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KW 32/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Immo Tommy: Die fragwürdigen Deals des Influencers
(youtube.com, Maximilian Sepp, Video: 15:40 Minuten)
In einem “Spiegel”-Artikel (nur mit Abo lesbar) erzählen Henning Jauernig und Kristina Gnirke, “wie ein Netzwerk um Influencer Immo Tommy Immobilienkäufer ins Unglück stürzt”. Maximilian Sepp, Redakteur beim “Spiegel” und Host der Video-Serie “Shortcut”, hat sich mit Jauernig über die Recherche unterhalten.

2. Abhöraktion bei Letzte Generation: Wir ziehen vors BVerfG
(youtube.com, Chan-jo Jun, Video: 19:34 Minuten)
Der Bayerische Journalisten-Verband will für ein betroffenes Mitglied Verfassungsbeschwerde gegen das Abhören des Pressetelefons der “Letzten Generation” durch die Ermittlungsbehörden einreichen. Der mit der Sache juristisch betraute Rechtsanwalt Chan-jo Jun erklärt, worum es bei dem Verfahren geht und warum die Abhöraktion seiner Ansicht nach einen erheblichen Eingriff in die Pressefreiheit darstellt.

3. Gibt es in Polen wieder freie Medien?
(ardaudiothek.de, Nina Landhofer, Audio: 24:20 Minuten)
Nina Landhofer spricht bei “BR24 Medien” mit Martin Adam, ARD-Korrespondent in Warschau, Bartosz Dudek, Leiter des polnischen Programms der Deutschen Welle, und Bartosz Wieliński, stellvertretender Chefredakteur der polnischen Tageszeitung “Gazeta Wyborcza”, über die Herausforderungen und den Versuch der neuen polnischen Regierung unter Donald Tusk, die Unabhängigkeit der Medien und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wiederherzustellen. Es geht dabei um den Einfluss der ehemaligen PiS-Regierung auf den Journalismus, den schwierigen Rückbau der Propaganda und die Notwendigkeit einer EU-weiten Unterstützung für unabhängigen Journalismus.

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4. Verdient die Correctiv-Recherche Preise oder Kritik?
(deutschlandfunk.de, Sascha Wandhoff, Audio: 41:30 Minuten)
In der vergangenen Woche erschien bei “Übermedien” eine kritische Auseinandersetzung mit der Potsdam-Recherche von “Correctiv” (“Geheimplan gegen Deutschland”). Darin bilanzieren die drei Autoren: “Der Text ist misslungen, das Verhalten von Correctiv nach der Veröffentlichung fragwürdig und die Berichterstattung vieler Medien eine Katastrophe.” Die “Correctiv”-Redaktion weist die Vorwürfe in einer Stellungnahme zurück. Im Deutschlandfunk diskutieren nun Felix W. Zimmermann, Leiter von “Legal Tribune Online” und einer der Autoren des “Übermedien”-Artikels, “Correctiv”-Chefredakteur Justus von Daniels und der Medienjournalist Steffen Grimberg über den Fall.

5. Reinhold T. Schöffel (Bundesverband Jugend & Film)
(wiesoweshalbwarum.podigee.io, Thomas Hartmann, Audio: 1:05:07 Stunden)
Kindermedien-Podcaster Thomas Hartmann hat in seiner aktuellen Folge Reinhold Schöffel, Geschäftsführer des Bundesverbandes Jugend und Film (BJF), zu Gast. Schöffel spricht über seine langjährige Arbeit zur Förderung der Filmkultur für Kinder und Jugendliche, insbesondere durch die BJF-Clubfilmothek, die eine große Auswahl an Filmen für nichtgewerbliche Vorführungen anbietet. Außerdem geht es um die Demokratisierung der Filmkultur seit den 1970er-Jahren, die Verbindung des BJF mit politischem Engagement und die heutige Bedeutung besonderer Filme.

6. Influencer an die Front? – Wenn aus Social-Media Stars Soldaten werden
(youtube.com, Sashka, Video: 19:04 Minuten)
Youtuberin Sashka beschäftigt sich mit einer TikTok-Kampagne der Bundeswehr, bei der Influencer in einem Roadtrip-Format vier Wochen lang verschiedene Aspekte des Militärs erkunden. Sie hinterfragt kritisch, ob es sinnvoll und realistisch ist, Influencer für staatliche Werbung einzusetzen, insbesondere angesichts der ernsten Herausforderungen, vor denen die Bundeswehr steht. Und sie weist darauf hin, dass diese Kampagne möglicherweise nicht die tatsächlichen Anforderungen und die Realität des Militärdienstes widerspiegelt.

US-Wahlkampf, Medaillenspiegel, Berichten in Uganda

1. Ingo Zamperoni: “Es ist nicht unsere Aufgabe, irgendwas zu verhindern”
(augsburger-allgemeine.de, Ingo Kaminski)
Im Interview mit der “Augsburger Allgemeinen” spricht “Tagesthemen”-Moderator Ingo Zamperoni über den US-Wahlkampf und darüber, wie seine Verwandten in den USA das Geschehen dort sehen. Er betont, dass Medien eine neutrale Rolle einnehmen und sich nicht aktivistisch betätigen sollten: “Gerade in Zeiten wie diesen sollten Journalisten nicht als Aktivisten auftreten. Es ist nicht unsere Aufgabe, eine Strömung, eine Partei oder irgendwas zu verhindern oder zu befördern.”

2. Olympia-Medaillenspiegel bei ARD & ZDF: Kaum der Rede wert?
(dwdl.de, Alexander Krei)
Alexander Krei berichtet bei “DWDL”, dass ARD und ZDF dem Medaillenspiegel der Olympischen Spiele in Paris weniger Aufmerksamkeit schenken als früher, was mit dem durchwachsenen Abschneiden der deutschen Athleten und Athletinnen zusammenhängen könnte. Der Medaillenspiegel erscheine in den Sendungen der Öffentlich-Rechtlichen oft erst gegen Mitternacht. Abgesehen davon werde das Medaillenranking als Wertungssystem von vielen kritisiert und dessen Aussagekraft infrage gestellt.

3. Journalist:in sein in Uganda – Berichten trotz Unsicherheit
(de.ejo-online.eu, Paula Genius & Nina Feldman & Zoe Gleisberg)
“Journalist:innen in Uganda werden regelmäßig verhaftet, der Großteil der Medien wird vom Staat kontrolliert, Medienhäuser werden durchsucht oder geschlossen. Doch wie gefährlich ist die Arbeit als Journalist:in dort wirklich? Und wie beeinflusst Social Media die Pressefreiheit in Uganda?” Benon Herbert Oluka, ugandischer Multimedia-Journalist und Mitbegründer von “The Watchdog”, einem Zentrum für investigativen Journalismus, gibt Auskunft über die Situation in dem ostafrikanischen Staat.

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4. Gegenseitiges Wertschätzen
(verdi.de, Gunter Becker)
Im Interview mit dem Verdi-Medienmagazin “M” spricht der Journalist und Youtuber Mirko Drotschmann (“Terra X”/”MrWissen2Go”) über Trennendes und Gemeinsames bei Journalisten und Influencern. Beide Gruppen könnten voneinander profitieren, sagt Drotschmann: Redaktionen könnten die agile Produktionsweise der Influencer übernehmen, während Influencer von der strategischen und sorgfältigen Arbeitsweise der Journalisten lernen könnten. Wichtig sei dabei gegenseitiger Respekt und Offenheit für die Stärken der jeweils anderen Gruppe, ohne herabzuschauen oder sich auf reine Klickzahlen zu fixieren.

5. TikTok zieht umstrittenes Bonusprogramm zurück
(spiegel.de)
TikTok habe sein umstrittenes Bonusprogramm “TikTok Lite Rewards” in Europa zurückgezogen. Die EU-Kommission hatte das Programm wegen möglicher negativer Auswirkungen auf die Gesundheit der Nutzerinnen und Nutzer sowie wegen mangelnder Risikoabwägung durch TikTok kritisiert. Es würden jedoch weiterhin Verfahren gegen TikTok und andere Social-Media-Plattformen wegen Verstößen gegen das Gesetz über digitale Dienste laufen.

6. KI: Kollaps droht wegen KI-generierter Trainingsdaten
(heise.de, Michael Link)
“KI-Modelle könnten an sich selbst ersticken.” Michael Link berichtet, dass Künstliche Intelligenzen dysfunktional werden können, wenn sie wiederholt mit KI-generierten Daten trainiert werden. Forscher der Rice University hätten gezeigt, dass die Qualität von generierten Bildern bei solchen Trainingsschleifen abnehme – ein Phänomen, das als “Modellkollaps” oder “Model Autophagy Disorder” bezeichnet wird. Um dieses Problem zu vermeiden, sollten KI-Entwickler darauf achten, KI-generierte Inhalte zu kennzeichnen und vorzugsweise nur von Menschen generierte Daten für das Training zu verwenden.

KW 31/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Die US Wahl und der Medien-Zirkus: Zwischen Trump-Attentat, Biden-Rückzug und Harris-Memes
(br.de, Jonathan Schulenburg, Audio: 27:03 Minuten)
Jonathan Schulenburg unterhält sich bei “BR24 Medien” mit Ralf Borchard, ARD-Korrespondent in Washington, über die anstehende US-Wahl und den damit verbundenen “Medien-Zirkus”: “Wie haben die US-Medien das ganze begleitet? Hätten sie schon viel früher über Bidens Gesundheitszustand schreiben müssen? Und welche Rolle spielen die sozialen Medien im US-Wahlkampf? Hilft der mediale Hype um Harris, um wirklich Stimmen zu sammeln?”

2. Nachwuchs-Flaute: Hat niemand mehr Bock auf Medienjobs?
(sr.de, Katrin Aue & Florian Mayer, Audio: 14:46 Minuten)
Im Podcast “Medien Cross und Quer” des Saarländischen Rundfunks sprechen Katrin Aue und Florian Mayer mit Martha Richards von der Gewerkschaft Verdi darüber, warum der Beruf des Journalisten beziehungsweise der Journalistin an Beliebtheit verloren hat: Warum haben Redaktionen Schwierigkeiten, Volontärinnen und Volontäre zu finden? Sie diskutieren über die Gründe für diesen Wandel und schauen, welche Maßnahmen ergriffen werden, um dem entgegenzuwirken.

3. I Worked For MrBeast, He’s A Fraud
(youtube.com, DogPack404, Video: 53:38 Minuten, englisch)
Ein ehemaliger Mitarbeiter von “MrBeast”, dem erfolgreichsten und reichweitenstärksten Youtuber der Welt, behauptet, dass dieser Videos manipuliere und illegale Lotterien veranstalte. “DogPack404” beschreibt, wie das Unternehmen hinter “MrBeast” diese Praktiken anwende, um Zuschauer und Zuschauerinnen zu manipulieren und Gewinne zu maximieren. Es wird auch behauptet, dass das Unternehmen bewusst Kinder als Zielgruppe auswähle und diese durch psychologische Tricks beeinflusse. Das Video ist auf Englisch, man kann aber deutsche Untertitel auswählen.

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4. Inside Medien: Victoria Reichelt
(spotify.com, Lisabell Shewafera, Audio: 43:39 Minuten)
In der aktuellen Ausgabe des Podcasts “Inside Medien” ist Victoria Reichelt zu Gast, die beim “funk”-Format “Die da oben” und bei “ZDFheute live” moderiert. Mit Gastgeberin Lisabell Shewafera unterhält sich Reichelt über ihren Werdegang, ihren Einstieg in die Medienbranche und ihre laufenden Projekte.

5. Warum wir auf Fake News hereinfallen – und uns schützen können
(youtube.com, Dietmar Ringel, Video: 25:12 Minuten)
Zu Gast im “Telepolis”-Podcast ist Sabine Schiffer, Professorin für Journalismus und Unternehmenskommunikation sowie Leiterin des Instituts für Medienverantwortung. Das Gespräch dreht sich um die Verbreitung von “Fake News”, insbesondere aus russischen Quellen, und deren Ziel, Angst und Zwietracht zu schüren. Schiffer erklärt, dass nicht nur autoritäre Staaten, sondern auch Demokratien manipulative Techniken einsetzen würden, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen.

6. Wer mich bezahlt
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 8:17 Minuten)
“Bin ich ein Spitzel des Verfassungsschutzes? Werde ich von Robert Habeck bezahlt? Und was habe ich mit der CIA zu tun?” Mats Schönauer spricht in seinem Video darüber, wie ihn Anhänger der AfD und des Youtubers Alexander Raue mit wilden Verschwörungsmythen und persönlichen Angriffen überhäuften, nachdem er Raue kritisiert hatte. Transparenzhinweis: Mats Schönauer ist ehemaliger Leiter des BILDblog und Co-Autor des BILDblog-Buchs “Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltet”.

KW 30/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. AfD-Angriff auf den ÖRR: Die Versprechen des Björn Höcke
(ndr.de, Hans Jakob Rausch, Video: 19:04 Minuten)
Das NDR-Medienmagazin “Zapp” thematisiert Pläne der AfD, insbesondere des AfD-Politikers Björn Höcke, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Thüringen anzugreifen, indem der MDR-Staatsvertrag gekündigt und der Rundfunkbeitrag abgeschafft werden solle. “Zapp”-Reporter Hans Jakob Rausch untersucht die Umsetzbarkeit dieses Wahlversprechens, blickt in die Vergangenheit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und holt juristische Einschätzungen ein.

2. Was wir aus AnniTheDuck lernen sollten
(youtube.com, Mai Thi Nguyen-Kim, Video: 13:04 Minuten)
Mai Thi Nguyen-Kim befasst sich mit den Reaktionen auf Personen des öffentlichen Lebens, wie die Influencerin und Streamerin “AnniTheDuck”, und betont die menschliche Neigung, den Absturz von Persönlichkeiten zu genießen. Sie erklärt, wie inszeniert und durchdacht Online-Inhalte sind, um Authentizität zu vermitteln, und blickt auf die Gefahren parasozialer Beziehungen, die durch diese scheinbare Nähe entstehen.

3. Sprachnachrichten von Ex-Partnern auf Tik-Tok leaken
(podcast04b645.podigee.io, David Geßner, Audio: 32:02 Minuten)
Medienanwalt David Geßner spricht mit seiner Kollegin Nadine Mannshardt über die rechtlichen und moralischen Implikationen der Veröffentlichung privater Sprachnachrichten auf TikTok, insbesondere durch Influencer. Sie besprechen, dass solche Veröffentlichungen oft aus Rache erfolgen, schnell viral gehen und wie sie sich auf das Persönlichkeitsrecht auswirken.

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4. Modejournalismus mit Haltung und Streit ums Domradio
(wdr.de, Anja Backhaus, Audio: 48:25 Minuten)
Das WDR5-Medienmagazin “Töne, Texte, Bilder” beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten im Medienbereich, unter anderem mit der Bedeutung von Haltung im Modejournalismus am Beispiel der “Vogue”-Ausgabe mit der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer auf dem Cover. Weitere Themen sind der gemeinnützige Journalismus in Deutschland, der Einsatz von Drohnen bei Filmproduktionen, die medialen Herausforderungen bei der Berichterstattung über Kamala Harris, die Lehren aus einer großen IT-Panne sowie die Diskussion um die journalistische Unabhängigkeit des “Domradios”.

5. Olympiafieber? Frankreichs Medien und der Sport
(sr.de, Sabine Wachs & Thomas Bimesdörfer, Audio: 14:50 Minuten)
Mit Blick auf Olympia in Paris sprechen Sabine Wachs und Thomas Bimesdörfer in “Medien – Cross und Quer” mit dem französischen Sportjournalisten Julien Duez über “Frankreichs Medien und den Sport”: Welche Sportarten haben ein großes Publikum? Was erwartet die Zielgruppe vom Journalismus: große Emotionen, nüchterne Analysen oder auch unbequeme Fragen? Wie wird in Frankreich über die Olympischen Spiele berichtet? Und wie kritisch darf, soll oder muss man sein?

6. Fake News im Wahlkampf – Überschätzte Gefahr?
(ardmediathek.de, Lars Sänger, Video: 7:00 Minuten)
“Bilder entscheiden Wahlkämpfe – aber was, wenn es sich nicht um echte, sondern um KI-generierte Bilder handelt? Seit Jahren wird vor dem Einfluss von Fake News gewarnt. Einige halten die Angst für übertrieben.” Lars Sänger hat sich für “Medien360G”, das Medienportal des MDR, mit dem Thema “Fake News im Wahlkampf” beschäftigt.

Die “Bunte” und das Werbematerial, Lindemann, Gnadenlose Hetzjagd

1. “Bunte” gibt Werbematerial als eigene Interviews aus
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Stefan Niggemeier thematisiert die Praxis der Zeitschrift “Bunte”, Werbematerial als redaktionellen Inhalt auszugeben. Er kritisiert, dass ein vermeintliches Interview mit einer Gynäkologin und Influencerin über Diabetes und Wechseljahre in Wirklichkeit eine geschickt inszenierte Produktwerbung für ein Blutzuckermessgerät sei. Diese habe die Zeitschrift ohne entsprechende Werbe-Kennzeichnung veröffentlicht. Die “Bunte”-Redaktion habe bereits wiederholt vorgefertigte Interviews von Unternehmen als redaktionelle Beiträge veröffentlicht, ohne deutlich zu machen, dass es sich dabei um Werbung handelt.

2. K.O.-Tropfen-Ver­dacht gegen Lin­de­mann bleibt unzu­lässig
(lto.de, Felix W. Zimmermann)
Wie bei “Legal Tribune Online” zu lesen, habe das Oberlandesgericht Hamburg entschieden, dass die Verdachtsäußerung des “Spiegel”, Till Lindemann habe Frauen bei Rammstein-Konzerten K.-o.-Tropfen verabreicht, unzulässig sei. Es gebe jedoch weiterhin Diskussionen über den Einsatz von Alkohol, um Frauen sexuell verfügbar zu machen. Der Rechtsstreit werde voraussichtlich weitergehen, auch wenn einige Anklagepunkte nicht weiter verfolgt würden.
Zum Thema auch ein Gucktipp: Bei Youtube beschäftigt sich Rechtsanwalt Chan-jo Jun mit den jüngsten Entwicklungen in der Causa Lindemann: Lindemann hat vor Gericht keinen Ruf mehr zu verlieren und warum wir Mandanten schlechter behandeln (youtube.com, Video: 29:43 Minuten).

3. EU-Abgeordnete kritisieren ARD und ZDF wegen Talkshows
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie “DWDL” unter Berufung auf einen Artikel der “Süddeutschen Zeitung” berichtet, kritisieren Europaabgeordnete die geringe Präsenz von Europapolitikern in den Talkshows von ARD und ZDF. In einem parteiübergreifenden Brandbrief bemängeln sie, dass nach der Europawahl nur wenige EU-Parlamentarier in den Sendungen zu sehen gewesen seien. Das ZDF weise die Kritik zurück und betone, dass man regelmäßig über europäische Themen berichte, beispielsweise in der Sendung “heute in Europa”.

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4. “Brat” for President
(taz.de, Anastasia Zejneli)
Anastasia Zejneli hat auf Social-Media-Plattformen wie TikTok nachgeschaut, wie die wahrscheinliche Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris bei der Gen Z ankommt und hat einen gewissen “Hype um ihre Person” erkannt: “Als Po­li­ti­ke­r*in auf Social-Media-Trends aufspringen kann schnell peinlich oder zu gewollt wirken. Doch im Fall der ehemaligen US-Senatorin funktioniert es. Auch weil viele der Videos von jungen Use­r*in­nen selbst veröffentlicht werden und es kein reiner Kampagnentrick ist.”

5. Die Welt als Fälschung (1)
(oe1.orf.at, Sarah Kriesche, Audio: 24:47 Minuten)
Beim österreichischen Hörfunksender Ö1 geht es um “die Welt als Fälschung”: die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die Authentizität von Inhalten wie Bildern, Texten und Filmen und das Abschreiben aus fremden Quellen. Wie können Schulen und Universitäten auf die Bedrohung des originären Wortes reagieren? Und was hat es mit Plagiatsjägern auf sich? (Hinweis des “6-vor-9”-Kurators: Der Beitrag beginnt ab Minute 1:54).

6. Helene Fischer: Die gnadenlose Hetzjagd auf ihre Familie
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 9:32 Minuten)
Mats Schönauer wirft auf seinem Youtube-Kanal “Topfvollgold” regelmäßig einen Blick hinter die Kulissen von Boulevardpresse, Youtubern und Social Media. Diesmal zeigt er, wie gnadenlos die Klatschpresse seit Jahren die Sängerin und Unterhaltungskünstlerin Helene Fischer und deren Lebensgefährten Thomas Seitel verfolgt.

Haft für US-Journalistin, Will Woelki durchregieren?, Zweifel am Zeitplan

1. Sechseinhalb Jahre Haft für US-Journalistin
(tagesschau.de)
Ende vergangener Woche wurde bekannt, dass der “Wall-Street-Journal”-Reporter Evan Gershkovich in Russland wegen angeblicher Spionage für die CIA ohne Beweise zu 16 Jahren Haft verurteilt wurde. Nun wird bekannt, dass ein russisches Gericht die US-Journalistin Alsu Kurmasheva wegen angeblicher Falschberichterstattung über die Armee zu sechseinhalb Jahren Strafkolonie verurteilt habe.

2. Will der Kardinal durchregieren?
(faz.net)
Wie die “FAZ” unter Bezug auf den “Kölner Stadt-Anzeiger” berichtet, habe sich der Programmbeirat des Kölner “Domradios” in einem Brief an die Landesanstalt für Medien NRW und an NRW-Medienminister Nathanael Liminski gewandt. Die vorzeitige Pensionierung des für seine kritische Berichterstattung bekannten Chefredakteurs Ingo Brüggenjürgen sowie die geplante Umstrukturierung des Senders lasse befürchten, dass das katholische “Domradio” stärker auf die Linie des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki ausgerichtet werde. Das Erzbistum Köln habe die Vorwürfe zurückgewiesen.

3. Reformstaatsvertrag: Zweifel am Zeitplan
(verdi.de, Volker Nünning)
Der Medienrechtler Dieter Dörr von der Universität Marburg bezweifelt, dass es den Bundesländern gelingt, sich wie geplant bis Ende Oktober auf einen Reformstaatsvertrag zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu einigen. Er halte “diesen Zeitplan, um es vorsichtig auszudrücken, für ausgesprochen optimistisch”, so Dörr gegenüber dem Verdi-Medienmagazin “M”. Gründe für diese Einschätzung seien die komplexen Fragen und die bestehenden Meinungsunterschiede zwischen den Ländern sowie die bevorstehenden Landtagswahlen in den ostdeutschen Bundesländern.

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4. Nutzt Meta »irreführende oder aggressive Praktiken«?
(spiegel.de)
Wie der “Spiegel” berichtet, untersuchen EU-Verbraucherschutzbehörden, ob der Social-Media-Konzern Meta bei der Einführung seines Bezahlmodells für Facebook und Instagram “irreführende oder aggressive Praktiken” angewandt hat. Nutzerinnen und Nutzer müssten entweder für die Plattformen zahlen oder ihre Daten für personalisierte Werbung freigeben, was möglicherweise nicht klar und wahrheitsgemäß kommuniziert worden sei.

5. Radio Eins auf Erfolgskurs: Eine Herausforderung für die RBB-Fernsehmacher
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Joachim Huber geht in seinem Kommentar auf die die neuesten Zahlen des öffentlich-rechtlichen RBB ein. Bei den Hörfunkwellen sehe es insgesamt gut aus, insbesondere RadioEins habe gute Werte erzielt. Schlechter sehe es beim RBB-Fernsehen aus. Hubers Fazit: “Das RBB-Fernsehen interessiert über ‘Abendschau’ und ‘Brandenburg aktuell’ kaum bis wenig. Und damit sind die Fernsehmacher herausgefordert. Vielleicht gibt es ja bei Radio Eins oder Antenne Brandenburg etwas abzuluchsen.”
Transparenzhinweis: Der “6-vor-9”-Kurator hat bei RadioEins eine wöchentliche Medienkolumne.

6. Verschwörungstheorien
(youtube.com, Raja Möller & Fabian Wolbring, Audio: 1:00:09 Stunden)
Im “Medienreflexionskompetenz”-Podcast sprechen Raja Möller und Fabian Wolbring über Medienphänomene, ihre Relevanz und Funktionsweisen. In der aktuellen Ausgabe ist der Medienwissenschaftler Vincent Fröhlich zu Gast, zu dessen Forschungsschwerpunkten serielles Erzählen, Fan-Studies, visuelle Kultur und Verschwörungstheorien zählen.

KW 28/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Das wohl gefälschteste Interview Deutschlands
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 6:36 Minuten)
Mats Schönauer wirft auf seinem Youtube-Kanal “Topfvollgold” regelmäßig einen Blick hinter die Kulissen von Boulevardpresse, Youtubern und Social Media. Diesmal hat er ein Interview mit einem angeblichen AfD-Fan unter die Lupe genommen, das in den Sozialen Medien bereits millionenfach gesehen wurde – und das nach seinen Recherchen offenbar gefälscht ist.

2. Wie können politische Talkshows besser werden?
(br.de, Linus Lüring, Audio: 28:37 Minuten)
Im Podcast von “BR24 Medien” geht es diese Woche um die Kritik an den Sommerinterviews von ARD und ZDF mit den AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla und Alice Weidel, in denen Unwahrheiten oft unwidersprochen blieben. Die Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl betont die Bedeutung solcher Formate für den politischen Diskurs, kritisiert aber den Fokus auf Emotionen und Aufgeregtheit. Der IT-Experte Rafael Bujotzek erklärt, wo Künstliche Intelligenz helfen könnte.

3. Ex-RTL-Chef und Bestseller-Autor Stephan Schäfer
(spotify.com, Philipp Westermeyer, Audio: 54:01 Minuten)
Stephan Schäfer, ehemaliger Co-Geschäftsführer von RTL Deutschland, spricht im “OMR”-Podcast mit Philipp Westermeyer über seinen überraschenden Karrierewechsel und seinen erfolgreichen Debütroman “25 letzte Sommer”. Nach dem Ende seiner Medienkarriere entschied sich Schäfer mit knapp 50 Jahren für einen neuen Weg und erreichte auf Anhieb Bestseller-Status.

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4. Schattenseiten des KI-Hypes – mit Dr. Michael Seemann
(auch-interessant.de, Ali Hackalife, Audio: 1:31:29 Stunden)
Ali Hackalife und Michael Seemann diskutieren über die “Schattenseiten des KI-Hypes”, darunter die Frage, ob ein neuer “KI-Winter” bevorsteht, die tatsächlichen Fähigkeiten und Grenzen der Künstlichen Intelligenz sowie die Gefahr durch Vaporware und Fakes, die Aufmerksamkeit erregen sollen. Sie sprechen auch über spezifische Anwendungen wie Apples KI, den Einfluss von Survivorship Bias und falschen Überzeugungen sowie die Auswirkungen auf große Ereignisse wie die US-Wahlen.

5. Mediale EM-Bilanz und Lehren aus der Ahrtal-Flut
(wdr.de, Sebastian Sonntag, Audio: 46:28 Minuten)
In dieser Folge des WDR5-Medienmagazins “Töne, Texte, Bilder” geht es um verschiedene Medienthemen, darunter die Berichterstattung und Paywalls während der Fußball-EM. Außerdem geht es um die mangelhafte Einbindung von Medien in die Krisenkommunikation bei der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal und um den Brand beim “Westfalen-Blatt” in Bielefeld.

6. Verliebt, verlobt, verscherbelt – Wenn die Beziehung zur Ware wird
(youtube.com, Sashka, Video: 18:47 Minuten)
Die Youtuberin Sashka thematisiert die zunehmende Vermarktung privater Beziehungen auf Social Media. So würden manche Paare intime Momente inszenieren, um Reichweite und finanzielle Vorteile zu erzielen. Sashka beleuchtet, wie diese öffentliche Darstellung Druck auf die Beziehung ausüben und zu einer Verzerrung der Realität führen kann.

Vorleser mit Hintergedanken, Recht am eigenen Text, Biden-Interview

1. “Sind Sie sicher, dass Sie ehrlich mit sich selber sind?”
(arminwolf.at)
Im Interview mit dem ABC-Moderator George Stephanopoulos musste US-Präsident Joe Biden nach seinem schwachen Auftritt im TV-Duell gegen Donald Trump seine geistige und körperliche Fitness verteidigen. Armin Wolf hat einen Blick auf die Fragetechnik und die Interviewführung geworfen: “Stephanopoulos hat geradezu ein Lehrbeispiel geliefert: Er stellt alle unangenehmen Fragen zu Bidens Gesundheitszustand und mentaler Fitness, bleibt dabei stets respektvoll und höflich, fragt aber beharrlich, gut informiert, mit Belegen und schlagfertig nach.”

2. Vorleser mit Hintergedanken
(taz.de, Torsten Hoffmann)
Literaturprofessor Torsten Hoffmann warnt davor, das Interesse der Neuen Rechten an Literatur falsch einzuordnen: “Insbesondere Leh­re­r:in­nen an Schulen und Hochschulen sollten sich deshalb rasch über zwei Dinge klar werden: dass die Neue Rechte (erstens) auch das literarische Feld mit ausgeklügelten und variantenreichen Taktiken bespielt und dass dies (zweitens) im Rahmen einer metapolitischen Agenda stattfindet, also nicht um der Literatur willen geschieht.”

3. »Bis ich es nicht mehr ertragen konnte«
(spiegel.de)
Der “Spiegel” berichtet erneut über die belastende Arbeit von Content-Moderatoren und -Moderatorinnen in Afrika, die täglich verstörende Inhalte wie Gewalt und Kindesmissbrauch prüfen müssen. Die Tätigkeit könne zu schweren psychischen und physischen Problemen führen. Die Angestellten würden oft schlecht bezahlt, unzureichend ausgebildet und wenig oder gar keine psychologische Unterstützung erhalten, obwohl sie unter enormem Stress stünden. Die Tech-Konzerne, für die sie arbeiten, würden die Vorwürfe zurückweisen.

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4. Kompliziertes Verhältnis – Verfassungsschutz und Pressefreiheit
(sr-mediathek.de, Florian Mayer & Michael Meyer, Audio: 16:10 Minuten)
“Mitte Juli wird es vor dem Berliner Verwaltungsgericht einen interessanten Termin geben: Es geht um die Frage, ob die linke Zeitung ‘Junge Welt’ vom Verfassungsschutz beobachtet werden darf.” Im Zentrum stünden dabei zentrale Aspekte der Pressefreiheit: “Wie weit dürfen Medien gehen, und wann darf der Staat eingreifen?” Florian Mayer und Michael Meyer sprechen darüber im SR-Podcast “Cross und Quer” mit Mika Beuster, Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbands.

5. Das Recht am eigenen Text
(freienpodcast.letscast.fm, Geraldine Friedrich & Françoise Hauser, Audio: 27:40 Minuten)
Welche Rechte haben freie Journalistinnen und Journalisten an ihren eigenen Texten, insbesondere wenn es keine vertraglichen Regelungen gibt? Wie sieht es mit Zweitverwertungen aus? Darüber haben sich Geraldine Friedrich und Françoise Hauser mit der Rechtsanwältin Renate Schmid unterhalten.

6. Podcast Preise für “Boys Club”, Tommi Schmitt und die Pochers
(dwdl.de, Alexander Krei)
In Berlin wurden die Deutschen Podcast Preise verliehen, wobei das Projekt “Boys Club” über “Macht und Machtmissbrauch bei Axel Springer” als beste journalistische Leistung ausgezeichnet wurde. Weitere Preisträger sind unter anderem Tommi Schmitt für seinen Fußball-Podcast “Copa TS” und “Die Pochers! Frisch recycelt” in der Kategorie beste Unterhaltung (Anmerkung des “6-vor-9”-Kurators: Ob ausgerechnet der für seinen toxischen Umgang mit Mitmenschen und Publikum bekannte Oliver Pocher einen Preis für sein Talkformat verdient, muss die Jury mit sich selbst ausmachen. Nachträgliche Anmerkung zur Anmerkung: Bei dem Preis für Oliver Pocher handelt es sich um einen Publikumspreis. Die Kritik an der Jury nehmen wir daher zurück und bitten um Entschuldigung. Die Kritik an Pocher bleibt.)

KW 27/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Julian Assange  und die  dunklen Geheimnisse des Krieges
(youtube.com, Can Dündar & Sarah Mabrouk, Video: 55:04 Minuten)
Für die Doku der Deutschen Welle hat der türkische Journalist Can Dündar den Fall von Wikileaks-Gründer Julian Assange über die vergangenen sechs Monate bis zu Assanges Freilassung begleitet. Dündar legt den Fokus auf die Wikileaks-Veröffentlichung des “Collateral-Murder”-Videos und die weitreichenden Konsequenzen. Der Film fragt nach den Auswirkungen von Assanges Verurteilung auf die Pressefreiheit und die zukünftige Berichterstattung über Kriegsverbrechen und Regierungsvergehen.

2. Melanie Amann – “Geheimnisse kriege ich raus!”
(hr2.de, Jagoda Marinić, Audio: 1:15:20 Stunden)
In der neuesten Folge von “Freiheit Deluxe” spricht Jagoda Marinić mit Melanie Amann über deren Erfahrungen und Einsichten als stellvertretende Chefredakteurin des “Spiegel”, insbesondere über ihre Rolle in öffentlichen Debatten und die Genauigkeit ihrer Berichterstattung. Amann und Marinić diskutieren über Formen des Feminismus und darüber, wie Kritik an Frauen oft als “Stilkritik” abgetan werde, sowie über journalistische Herausforderungen und Fehler im Umgang mit der AfD.

3. Soheil Dastyari: “Jedes Buch ist wie eine Geburt”
(abendblatt.de, Lars Haider, Audio: 45:53 Minuten)
Nach Jahren als Manager beim Medienkonzern Gruner + Jahr, wo er unter anderem als Geschäftsführer von “Capital” und der “Stern”-Gruppe tätig war, ist der studierte Kulturwissenschaftler Soheil Dastyari nun Chef eines Buchverlags, des Bastei-Lübbe-Verlags in Köln. Mit Lars Haider spricht Dastyari unter anderem über die Unterschiede zwischen Zeitschriften- und Buchbranche, das Phänomen BookTok und das Geheimnis des Papiers.

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4. Worlds of Journalism – Wie geht es dem Journalismus?
(spotify.com, Christian Jakubetz, Audio: Teil 1: 23:24 Minuten, Teil 2: 16:26 Minuten)
“Wie geht es dem Journalismus? Wie sieht es mit Diversität, politischer Orientierung und dem Selbstverständnis von Journalistinnen und Journalisten aus?” Darüber unterhält sich Christian Jakubetz mit Anna von Garmissen, die am Leibniz-Institut für Medienforschung tätig ist, das mit einer einschlägigen Medienstudie betraut war. Den zweiten Teil des Gesprächs gibt es hier.

5. Mediale Formerweiterungen: Zeitungen, Zeitschriften und Journale
(youtube.com, Norbert Otto Eke, Video: 26:12 Minuten)
In seinem Vortrag erklärt Professor Norbert Otto Eke von der Universität Paderborn, wie Zeitungen und Zeitschriften im 19. Jahrhundert an Bedeutung gewannen. Er beschreibt, wie sie sowohl als Meinungsplattformen als auch als Erzählmedien genutzt wurden und wie sie sich im Laufe des Jahrhunderts entwickelten.

6. Shooting War: Kriegsfotografen im Einsatz
(arte.tv, Andy Keen, Video 1:04:41 Stunden)
Kriegsfotografen und -fotografinnen nehmen erhebliche Risiken für ihre physische und psychische Gesundheit und ihr Leben auf sich. Dennoch zieht es sie immer wieder in Krisenregionen. In der Arte-Doku erzählen einige von ihnen über ihre Arbeit und sie sprechen auch darüber, was die Einsätze mit ihnen machen (Achtung: Der Film enthält Szenen, die für junge oder empfindsame Zuschauerinnen und Zuschauer nicht geeignet sein können).

Aufruf zum Warnstreik, Influencer im Stadion, Was ist Extremwetter?

1. Aufruf zum Warnstreik bei Funke-NRW
(djv-nrw.de)
Der Deutsche Journalisten-Verband Nordrhein-Westfalen hat die Redakteurinnen und Redakteure der Funke Mediengruppe NRW für heute zu einem Warnstreik aufgerufen. Es gehe um die “Unterstützung der Verhandlungen zur Durchsetzung eines Haustarifvertrages”: “Funke möchte in einem Haustarifvertrag Arbeitsbedingungen festschreiben, die weit hinter dem zurückbleiben, was in den Tarifverträgen vorgesehen ist. Das ist eine ganz klare Abwertung Eurer Arbeit und des Redakteur:innen-Berufes. Das können wir nicht hinnehmen!”

2. »Was ist eigentlich Extremwetter, Herr Sippel?«
(spektrum.de, Florian Sturm)
In den Nachrichten und in Wetterberichten ist immer wieder von “Extremwetter” die Rede. Doch was ist damit eigentlich gemeint? Der Klimaforscher Sebastian Sippel erklärt im Interview, was Extremwetterereignisse auszeichnet und wie sie durch den Klimawandel häufiger und intensiver werden. Er verdeutlicht den Unterschied zwischen Wetter und Klima und beschreibt, wie “Extremwetter” definiert wird.

3. Ehemalige RBB-Justiziarin Lange: Kündigung war rechtens, Anspruch auf Altersversorgung bleibt bestehen
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg habe entschieden, dass die fristlose Kündigung der ehemaligen RBB-Justiziarin Susann Lange im Jahr 2022 rechtens gewesen sei und sie deshalb keinen Anspruch auf Übergangsgeld habe. Langes betriebliche Altersversorgung nach Renteneintritt bleibe jedoch bestehen.

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4. Den Blick auf die Realität in Taiwan richten, nicht auf Chinas Propaganda
(uebermedien.de, Klaus Bardenhagen)
In den vergangenen Jahren haben wir in den “6 vor 9” immer wieder auf Beiträge von Klaus Bardenhagen hingewiesen, der als freier Auslandskorrespondent aus Taiwan berichtet und dabei auch einen Blick darauf hat, wie westliche Medien auf den Inselstaat blicken. Nun hat Bardenhagen ein Buch über das Land geschrieben (“Die wichtigste Insel der Welt – Was Sie wissen müssen, um Taiwan zu verstehen”), in dem es auch um diesen medialen Aspekt geht. “Übermedien” veröffentlicht ein Kapitel des Buches.

5. Urheberrecht auf Social Media – Willkür bei Parodie- und Pastiche-Rechtsprechung?
(youtube.com, Chan-jo Jun, Video: 42:03 Minuten)
Der Anwalt Chan-jo Jun thematisiert in seinem Vortrag die Herausforderungen und rechtlichen Unsicherheiten im Bereich Urheberrecht auf Social Media, insbesondere im Zusammenhang mit KI-generierten Inhalten. Er erläutert, dass Künstliche Intelligenz grundsätzlich alles verarbeiten dürfe, was auch Menschen zugänglich ist, und dass der Output von KI-Anwendungen oft nicht urheberrechtlich geschützt sei. Allerdings bleibe der Umgang mit Parodie und Pastiche weiterhin komplex und fallabhängig.

6. Fußballfans fordern separate Plätze für Influencer im Stadion
(spiegel.de)
Einige Fußballfans sind zunehmend genervt von den Influencern und Influencerinnen, die dank Freikarten in die Stadien strömen und dort ihrer, nun ja, Arbeit nachgehen. Thomas Kessen, Sprecher der Fanvereinigung “Unsere Kurve”, schlägt eine räumliche Trennung vor: “Kommt jemand in ein Stadion als Fan und aus Interesse am Spiel? Dann gibt es die ganz normalen Tribünenbereiche. Oder kommt er ins Stadion, um zu arbeiten und mit einer Art Gewinnabsicht? Dann gibt es dafür die Pressetribüne.”

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