: 53:33 Minuten)
In ihrem Podcast “Haken dran” berichten Gavin Karlmeier und Dennis Horn seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk fast täglich über Neuigkeiten rund um den einst so populären Kurznachrichtendienst. Im Interview mit Sascha Pallenberg erzählen die beiden, wie sie zu dem Projekt gekommen sind, wie sie zusammenarbeiten und welche Alternativen Twitter in Zukunft Probleme bereiten könnten.

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4. Die Elon Musk Story
(ardaudiothek.de, WDR, Sarah Kriesche & Klaus Uhrig & Michael Förtsch & Christian Schiffer)
Kaum eine Person polarisiert aktuell so sehr wie Elon Musk. Die einen verehren den Multimilliardär als Visionär und Vorbild. Die anderen kritisieren ihn als Verbreiter von Verschwörungsnarrativen, toxischen Machtmenschen, Troll und politischen Brandstifter. Die hörenswerte fünfteilige “Elon Musk Story” (derzeit vier Folgen davon online) geht dem Phänomen Musk in aller gebotenen Ausführlichkeit auf den Grund.

5. Warum ist die Kommunikation der ARD so undurchsichtig?
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 28:00 Minuten)
Alexander Matzkeit diskutiert mit Claudia Tieschky (“Süddeutsche Zeitung”) und Diemut Roether (epd medien) über die seiner Meinung nach merkwürdige und undurchsichtige Kommunikation der ARD: “Was genau sollen ‘Kompetenzzentren’ und ‘modulare Baukästen’ sein? Wieviel Druck übt die Politik aus? Und wie kam es, dass Louis Klamroth zum Experimentier-Tier der Talkshow-Landschaft wurde?”

6. Thilo Mischke (2023) – Was ist deine größte Angst?
(youtube.com, Matze Hielscher, Video: 1:16:32 Stunden)
Im Podcast “Hotel Matze” begrüßt Gastgeber Matze Hielscher den Investigativreporter, Autor, Moderator und Fernsehjournalisten Thilo Mischke. In dem Gespräch geht es um Mischkes berufliche Projekte, aber auch um ganz persönliche Themen wie das Älterwerden der eigenen Eltern und die Angst vor dem Tod. Wie eigentlich alle Gespräche in Hielschers “Hotel”-Reihe unterhaltsam und mit dem nötigen Tiefgang.

Ende der “Wiener Zeitung”, “Funk”, 140 Schreiben vom Rechtsanwalt

1. Das ist die letzte “Wiener Zeitung”
(derstandard.at)
“Das ist ein bitterer Tag für Österreich als Medienstandort und Kulturland und ein trauriger Tag für alle, die seriösen Qualitätsjournalismus schätzen”, zitiert der “Standard” den österreichischen Politiker und SPÖ-Parteivorsitzenden Andreas Babler. Gemeint ist das Ende der “Wiener Zeitung”, die bis zu ihrer letzten gedruckten Ausgabe am heutigen Freitag als die älteste noch erscheinende Tageszeitung der Welt gilt. Grund für die Schließung sei vor allem der Entzug der Finanzierung durch die Regierung gewesen.
Weiterer Lesehinweis: Das Ende der “Wiener Zeitung”: Chronologie einer gescheiterten Rettung (wienerzeitung.at).

2. “Immer häufiger Medienanwälte”
(taz.de, Wilfried Urbe)
Über presserechtliche Auseinandersetzungen, juristische Einschüchterungsversuche und Abmahnungen haben wir in den “6 vor 9” schon häufig berichtet, aber was Günter Wallraff in seinem Interview mit der “taz” erzählt, verblüfft auch uns: Im Vorfeld der “Team-Wallraff”-Sendung über Missstände in Krankenhäusern hätten er beziehungsweise Redaktion und Sender rund 140 Anwaltsschreiben erhalten. Wallraff habe eine einfache Faustregel: “Die Allerschlimmsten betreiben den größten juristischen Aufwand, um einzuschüchtern und damit Missstände zu vertuschen.”
Weiterer Lesetipp und ebenfalls die RTL-Sendung “Team Wallraff” betreffend: Wie Burger King vor neuen RTL-Enthüllungen in die Offensive geht (dwdl.de, Alexander Krei).

3. 1. Juli 2024: Independence Day für 12,5 Millionen Kabel-Haushalte
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Es klingt zunächst nach einer rein technischen Meldung, könnte aber erhebliche Auswirkungen auf das Mediennutzungsverhalten haben: In einem Jahr fällt das sogenannte Nebenkostenprivileg, das es Vermieterinnen und Vermietern erlaubt, die Kosten des Kabelanschlusses monatlich über die Nebenkosten auf die Mieterinnen und Mieter umzulegen. Die neu gewonnene Freiheit könnten viele nutzen, um sich endgültig vom linearen Fernsehen zu trennen. Uwe Mantel erläutert die Hintergründe.

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4. Nach Kritik an Berichterstattung über “rechte Parteien”: Funk entschuldigt sich für Fehler
(deutschlandfunk.de)
In einem Instagram-Beitrag des öffentlich-rechtlichen Jugendformats “Funk” hieß es: “Björn Höcke, Alice Weidel, Friedrich Merz und Markus Söder haben was gemeinsam: Sie sind rechts.” Diese Darstellung wurde teilweise heftig kritisiert, eine Kritik, der sich auch der Intendant des SWR und “Funk”-Gesamtverantwortliche Kai Gniffke anschließt. Der Beitrag sei umgehend offline genommen worden. Zudem veröffentlichte die zuständige Redaktion “Die da oben” ein Video-Statement, in dem sie sich zu der Kritik äußert.

5. Den Kinobetreibern explodieren die Kosten
(faz.net, Helmut Hartung)
Christine Berg, Chefin des Verbands der Kinobetreiber, klagt in der “FAZ” über die steigenden Kosten und sieht die Bundesregierung in der Pflicht. Sie plädiert für finanzielle Unterstützung bei der energetischen Sanierung der Lichtspielhäuser und der Umrüstung auf Photovoltaikanlagen. Außerdem wünscht sie sich ein “größeres Engagement des öffentlich-rechtlichen Rundfunks”, so könnte die ARD doch einmal wöchentlich vor der “Tagesschau” einen deutschen Kinofilm bewerben. Nun denn.

6. Millionen-Betrug mit Falschmeldungen: das steckt hinter der Bitcoin-Falle
(youtube.com, Mirko Drotschmann, Video: 12:24 Minuten)
Selbst auf seriösen Nachrichtenseiten wie der des “Spiegel” tauchen betrügerische Fake-Anzeigen auf. Da wird zum Beispiel Markus Lanz vermeintlich von der Polizei abgeführt, dazu die reißerische Textzeile: “Tausende strömen nach Lanz’ Verhaftung zu Geldautomaten”. Wie funktioniert diese Betrugsmasche? Wie kommt es, dass solche Fake-Meldungen auf seriösen Nachrichtenportalen landen? Und wie kann man die Klickfallen durchschauen? Mirko Drotschmann hat es sich für das Medienmagazin “Zapp” genauer angeschaut.

KW 25/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug, diesmal mit dem Schwerpunkt auf der zurückliegenden Jahreskonferenz der Journalistinnen- und Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Machtmissbrauch, Imageschaden, Braindrain – Wohin geht’s mit Springer?
(youtube.com, Silke Burmester, Video: 53:13 Minuten)
Bei der Podiumsdiskussion zur Zukunft des Axel-Springer-Verlags geht es unter anderem um die strukturellen Probleme der Redaktionen von “Bild” und “Welt”: Wie unabhängig können Journalistinnen und Journalisten bei Springer arbeiten, und welche Rolle spielen dabei der Verleger Mathias Döpfner und die Chefredaktionen? Welche Folgen hat es, wenn immer mehr Recherchejournalisten und -journalistinnen das Unternehmen verlassen, und der Verlag Schwierigkeiten hat, qualifiziertes Personal zu finden? Es diskutieren Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von “Correctiv” und zuvor Mitarbeiterin der “Welt”, Journalistikprofessor Volker Lilienthal und Pia Stendera, Reporterin, Autorin und Podcasterin (“Boys Club – Macht & Missbrauch bei Axel Springer”).

2. Schon lange geplant? Die Zerschlagung von Gruner+Jahr und die Folgen
(youtube.com, Steffen Grimberg, Video: 1:00:23 Stunden)
Gruner + Jahr war einst ein Gigant in der Zeitschriftenbranche mit so bekannten und reichweitenstarken Titeln wie “Stern”, “Brigitte” und “Geo”, doch spätestens mit der Übernahme durch RTL/Bertelsmann sind diese Zeiten vorbei. Wann begann der Niedergang? Und wer hat welche Fehler gemacht? War die Zerschlagung von Gruner + Jahr von Bertelsmann strategisch geplant? Oder war sie eine notwendige Maßnahme zur Rettung des Restgeschäfts, wie Bertelsmann-Chef Thomas Rabe behauptet? Darüber diskutieren der freie Journalist Thomas Schuler, der viel zu Gruner + Jahr recherchiert hat, der frühere “Geo”-Chefredakteur Peter-Matthias Gaede, die Gewerkschafterin Tina Fritsche sowie die freie Journalistin Verena Carl, die für verschiedene G+J-Magazine geschrieben hat und schreibt.

3. Berichten über #metoo – zwischen Betroffenen, Medienanwält:innen und Gerichten
(youtube.com, Stefanie Dodt, Video: 1:05:11 Stunden)
Am Beispiel des Rammstein-Sängers Till Lindemann werde deutlich, wie schwierig das Berichten über (mögliche) #metoo-Fälle und Verdachtsberichterstattung im Allgemeinen sind. Wie gelingt der Spagat zwischen journalistischem Anspruch und juristischen Grenzen? Welche Schlüsse ziehen deutsche Medienhäuser aus den Reaktionen von Beschuldigten und Gerichten? Darüber diskutieren Sascha Sajuntz (Rechtsabteilung “Spiegel”), Lena Kampf (Investigativressort “Süddeutsche Zeitung”) und Sonja Süß (Hessischer Rundfunk).

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4. Wie eine zeitgemäße Klimaberichterstattung aussehen müsste – und warum es sie bis heute nicht gibt.
(youtube.com, Oda Lambrecht, Video: 1:06:53 Stunden)
Im Panel zur Klimaberichterstattung diskutieren Barbara Junge von der “taz”, Wulf Schmiese vom ZDF, Oliver Haustein-Teßmer von der “Lausitzer Rundschau” und Gabriele Holzner vom Hessischer Rundfunk über den richtigen Umgang von Medien mit diesem wichtigen Thema. Wichtige, weil belebende Teilnehmerin der Runde ist die Klimaaktivistin Luisa Neubauer, die für ihre unbequemen, aber berechtigten Hinweise und Fragen bekannt ist.

5. Eine verminte Recherche – Wer sprengte die Nord-Stream-Pipelines?
(youtube.com, Svea Eckert, Video: 1:11:12 Stunden)
Wer ist für den Anschlag verantwortlich, bei dem beide Stränge der Ostseepipeline Nord Stream 1 und einer der beiden Stränge von Nord Stream 2 zerstört wurden? In letzter Zeit deckten verschiedene Redaktionen vor allem Spuren auf, die in Richtung Ukraine deuten (was nicht zwingend heißen muss, dass dort auch die Urheberschaft liegt). Entsprechend wachse der Druck auf die deutsche Politik und die Medien, die zu diesem Thema recherchieren. Es diskutieren Jörg Schmitt (“Süddeutsche Zeitung”), Jörg Diehl (“Spiegel”) und Holger Stark (“Zeit”). Ein spannender Einblick in eine brisante Thematik, die an einen Krimi erinnert.

6. Vom Yps-Gimmick bis zur Oper: Die Top 10 der innovativen Formate im Journalismus
(youtube.com, Christian Fuchs & Jonathan Sachse, Video: 57:53 Minuten)
Christian Fuchs (“Zeit”) und Jonathan Sachse (“Correctiv”) stellen verschiedene herausragende Beispiele für innovative Formate im Journalismus vor. Das Spektrum reicht von Live-Formaten über Graphic Novels bis hin zu Comedy-Videos und Newsgames.

Medienereignis U-Boot-Suche, Keine Fragen zugelassen, Neue Satire-Opfer

1. Medienereignis U-Boot-Suche
(deutschlandfunk.de, Michael Borgers & Sebastian Wellendorf, Audio: 7:09 Minuten)
Wenn, wie in der vergangenen Woche, ein überfülltes Boot kentert und Hunderte Menschen ertrinken, die auf der Flucht sind, ist das Medien nicht annähernd so viel Aufmerksamkeit wert wie die Suche nach einem Tauchboot mit fünf Insassen, das reichen Menschen einen Unterwasserausflug zur Titanic verspricht. Der Deutschlandfunk hat mit Experten und Expertinnen über die Gründe dieses Phänomens gesprochen.

2. “Ein beispielloser Anschlag auf die Pressefreiheit”
(falter.at, Florian Klenk)
Der österreichische Investigativjournalist Franz Miklautz deckte unter anderem auf, dass sich ein Magistratsdirektor in nur einem Jahr rund 70.000 Euro für Überstunden auszahlen ließ. Damit zog Miklautz den Zorn der Klagenfurter Mächtigen auf sich, die ihn anzeigten. Er sei kein Journalist, sondern ein Krimineller, der Amtsgeheimnisse verraten habe. Damit nicht genug: Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt ließ seine “Mobiltelefone, Computer, Tablets oder andere internetfähige Geräte und dergleichen” beschlagnahmen – ein “beispielloser Justizskandal”, wie Florian Klenk schreibt.

3. Keine Fragen
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband kritisiert, dass bei einer Pressekonferenz mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang vom Kanzleramt keine Fragen zugelassen wurden: “Dass der deutsche Regierungschef die Regeln seiner chinesischen Gäste offenbar bereitwillig übernimmt und bei einer Pressekonferenz gestern in seinem Kanzleramt keine Fragen zulässt, ist ein Affront. Die anwesenden Korrespondenten wurden zu Statementempfängern degradiert. Dafür hätten sie sich nicht auf den Weg ins Kanzleramt machen müssen.”

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4. Haben wir denn gar nichts gelernt aus der Ära Trump?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 27:24 Minuten)
Eigentlich hätten Redaktionen in den Trump-Jahren viel über den medialen Umgang mit dem damaligen US-Präsidenten lernen können und müssen, doch mit der aktuellen Anklage gegen Donald Trump scheint vieles vergessen. Hunderte von Reporterinnen und Reportern blasen selbst die belanglosesten Beobachtungen zu vermeintlich berichtenswerten Nachrichten auf und schenken Trump eine unangemessene Aufmerksamkeit. Holger Klein spricht mit dem “Tagesthemen”-Moderator und USA-Kenner Ingo Zamperoni über das Problem, das oft auch ein Dilemma ist.

5. Theodor-Wolff-Preise in fünf Kategorien vergeben
(zeit.de)
Gestern wurde der Theodor-Wolff-Preis, eine der wichtigsten Auszeichnungen im deutschen Journalismus, vom Verband der Digitalpublisher und Zeitungsverleger vergeben. Ausgezeichnet wurden Dunja Ramadan für “Der Garten und der Dschungel” (“Süddeutsche Zeitung”, nur mit Abo lesbar), Moritz Aisslinger für “Dem Sturm ausgeliefert” (“Zeit”) und Julia Ruhnau für “Endlevel Hass” (“Nürnberger Nachrichten”, nur mit Abo lesbar), Jan Georg Plavec und Simon Koenigsdorff für ihr digitales Angebot “Klimazentrale Stuttgart” (“Stuttgarter Zeitung”/”Stuttgarter Nachrichten”) sowie Daniel Brössler für sein Stück “Schreckliche neue Welt” (Süddeutschen Zeitung, nur mit Abo lesbar).

6. Die neuen Opfer der Satire: Jetzt wird auch nach unten kritisiert
(pnp.de, Raimund Meisenberger)
Raimund Meisenberger hat einen lesenswerten Essay über den Zustand des Kabaretts in Deutschland geschrieben. Er stellt fest: “Seit Hofnarrs Zeiten war es das Privileg der Satire, zur Abwechslung mal die Mächtigen an den Pranger zu stellen. Mancher Satiriker (und andersrum auch mancher Politiker) heute praktiziert das Gegenteil und kritisiert nicht mehr die Mächtigen, sondern die de facto Machtlosen – Minderheiten, die durch ihre pure Existenz ein Beispiel geben, dass die Dinge auch anders sein könnten und dass der Status quo weder sakrosankt noch alternativlos ist.”

KW 24/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Den Vogel abgeschossen – Elon Musk vs. Twitter
(wondery.com, Audio: vier Episoden zwischen 31 und 37 Minuten)
Amazons Podcast-Tochter Wondery hat eine aufwändig produzierte vierteilige Serie über Elon Musks Twitter-Übernahme veröffentlicht. Die Episoden sind spannend erzählt und mit vielen Informationen und Originalstimmen gespickt. Eine der gelungensten medienrelevanten Infotainment-Produktionen der letzten Zeit!

2. Ulf Buermeyer über Freiheitsrechte und strategische Klageführung
(denkangebot.org, Katharina Nocun, Audio: 1:08:45 Stunden)
Im “Denkangebot”-Podcast hat Katharina Nocun Ulf Buermeyer zu Gast, Co-Moderator der “Lage der Nation”, Richter am Landgericht Berlin und einer der Gründer der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF). In dem Gespräch geht es unter anderem um das Konzept der strategischen Klageführung, Hass im Netz, die Chatkontrolle und die Arbeit der GFF.

3. Umstrittene Umfrage: Schlägt jeder 3. junge Mann seine Freundin?
(ndr.de, Daniel Bröckerhoff, Video: 10:12 Minuten)
Über die von vielen Medien unkritisch zitierte, umstrittene Umfrage, nach der ein Drittel der befragten Männer Gewalt gegen die Partnerin für “akzeptabel” hält, hatten wir diese Woche bereits in den “6 vor 9” berichtet. Nun hat sich das Medienmagazin “Zapp” mit den Fehlern und Merkwürdigkeiten der Umfrage und ihrer medialen Verwertung auseinandergesetzt.

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4. Christian Wulff wettert gegen Kai Diekmann
(turi2.de, Pauline Stahl, Video: 1:28:22 Stunden)
Bei “turi2” weist Pauline Stahl auf einen Youtube-Mitschnitt einer Veranstaltung mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff hin. Dieser habe dort gegen den ehemaligen “Bild”-Chefredakteur Kai Diekmann ausgeteilt und Diekmanns Vorgehen in der Mailbox-Affäre vor zwölf Jahren mit Diebstahl verglichen. Heute würde Wulff mit dem Springer-Verlag nach eigener Aussage anders umgehen: “Ich würde ganz dicht machen”.

5. Langzeitrecherchen: Wie kann man sich die leisten?
(bonjourno.de, Olivia Samnick, Audio: 39:25 Minuten)
Im Werkstattgespräch von “Bonjourno” geht es ums liebe Geld und die Frage: Wie kann man sich als Journalist oder Journalistin Langzeitrecherchen leisten? Sollte man für eine monatelange Recherche selbst in Vorkasse gehen? Oder sich um eine Förderung bewerben? Darüber spricht Olivia Samnick mit dem freien Journalisten Benjamin Hindrichs.

6. Wie Alkohol in den Medien romantisiert wird
(youtube.com, El Leykauf, Video: 20:38 Minuten)
Vor allem im Trash-TV sei zu sehen, wie Alkohol verharmlost und mit Spaß und Humor in Verbindung gebracht werde, meint El Leykauf von “Brust raus”: “Und viel zu selten wird dabei aufgeklärt, dass der hohe Konsum von Alkohol gefährlich ist. Ungesund ist. Und auch süchtig machen kann.” In ihrem Video schaut sich Leykauf genauer an, “ob die Darstellungen in den Medien von Alkohol und Co. moralisch vertretbar sind oder nicht.”

KW 23/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Diesmal in einer Spezialausgabe zur zurückliegenden re:publica. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Powerplay. Macht und Sexismus in der Medienbranche
(youtube.com, Juliane Löffler, Pia Stendera, Lena von Holt & Daniel Drepper, Video: 1:04:42 Stunden)
Die #MeToo-Debatte hat in den vergangenen Jahren zu einer gesellschaftlichen Sensibilisierung für Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse geführt. Ausgelöst wurden diese Diskussionen und Debatten meist durch journalistische Recherchen. Das verlinkte Panel beschäftigt sich mit Macht und Sexismus in der Medienbranche.

2. “Die Medien” und “der Osten”: Was läuft schief in deutschen Medien?
(youtube.com, Mandy Tröger, Video: 29:56 Minuten)
Ist “der Osten” wirklich eine “mediale Problemzone”, wie so oft behauptet wird? Dieser Frage geht Mandy Tröger in ihrem Vortrag nach. Sie gibt einen Überblick über die historische Entwicklung, die Probleme der Gegenwart und denkt über mögliche Lösungen für die Zukunft nach.

3. Factual vs. Fiction: Wie unterhaltsam dürfen Dokumentationen sein?
(youtube.com, Khesrau Behroz, Antje Boehmert & Benjamin Cantu & Vera Linß, Video: 59:42 Minuten)
Dokumentationen sollen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch eine spannende und unterhaltsame Geschichte erzählen. Doch wie findet man die richtige Balance zwischen Fakten und Fiktion?

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4. Von Social Media zu einem echten Social Web
(youtube.com, Marcel Weiß, Video: 32:36 Minuten)
Dank Mastodon hat ActivityPub als erstes Protokoll in den vergangenen zwölf Monaten genug Fahrt aufgenommen, um ein offenes Soziales Netzwerk für eine breite Öffentlichkeit in greifbare Nähe rücken zu lassen. In seinem Talk geht Marcel Weiß der Frage nach, was es das braucht, um eine wirklich vernetzte Öffentlichkeit auf einer nachhaltigen Infrastruktur zu ermöglichen.

5. Rechtsextremismus im Internet. Was wissen wir und was können wir tun?
(youtube.com, Jan Rau & Josefa Francke, Video: 27:28 Minuten)
Jan Rau und Josefa Francke geben einen Überblick über die aktuelle Situation des digitalen Rechtsextremismus: Welchen Gefahren sind wir ausgesetzt? Was können Gesetze und Gerichte tun? Wie sieht die Präventionsarbeit aus? Und welche Aufgabe hat die Gesellschaft?

6. Das Ende von Twitter? – Die dümmsten und teuersten Ideen aus sechs Monaten Musk
(youtube.com, Dennis Horn & Gavin Karlmeier, Video: 57:44 Minuten)
In ihrem Podcast “Haken dran” gehen Gavin Karlmeier und Dennis Horn mehrmals wöchentlich aktuellen Entwicklungen bei Twitter unter Elon Musk nach. Auf der re:publica sprechen sie über die “dümmsten und teuersten Ideen aus sechs Monaten Musk”.

Reporter im Fadenkreuz, re:publica, Selbstreferenzielle Höllenschleife

1. Reporter im Fadenkreuz
(taz.de, Adefunmi Olanigan)
Nachdem der Reporter Julius Geiler im “Tagesspiegel” über den Berliner Polizisten und AfD-Lokalpolitiker André G. berichtet hatte, der im Verdacht steht, Coronamaßnahmen ignoriert zu haben, ermitteln nun die Berliner Behörden – gegen Geiler. André G. werfe ihm üble Nachrede und Verleumdung einer politischen Person vor.

2. Plant die EU einen neuen “Heiz-Hammer”?
(zdf.de, Florian Neuhann)
Die “Bild”-Redaktion berichtete gestern exklusiv, dass die EU einen “härteren Heiz-Hammer als die Bundesregierung” plane. Florian Neuhann, Brüssel-Korrespondent des ZDF, hat sich die Sache genauer angeschaut und ist zu einer geteilten Bewertung gekommen: “Eine Geschichte, die erst als Ente zurückgewiesen wird. An der aber nicht alles ganz falsch ist.”
Dazu auch: Die Europäische Kommission widerspricht in einem Twitter-Thread der “Bild”-Berichterstattung.

3. re:publica 23: Wo bleibt der Cash?
(verdi.de, Sarah Schaefer)
Sarah Schaefer war zu Gast auf der re:publica, dem “Festival für die digitale Gesellschaft”, und hat dort einige medienrelevante Panels besucht. Ein kompakter Zwischenbericht für alle, die es nicht nach Berlin geschafft haben. Kurze Eindrücke von der Konferenz gibt es auf dem Youtube-Kanal der re:publica: Tag 1, Tag 2 und Tag 3.

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4. Selbstreferenzielle Schleife aus der Hölle
(deutschlandfunk.de, Marina Weisband, Audio: 4:27 Minuten)
Deutschlandfunk-Kolumnistin Marina Weisband hält den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Medien für gefährlich: “In einer Welt, in der Journalismus von Kapital abhängig ist, ist der Drang nach Optimierung jetzt also noch leichter zu erfüllen. Und noch weit gefährlicher. Der Verzicht auf solche unlauteren Abkürzungen als Teil des journalistischen Ethos – zum Beispiel durch Selbstverpflichtung – ist eine Möglichkeit, das zu vermeiden.”

5. Im Fokus: die Menschlichkeit
(fachjournalist.de, Ralf Falbe)
Der Fotojournalist Mads Nissen hat mit seinen Bildern bereits zum dritten Mal einen World Press Photo Award gewonnen. Im Interview mit dem “Fachjournalist” spricht er über sein Erfolgsrezept, seinen Werdegang, sein Werk und seine Arbeitsweise. Außerdem gibt Nissen Einblicke, wie er den Zugang zu den Protagonistinnen und Protagonisten seiner Bilder findet.

6. Hörbar Rust mit Lorenz Maroldt
(radioeins.de, Bettina Rust, Audio: 1:22:36 Stunden)
Er hätte Fußballspieler, Basketballer oder Punkmusiker werden können, ist aber beim Journalismus gelandet: Lorenz Maroldt, Chefredakteur des “Tagesspiegels” und Initiator des täglichen Newsletters “Checkpoint”, ist zu Gast in der “Hörbar Rust”.

Staats­an­walt­schaft beharrt, Making Of “Boys Club”, Trash-Fernsehen

1. Staats­an­walt­schaft beharrt auf Ankla­ge­er­he­bung
(lto.de)
Wie vergangenen Freitag in den “6 vor 9” zu lesen war, hat das Landgericht Karlsruhe die Anklage gegen einen Redakteur des unabhängigen Senders Radio Dreyeckland (RDL) nicht zugelassen. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, auf die Archivseite der verbotenen Plattform linksunten.indymedia verlinkt und damit eine verbotene Organisation unterstützt zu haben. Wie “Legal Tribune Online” berichtet, geht die Auseinandersetzung zwischen der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und dem RDL-Redakteur nun in die nächste Runde: Die Staatsanwaltschaft habe Beschwerde gegen die Entscheidung des Landgerichts eingelegt.

2. Making Of Boys Club – Was bedeutet die Springer-Recherche für die Branche?
(hinterdenzeilen.de, Niklas Münch & Tobias Hausdorf, Audio: 48:20 Minuten)
Seit Mitte April gibt es den Podcast “Boys Club”, eine achtteilige Hör-Produktion über “Macht & Missbrauch bei Axel Springer”. Für das einjährige Projekt haben die Macherinnen mit über 40 aktuellen und ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Springer-Verlags gesprochen und über 80 Stunden Material generiert (Transparenzhinweis: Auch wir vom BILDblog haben einige Worte zu den Methoden von “Bild” beigesteuert). Bei “Hinter den Zeilen” kommen Pia Stendera, Lena von Holt und Emily Ulbricht zu Wort, die für den Podcast verantwortlich sind. Sie erzählen von der Arbeit am Projekt, erklären, wie die Recherche auch sie verändert hat, und erläutern, was der Podcast über die gesamte Medienbranche aussagt.

3. Google muss Suchtreffer nur bei Nachweis von Falschangaben löschen
(spiegel.de)
Der Bundesgerichtshof habe ein wichtiges Urteil zum sogenannten Recht auf Vergessenwerden gefällt. Wer sich durch falsche Angaben in Suchergebnissen verleumdet sieht, müsse demnach selbst aktiv werden: “Die Karlsruher Richter dürften sich auch nach einem vorherigen, grundsätzlichen Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) gerichtet haben, wonach der Suchmaschinenbetreiber nicht verpflichtet ist, aktiv nach Artikeln mit Falschinformationen zu forschen. Der Betroffene hat demnach selbst nachzuweisen, dass die Angaben über ihn offensichtlich unrichtig sind.”

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4. Publisher entdecken TikTok
(blog.medientage.de, Petra Schwegler)
Die Kurzvideo-Plattform TikTok ist auf dem besten Weg, ein relevanter Kanal für Verlage zu werden, meint Petra Schwegler und nennt in ihrem Beitrag einige Gründe dafür. Seit einiger Zeit werde TikTok durch längere Videoformate und Live-Streams für Verlage relevanter denn je. Die Plattform gehe mittlerweile sogar aktiv auf Verlage zu und biete ihnen ein Publisher-Tool an, das die Medienhäuser auch an den Einnahmen aus der Videowerbung beteiligen soll.

5. Start 2024: Caren Miosga soll auf “Anne Will” folgen
(dwdl.de, Manuel Weis)
Der NDR hat sich offenbar auf eine Nachfolgerin für Anne Will für die Moderation des sonntäglichen Polittalks im Ersten geeinigt. Mit Caren Miosga besetze die ARD den Sendeplatz bereits zum dritten Mal mit einer Frau, die von den “Tagesthemen” kommt: “Den Anfang machte Sabine Christiansen, die bis 1997 die ‘Tagesthemen’ präsentierte und ab Anfang 1998 dann durch ‘Sabine Christiansen’ führte. 2007 gab Christiansen die Moderation ab – ihre Nachfolgerin wurde ‘Anne Will’, die dafür ihren Job bei den ‘Tagesthemen’ aufgab. Den frei gewordenen Platz bei den ‘Tagesthemen’ besetzte damals: Caren Miosga.”

6. Anja Rützel über gutes und schlechtes Trash-Fernsehen.
(turi2.de, Pauline Stahl, Audio: 35:05 Minuten)
Im “turi2”-Podcast spricht Trash-TV-Expertin Anja Rützel über gute und schlechte leichte Unterhaltung und erklärt, warum sie der “ZDF-Fernsehgarten” in den vergangenen Wochen “richtig erschüttert” hat, warum sie kein Fan davon ist, dass eine Datingshow wie der “Bachelor” schon eine Woche vorher im Stream zu sehen ist, und was sie beim “Eurovision Song Contest” über ihre internationalen Kolleginnen und Kollegen gelernt hat.

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