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Tolle Leistung!

Ist schon eine große Geschichte geworden, die “Bild” heute über Dietrich Grönemeyer im Blatt hat:

Die Geschichte wird ein wenig kleiner, wenn man all das wegstreicht, was zu Grönemeyer (mit zum Teil fast identischem Wortlaut) ursprünglich im aktuellen “Spiegel” steht, der in der viertletzten Zeile immerhin namentlich genannt wird:

Übrig bleiben dann:

  • (1) ein Absatz, der (mit fast identischem Wortlaut) aus einem älteren “Spiegel”-Artikel übernommen wurde — wobei “Bild” teilweise aus indirekter Rede ein wörtliches Zitat gemacht und auf eine Quellenangabe verzichtet hat
  • (2) die unbeantwortete Frage: “Wollte der Professor unbedingt berühmt werden?”
  • (3) der Satz: “Professor Grönemeyer war gestern nicht zu erreichen.”
  • (4) der Artikelanfang:

    Der große Bruder war schon lange berühmt: Herbert Grönemeyer (54), Schauspieler und Sänger. Der kleine Bruder ist in den letzten Jahren bekannt geworden: Professor Dr. Dietrich Grönemeyer (50)…

Doch weil in Wirklichkeit nicht Herbert “(54)” der große Bruder von Dietrich “(50)” ist, sondern umgekehrt Dietrich (54) der große Bruder vom Herbert (50), ist quasi die einzige journalistische Eigenleistung im gesamten “Bild”-Artikel…

… ein Fehler.

Mit Dank an Jörg L. für den Hinweis.

  

Das BILDblog-Preisrätsel: die Auflösung

Okay, es war schwer. Und ein bisschen unfair: “Bild”-Leser waren im Vorteil. Aber immerhin hatten wir ein paar Hinweise versteckt: Die E-Mail-Adresse unseres BILDblog-Preisrätsels lautete schließlich theo@bildblog.de. Und hinter der Ankündigung gestern lag ein Streifenmuster in den griechischen Nationalfarben. Immerhin 18 von über 200 Einsendungen waren richtig.

Denn die Frau, die in “Bild” präsenter ist als Sabine Christiansen, Uschi Glas oder Britney Spears und die für “Bild” eine Art Mischung aus Madonna und Hillary Clinton und eine “der begehrtesten Single-Frauen Deutschlands” darstellt…

…ist, natürlich: Vicky Leandros.

(Die Gewinner stehen hier.)

Über den Alltag von niemandem, nicht einmal Helmut Kohl, informiert die “Bild”-Zeitung ihre Leser so minutiös wie über den von Vicky Leandros. Ihre Sonderstellung für “Bild” erkennt man auch daran, dass das Blatt bei ihr fast immer auf die sonst obligatorische Altersangabe (“54”) verzichtet. Ein sehr, sehr lückenhafter Rückblick auf die “Bild”-Berichterstattung dieses Jahres:

17. Januar. PR-Lady Nessrin Gräfin zu Königsegg hat in Hamburg einen Cocktail-Empfang für Alexander von Schönburg ausgerichtet. Unter den rund 190 Gästen: Vicky Leandros.

2. Februar. Vicky Leandros hat bei der Goldenen Kamera ein weit ausgeschnittenes Dekolleté getragen.

5. Februar. Vicky Leandros erklärt im “BamS”-“Promi-Party-Knigge”, dass man an Champagner “nur nippt”.

16. Februar. Vicky Leandros stellt ihre “raffinierte Pop-Ballade” (“Bild”) vor, mit der sie sich zum Grand-Prix singen will und hat einen Talismann von ihren Kindern. Anscheinend gibt es auch andere Teilnehmer am Vorentscheid.

20. Februar. Vicky Leandros wird von “Bild” zur “Gewinnerin des Tages” erklärt, weil sie vor 3000 Fans den Auftakt ihrer Konzert-Tour zum 30-jährigen Bühnenjubiläum feierte.

24. Februar. “Bild” gibt bekannt, dass Vicky Leandros “mit einem supersexy Kleid” und “einem leichten, glücklichen Herzen” den Grand-Prix-Vorentscheid gewinnen wolle. Das “Sieger-Ding”, der “sexy SpitzenTüll-Traum” sei ihr “auf den zarten Körper (Größe 36) maßgeschneidert” worden.

5. März. Vicky Leandros ist bei “Wetten dass” aufgetreten.

6. März. Vicky Leandros sagt, sie hätte bei “Wetten dass” lieber live gesungen.

9. März. Bei der Generalprobe zum Grand-Prix-Vorentscheid ist der Noch-Ehemann von Vicky Leandros vorbeigekommen und hat gelächelt. Sie schien es zu genießen. Ihre Kinder freuten sich.

11. März. Vicky Leandros, “die große Grand-Prix-Favoritin”, die dann doch letzte wurde, macht der ARD “schwere Vorwürfe”: “Ich konnte nicht meine volle Leistung bringen”.

25. April. Der Urgroßneffe 2. Grades von Hitler-Attentäter Graf von Stauffenberg wird beigesetzt. Dabei: Vicky Leandros.

3. Mai. Trauerfeier für Paul Spiegel. Unter den Gästen: Vicky Leandros (natürlich in Schwarz).

14. Mai. Vicky Leandros hat Jette Joop bei der Verleihung des Henri-Nannen-Preises beruhigt: Sie sehe “traumhaft” aus, “wie immer”. Sie traf erneut ihren Noch-Ehemann.

16. Mai. Bei der Premierenparty zum Buch “Das Beste an Deutschland” nennt Vicky Leandros als Grund, das Land zu lieben: “Die Menschen und ihre Mentalität, unsere Dichter und Komponisten”.

7. Juni. Die Sensation: “Heiße Küsse in der Disco!” Vicky Leandros (“eine wunderbare Sängerin, eine umschwärmte Frau”) wird im In-Club “Pony” auf Sylt mit “EM.TV”-Chef Werner Klatten fotografiert. Es ist “das überraschendste Foto der Woche!”: “Küßt sich eine der begehrtesten Single-Frauen Deutschlands zurück ins Glück?”

8. Juni. Vicky Leandros hat mit “Bild” und “BamS” zum WM-Start die “heißeste Party des Jahres” gefeiert.

18. Juni. Vattenfall hatte zur Vorpremiere der “Lustigen Witwe” geladen. Während des WM-Spiels Deutschland gegen Polen standen “für die Gäste aus Politik und Show (Vicky Leandros)” Fernsehgeräte bereit.

26. Juni. Während der WM schauen Frauen in der “Ladies Lounge” am Kurfürstendamm Fußball. “Mit von der Partie”: “Schlagerstar Vicky Leandros”.

9. Juli.Vicky Leandros hat sich beim “BamS-Sommerfest” “sommerlich” gezeigt.

11. Juli. Die WM ist vorbei. Aber Vicky Leandros und Elvira Netzer haben noch einmal gefeiert: im Borchardt, mit Prinz Albert (nicht im Bild).

10. August. Vicky Leandros raucht zwar nicht, spricht sich aber “gegen ein absolutes Rauchverbot in Kneipen” aus.

15. August. Vicky Leandros hat Friedbert Pflüger einen Korb gegeben. Sie kann leider nicht im Fall eines CDU-Wahlsieges Kultursenatorin in Berlin werden , weil sie ihre Jubiläumstournee fortführen will. “Bild” macht sie dafür erneut zur “Gewinnerin des Tages”.

23. August. Vicky Leandros ist bei der “wichtigsten Film-Premiere der Hauptstadt!” gewesen, dem Film “Olga” von Arthur Cohn, und hat sich vor den “Bild”-Kameras mit Isa Gräfin von Hardenberg unterhalten. Begleitet wurde sie von ihren “hübschen Töchtern Milana (21) und Sandra (19)”. Ihr gemeinsames Urteil: “Wir sind absolut begeistert.”

25. August. Vicky Leandros ist 54 geworden und “schön wie immer”. “Ganz privat” ist sie an ihrem Geburtstag mit ihren Kindern im Promi-Restaurant Borchardt essen gegangen. Aber vielleicht wird sie Politikerin in Griechenland. “Bild” fragt:

26. August. Trauerfeier für den Verleger John Jahr. Vicky Leandros war da.

29. August. “Bild” gibt bekannt, dass am 14. September wieder Frauen von “Bild” ausgezeichnet werden, auf die Hamburg “besonders stolz sein kann”. In den vergangenen Jahren habe u.a. “Entertainerin” Vicky Leandros gewonnen.

1. September. Vicky Leandros hat die Deutschland-Premiere von “Dralion” besucht. Ihr Urteil: “Muss man sehen!”.

19. September. Oktoberfest. Vicky Leandros trug ein Dirndl von Lodenfrey.

26. September. “Sie tut es! Sie will es wirklich!” Die “große Sängerin” Vicky Leandros wird Politikerin in Griechenland.

17. Oktober. “Gestern feierte SIE.” Vicky Leandros, die “große Sängerin”, wird Beauftragte für Kultur und internationale Beziehungen in Piräus. Singt aber weiter.

16. November.Vicky Leandros sucht für ein Konzert im Dezember per “Bild” einen zehnköpfigen Kinderchor zum gemeinsamen Weihnachtsliedersingen.

22. November. Bei der Premiere des neuen James-Bond-Films trug Vicky Leandros “sexy Leder”.

26. November. In Berlin ist das neue “Hotel de Rome” eröffnet worden. Vicky Leandros war da und tanzte mit Klaus Wowereit.

6 vor 9

“Vieles wird vom Boulevard geprägt”
(FR online, Wolfgang Hettfleisch)
Der Ausschluss von Journalisten bei Sportvereinen spiegelt die verschärften Bedingungen des Mediengeschäfts.

Yahoo und Reuters kooperieren
(HORIZONT, D. Rasshofer)
Der US-Internkonzern Yahoo und die britische Nachrichtenagentur Reuters starten das Gemeinschaftsprojekt “You Witness” – auf Deutsch: Du bist Zeuge.

Roger Köppel ist “Journalist des Jahres”
(persoenlich.com)
Eine Jury des Branchenmagazins “Schweizer Journalist” (Artikel online nur als Thumbnails einsehbar) vergab zum zweiten Mal ihre Preise für “die besten Journalistinnen und Journalisten”. Roger Köppel wurde für seine aussergewöhnlichen Leistungen in der Deutschschweiz in diesem Jahr ausgezeichnet.

Die hundert besten Sites
(FACTS ONLINE)
Nützliches und Sehenswertes – die Tipps der FACTS-Redaktion.
Facts wie 1997… Mit Wikipedia!

Bildblog im Abo
(Bildblog)
Seit gestern gibt es BILDblog im Abo für 12 Euro pro Jahr. Die Gegenleistung ist ein BILDblog-Abonnentenausweis 2007.

Überflüssiger Wirbel um Forresters iTunes Store-Bericht
(fscklog, Leo)
Aus einer kleinen Studie wird ein Medienereignis, wenn Jounalisten herauslesen wollen, dass die iTunes-Umsätze rückläufig seien, so wie hier. Die Blogs sind bereits einen Schritt weiter in der Analyse der Zusammenhänge. (pho)

6 vor 9

Die Sprache Entenhausens
(Deutschlandfunk, Eva-Maria Götz)
Mickey-Mouse-Übersetzerin schuf eine Sprachkultur voller Witz.

Teuer und kompliziert
(Berliner Zeitung, Björn Wirth)
Das digitale Fernsehen kommt in Deutschland nur langsam voran.

Bastelanleitung für einen Schumacher
(FAZ.NET, Jörg Thomann)
Günther Jauch richtete für Michael Schumacher eine Abschiedsgala aus. Die Show bot ein Musterbeispiel frühkindlicher Förderung – und einen Moderator, der sich alkoholisiert ans Steuer setzte.

Lasst 1000 Lügen blühen: Agentur KCNA wird 60
(Tagesspiegel, Haral Maass)
Die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA, die in dieser Woche ihr 60-jähriges Jubiläum feiert, ist eine der wenigen Möglichkeiten, überhaupt etwas aus Nordkorea zu erfahren.

‘Start up’ ist ein Experiment, kein Hurra-Format
(persoenlich.com, Interview: David Vonplon)
Drei Tage vor Anmeldeschluss haben fast 700 junge Unternehmer ihre Geschäftsidee für die neue SF-Doku-Soap “Start up” eingereicht. “Wir bilden allein die Wirklichkeit ab”, sagt Alexander Mazzara, Projektleiter der Sendung im Interview mit “persoenlich.com”.

Trennungs-Tagebuch (2): Since U been gone
(TAZ-Blog, Paula Z.)
12 Lieder bei Liebeskummer.

6 vor 9

Kerners Jahr der deutschen Einheit
(faz.net, Jörg Thomann)
Ein Jahr ohne Krieg, ohne Papstreden und ohne Islamismus-Gefahr: Als erster Fernsehsender hat das ZDF 2006 für beendet erklärt und Johannes B. Kerner Bilanz ziehen lassen. Ein Abend mit Rotwein, Fußball – und gespenstischen Momenten.

Gerd Manthey: “Weblogger sind Journalisten – Willkommen in der dju”
(typo.twoday.net)
Gerhard Manthey, Mediensekretär verdi Stuttgart, Eröffnungsrede zum Journalisten-Tag Baden-Württemberg.

Der Groberhauser
(extradienst.at, Josef Neumayr)
Mit 1. Jänner 2007 wird Elmar Oberhauser zum wichtigsten News-Maker des Landes: als Informations-Direktor des ORF. ExtraDienst hat dem Bären beim beharrlichen Aufstieg auf die Pranken geschaut.

Der Blasse
(tagesspiegel.de, Bernd Gäbler)
?Tagesthemen?: Tom Buhrow weckte Erwartungen – erfüllt hat er sie noch nicht.

Ein bisschen Spass muss sein
(weltwoche.typepad.com, Güzin Kar)
Heute früh landet eine mail mit Interviewfragen bei mir. Noch bevor ich das File öffne, weiss ich, was die erste Frage ist: «Sie sind in der Türkei geboren. Wie verträgt sich Ihr Humor mit Ihrem kulturellen Hintergrund?». Ich öffne das File. Bingo.

“Ich bin wieder ein richtiger Patriot”
(zeit.de, Christoph Ruf und Daniel Theweleit)
Der Bosnier Sergej Barbarez spielt seit 15 Jahren in Deutschland Fußball. Seither scheiden sich an ihm die Geister: Ist er ein unheilbarer Querulant oder ein Mann mit starkem Rückgrat? Der 35-jährige Angreifer von Bayer Leverkusen über die Religionskriege in seiner Heimat, den Rücktritt aus der Nationalelf und seinen Wunsch, Trainer zu werden.

6 vor 9

Jeder ist seines eigenen Glückes Feind
(bildblog.de, Clarissa)
Offenbar weiß man bei “Bild” über Persönlichkeitsrechte eigentlich ganz gut Bescheid. Theoretisch.

“Web 2.0 ist für den Journalismus eine große Chance”
(handelsblatt.com, Christian Thunig)
Derzeit wird Web 2.0. heiß diskutiert. Werden Medienhäuser unwichtiger und die Nutzer übernehmen das Regiment? absatzwirtschaft sprach dazu Nikolaus Brender, Chefredakteur ZDF.

Kontaktzahlen: Welche Wirkung bringt ein Blog?
(marketingmall.ch, Thérèse Ruedin)
Nachweise zu Kontaktzahlen und Werbewirkung von Blogs sind gefragt. Wo gibt es Informationen? Fazit: Die (wenigen) Top-Blogs bringen beeindruckende Kontaktergebnisse. Entscheidend für die Bedeutung von Blogs ist aber ihre Verlinkung und die Tatsache, dass sie von Suchmaschinen gelesen werden.

Flucht nach Weblogistan
(nzz.ch, Arian Fariborz)
In Iran hat sich eine eindrucksvolle, lebendige Blogger-Gemeinschaft entwickelt. Dort artikuliert sich auch politischer Protest gegen das Regime, welches das Treiben mit Argusaugen beobachtet.

“Medien sind von sich besessen”
(tagesspiegel.de, Marc Felix Serrao)
Alastair Campbell gilt als lebende PR-Legende – Journalisten mag er gar nicht.

Das Krach-Kanönchen aus Berlin
(sueddeutsche.de, Claudia Tieschky)
Mit welchen Mitteln das Magazin “Cicero” aufzufallen versucht – und dabei manchmal zu fragwürdigen Mitteln greift.

6 vor 9

Kampf der Kulturen
(tagesspiegel.de, Alice Bota)
?SZ? und ?FAZ? klagen gegen das Online-Magazin ?Perlentaucher?. Ihr Vorwurf: Rezensionsklau.

“Ohne Optimismus”
(taz.de, Mascha Rybakowa)
Die kritische russische Journalistin Olga Kitowa über die Ermittlungen im Fall Anna Politkowskaja und ihre eigene Verfolgung durch Provinzfürsten.

“Wenn altmodisch heisst, auf billige Effekte zu verzichten, dann sind wir es”
(persoenlich.com, David Vonplon)
Das für Qualitätsjournalismus bekannte SR DRS-Politjournal “Echo der Zeit” stand in den letzten Tagen ungewöhnlich oft in der Kritik. Im Interview mit “persoenlich.com” reagiert “Echo”-Redaktionsleiter Casper Selg auf die Kritik.

Magazinvergleich: Von Langhaarigen, Truckermiezen und Waffeninteressierten
(jetzt.sueddeutsche.de, Durs Wacker)
Der Bahnhofs-Zeitschriftenstand ist eine schillernde Sammlung der erstaunlichsten Magazine. Der dritte Teil der subkulturellen Presseschau widmet sich Gras-Gärtnern, desperate housewives, den Königen der Straße und Waffenliebhabern mit Aggressionshemmung.

“Wir sind das globale Leitmedium”
(welt.de, Burkhard Riering)
CNN gibt im globalen TV-Nachrichtenmarkt den Ton vor. Doch es wird immer enger für den Marktführer. Chris Cramer, der Chef von CNN International, äußert sich im WELT-Gespräch über die neue Konkurrenz.

Persönliche Infos im Netz: Alles kommt raus
(wiwo.de, Jochen Mai)
Im Netz stehen mehr Informationen über Sie, als Sie ahnen. Informationen, die im schlimmsten Fall Ihre Karriere ruinieren können. Denn immer mehr Personaler werten diese systematisch aus. Haben Sie schon mal von Googlability gehört? Dann passen Sie mal auf…

Bild.de-sinformation

Bild.de-sinformation -- So unzuverlässig ist Deutschlands beliebtestes Nachrichten-Portal
VON C. L. ARISSA UND S. PYRI

Berlin — Können Sie sich vorstellen, dass jemand tagein tagaus in einer Nachrichten-Redaktion lauter fehlerhafte Artikel schreibt und die dann auch noch so gedruckt werden?

wikipedia wikifehlia "wiki-fehlia"Blödsinn, klar! Im Internet geht das — zum Beispiel beim Online-Ableger von Europas größter Tageszeitung, Bild.de (www.bild.t-online.de, mehr als 38 Millionen Visits im Monat).

Verrückte Fans der Aufweichung des Trennungsgebots von Redaktion und Reklame (“Schleichwerbung”) gaben auf Bild.de wiederholt werbliche Texte als Artikel aus und kennzeichneten sie nicht als Anzeige …

Was ist Bild.de?

Die multimediale Erweiterung der Tageszeitung “Bild”. Es gibt eine Redaktion, keine Journalisten. Jeder kann Texte für Bild.de schreiben oder Artikel von anderen bearbeiten. Rund 40.000 ehrenamtliche Bild.de-Aufpasser kontrollieren die Artikel und korrigieren den gröbsten Unfug. BILDblog.de testete, wie lange die Fehlerbeseitigung dauert: von 13 Minuten (Michael Schumachers silberner Privat-Ferrari war “rot”) bis gar nicht (“Dr. Seltsam versucht im satirische Film von Stanley Kubrick, auf eigene Faust einen Atomkrieg mit der Sowjetunion auszulösen”).

Warum ist es gefährlich, sich auf Bild.de zu verlassen?

Niemand weiß, wer hinter den Artikeln steckt — ob Experte, Laie oder Spaßvogel. Immer wieder schreiben Internet-Vagabunden mit erfundenen Identitäten absichtlich Fehler in Einträge.

Der amerikanische Digital-Visionär Jaron Lanier (46) sagte dem “Spiegel”: “Das Schlimmste ist der Glaube an die sogenannte Weisheit der Massen, die im Internet ihre Vollendung finde. Die Wahrheit hingegen bekommen sie nur mit Verantwortlichkeit. Genau deswegen schlage ich ja jetzt Krach.”

Haben Sie auch was gefunden? BILDblog sucht die kleinen und großen Bild.de-Fehler: [email protected]
 
Nachtrag, 20.45 Uhr.
Fast hätten wir’s vergessen: Natürlich sucht BILDblog auch die kleinen und großen Fehler in der gedruckten “Bild”. Schließlich steht Deutschlands beliebteste Tageszeitung Deutschlands beliebtestem Nachrichten-Portal in nichts nach.

Unterschätzt: Der Hang von “Bild” zur Selbstironie

Im Zusammenhang mit einer Falschmeldung über den angeblichen Selbstmord der Schauspielerin Birge Schade, die der “Tagesspiegel” am Montagnachmittag kurzzeitig verbreitete (“BILD berichtete”), schreibt “Bild” heute:

BILD fragte gestern die Chefredaktion des “Tagesspiegel” u. a.: Hat sich der Chefredakteur bei Birge Schade entschuldigt? Warum hat die Zeitung über die Falschmeldung nicht berichtet?

Gute Fragen. Die merken wir uns.

6 vor 9

Ich sende was, was du nicht siehst
(tagesspiegel.de, Sven Goldmann)
Deutschlands bester Fußballreporter arbeitet fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Warum tut er das? Ein Tag mit Marcel Reif.

«Big Brother» zieht bei «Second Life» ein
(netzeitung.de)
Eine Online-Version des Reality-TV-Formats «Big Brother» soll in der virtuellen «Second Life»-Welt starten. Viele Unternehmen und Medien haben bereits virtuelle Niederlassungen.

Fluten, Stürme und Vulkane
(fr-aktuell.de, Tilmann P. Gangloff)
Lohnendes Geschäft mit der Angstlust: Deutsche Fernseh-Produzenten profilieren sich mit Katastrophenfilmen.

Lady Black und der Blamierte
(welt.de, Thomas Kielinger)
Der Medienmogul Conrad Black und seine Frau sollen sich durch Betrug ein Luxusleben finanziert haben. Vor drei Jahren flog er auf. Nun kämpft er gegen eine Biografie, die pikante Einzelheiten nennt. Autor Thomas Kielinger weiß mehr über die Verschwendungssucht des reichen Paares.

Blogger sind schneller als jede PR-Abteilung
(faz.net)
Online-Tagebücher, sogenannte Blogs, und private Nutzerkommentare gewinnen einen zunehmenden Einfluß auf Kaufentscheidungen der Konsumenten. Rund ein Viertel der Internetnutzer glaubt den Einträgen mehr als den Verlautbarungen der Unternehmen.

Das Schreckgespenst für Tagi, Blick & Co.
(blog.inno-swiss.com, Dominik)
Werden die Printmedien in der jetzigen Form schon bald ausgedient haben?

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