Suchergebnisse für ‘spiegel online’

Hausbesuch beim Schießbefehl

“Bild” hat in einem Berliner Hochhaus an einer Wohnungstür geklingelt, woraufhin jemand “in Unterhemd und Jogginghose” öffnete. Aber nachdem er erfahren hatte, was “Bild” von ihm wollte, “schlug er die Tür zu”. Mit anderen Worten:

"BILD fand den Mann, der den Schießbefehl gab"
Überschrift und dazugehöriger Artikel sind aber in doppelter Hinsicht grob irreführend:

1.) Die Formulierung “BILD fand” bedeutet nicht etwa, dass “Bild” recherchiert und herausgefunden hätte, wer (wie “Bild” es formuliert) “den Schießbefehl gab”. Sein Name stand schließlich unter dem Schießbefehl, seine Identität war bekannt* — und “BILD fand” bedeutet deshalb tatsächlich bloß, dass “Bild” seine Adresse ausfindig gemacht und an seiner Wohnungstür geklingelt hat.

2.) Die Formulierung “den Mann, der den Schießbefehl gab” hingegen bedeutet nicht etwa, dass der von “Bild” groß (und identifizierbar) abgebildete Mann für den DDR-Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze verantwortlich gewesen wäre. Auch, wenn “Bild” diesen Eindruck dadurch zu festigen versteht, dass es im Artikel heißt:

Seit dem Aktenfund in der Magdeburger Außenstelle der Birthler-Behörde ist bewiesen: Der DDR-Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze existierte wirklich! Jetzt ist auch klar, wer den Schießbefehl gab. Der ehemalige Hauptmann und spätere Major Wolfgang Singer (66). Das geht aus einem zweiten Dokument hervor, das in der Chemnitzer Birthler-Behörde entdeckt wurde. (…) Er ordnete 1974 an, dass an der Grenze auch auf Frauen und Kinder geschossen wird. Den Schießbefehl unterzeichnete er mit seinem Namen.

Der Schießbefehl-Hype

Am vorvergangenen Samstag veröffentlichte die Magdeburger “Volkstimme” einen Aktenfund der Birthler-Behörde, der folgende Formulierung enthielt: “Zögern Sie nicht mit der Anwendung der Schußwaffe, auch dann nicht, wenn die Grenzdurchbrüche mit Frauen und Kindern erfolgen (…).”

Der Fund wurde zunächst von Behörde und Presse für aufsehenerregend gehalten, obwohl ein sehr ähnliches Dokument offenbar bereits seit vielen Jahren bekannt und veröffentlich worden war. (Das erwähnte auch “Bild”, ließ sich dadurch aber nicht davon abbringen, das “Dokument der abgrundtiefen Schande” auszuschlachten.) Ein weiteres Exemplar hängt anscheinend seit vielen Jahren im Info-Zentrum der Birthler-Behörde. Inzwischen hat man den Eindruck, es gebe fast täglich neue solcher Funde aus der Behörde und darüber hinaus vermutlich zahllose bislang unentdeckte.

Nun ja… Wie uns die Sprecherin der Birthler-Behörde, Ilona Schäkel, bestätigt, gibt es bisher mindestens fünf Funde, die eine ausdrückliche “Schießbefehl”-Formulierung enthalten (siehe Kasten). Die Dokumente seien jedoch teilweise “von unterschiedlichen Kompaniechefs unterzeichnet”. Bislang gibt es laut Schäkel mindestens zwei verschiedene Namen unter den “Schießbefehlen”. Zudem gilt als unwahrscheinlich, dass damals Kompaniechefs wie der “ehemalige Hauptmann und spätere Major” aus “Bild” ausdrückliche (und identisch formulierte) Schießbefehle wie den jetzt gefundenen eigenmächtig und ohne entsprechende Order erteilt haben sollten. (“Bild” selbst schrieb noch vor einer Woche über ein weiteres, nicht unterzeichnetes “Schießbefehl”-Dokument: “Nach BILD-Informationen soll es von Generalleutnant Karl Kleinjung († 2003) stammen, Chef der Hauptabteilung I des Stasi-Ministeriums.”) Und es gibt Mitarbeiter der Birthler-Behörde, die ohnehin davon ausgehen, dass in den Akten noch “hunderte solcher Befehle” lagern.

Kurzum: “Bild” fand offensichtlich nicht “den Mann, der den Schießbefehl gab”, sondern einen der Männer, die einen Einsatzbefehl unterzeichneten, der einen Schießbefehl enthielt. Als er “Bild” die Wohnungstür öffnete, trug er Unterhemd und Jogginghose.

*) “Bild” selbst schrieb am Samstag, dass der Mann, den “BILD fand”, schon mal “im Blickpunkt der Öffentlichkeit” stand. Er musste sich 2003 vor Gericht als Kommandant eines Stasi-Spezialkommandos für einen Einsatz verantworten, bei dem Michael Gartenschläger erschossen wurde. Aus der Zeit des Gerichts-Prozesses stammt auch das Foto, das “Bild” zeigt.

Nachtrag, 22.8.2007: Die Sprecherin der Bithler-Behörde bittet um Korrektur: Die uns gegebene Auskunft, die bislang gefundenen “Schießbefehle” seien teilweise “von unterschiedlichen Kompaniechefs unterzeichnet” worden, sei falsch. Es gebe, anders als die Behördensprecherin uns zunächst gesagt habe, nicht mindestens zwei verschiedene Namen unter den “Schießbefehlen”. Vielmehr seien “bisher nur Dokumente ohne Unterschrift des Kompaniechefs oder mit der Unterschrift von Kompaniechef Wolfgang Singer” gefunden worden. Schäkel bedauerte ihren Irrtum. Richtig bleibe jedoch dennoch die Annahme der Behörde, dass dieser Kompaniechef den “Schießbefehl” nicht eigenmächtig und ohne entsprechende Order erteilt haben dürfte — und insofern nicht der Mann sei, der den “DDR-Schießbefehl” gab. Und für Thomas Auerbach, den Leiter der Birthler-Außenstelle Schwerin (wo ebenfalls ein “Schießbefehl” gefunden wurde) ist der Eindruck, den die “Bild”-Zeitung mit ihrer Berichterstattung erweckt, für den Nicht-Laien geradezu lachhaft: Natürlich sei so ein Auftrag “von oben abgesichert”, so Auerbach auf Nachfrage von uns, ein Hauptmann oder Kompaniechef “saugt sich sowas nicht aus den Fingern”.

6 vor 9

“Internet bedroht Tageszeitungen”
(futurezone.orf.at)
Eine aktuelle Harvard-Studie (pdf-Datei, 157kb) zeigt, wer die Verlierer der Informationsrevolution sind. Vor allem mittlere bis kleine Tageszeitungen – unterkapitalisiert und im Internet schlecht aufgestellt – sind betroffen. Der britische Finanzinvestor Mecom kauft europaweit gerade ein Cross-Media-Imperium zusammen.

Rote Fabrik provoziert mit Nazi-Symbolen
(tagesanzeiger.ch, Isabelle Bamert und Edgar Schuler)
Ein Plakat für eine Ausstellung in der Roten Fabrik vermischt Nazi-Symbole mit den Logos von SVP und «Weltwoche». Die Urheber des Plakats wollen noch anonym bleiben.

“Irgendwann platzt die Blase”
(spiegel.de, Isabell Hülsen und Thomas Schulz)
Der frühere Sat.1-Chef Roger Schawinski über die akuten Probleme des Senders, “Heuschrecken” im TV-Geschäft und seine missglückten Versuche, mit Qualität Zuschauer anzulocken.

Kostenloser Hochglanz
(sueddeutsche.de, Viola Schenz)
Es soll weder um nackte Frauen, noch um anzügliche Witze, noch um Geld gehen – die Frage ist, wovon Großbritanniens neues Männermagazin leben will. Kosten soll es jedenfalls nichts.

Keine Gnade für Natascha Kampusch
(zeit.de, Joachim Riedl)
Über die heute 19jährige, die am 23. August des vergangenen Jahres nach achtjähriger Gefangenschaft ihrem Kellerverlies entkommen konnte, bricht jetzt erneut rücksichtsloser Medienrummel herein.

Stelleninserate 1985: Alles noch Deutsch
(blog.jacomet.ch)

6 zu Harald Schmidt

Ansichten eines Klassenclowns
(faz.net, Dieter Bartetzko)
Dem Herrn Dompteur war nichts zu schwer: Harald Schmidt wird fünfzig Jahre alt, und das Fernsehen feiert ohne ihn. Dieter Bartetzko über Aufstieg und Niedergang eines von übersteigertem Geltungsbedürfnis enthemmten Moralisten.

Das Ein-Mann-Leitmedium
(taz.de, David Denk)
In 20 Jahren hat er das Fernsehen zu seinem Abenteuerspielplatz umgebaut. Nun will er kürzertreten. Schmidt braucht das Fernsehen nicht mehr, aber es braucht ihn.

Alles Gute, Harald Schmidt!
(zeit.de, Josef Joffe)
Der Entertainer Harald Schmidt feiert seinen 50. Geburtstag. ZEIT-Herausgeber Josef Joffe zieht schon einmal eine Bilanz seines Schaffens – und gratuliert.

About Schmidt
(tagesspiegel.de, Bernd Gäbler)
Der Entertainer wurde am Samstag 50. Geht es im Fernsehen weiter, oder nicht?

Hape Kerkeling über Horst Schlämmer bei Harald Schmidt
(youtube.com, Video, 6:50 Minuten)

Harald Schmidt telefoniert mit einem Zuschauer
(youtube.com, Video, 6:12 Minute

href=”http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Tpl~Ecommon~SThemenseite.html”>Ansichten eines Klassenclowns
(faz.net, Dieter Bartetzko)
Dem Herrn Dompteur war nichts zu schwer: Harald Schmidt wird fünfzig Jahre alt, und das Fernsehen feiert ohne ihn. Dieter Bartetzko über Aufstieg und Niedergang eines von übersteigertem Geltungsbedürfnis enthemmten Moralisten.

Das Ein-Mann-Leitmedium
(taz.de, David Denk)
In 20 Jahren hat er das Fernsehen zu seinem Abenteuerspielplatz umgebaut. Nun will er kürzertreten. Schmidt braucht das Fernsehen nicht mehr, aber es braucht ihn.

Alles Gute, Harald Schmidt!
(zeit.de, Josef Joffe)
Der Entertainer Harald Schmidt feiert seinen 50. Geburtstag. ZEIT-Herausgeber Josef Joffe zieht schon einmal eine Bilanz seines Schaffens – und gratuliert.

About Schmidt
(tagesspiegel.de, Bernd Gäbler)
Der Entertainer wurde am Samstag 50. Geht es im Fernsehen weiter, oder nicht?

Hape Kerkeling über Horst Schlämmer bei Harald Schmidt
(youtube.com, Video, 6:50 Minuten)

Harald Schmidt telefoniert mit einem Zuschauer
(youtube.com, Video, 6:12 Minuten)

6 vor 9

«Die Entwöhnung ist komplizierter, als ich gedacht habe»
(sonntagszeitung.ch, Ueli Walther, Simon Bärtschi)
Der ehemalige Sat-1-Chef Roger Schawinski über seine Abhängigkeit von Quoten, Blochers unsäglichen Führungsstil und seine ersten grauen Haare.

“Wir stehen noch lange nicht da, wo ich sein möchte”
(persoenlich.com, David Vonplon)
Nach der Einstellung von Facts ist Das Magazin eine der wenigen verbliebenen Wochenzeitschriften der Tamedia. Wird das schlanke Blatt, das drei Tageszeitungen beigelegt wird und über 650’000 Leser zählt, nun ausgebaut? “Wir diskutieren immer wieder, ob Das Magazin grösser und dicker werden soll”, erklärt Finn Canonica, seit April Chefredaktor im Interview mit “persoenlich.com”. Unmittelbaren Handlungsbedarf sieht er aber nicht.

Nebenbei ist auch dabei
(tagesspiegel.de, Verena Friederike Hasel)
Essen, reden, telefonieren: Menschen machen, wenn der Fernseher läuft, noch Dutzende andere Dinge nebenher.

“Warum muss die ARD Telenovelas senden?”
(welt.de, Ulrike Simon)
Anke Schäferkordt, die Geschäftsführerin der RTL-Gruppe Deutschland, gibt im Interview mit WELT ONLINE einen Ausblick in die Zukunft des Fernsehens. Nachdem Sat.1 drei Inforationssendungen einstellen will, stellt sich die Frage nach der Verantwortung des Mediums Fernsehen.

Der Redakteur vom China-Imbiss
(taz.de, Wolf Schmidt)
“China-Fan” nennt der chinesische Dissident You Xie seinen Schnellimbiss in Bamberg. Im Obergeschoss produziert er das einzige chinesischsprachige Nachrichtenmagazin Deutschlands.

Literatenwitz
(xrays.antville.org)

medienlese – der Wochenrückblick

Die Berner Zeitung, die Basler Zeitung und der Tages-Anzeiger gaben ihre Pläne zur Lancierung einer gemeinsamen Gratiszeitung bekannt. Der Name ist zwar offenbar bereits bekannt, wird aber noch nicht kommuniziert, was zu allerlei Spekulationen Anlass gibt. Überrascht davon wurden die Redakteure des Portals espace.ch (Berner Zeitung), die von der Meldung nur aus “Verlagskreisen” berichten konnte. Ein paar Tages später wurde die Online-Redaktion aber doch noch informiert und titelte: “BZ plant eine Pendlerzeitung“. Auch azonline.ch berichtete mit viel Abstand zur eigenen Zeitung und erklärte seinen Lesern in einer Meldung, wie das Kürzel dieser Zeitung heisst (“Mittellandzeitung (MZ)”). Der Tagesspiegel zählte nun sechs Gratiszeitungen und berichtete von einem tobenden Zeitungskrieg. Der Kleinreport erzwang mit seiner Vorabmeldung, dass Bernhard Weissberg für Ringier vom Chefredaktorsessel Heute zum Chefredaktorsessel Blick wechsle, die Einberufung einer Pressekonferenz.

Preferisco la puta di tua sorella.” Was Lippenleser schon kurz nach dem Fussball-WM-Finale wussten, hat nun der italienische Spieler Marco Materazzi zugegeben. Nämlich, dass er diesen Satz zu Zinedine Zidane sagte, der ihn darauf mit einem Kopfstoss niederstreckte.

Birgit Svensson schrieb in der Sonntagszeitung (und später die Woche unter einem anderen Titel bei der Welt) über einen vom Berliner Auswärtigen Amt organisierten deutsch-arabischen Mediendialog:”Blogger in westlichen Ländern werden von Journalisten als lästige, unseriöse und unqualifizierte Konkurrenten gesehen. Mit abfälligen Äusserungen versuchten Journalisten die Konkurrenz abzuwerten und kleinzuhalten, heisst es. Im Nahen und Mittleren Osten dagegen werden diese Bürgerjournalisten ernst genommen. Nicht Alltagsgeschichten, Schönheitstipps und Familienprobleme dominieren die Blogs dort, sondern harte politische Auseinandersetzungen, bis hin zur Gründung von Geheimbünden und Untergrundorganisationen.” Auch Jean-Martin Büttner bediente zweierlei Leser, mit Elvis: einerseits die der Weltwoche, andererseits die des Tages-Anzeiger. Dieser titelte “Drahtloses Internet strahlt stärker als Handys” und schürte mit wenig an Argumenten etwas Angst. Ivo Bozic schrieb: “Dass genau einen Tag vor dem 46. Jahrestag des Mauerbaus das Originaldokument des Schießbefehls (wieder)gefunden wurde, ist natürlich wirklich eine echte historische Sensation.”

“Bild” lässt Begnadigung vor Recht ergehen

Dass der “Bild”-Kolumnist Franz Josef Wagner sich schwer tut mit Begriffen wie “vorzeitige Haftentlassung” (genauer: Aussetzung der Reststrafe zur Bewährung) und “Begnadigung”, wussten wir schon. Dass Wagner damit in der “Bild”-Redaktion kein Einzelfall ist, hatten wir geahnt — und bekamen gestern, rund drei Monate nach den vehementen Diskussionen um die vorzeitige Haftentlassung der Ex-RAF-Terroristin Brigitte Mohnhaupt und die Begnadigung des Ex-RAF-Terroristen Christian Klar, die Bestätigung. Da schrieb “Bild” nämlich in einem Text über die “Freilassung des Sedlmayr-Mörders”:

Für den Mord hatte das Münchener Landgericht den Mann zu lebenslanger Haft verurteilt und eine besondere Schwere der Schuld festgetellt. Das sollte eine vorzeitige Begnadigung verhindern. Der zweite Täter im Mordfall Sedlmayr, der in einem bayerischen Gefängnis sitzt, hat seine vorzeitige Begnadigung beantragt.

Das ist Unsinn. Die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld soll keine Begnadigung verhindern, sondern die sonst übliche Haftentlassung nach 15 Jahren (§ 57a StGB).

Und angesichts der abenteuerlichen “Bild”-Konstruktion der “vorzeitigen Begnadigung” fragen wir uns: Wann werden Mörder nach Ansicht von “Bild” denn eigentlich planmäßig begnadigt?

Mit Dank an Eric H. für den sachdienlichen Hinweis.

“Bild” taucht mit neuem Kontinent auf

Vom Nordpol zum Südpol ist nur ein Katzensprung.
(Hans Albers, “Flieger, grüß’ mir die Sonne”, 1932)

Es gibt tatsächlich einige Länder, die Besitzansprüche auf den Nordpol erheben, wie “Bild” heute unter der Überschrift “Nordpol schmilzt immer schneller!” berichtet. Etwas hat “Bild” dabei aber ziemlich falsch verstanden. So heißt es im Text:

Durch den Klimawandel schmilzt das Eis am Nordpol immmer schneller — und schon sechs Länder streiten darum, wem das Land darunter gehört. (…) Unterm Eis taucht ein neuer Kontinent auf, unbesiedelt und voller Bodenschätze (…).

Ähm, ein “neuer Kontinent” unter dem Nordpol? Nicht wirklich. Das einzige “Land”, das es unter dem (geographischen) Nordpol gibt, liegt etwa in 4.000 Metern Tiefe. Man nennt es Meeresgrund. “Bild” hat da wohl was verwechselt.

Mit Dank an Martin S. für den sachdienlichen Hinweis.

6 vor 9

Die wahren Helden vom Tigris
(sonntagszeitung.ch, Birgit Svensson)
?Im Irak sind Blogger nicht lästige Wadenbeisser, sondern lebenswichtige Helfer der Journalisten.?

Franks Reich
(tagesspiegel.de, Christian Meier)
?Schwieriger Start, große Aufgabe, Aust im Nacken: Der neue Geschäftsführer des Spiegel-Verlags.?

Videodrohnen bald für jedermann
(ORF. Futurezone)
?Ultraleichte Quadrokopter im UFO-Stil waren die Attraktion auf dem Chaos Communication Camp. Die Gerätchen können Videostreams in PAL-Qualität übertragen und fliegen bereits nach GPS-Koordinaten.?

Halbrohkost
(Wortfeld.de, Alexander Svensson)
ZEIT Online veröffentlicht die Rohdaten zu einer Umfrage parallel zum Artikel – “eine sehr gute, nachahmenswerte Idee”.

Das reporternde Rasen
(sueddeutsche.de, Elmar Jung)
?Angela Merkel beim Edeka, Joschka Fischer in der Bäckerei: Solche und ähnlich irrelevante, jedoch juristisch strittige Schnappschüsse werden seit einem Jahr von Lesern an Bild geschickt.?

iPhone bill is surprisingly Xbox HUGE
(arstechnica.com, Ben Kuchera)
?One of our bills is a whopping 52 pages long, and my own bill is 34 pages long.?.
____________________________________________________________
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier von Montag bis Freitag handverlesene Links zu Online-Storys aus alten und neuen Medien.

Bolzenschneiderjournalismus jetzt auch bei Bild.de

Zur Erinnerung: Als “Bild”-Chefredakteur Kai Diekmann gerade mal vier Wochen im Amt war, beging “Bild” einen Fehler, der Diekmann bis heute verfolgt. “Bild” zeigte nämlich ein altes Foto von Jürgen Trittin auf einer Demo, in das “Bild” sowohl einen “Schlagstock” als auch einen “Bolzenschneider” interpretiert hatte (siehe Ausriss), obwohl auf dem Foto gar kein Schlagstock und Bolzenschneider zu sehen waren.

Das war im Januar 2001.

Und gut sechseinhalb Jahre später gab der Verlag Axel Springer eine Pressemitteilung heraus, wonach “Bild”-Chef Diekmann (inzwischen auch Herausgeber von “Bild” und “BamS”) in den Vorstand der Bild.T-Online AG berufen worden ist: “In seiner neuen Funktion sichert Kai Diekmann übergreifend die enge Zusammenarbeit (…) mit der Redaktion der BILD-Zeitung”, heißt es in der Mitteilung. Und nicht nur das. Von einer Stärkung der journalistischen Kompetenz ist darin die Rede, von einer “Konzentration auf den publizistischen Kern der Marke BILD” und einer “inhaltlichen Offensive”.

Das war am vergangenen Mittwoch.

Kaum aber war Bild.de-Vorstand Diekmann vier Tage im Amt, veröffentlichte und betextete Bild.de folgendes Foto:

Und wahrscheinlich können wir gottfroh sein, dass das Foto bei Bild.de nicht noch ganz anders aussah…

Mit Dank an Tal für den Hinweis.

Nachtrag, 7.8.2007: Der betreffende Bild.de-Artikel ist seit heute unter seiner URL nicht mehr zu finden.

Kurz korrigiert (431-433)

Bereits am vergangenen Donnerstag schrieb Franz Josef Wagner an den deutschen in Afghanistan entführten Ingenieur. Und wie schon so oft, hat sich offenbar mal wieder niemand bei “Bild” die Mühe gemacht, Wagners Text auch nur oberflächlich zu prüfen. Denn während “Bild” den Mann in einem anderen Text korrekt Rudolf B. nennt, sieht die Überschrift (!) von Wagners Text so aus:

"Lieber Rüdiger B., Geisel am Hindukusch"
Eine andere (kürzlich getötete) Geisel hieß übrigens Rüdiger D.

Am vergangenen Freitag druckte “Bild” ein großes Foto, das angeblich die Opernregisseurin Katharina Wagner mit dem Sänger Endrik Wottrich zeigt:

"Katharina Wagner und Endrik Wottrich"

Tatsächlich ist auf dem Foto jedoch der Sänger Alexander Marco-Buhrmester zu sehen. Endrik Wottrich sieht anders aus.

Und in der heutigen “Bild” wird Nicolas Sarkozy einfach mal als “Frankreichs Premier” bezeichnet:

"Paddel-Boot statt Jacht: Frankreichs Premier hat dazugelernt!"

Dabei ist Sarkozy natürlich der französische Staatspräsident. Frankreichs Premier(minister) ist François Fillon.

Mit Dank an Gordon, Daniel L. und Matthias S. auch für den Scan.

Nachtrag, 7.8.2007: “Bild” berichtigt den “Premier” heute in ihrer Korrekturspalte.

Blättern:  1 ... 196 197 198 ... 219