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Gaza-Brief, Schweigen nach dem Beitrags-Knall, Gekaperte Medien

1. Gaza: Offener Brief an die Bundesregierung
(reporter-ohne-grenzen.de)
Reporter ohne Grenzen und 16 weitere Medienorganisationen fordern in einem offenen Brief (PDF) die Bundesregierung auf, sich für die teilweise oder vollständige Aussetzung des EU-Israel-Assoziierungsabkommens einzusetzen und internationalen Medien ungehinderten Zugang nach Gaza zu ermöglichen. Sie verlangen unter anderem eine humanitäre Versorgung für Medienschaffende und die Aufhebung der Blockade der Einreise ausländischer Journalistinnen und Journalisten.

2. Rügen für Vorverurteilungen und Diskriminierungen
(presserat.de)
Der Deutsche Presserat hat insgesamt 21 Rügen ausgesprochen, vor allem wegen Vorverurteilung, identifizierender Berichte, Diskriminierung, Sensationslust und mangelnder Sorgfalt in der Berichterstattung. Unter den gerügten Medien tauchen erneut Titel aus dem Axel-Springer-Konzern auf (“BZ” und mehrfach Bild.de), daneben waren auch andere Häuser betroffen, beispielsweise die “FAZ”, die “Berliner Zeitung” und Focus.de.

3. ARD, ZDF und das große Schweigen nach dem Beitrags-Knall
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie Timo Niemeier bei “DWDL” berichtet, werde das Bundesverfassungsgericht erst 2026 über die Beschwerden von ARD und ZDF zum Rundfunkbeitrag entscheiden. In der Folge müssten die Sender die Zeit bis zu einer richterlichen Entscheidung mit Sparprogrammen und Rücklagen überbrücken, doch ohne schnelle oder rückwirkende Erhöhung seien Einschnitte wahrscheinlich. Damit komme auch die Reform der Rundfunkfinanzierung nicht voran, wodurch sich die Unsicherheit bis in die nächsten Haushalte verlängere.

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4. Gekaperte Medien gefährden Demokratie
(verdi.de, Bärbel Röben)
Bärbel Röben hat die Jahrestagung des Journalistinnenbundes (jb) in Leipzig besucht und ihre Eindrücke zusammengefasst. Susanne Baer, ehemalige Bundesverfassungsrichterin sowie Professorin für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien, habe vor einer “gekaper­ten” Öffentlichkeit gewarnt und betont, Medienfreiheit sei an Würde und Gleichheit gebunden. Die Tübinger Medienforscherin Mandy Tröger sehe in Ostdeutschland Rückschritte bei Geschlechtergerechtigkeit, Vertrauensdefizite und eine Unterrepräsentation ostdeutscher Frauen in Redaktionen. Außerdem seien Projekte vorgestellt und jb-Preise für sensible Berichte über Gewalt gegen Frauen vergeben worden.

5. Wie die Bundesregierung das Fediverse fördern könnte
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
Das Zentrum für Digitalrechte und Demokratie schlage ein Förderprogramm vor, das dezentrale und gemeinwohlorientierte Infrastrukturen wie das Fediverse und das AT-Protokoll stärken soll, um die Abhängigkeit von großen Tech-Plattformen zu verringern: “Neben diesen Maßnahmen solle auch die Bundesregierung mit gutem Beispiel vorangehen: Nach dem sogenannten +1-Prinzip sollten alle Ministerien mindestens eine gemeinwohlorientierte, dezentrale Plattform nutzen.”

6. “Wer liest heute schon noch gedruckte Zeitungen?”
(taz.de, Plutonia Plarre)
Die “taz” hat Jürgen Rademacher interviewt, der früher auch die “taz” druckte und sich im Alter von 57 Jahren zum S-Bahn-Fahrer ausbilden ließ. Rademacher erzählt vom harten Umstieg, von den Reizen des neuen Jobs zwischen Nachtschichten, Wetter und Verantwortung und davon, wie ihm Technikkenntnisse aus der Druckerei in der S-Bahn helfen. Er begrüßt den digitalen Kurs der “taz” und verweist dabei auf schwindende Leserschaft sowie die Umweltbelastung beim Drucken durch Papier, Farbe und Chemie.

KW 32/25: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Alle reden vom Wetter? Streitfall Klimaberichterstattung
(sr.de, Katja Hackmann & Thomas Bimesdörfer, Audio: 18:35 Minuten)
In der Sendung “Medien – Cross und Quer” wird der Streit um die Klimaberichterstattung thematisiert, bei dem Vorwürfe der Panikmache auf Kritik an zu harmloser Darstellung treffen. Im Gespräch mit Imke Hoppe, Professorin für Wissenschaftskommunikation, wird erörtert, wie Klimajournalismus verständlich und ausgewogen gestaltet werden kann. Dabei werden der aktuelle Stand, Forschungsergebnisse und Wege zu einer Berichterstattung diskutiert, die im Idealfall alle erreicht.

2. Dark Agent – Im Netz der Geheimdienste
(deutschlandfunk.de, Shahrzad Golab, Audio: sechsteilige Serie, 23 bis 40 Minuten)
In der sechsteiligen Serie “Dark Agent – Im Netz der Geheimdienste” geht es um das heimliche Wettrüsten von Staaten, Geheimdiensten und Firmen bei Spionage-Werkzeugen und um den Angriff auf eine Cybersicherheitsfirma. Der Podcast-Experte, Journalist und selbst an der Reihe beteiligte Sandro Schroeder empfiehlt: “Für Medienmenschen dürften Folge 3 und Folge 6 der Serie besonders interessant sein: In Folge 3 geht es um einen Journalisten in Berlin und eine Journalistin in El Salvador, die von Spyware bedroht und betroffen sind. Und in Folge 6 geht’s am Beispiel Ungarn darum, wie Spyware und Hacks als politisches Machtinstrument gegen Demokratien und Medien genutzt werden.”

3. Mehr als schöne Bilder – Reisejournalismus zwischen Kreuzfahrt und Klischees
(spotify.com, Christian Jakubetz, Audio: 26:28 Minuten)
In seinem Podcast “Satzzeichen” spricht Christian Jakubetz mit dem Reisejournalisten Franz Neumeier über die Unterschiede zwischen Reisejournalismus und Social-Media-Content. Neumeier erläutert, wie man trotz Einladungsreisen journalistisch unabhängig bleibt und welche ethischen Fragen sich in der Branche stellen. Wer das Gespräch lieber sehen möchte, kann sich eine Videoaufzeichnung (youtube.com) anschauen.

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4. Wie barrierefrei sind Medien?
(br.de, Nina Landhofer, Audio: 27:40 Minuten)
Bei “BR24 Medien” geht es um die Frage, wie barrierefrei Medien in Deutschland derzeit sind, und warum der Fortschritt auf dem Gebiet stockt. Experten und Medienvertreter sprechen über gesetzliche Vorgaben, gesellschaftliche Akzeptanz und praktische Hürden. Dabei werden sowohl wissenschaftliche Einschätzungen als auch konkrete Beispiele des Bayerischen Rundfunks vorgestellt.

5. Politische Debatte um “Palantir” und “Pilot Radio” aus Aachen
(wdr.de, Steffi Orbach, Audio: 41:04 Minuten)
In der aktuellen Ausgabe des WDR5-Medienmagazins “Töne, Texte, Bilder” werden neue journalistische Initiativen vorgestellt, darunter Nachwuchsmedien in Syrien und das Communityprojekt “Pilot Radio” in Aachen. Außerdem geht es um Themen wie den Streik von TikTok-Content-Moderatoren und die politische Debatte um den Einsatz der Analyse-Software Palantir, um katholische Social-Media-Influencer sowie um persönliche Einblicke aus dem Korrespondentenalltag in Südamerika.

6. Fluch und Segen des Sommerlochs
(oe1.orf.at, Rosanna Atzara & Stefan Kappacher & Viktoria Waldegger, Audio: 30:04 Minuten)
Das Ö1-Medienmagazin “doublecheck” untersucht, wie sich das sogenannte Sommerloch in der heutigen Nachrichtenlandschaft verändert hat und welche Rolle es für Medien und Politik spielt. Es geht um die ORF-Sommergespräche, neue Talk-Formate und deren Bedeutung in einer nachrichtenarmen Zeit.

KW 31/25: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Einschüchtern, bedrohen, klagen: Trumps Strategie gegen Medien
(tagesschau.de, David Krause, Audio: 26:46 Minuten)
In dieser Folge des “Tagesschau”-Podcasts “11KM” geht es darum, wie US-Präsident Donald Trump seit Beginn seiner zweiten Amtszeit mit Einschüchterungen, Milliarden-Klagen und finanziellen Kürzungen aktiv gegen kritische Medien in den USA vorgeht. Kerstin Klein, Korrespondentin im ARD-Studio Washington, erläutert die Strategie hinter diesen Angriffen und zeigt deren Folgen für die Pressefreiheit auf.

2. Islamismus und Medien: Wie zu Extremismus berichten?
(bonjourno.de, Olivia Samnick, Audio: 56:27 Minuten)
Bei “Bonjourno” spricht Olivia Samnick mit Philip Mohammed Al-Khazan von der Hamburger Beratungsstelle Legato und mit Margit Stein, Pädagogikprofessorin an der Universität Vechta. Thema ist die Frage, wie Medien verantwortungsvoll über Islamismus berichten können, ohne Rassismen und Generalverdacht zu reproduzieren. Al-Khazan schildert die Folgen rassistischer Berichterstattung, während Stein erläutert, welche Rolle digitale Medien bei der Radikalisierung spielen.

3. “KI killt Klicks – Was bedeutet der Erfolg der Künstlichen Intelligenz für Online-Angebote?”
(ardaudiothek.de, Christoph Borgans & Michael Meyer, Audio: 18:42 Minuten)
Künstliche Intelligenz, etwa in Form von ChatGPT, wird immer häufiger genutzt, um gezielt Informationen zu suchen und zu finden. Das hat zur Folge, dass weniger Besucherinnen und Besucher auf Webseiten von Verlagen und Sendern landen. Christoph Borgans und Michael Meyer sprechen bei “Medien – Cross und Quer” mit Sebastian Esser, dem Geschäftsführer der Plattform Steady, über die möglichen Folgen für Online-Geschäftsmodelle: Inwieweit schaden die KI-Angebote Medien? Und könnten Kooperationen, wie sie der Springer-Verlag bereits eingegangen ist, eine Lösung sein?

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4. Veränderter Blick auf Gaza und die Zukunft der Stadtrevue
(wdr.de, Anja Backhaus, Audio: 45:23 Minuten)
In der aktuellen Ausgabe des WDR5-Medienmagazins “Töne, Texte, Bilder” geht es unter anderem um Veränderungen in der deutschen Berichterstattung zum Nahostkonflikt, um eine Übernahmeschlacht bei privaten TV-Sendern wie RTL und ProSiebenSat.1, um die Frage, wie die EU mit einer neuen KI-Verordnung das Urheberrecht stärken will, und darum, wie China den Wettbewerb im Bereich der Künstlichen Intelligenz vorantreibt.

5. Wenn aus dem Podcast eine Show wird
(youtube.com, Christian Jakubetz, Video: 45:26 Minuten)
Die beiden Medien-Podcaster Christian Jakubetz (“Satzzeichen”) und Lukas Schöne (“This is Media Now”) diskutieren über die Entwicklung des Mediums Podcast: Warum sprechen einige Experten zunehmend von “Shows” statt von Podcasts? Schöne kritisiert, dass dieser Wandel hin zu Videopodcasts eher von Plattformen wie Spotify und YouTube als von den Nutzerinnen und Nutzern selbst vorangetrieben werde.

6. Hörspielkönigin Heikedine Körting: Die Frau hinter “Die drei ???” & Co.
(youtube.com, Steffen Hallaschka, Video: 13:54 Minuten)
Bei “stern TV” wird die Hörspielproduzentin Heikedine Körting vorgestellt, die seit über 50 Jahren erfolgreiche Serien wie “Die drei ???”, “TKKG” und “Fünf Freunde” produziert. Gezeigt wird ihr Arbeitsalltag, die analoge Technik und die unzähligen Geräuscherequisiten. Bis heute habe Körting mehr als 3.000 Hörspiele produziert und 500 Millionen Tonträger verkauft. Unbedingt sehenswert für alle, die in ihrer Jugend gerne Hörspiele gehört haben und dies womöglich immer noch tun.

Schlagseite nach rechts, Verspielte Glaubwürdigkeit, Straftaten

1. Monopol mit Schlagseite nach rechts
(taz.de, Harff-Peter Schönherr)
Die “Neue Osnabrücker Zeitung” orientiere sich politisch nach rechts und verbreite Narrative, die an Verschwörungserzählungen und Putin-Nähe erinnern, schreibt Harff-Peter Schönherr in der “taz”. Führende Redakteure verträten Positionen, die bei Kolleginnen und Kollegen auf deutliche Kritik stoßen sollen. Die Zusammenarbeit mit umstrittenen Medien wie “Multipolar” sowie eine angebliche ideologische Nähe zur AfD und zu “Querdenker”-Positionen würden den Eindruck eines publizistischen Rechtsrucks verstärken.

2. Der RBB verspielt weiter seine Glaubwürdigkeit
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Der nach der Gelbhaar-Affäre zurückgetretene RBB-Chefredakteur David Biesinger soll Leiter der Hauptabteilung Programmressourcen werden. Ein fatales Signal, meint Joachim Huber im “Tagesspiegel”: “Schon erstaunlich, was Führungskräften im RBB, die als Führungskraft gescheitert sind, alles zugetraut wird. Die Öffentlichkeit darf schon gespannt sein, welchen Job die ebenfalls zurückgetretene Programmdirektorin Katrin Günther zukünftig übernehmen wird.”
Weiterer Lesetipp: Ulrike Demmer holt sich Hilfe für RBB-Umbau an Bord: “Seit Anfang des Monats soll Digitalisierungsexperte Peter Parycek dem RBB als Change-Manager beim Umbau helfen. Für Schlagzeilen sorgt dabei sein Gehalt.” (dwdl.de, Uwe Mantel)

3. Über welche Straftaten berichten Medien?
(deutschlandfunk.de, Anh Tran, Audio: 38:32 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine ganze Sendung und tauschen sich darin mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” geht es um die Frage, über welche Straftaten Medien bevorzugt berichten: Über solche, bei denen Deutsche die Täter sind? Oder über solche, bei denen die Täter einen Migrationshintergrund haben? Es diskutieren DLF-Hörerin Anita Hamed, Kommunikationswissenschaftler Thomas Hestermann sowie Katharina Thoms und Anh Tran aus der DLF-Redaktion.

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4. Klage gegen die US-Regierung
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des US-Auslandssenders “Voice of America” haben Klage gegen die US-Medienbehörde USAGM eingereicht. Zuvor habe Präsident Donald Trump per Dekret massive Budgetkürzungen und Beurlaubungen angeordnet. Diese Maßnahmen könnten einer rechtswidrigen Schließung gleichkommen und würden der Klage zufolge die redaktionelle Unabhängigkeit sowie die Pressefreiheit weltweit bedrohen.

5. Desinformation als Gefahr für demokratische Wahlen – Ein Gespräch mit Christina Elmer
(de.ejo-online.eu, Merle Van Berkum)
Merle van Berkum spricht mit Christina Elmer, Professorin für Digitalen Journalismus, über die Auswirkungen von Desinformation auf die Bundestagswahl 2025. Elmer erklärt, wie Falschinformationen – teilweise von politischen Akteuren oder aus dem Ausland gesteuert – den Wahlkampf beeinflusst haben und welche Rolle Fact-Checking, Plattformen und Regulierung dabei spielen. Sie betont die Notwendigkeit von transparenter journalistischer Arbeit, mehr Medienkompetenz und emotional wirksamen Gegenstrategien.

6. Elon Musks Plattform X blockiert offenbar regierungskritische Accounts in der Türkei
(spiegel.de)
Die Plattform X (ehemals Twitter) soll in der Türkei zahlreiche regierungskritische Accounts gesperrt haben, darunter auch welche von feministischen und studentischen Gruppen. Dies sei nach der Verhaftung des Oppositionspolitikers Ekrem İmamoğlu geschehen. Der Eigentümer der Plattform Elon Musk werde dafür kritisiert, dass er Meinungsfreiheit propagiere, gleichzeitig aber die Zensur solcher Inhalte zulasse.

Kaputter US-Journalismus, Streit um § 353d StGB, Grönemeyer vs. CDU

1. “Wir müssen uns von der Vorstellung lösen, dass Journalismus gleichbedeutend mit Content ist”
(journalist.de, Leif Kramp & Stephan Weichert)
Bei journalist.de ist ein lesenswertes Interview mit dem US-amerikanischen Journalismus-Experten Jeff Jarvis erschienen, der gleich in der ersten Antwort ziemlich direkt wird: “Während wir die US-Wahlen durchlaufen, frage ich mich, ob es Zeit ist, den Großteil der amerikanischen Traditionsmedien aufzugeben, und ob ich einen Teil der 50 Jahre, die ich im Journalismus tätig bin, verschwendet habe. Der US-Journalismus ist in einem desaströsen Zustand: Die New York Times ist kaputt, die Washington Post auch, CNN ist steuerlos und Murdochs Medien sind bei Weitem zu erfolgreich.”

2. Wer darf publizieren?
(taz.de, Johanna Treblin)
Johanna Treblin berichtet in der “taz” über den Streit um den Paragraphen 353d des Strafgesetzbuches, der die Veröffentlichung von Gerichtsdokumenten während laufender Verfahren verbietet. Kritiker würfen den Gerichten vor, hier mit zweierlei Maß zu messen, da juristische Fachzeitschriften ähnliche Veröffentlichungen machten, ohne dafür bestraft zu werden.

3. Rundfunkreform: Reichen die vorgeschlagenen Änderungen aus?
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 20:33 Minuten)
Reichen die vorgeschlagenen Änderungen der Rundfunkreform aus? Darüber spricht Alexander Matzkeit im Podcast “Läuft” mit Journalismusprofessorin Annika Sehl, die vergangenes Jahr von der Rundfunkkommission der Länder in den sogenannten Zukunftsrat berufen wurde. Mit dem Ziel, “eine langfristige Perspektive für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seiner Akzeptanz über das laufende Jahrzehnt hinaus zu entwickeln”. In dem Gespräch geht es um die im Staatsvertragsentwurf fehlenden Aspekte, die Frage, warum der Prozess Sehls Ansicht nach dennoch wertvoll war, und wie es mit der Neuregelung des Rundfunkbeitrags weitergehen könnte.
Weiterer Lesehinweis: Jan Freitag hat den scheidenden WDR-Intendanten Tom Buhrow interviewt und ihn unter anderem gefragt, wie er die von Printmedien oft beklagten “presseähnlichen Inhalten” der öffentlich-rechtlichen Sender im Internet sieht. Buhrow konstatiert: “Ob Zeitung, Radio, Fernsehen: Alle müssen im Netz präsent sein, wo Informationen ohne Text undenkbar sind. Ich bin auch überzeugt, dass die Herausforderungen der Printbranche nicht geringer wären, wenn wir kaum Text im Internet hätten.” (journalist.de)

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4. Pressefreiheit zu Nahost-Reportagen unter Druck
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) stellt fest, dass der Krieg in Nahost auch Auswirkungen auf die Pressefreiheit in Deutschland habe, und bietet Betroffenen ihre Unterstützung an: “Die Organisation ermutigt Journalistinnen und Journalisten, die Opfer von gewalttätigen Übergriffen bei Demonstrationen, beruflichen Einschränkungen von Seiten ihrer Redaktionen oder Hassrede im Zusammenhang mit ihrer Berichterstattung über den Nahost-Konflikt wurden, sich an RSF zu wenden.”

5. Face­book-Nutzer hat Ex-Kanz­lerin Merkel belei­digt
(lto.de)
Das Oberlandesgericht (OLG) Zweibrücken habe entschieden, dass Beleidigungen gegen Politikerinnen und Politiker in Sozialen Medien auch ohne große Reichweite strafbar sind, wenn der Inhalt selbst beleidigend ist. Ein Mann aus Kaiserslautern hatte die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Facebook öffentlich beleidigt und war zunächst vom Amtsgericht verurteilt, vom Landgericht jedoch freigesprochen worden. Das OLG habe dieses Urteil nun aufgehoben und betont, dass es bei der sogenannten “Politikerbeleidigung” allein auf den Inhalt der Äußerung und nicht auf die Reichweite ankomme.
Weiterer Lesehinweis: “Das ist schon fast Trump-artig”: “AfD-Vizechef Stephan Brandner warf einer Journalistin wiederholt vor, ‘Faschistin’ zu sein. 50.000 Euro soll Brandner dafür bereits zahlen, jetzt ermittelt auch die Staatsanwaltschaft gegen ihn. Was treibt ihn an?” (t-online.de, Annika Leister)

6. Grönemeyer untersagt CDU Nutzung seines Songs
(zdf.de)
Herbert Grönemeyer fordere die CDU und die Junge Union auf, seinen Song “Zeit, dass sich was dreht” nicht mehr für ihren Wahlkampf zu nutzen und bisherige Online-Verbreitungen zu löschen. Grönemeyers Anwalt betone, dass sich der Musiker weitere rechtliche Schritte vorbehalte. Auch der Rapper $oho Bani, der den Song in einer neuen Version mit Grönemeyer aufgenommen hat, habe die Nutzung bei CDU-Veranstaltungen kritisiert.

KW 31/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

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1. Die US Wahl und der Medien-Zirkus: Zwischen Trump-Attentat, Biden-Rückzug und Harris-Memes
(br.de, Jonathan Schulenburg, Audio: 27:03 Minuten)
Jonathan Schulenburg unterhält sich bei “BR24 Medien” mit Ralf Borchard, ARD-Korrespondent in Washington, über die anstehende US-Wahl und den damit verbundenen “Medien-Zirkus”: “Wie haben die US-Medien das ganze begleitet? Hätten sie schon viel früher über Bidens Gesundheitszustand schreiben müssen? Und welche Rolle spielen die sozialen Medien im US-Wahlkampf? Hilft der mediale Hype um Harris, um wirklich Stimmen zu sammeln?”

2. Nachwuchs-Flaute: Hat niemand mehr Bock auf Medienjobs?
(sr.de, Katrin Aue & Florian Mayer, Audio: 14:46 Minuten)
Im Podcast “Medien Cross und Quer” des Saarländischen Rundfunks sprechen Katrin Aue und Florian Mayer mit Martha Richards von der Gewerkschaft Verdi darüber, warum der Beruf des Journalisten beziehungsweise der Journalistin an Beliebtheit verloren hat: Warum haben Redaktionen Schwierigkeiten, Volontärinnen und Volontäre zu finden? Sie diskutieren über die Gründe für diesen Wandel und schauen, welche Maßnahmen ergriffen werden, um dem entgegenzuwirken.

3. I Worked For MrBeast, He’s A Fraud
(youtube.com, DogPack404, Video: 53:38 Minuten, englisch)
Ein ehemaliger Mitarbeiter von “MrBeast”, dem erfolgreichsten und reichweitenstärksten Youtuber der Welt, behauptet, dass dieser Videos manipuliere und illegale Lotterien veranstalte. “DogPack404” beschreibt, wie das Unternehmen hinter “MrBeast” diese Praktiken anwende, um Zuschauer und Zuschauerinnen zu manipulieren und Gewinne zu maximieren. Es wird auch behauptet, dass das Unternehmen bewusst Kinder als Zielgruppe auswähle und diese durch psychologische Tricks beeinflusse. Das Video ist auf Englisch, man kann aber deutsche Untertitel auswählen.

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4. Inside Medien: Victoria Reichelt
(spotify.com, Lisabell Shewafera, Audio: 43:39 Minuten)
In der aktuellen Ausgabe des Podcasts “Inside Medien” ist Victoria Reichelt zu Gast, die beim “funk”-Format “Die da oben” und bei “ZDFheute live” moderiert. Mit Gastgeberin Lisabell Shewafera unterhält sich Reichelt über ihren Werdegang, ihren Einstieg in die Medienbranche und ihre laufenden Projekte.

5. Warum wir auf Fake News hereinfallen – und uns schützen können
(youtube.com, Dietmar Ringel, Video: 25:12 Minuten)
Zu Gast im “Telepolis”-Podcast ist Sabine Schiffer, Professorin für Journalismus und Unternehmenskommunikation sowie Leiterin des Instituts für Medienverantwortung. Das Gespräch dreht sich um die Verbreitung von “Fake News”, insbesondere aus russischen Quellen, und deren Ziel, Angst und Zwietracht zu schüren. Schiffer erklärt, dass nicht nur autoritäre Staaten, sondern auch Demokratien manipulative Techniken einsetzen würden, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen.

6. Wer mich bezahlt
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 8:17 Minuten)
“Bin ich ein Spitzel des Verfassungsschutzes? Werde ich von Robert Habeck bezahlt? Und was habe ich mit der CIA zu tun?” Mats Schönauer spricht in seinem Video darüber, wie ihn Anhänger der AfD und des Youtubers Alexander Raue mit wilden Verschwörungsmythen und persönlichen Angriffen überhäuften, nachdem er Raue kritisiert hatte. Transparenzhinweis: Mats Schönauer ist ehemaliger Leiter des BILDblog und Co-Autor des BILDblog-Buchs “Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltet”.

Irritierender Aufstieg, Gericht urteilt für Freie, Podcasts wachsen

1. Irritierender Aufstieg Deutschlands
(taz.de, Johannes Drosdowski)
Johannes Drosdowski hat sich die Rangliste der Pressefreiheit 2024 von Reporter ohne Grenzen angesehen. Die Liste werde erneut von Norwegen angeführt. Deutschland habe sich im Vergleich zum Vorjahr von Platz 21 auf Platz 10 verbessert, allerdings nicht aus eigener Kraft, sondern weil sich das Umfeld verschlechtert habe – ein “irritierender Aufstieg”.
Weiterer Lesetipp: Ausführliche Informationen mit zahlreichen Links gibt es direkt bei Reporter ohne Grenzen: Rangliste der Pressefreiheit 2024: Gewalt bedroht Berichterstattung über Wahlen.

2. Al-Jazeera in Israel nicht mehr empfangbar
(zdf.de)
Die israelische Regierung habe beschlossen, den arabischen Fernsehsender Al-Jazeera in Israel abschalten zu lassen. Sie werfe dem Sender aus Katar vor, arabische Zuschauerinnen und Zuschauer gegen Israel aufzuhetzen. Al-Jazeera weise die Vorwürfe zurück, und auch die Vereinten Nationen hätten umgehend die Aufhebung des Verbots gefordert.

3. Gericht urteilt für Freie
(djv.de)
Der Deutsche Journalisten-Verband und die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in Verdi (dju) berichten über einen juristischen Sieg gegen die Honorarpraxis der “Kieler Nachrichten” für freie Journalistinnen und Journalisten. Die dju-Vorsitzende Tina Groll erklärt dazu: “Die Gerichtsentscheidung gegen die Kieler Zeitung ist ein Erfolg für Freie bei den Kieler Nachrichten und bei allen anderen Zeitungen. Honorarvereinbarungen müssen sich an den Gemeinsamen Vergütungsregeln für Tageszeitungen orientieren, dürfen keine Pauschalierungen zulasten der freien Journalist*innen vorsehen.”

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4. Urteil gegen Ex-MDR-Unterhaltungschef rechtskräftig
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Der ehemalige MDR-Unterhaltungschef Udo Foht ist laut “DWDL” rechtskräftig wegen Betrugs und Bestechlichkeit verurteilt worden, nachdem der Bundesgerichtshof (BGH) die Revision gegen ein Urteil des Landgerichts Leipzig verworfen hat. Foht hatte zugegeben, über mehrere Jahre hinweg Geldgeber aus dem Showgeschäft um Darlehen gebeten zu haben, die er nicht zurückzahlen konnte. Das Landgericht hatte ihn zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt, die der BGH nun bestätigt habe.

5. Höheres Selbstwertgefühl ohne Social Media
(tagesschau.de, Frank Wittig)
Der Wissenschaftsjournalist Frank Wittig weist auf eine kanadische Studie hin, die zeige, dass schon eine Woche ohne Soziale Medien das Selbstwertgefühl junger Frauen und deren Einstellung zum eigenen Körper verbessere. Die starke Präsenz von “idealen Körpern” in den Sozialen Medien belaste demnach psychisch vor allem junge Frauen, die anfällig für Schlankheitsideale seien. Die Studienleiterin und Psychologieprofessorin Jennifer Mills mache dafür auch den medialen Wandel verantwortlich: “Damals konnte man nur eine begrenzte Anzahl von Minuten oder Stunden damit verbringen, Mode- und Beauty-Magazine zu lesen, und sie erschienen nur einmal in der Woche.” Nun seien die Möglichkeiten ins “Unendliche” gewachsen.

6. Wie sich der Podcast entwickelt
(blog.medientage.de, Petra Schwegler)
Petra Schwegler hat sich die neuesten Zahlen zum Podcastmarkt angeschaut. Die Nutzung von Podcasts nehme stetig zu, und auch die Verweildauer sei deutlich gestiegen. Podcast-Werbung werde von vielen Nutzerinnen und Nutzern akzeptiert, insbesondere wenn die Produkte von den Hosts über sogenannte Host-Read Ads empfohlen werden. Zudem gebe es einen Trend zu Live-Formaten und Video-Podcasts.

KW 17/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

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1. Stellen Medien “den Osten” zu düster dar?
(deutschlandfunk.de, Sascha Wandhöfer, Audio: 30:52 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine ganze Sendung und tauschen sich darin mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” geht es um die mediale Darstellung der ostdeutschen Bundesländer. Unter der Moderation von Sascha Wandhöfer diskutieren DLF-Hörer Dominic Hake, Medienwissenschaftlerin Mandy Tröger und MDR-Redakteur Sven Döbler.

2. Echokammern und Hass im Netz
(detektor.fm, Charlotte Thielmann & Lars Feyen, Audio: 9:44 Minuten)
Bei “Fit for news” sprechen Charlotte Thielmann und Lars Feyen mit Michael Haller vom Europäischen Institut für Journalismus- und Kommunikationsforschung über Auswege aus der Echokammer: “Wenn wir wissen wollen, was wirklich in der Welt passiert, sollten wir verschiedene Blickrichtungen einnehmen. Also nicht immer die Meinungen hören, die genau der eigenen entsprechen. Sondern Augen und Ohren aufmachen, hinhören und ungewohnte Ansichten kennenlernen. Kurz: Wir müssen raus aus unserer ‘Bubble’. Doch wie machen wir das?”

3. Künstliche Intelligenz in der Medien- und Kreativwirtschaft
(youtube.com, Svenja Hagenhoff, Video: 1:12:41 Stunden)
Svenja Hagenhoff ist Professorin für E-Publishing und Digitale Märkte an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Göttingen. Im Rahmen einer technisch-wissenschaftlichen Vortragsreihe spricht sie über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medien- und Kreativwirtschaft: Für welche Tätigkeiten eignet sich KI? Und wo liegen ihre Grenzen?

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4. Podcasts zwischen KI und Kreativität
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 26:27 Minuten)
Bei “Läuft”, dem Podcast von epd medien und dem Grimme-Institut, ist der Podcast-Experte Christian Conradi zu Gast. Alexander Matzkeit spricht mit ihm über Trends in der Podcast-Branche, die Rolle von KI, die Stimmung auf der Spotify-Konferenz “All Ears” und die Zukunft von Podcasts in einem zunehmend kommerziellen Umfeld.

5. Hajo Schumacher erinnert sich
(open.spotify.com, Ubin Eoh & Christoph Amend, Audio: 1:03:54 Stunden)
Jede Woche fragen Ubin Eoh und Christoph Amend in ihrem “Zeit”-Podcast einen Gast “Und was machst du am Wochenende?” Diesmal ist Buchautor, Moderator, Podcaster und Kolumnist Hajo Schumacher zu Gast. In dem Gespräch geht es um so unterschiedliche Themen wie Schumachers journalistische Anfänge vor 45 Jahren in Münster, seine Zeit beim “Spiegel”, seine damalige zweite Identität als Laufkolumnist Achim Achilles, Kickboxen und das Bepflanzen von Hochbeeten.

6. So spielen Staat und Medien mit unserer Gesundheit
(zdf.de, Jan Böhmermann, Video: 28:49 Minuten)
Im “ZDF Magazin Royale” setzt sich Jan Böhmermann auf satirische Weise mit den in manchen Medien so beliebten Gesundheitstipps auseinander: “Medien sind voll mit Tipps wie ‘So lüften Sie richtig’ und ‘Warum Stoßlüften wichtig ist’. Dabei liegt die Wahrheit auf dem Fensterbrett: Zugluft macht krank. Wir stellen die Frage, die hier angebracht scheint: Cui Bono? Wem nützt der ewige Lüftungswahn?”

KW 10/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

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1. Der Fall Julian Assange
(lanz-precht.podigee.io, Markus Lanz & Richard David Precht, Audio: 49:37 Minuten)
An zwei Tagen wurde vor dem britischen High Court über die Auslieferung des Wikileaks-Gründers Julian Assange an die USA verhandelt. Das Ergebnis steht noch aus. Markus Lanz und Richard David Precht diskutieren, ob und inwieweit der Fall Assange mit dem Fall Nawalny vergleichbar ist, und ob Julian Assange zu Recht juristisch verfolgt wird. Auch deshalb hörenswert, weil die beiden Podcaster hier ausnahmsweise unterschiedlicher Meinung sind, und man sich durch den Austausch der Argumente eine eigene Meinung bilden kann.

2. Medienethik: Was darf und was kann gezeigt werden?
(fachjournalist.de, Aileen Gharaei, Audio: 10:10 Minuten)
Was lösen die allgegenwärtigen, medial verbreiteten Kriegsbilder und Gewaltdarstellungen aus? Wo liegen die Grenzen des Zumutbaren und damit des Zeigbaren? Wie können Medienschaffende entscheiden, was gezeigt werden darf? Und ist eine angemessene Berichterstattung über gewaltsame Ereignisse überhaupt möglich? Darüber spricht Aileen Gharaei mit Marlis Prinzing, Journalistin und Professorin für Journalistik an der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in Köln.

3. Mehr Freiheit on Air: Alles auf Anfang bei Polens Medien
(tagesschau.de, Susanne Dietrich, Audio: 28:15 Minuten)
Die rechtsnationale PiS-Regierung hat die polnische Medienlandschaft in den vergangenen Jahren stark beeinflusst: Führungspositionen wurden mit regierungstreuen Personen besetzt, die Unabhängigkeit der Medien wurde eingeschränkt. Das soll sich nun, nach der Wahl von Donald Tusk zum Ministerpräsidenten, wieder ändern. Der “Tagesschau”-Podcast “11KM” beleuchtet die Geschichte des Wandels der Medienlandschaft in Polen und zeigt, welche Herausforderungen ein Neuanfang mit sich bringt.

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4. “And the Oscar goes to…” – Wie divers ist der deutsche Film?
(sueddeutsche.de, Nils Minkmar, Audio: 31:20 Minuten)
Nils Minkmar unterhält sich im Medienpodcast “quoted” mit dem Schauspieler und Produzenten Tyron Ricketts über die mangelnde Vielfalt in der deutschen Filmbranche: “Welche Ideen und Pläne gibt es, das zu ändern? Wie verhindert man, dass Schauspieler:innen mit Einwanderungsgeschichte in typischen Klischee-Rollen landen? Und welche Bedeutung hat Vielfalt im Film für unser Zusammenleben?”

5. Wie sollen Medien mit der AfD umgehen?
(ardaudiothek.de, Jasper Ruppert, Audio: 28:24 Minuten)
Dieses Jahr stehen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg Landtagswahlen an, und bei allen Wahlen könnte die AfD die stärkste Kraft werden. Jasper Ruppert hat sich mit Ann-Katrin Müller vom “Spiegel”, Politik-Berater Johannes Hillje und dem Journalisten Bastian Wierzioch darüber unterhalten, wie eine angemessene Berichterstattung über die Partei gelingen kann.

6. Was schreibst du denn da?
(detektor.fm, Charlotte Thielmann & Lars Feyen, Audio: 17:06 Minuten)
Warum verbreiten sich Gerüchte auf Social-Media-Plattformen so schnell? Was kann man tun, damit sich nicht immer mehr Menschen aus Angst vor Anfeindungen, Hass und Mobbing aus dem Netz zurückziehen? In der aktuellen Folge von “Fit for news” sprechen Charlotte Thielmann und Lars Feyen mit Michael Haller vom Europäischen Institut für Journalismus- und Kommunikationsforschung über die “Gerüchtemaschine Social Media” und die damit verbundenen Kommunikationsprobleme.

Brennen und ausbrennen, RBB fordert zurück, Grüne vs. Reichelt-Portal

1. “Die Leute brennen für Journalismus – der Konzern brennt eher aus”
(journalist.de, Annkathrin Weis & Luca Schmitt-Walz)
Drei junge Journalistinnen und Journalisten der “Frankfurter Rundschau” (“FR”) wurden kurz nach einem Streik der Redaktionsbelegschaft gekündigt, was sie und viele andere als Warnsignal und als Reaktion auf den Streik interpretieren. Der Verlag gibt hingegen wirtschaftliche Gründe als Ursache für die Kündigungen an. Sie lösten jedenfalls eine Welle der Solidarität und Berichterstattung aus, die die Probleme junger Medienschaffender in der Branche, die Sparpolitik des Ippen-Verlags und die Einschnitte bei der “FR” beleuchtet. Im Interview mit dem “journalist” sprechen Jana Ballweber, Yağmur Ekim Çay und Maximilian Arnhold über die Auswirkungen ihrer Kündigungen.

2. Öffentlich-rechtlicher Sender RBB verklagt Magdeburger Professorin
(mz.de, Hagen Eichler)
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hat laut “Mitteldeutscher Zeitung” gegen seine ehemalige Programmdirektorin und jetzige Journalistikprofessorin Claudia Nothelle eine Klage auf Rückzahlung von Ruhegeld eingereicht. Zunächst gehe es um rund 86.000 Euro plus Sozialabgaben für Januar bis September 2020, es stünden jedoch weitere Rückforderungen mit einer Gesamtsumme von rund 400.000 Euro im Raum.

3. Abmahnung: Grüne lassen sich Reichelt-Bericht nicht gefallen
(t-online.de, Lars Wienand)
Wie t-online.de berichtet, haben die Grünen rechtliche Schritte gegen das Portal “Nius” des ehemaligen “Bild”-Chefredakteurs Julian Reichelt eingeleitet. “Nius” habe behauptet, die Partei habe eine eigene Polizei aufgebaut, was zu heftigen Reaktionen und Morddrohungen geführt habe. Reichelts Redaktion soll die falschen Behauptungen löschen und eine Unterlassungserklärung abgeben, so die Forderungen der Grünen, andernfalls drohe ein Gerichtsverfahren.

Bildblog unterstuetzen

4. “Angriff auf Pressefreiheit”: AfD erteilt BR-Reporter Hausverbot
(dwdl.de, Alexander Krei)
Wie “DWDL” unter Bezugnahme auf die “Süddeutsche Zeitung” meldet, hat die bayerische AfD einem Reporter des öffentlich-rechtlichen Bayerischen Rundfunks (BR) wegen angeblicher Beleidigung, Verbreitung von Falschinformationen und Anstiftung zur Weitergabe von Parteiinterna Hausverbot erteilt. Der BR wertet das Vorgehen der AfD als massiven Versuch der Behinderung seiner journalistischen Arbeit und als Angriff auf die Pressefreiheit.

5. Meta will Medienhäuser nicht mehr für Nachrichten bezahlen
(spiegel.de)
Meta, die Muttergesellschaft von Facebook, habe angekündigt, in Australien, Frankreich und Deutschland keine neuen Lizenzverträge mit Verlagen für die Nutzung ihrer Nachrichteninhalte abzuschließen. Dies sorge vor allem in Australien für Unmut.

6. Reporter-Slams: Journalismus auf der Bühne
(verdi.de, Gunter Becker)
Kathleen Kröger, Lokalredakteurin bei der “Thüringer Allgemeinen”, hat das Jahresfinale des Reporter-Slams gewonnen, einer Veranstaltung, bei der Journalistinnen und Journalisten vor einem Live-Publikum über ihre Reportagen und Recherchen sprechen. Im Interview mit Gunter Becker betont Kröger die Bedeutung von Authentizität und Emotionalität in der Berichterstattung. Sie sieht im Live-Journalismus eine Möglichkeit, das Image des Journalismus zu verbessern, indem das Publikum die Menschen hinter den Beiträgen kennenlernt.

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