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Wochenrückblick Nr. 34

Alphajournalist angegriffen, Journalisten geprügelt, Gebührengelder verscheuert und Jugendliche unter Sauf-Zwang: Unser Rückblick auf die 34. Kalenderwoche.

Bolt, Phelps, Steffen, Panzer: Die Bilder der Woche (Keystone)

Fast hätten wir hier die leicht geschmacklose Protestaktion vor der IOC-Zentrale in der Schweiz zum Bild der Woche gemacht – stattdessen entschieden wir uns doch lieber für drei fantastische Sportbilder von den Olympischen Spielen. Und den weißen Panzer, der vor dem Pressezentrum für Erinnerungsfotos posierte.

Michael Johnson, US-amerikanischer Leichtathlet, gemäss Wikipedia vierfacher Olympiasieger und neunfacher Weltmeister, musste sich von Johannes B. Kerner, Mitarbeiter des ZDF, fragen lassen, ob er eigentlich, so als Schnellster, nicht auch gedopt gewesen war. Johnson antwortete: “Das ist eine dumme Frage, auf die ich eigentlich nicht antworten möchte.” Später die Woche fand ein Fussball-Freundschaftsspiel statt, worauf Kerner kurz nach Deutschland und dann wieder nach China geflogen wurde. Was viele als eine Verschleuderung von Gebührengelder ansahen. Auf faz.net kommentierte ein Nutzer: “Kennt die ARD in ganz Deutschland keinen anderen Reporter, der ein Fußballspiel kommentieren kann? Sind wir so arm an Fachleuten?”. Wie stern.de zählte, wurden von den Öffentlich-Rechtlichen über 650 Mitarbeiter nach Peking eingeflogen. Im Vergleich: die BBC kam mit 450 Mitarbeitern aus.

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Mancher gibt sich viele Müh’

Kann man über Doof schreiben, ohne Dick auch nur eine Zeile zu widmen? Über Nanni berichten, ohne Hanni zu erwähnen? Geht Eva ohne Adam, Julia ohne Romeo, Bert ohne Ernie, Diekmann ohne Kohl?

Anders ausgedrückt: Lässt sich Moritz’ alleinige Übeltäterei überhaupt erfassen und bewerten?

"TV-Zeugnis: KMH kriegt eine 2! Und für Urs ist es heute schlussendlich vorbei"“Bild” stellt heute ein “TV-Zeugnis” für viele Moderatoren und Kommentatoren aus, die einem während der Fußball-EM im Programm von ARD und ZDF häufiger begegnet sind. Also auch Leute wie Reinhold Beckmann, der zusammen mit Mehmet Scholl moderierte, oder Johannes B. Kerner, der mit Urs Meier und Jürgen Klopp die Spiele analysierte. Natürlich ist auch Günter Netzer dabei.

Günter Netzer, Sie wissen schon, der “Bild”-Kolumnist, der immer mit diesem ARD-Mann die Fußballspiele analysiert. “Bild” nannte ihn und diesen anderen da von der ARD im April “die ‘Max & Moritz’ der Fußball-Moderatoren!” “Bild”-Kolumnist Netzer bekommt von “Bild” eine glatte 1. Und dieser andere, mit dem er immer zusammen vor der Kamera rumsteht, dieser Schlaksige, der kriegt eine… Sekunde mal… …der bekommt die Note…

Nee, sorry, der wird in dem halbseitigen Artikel mit keinem Wort erwähnt.

Mit Dank an Thomas W. für seinen kurzen Hinweis.

Nachtrag, 27.6.2008: Bereits gestern reichte “Bild” die Note für Max Gerhard Delling, der wegen eines “technischen Versehens” gefehlt habe, in den “EM-News” nach: 3+.

Symbolfoto LIII

TV-Koch Tim Mälzer gesteht: "Ich bin bannig fett geworden"

Gesagt hat Tim Mälzer das anscheinend gestern in der Kochshow von Johannes B. Kerner, wo er deshalb eine Kochjacke statt eines T-Shirts getragen habe. Und das Foto, mit dem Bild.de die Gewichtszunahme dokumentiert, ist tatsächlich eindrucksvoll:

Entstanden ist es allerdings im vergangenen Jahr. Bei seiner Bühnenshow “Ham’se noch Hack”. Während er einen aufblasbaren Fatsuit trug.

Vielen Dank an Florian S. für den Hinweis!

medienlese – der Wochenrückblick

Häschenwitze, Web2.0 Gral, Unschuld, Ho-Ho-Ho!

EILMELDUNG: Stefan Aust verläßt TITANIC” – titelte das Nachrichtenmagazin Titanic über den Abgang ihres Chefredakteurs. Als Nachfolger im Gespräch seien “Helmut Markwort (‘Die hundert besten Häschenwitze’) und Helmut Lotti (‘Es fährt ein Schiff nach nirgendwo’)”. Das ist natürlich Blödsinn, denn es waren die Gesellschafter des SPIEGEL-Verlags, die einvernehmlich auf Initiative der Mitarbeiter KG beschlossen, den Vertrag von Stefan Aust nicht zu verlängern. Über seine Zukunft werden derweil bereits Wetten abgeschlossen.

Nicht verwetten, aber ersteigern kann man eine Flasche Apollinaris-Wasser, an der Web-2.0-Mensch Tim O’Reilly an der Web-2.0-Expo in Berlin seine Lippen netzte. Aktuelles Gebot: 25,50 Euro.

NZZ-Chefredakor Markus Spillmann machte sich Gedanken, ob er in deutscher Sprache weiterhin Leser erreichen kann. In seiner eigenen Zeitung wurde er so zitiert, indirekt: “Man müsse sich ernsthaft Gedanken machen, wie man eine an sich qualitätsaffine Kundschaft, die nicht in Deutsch kommuniziere, erreichen könne.”

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6 vor 9

Der elektrische Reporter fragt Cory Doctorow
(elektrischer-reporter.de, Mario Sixtus, Video, 19:55 Minuten)
Cory Doctorow über Boing Boing, seinen Roman ?Backup? und Bedrohungen unsererer Privatsphäre (hier der gesamte Roman zum kostenlosen Download).

?Kerner ist die Situation entglitten?
(bild.t-online.de, Martin Heidemanns)
Es war der TV-Eklat des Jahres! Vor sieben Tagen warf Johannes B. Kerner (42) seine TV-Kollegin Eva Herman (48) aus seiner Sendung. 50 Minuten hatten der Moderator und seine Gäste mit Eva Herman über deren missverständliche Äußerungen zu Hitlers Familienpolitik gestritten. Seitdem hat die ehemalige ?Tagesschau?-Sprecherin geschwiegen. Exklusiv in BILD spricht Eva Herman jetzt über ihren Rauswurf, die schweren Stunden danach – und über einen abendlichen Anruf von Johannes B. Kerner.

Plötzlich geht es auch mit weniger Honorar
(tages-anzeiger.ch, Iwan Städler)
Nach heftigem politischem Protest verzichtet der SRG- Präsident auf eine Erhöhung seines Honorars ? als «Geste ans Personal». Dieses sagt, es habe gar nie einen Verzicht verlangt.

Ist Fernsehen gut für Kinder?
(novo-magazin.de, Wendy Earle)
Der Einfluss der Medien auf Kinder ist, seit das Fernsehen in den 50er-Jahren weite Verbreitung fand, eines der vorrangigen Themen öffentlicher Debatten.

Facebook-Gründer: Zuckerberg
(faz.net, Roland Lindner)
Er ist 23 und misst sich an Bill Gates. Seine Internetfirma Facebook taxiert er auf 10 Milliarden und bei öffentlichen Auftritten schwankt er zwischen Übermut und Schüchternheit. Sein Markenzeichen sind Badelatschen.

Der alte neue Mann
(zeit.de, Patrick Kremers)
Wer sind sie, die neuen Männer? Vor Kurzem nannte man sie schwul, metrosexuell oder postschwul. Jetzt versucht ein neues Magazin, diese Zielgruppe mit Konsum zu gewinnen.

“Bild” erinnert an Hitlers Autobahn

Was bisher geschah: Die ehemalige Fernsehmoderatorin Eva Herman hat sich mehrmals mindestens missverständlich, wenn nicht positiv über die Familienpolitik der Nazis geäußert. In der Sendung von Johannes B. Kerner am Dienstag sorgte sie für Aufregung, weil sie nicht bereit war, Fehler zuzugeben und behauptete: “Man kann nicht über den Verlauf unserer Geschichte sprechen, ohne in Gefahr zu geraten.” Als sie dafür kritisiert wurde, ausgerechnet von einer “gleichgeschalteten Presse” gesprochen zu haben, obwohl auch der Ausdruck der Gleichschaltung von den Nationalsozialisten stammt, verteidigte sie sich mit den Worten: “Natürlich ist er da [im Dritten Reich] benutzt worden, aber es sind auch Autobahnen damals gebaut worden und wir fahren heute drauf.” Auf Wunsch des Moderators und der Mitdiskutanten verließ Eva Herman wenig später das Studio.

Die Medien berichteten groß und fanden kaum ein positives Wort für Herman. (“Bild” wählte, siehe Ausriss, die merkwürdige Überschrift “EVA HERMAN — Bei Kerner erinnerte sie an Hitlers Autobahn”.)

Aber in einer großen Zahl von Leserbriefen, Anrufen bei Hotlines, heftigen Diskussionen im Internet und Kommentaren bei Online-Medien wird deutlich, dass viele Menschen der Meinung sind, Eva Herman sei Unrecht geschehen. Und, was wichtiger ist: Sie sind offenbar der Meinung, man dürfe in Deutschland nur über die deutsche Geschichte reden, wenn man samt und sonders alles, was mit dem Dritten Reich zu tun hat, als böse und verwerflich verurteile. Der teils bizarre Verlauf der “Kerner”-Sendung scheint bei vielen den Eindruck erweckt zu haben, es genüge, im Zusammenhang mit dem Dritten Reich die Autobahnen zu erwähnen, um eine Art Redeverbot zu erhalten.

Und damit zur “Bild”-Zeitung: Wir können nur erahnen, mit welcher Zahl an Leserreaktionen sie überschwemmt wurde, und wir wissen nicht, wie viele davon sich mit Eva Herman solidarisierten oder sinngemäß betonten, es sei ja nicht alles schlecht gewesen, damals.

Aber es ist offenkundig, dass der heutige Artikel “Darum ist es so gefährlich, Hitlers Autobahn zu loben” (siehe Ausriss) weniger mit Eva Herman zu tun hat und mehr mit den Reaktionen vieler Menschen in Deutschland. “Bild” tut Herman zweifellos auch Unrecht, wenn sie die folgende Geschichtsstunde an ihr aufhängt und fragt: “Was ist falsch an Hermans Thesen und ähnlichen Sprüchen über die Nazis?”

Und doch ist die dann folgende Lektion eine Sternstunde des Boulevardjournalismus, denn in knappster und sehr pädagogischer Form lässt “Bild” den Historiker Wolfgang Wippermann (der auch in der Kerner-Sendung als Experte geladen war) gängige Klischees über den Nationalsozialismus zurecht rücken und scheut dabei auch nicht davor zurück, besonders heikle Punkte anzusprechen:

(…)

AUFSCHWUNG

Viele sagen: “Der Wirtschaft ging es damals besser.”

Prof. Wippermann: “Das trifft allenfalls auf einige zu, und keineswegs für das gesamte Dritte Reich. Der Aufschwung der ersten Jahre unter Hitler wurde durch die Aufrüstung und dann durch den Krieg erkauft. Am Ende des Krieges verloren dann die meisten alles.”

HOLOCAUST

Viele sagen: “Man hat damals nichts gewusst von der Sache mit den Juden.”

Prof. Wippermann: “Falsch! Die meisten wussten und sahen vieles (Judensterne, “Reichskristallnacht”, Deportationen in die Lager). Es gab auch Berichte über Verbrechen an der Front, die Soldaten auf Heimaturlaub erzählten. Die meisten Deutschen haben weggesehen und verdrängt.”

SCHULD

Viele sagen: “Das Böse haben nur Nazis und SS getan.”

Prof. Wippermann: “Stimmt nicht! Einige (nicht alle) Angehörige der Wehrmacht waren an Verbrechen beteiligt. Das gilt auch für Mitglieder der normalen Polizei.”

WIDERSTAND

Viele sagen: “Der kleine Mann konnte nichts tun gegen Hitler.”

Prof. Wippermann: “Kleine Leute haben generell wenig Einfluss. Aber: Gerade im Dritten Reich war der Widerstand auch der Widerstand kleiner Leute. Es gab nicht nur den 20. Juli 1944 (Putschversuch hoher Offiziere, Attentat auf Hitler), sondern auch Menschen, die z. B. Juden bei sich versteckten.”

(…)

In “Bild” steht alle paar Tage groß das Wort “Hitler”, meistens über Artikeln, die in fast frivoler Weise mit dem Grusel und Kitzel des Nationalsozialismus spielen. Heute steht darunter ein Stück Aufklärung.

Blut ist dicker als Bohlen

Im Frühjahr hatte Dieter Bohlen eine Idee.

“Bild” nannte sie am 15. März: “Bohlen ist jetzt 1414-Reporter!” — und zeigte ein paar Fotos von Bohlen und seiner Freundin (“Bild” nennt sie “Carina”), von denen “Bild” und Bohlen behaupteten, er habe sie selbst auf den Malediven “mit Selbstauslöser” fotografiert.

Knapp einen Monat später war Bohlen zu Gast in der ZDF-Show “Johannes B. Kerner” und erklärte nach einigem Gefrotzel den “Sinn dahinter”:

Bohlen: Also meine Freundin wird ja gejagt von Paparazzis. Jeden Tag. Und wenn du natürlich selber Fotos…
Kerner: Das heißt, die fahren jeden Tag hinter ihr her, egal wo sie hinfährt und holen sie ab bei dir zuhause…
Bohlen: Ja, pass auf… ich komm aus der Tennishalle raus, seh’ mein’twegen Paparazzi, mach’ so ‘ne Fresse. Du kannst denen ja nicht mit ‘nem Tennisschläger ein’ über’n Schädel zieh’n — würd’ ich ganz gerne machen, weil es nervt total.
Kerner: Is’ auf lange Sicht kein gutes Rezept.
Bohlen: Wie, das mit’m Tennisschläger? Nee, genau. Und dann kommst du, guckst du raus und guckst böse. So. Und dann fotografieren die dich — bumm: Bohlen guckt böse. (Macht eine Schlagzeilengeste in die Luft.) “Das Doppelleben von Dieter Bohlen! In seinem Privatleben ist er überhaupt nie lustig! Er ist total deprimiert! Er liegt am Boden!” Und so weiter. Die Scheiße muss ich mir doch nicht immer geben. Dass ich da am Boden lieg’ und wer weiß was. Und wenn wir jetzt ab und zu, Carina und ich, ‘n paar Privatfotos einfach rausgeben, ist dieser Druck auf diese Paparazzis auch nicht mehr so da, weil dann können die ihre blöden Fotos hoffentlich irgendwann nicht mehr verkaufen.

Genutzt hat das offenbar nichts. Denn “Bild” orakelt heute:

"NACKTFOTOS AUFGETAUCHT"

(…) Ui-ui-ui, was ist denn DA bloß passiert? Es sind Nacktfotos von Pop-Produzent Dieter Bohlen (53) und seiner Freundin Carina (23) aufgetaucht, die das Pärchen nahtlos brutzelbraun gebraten und splitterfasernackt in einer Bucht auf Mallorca zeigen.

Die Nackig-Bilder wurden von einer Berliner Zeitung gedruckt – und sind auch im Internet (…) zu bewundern.

Bohlen, der auf Mallorca urlaubt, ist entsetzt, hat einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Er ließ die Veröffentlichung der Fotos verbieten und sogar Schmerzensgeld verlangen. (…)

“Bild” zeigt die “Nackig-Bilder” nicht, sondern findet es “erstaunlich, dass Bohlen wegen der Nacktfotos so heftig reagiert”, und spekuliert anschließend eifrigst über eine angebliche Busen-OP von Bohlens Freundin. Außerdem druckt “Bild” — quasi als “Fotobeweis”-Ersatz — eines der Bohlenschen 1414-Fotos aus vom März (“Ihr Busen ist offensichtlich sehr gewachsen”). Dass die Busengrößenfrage damals für “Bild” kein Thema war, bleibt seltsamerweise unerwähnt.

Merkwürdig auch: Bei der von “Bild” anonymisierten Berliner Zeitung handelt es sich um das “Bild”-Schwesterblatt “B.Z.”, wo die Nacktfotos von Dieter Bohlen auf der Titelseite der "B.Z."“Nackig-Fotos” vorgestern Titelstory waren. Die “B.Z.” schrieb: “Robinson Bohlen zeigt sein nacktes Badeglück” — und hatte allzu pikante Körperstellen mit kleinen gelben Sonnensymbolen unkenntlich gemacht (siehe Ausriss).

Und: Auf der Internetseite der “B.Z.” ist der Artikel nicht mehr verfügbar. Und heuteblog.de, wo die “B.Z.”-Titelseite in einem Blogeintrag abgebildet war, hat das Titelseiten-Bild geschwärzt, nachdem man dort gestern “gegen 21.30 Uhr von der B.Z.-Redaktion (…) gebeten bzw. aufgefordert [worden sei], diesen Ausriss zu entfernen”. “Bild” hingegen gibt (anders als Bild.de übrigens) heute eine komplette Webadresse an, auf der ausschließlich Faksimiles des “B.Z.”-Berichts zu sehen sind — hochgeladen von einem anonymen Nutzer, der in seinem Profil Vor- und Nachnamen von Bohlens Freundin verwendet und über “sich” schreibt: “Offener Typ, Kontakfreudig, Spaß am Leben!!!! Ich bin Weiblich und Vergeben. bei Hamburg, Deutschland”

Was für eine knifflige Situation: Da gibt es also “Nackig-Fotos”, wie gemacht für “Bild”. Andererseits gibt es da ja diese langjährige Freundschaft zwischen “Bild” und “Pop-Titan” — und der will die Fotos offenbar partout nicht in der Zeitung sehen — auch nicht in der “B.Z.”. Aber die Fotos zu verurteilen als “Aufnahmen aus dem Privatbereich, die kein Mensch von sich in der Zeitung sehen möchte”, klappt auch nicht, weil es sich bei “der Zeitung” ja ausgerechnet ums “Bild”-Schwesterblättchen handelt. Ein Dilemma! Und der Ausweg? Ein abstruser Gedanke:

Da wird man die “B.Z.”-Fotos doch wohl nicht selber ins Internet gestellt haben.
 
Nachtrag, 17.6.2007: Inzwischen finden sich auch auf der von “Bild” angegebenen Internetadresse keine Inhalte mehr. Dort heißt es nur noch, der Nutzer sei “nicht mehr (…) aktiv”. Bild.de hat den Hinweis auf den Namen der Internetseite inzwischen getilgt, den Text entsprechend angepasst. Dort heißt es nun nur noch:

Die Nackig-Bilder wurden von einer Berliner Zeitung gedruckt – und waren auch im Internet zu bewundern.

Mehr dazu hier.

Tokio Hotel setzen Tokio-Hotel-Gerücht in die Welt

Man darf ja nicht alles glauben, was in irgendwelchen Internet-Foren so steht. Aber man muss deshalb auch nicht gleich annehmen, dass die Betreiber von Foren so schlecht informiert sind wie die Leute von Bild.de. Die schrieben am Montag:

Schon seit Mitte April stand kein “Tokio Hotel”-Forum mehr still — das Gerücht: Die Teenie-Stars bringen ein englischsprachiges Album auf den Markt!

Soso. Ein Gerücht also. In nicht-stillstehenden Foren. Seit Mitte April. Als wüssten echte Tokio-Hotel-Fans nicht, dass die Brüder Kaulitz am 28. Februar 2007, also vor gut zwei Monaten, zu Gast in der ZDF-Show “Johannes B. Kerner” waren. Und sich dort folgender Dialog entwickelte:

Johannes B. Kerner: Wann singt ihr auf englisch?
Bill Kaulitz: Wir sind dabei. Wir machen immer so Eins-zu-eins-Übersetzungen von den Texten. Und wir sind jetzt dabei, das zu machen. Ich muss jetzt quasi ins Studio und singe alle Songs noch mal ein.
Kerner: Auf englisch?
Kaulitz: Auf englisch.

Da fragt man sich doch, wo sich das “Gerücht” die nächsten sechs Wochen nach dieser quasi-offiziellen Bestätigung aufgehalten hat.

Vielleicht im Ausland? Schließlich schreibt Bild.de:

Deutschland, Österreich, Russland, Jugoslawien und zuletzt Frankreich — der Erfolg von Tokio Hotel kennt keine Grenzen.

Anscheinend nicht einmal die, die teils seit über 15 Jahren zwischen Ländern wie Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Serbien und Montenegro existieren.

Danke an Leni für den sachdienlichen Hinweis.

“Bild” macht Klinsi sein Verdienstkreuz mies

Klinsi holt ja morgen sein Bundesverdienstkreuz ab. Und deshalb steht es heute auch in “Bild”:

Überschrift: "Klinsi holt morgen sein Bundesverdienstkreuz ab" Im Text: "Bei Angela Merkel im Bundeskanzleramt wird ihm am Mittwoch das Verdienstkreuz am Bande (dies ist die unterste Stufe) angehängt."

Der Halbsatz in Klammern ist bemerkenswert. Damals, als Johannes B. Kerner das gleiche Verdienstkreuz verliehen bekam, hatte “Bild” den Halbsatz nicht dazugeschrieben. Als Hans-Wilhelm Gäb es verliehen bekam, auch nicht. Und als Dr. Dr. h.c. Manuela Schmid bei einer “Herz für Kinder”-Gala “1 Million Euro aus ihrem Privatvermögen spendete”, wurde zwar ausdrücklich erwähnt, dass “die Frau mit dem goldenen Herzen” noch “im April 2005 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet” worden sei. Den Zusatz, dass es sich dabei um die “die unterste Stufe” der Auszeichnung handele, suchte man jedoch auch da vergeblich.

Darüber, warum “Bild” ihn ausgerechnet bei Jürgen Klinsmann dazugeschrieben hat, kann man deshalb nur spekulieren.

6 vor 9

Kerners Jahr der deutschen Einheit
(faz.net, Jörg Thomann)
Ein Jahr ohne Krieg, ohne Papstreden und ohne Islamismus-Gefahr: Als erster Fernsehsender hat das ZDF 2006 für beendet erklärt und Johannes B. Kerner Bilanz ziehen lassen. Ein Abend mit Rotwein, Fußball – und gespenstischen Momenten.

Gerd Manthey: “Weblogger sind Journalisten – Willkommen in der dju”
(typo.twoday.net)
Gerhard Manthey, Mediensekretär verdi Stuttgart, Eröffnungsrede zum Journalisten-Tag Baden-Württemberg.

Der Groberhauser
(extradienst.at, Josef Neumayr)
Mit 1. Jänner 2007 wird Elmar Oberhauser zum wichtigsten News-Maker des Landes: als Informations-Direktor des ORF. ExtraDienst hat dem Bären beim beharrlichen Aufstieg auf die Pranken geschaut.

Der Blasse
(tagesspiegel.de, Bernd Gäbler)
?Tagesthemen?: Tom Buhrow weckte Erwartungen – erfüllt hat er sie noch nicht.

Ein bisschen Spass muss sein
(weltwoche.typepad.com, Güzin Kar)
Heute früh landet eine mail mit Interviewfragen bei mir. Noch bevor ich das File öffne, weiss ich, was die erste Frage ist: «Sie sind in der Türkei geboren. Wie verträgt sich Ihr Humor mit Ihrem kulturellen Hintergrund?». Ich öffne das File. Bingo.

“Ich bin wieder ein richtiger Patriot”
(zeit.de, Christoph Ruf und Daniel Theweleit)
Der Bosnier Sergej Barbarez spielt seit 15 Jahren in Deutschland Fußball. Seither scheiden sich an ihm die Geister: Ist er ein unheilbarer Querulant oder ein Mann mit starkem Rückgrat? Der 35-jährige Angreifer von Bayer Leverkusen über die Religionskriege in seiner Heimat, den Rücktritt aus der Nationalelf und seinen Wunsch, Trainer zu werden.

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