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KW 36/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Warum sich Nachrichtenmeldungen oft wiederholen
(deutschlandfunk.de, Sören Brinkmann, Audio: 30:56 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine ganze Sendung und tauschen sich darin mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” geht es um die Fragen, ob und warum sich bei den Nachrichten “ständig dieselben Meldungen wiederholen”. Es diskutieren DLF-Hörer Luc Perraudin, Judith Möller vom Hans-Bredow-Institut und DLF-Nachrichtenchef Marco Bertolaso.

2. Mit keiner Sache gemein machen?
(br.de, Jasper Ruppert, Audio: 23:09 Minuten)
“BR 24 Medien” geht dem wohl bekanntesten Zitat des Journalismus nach: “Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich mit keiner Sache gemein macht, auch nicht mit einer guten”. Die oben verlinkte Folge eins beschäftigt sich mit der Geschichte des Satzes, der dem Journalisten Hanns Joachim Friedrichs zugeschrieben wird. Folge zwei geht den Fragen nach: “Stimmt er? Macht sich ein guter Journalist mit keiner Sache gemein?” Als Expertinnen und Experten sind der ehemalige “Spiegel”-Journalist Cordt Schnibben, die NDR-Moderatorin Anja Reschke und der Kommunikationswissenschaftler Christian Hoffman von der Universität Leipzig dabei.

3. Papageno-Medienpreis für suizidpräventive Berichterstattung 2024
(youtube.com, Sozialministerium Österreich, Video: 1:29:20 Stunden)
Der Papageno-Medienpreis des österreichischen Sozialministeriums zeichnet herausragende journalistische Beiträge aus, die sich verantwortungsvoll mit dem Thema Suizidprävention auseinandersetzen. Im Mittelpunkt steht die Bedeutung einer sensiblen Berichterstattung, die Nachahmungstendenzen reduziert und gleichzeitig Betroffenen Wege aus der Krise aufzeigt. Besonders gewürdigt werden Arbeiten, die positive Bewältigungsstrategien thematisieren und dazu beitragen, der Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen entgegenzuwirken.
(Solltest Du Suizid-Gedanken haben, dann gibt es Menschen, die Dir helfen können, aus dieser Krise herauszufinden. Eine Übersicht mit verschiedenen Hilfsangeboten bieten “Spiegel” und “taz”.)

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4. Wissenschaftsjournalismus – Reicht es, sich nur schlau zu machen?
(fachjournalist.de, Swane Jung, Audio: 11:31 Minuten)
Swane Jung spricht mit dem freien Wissenschaftsjournalisten Tim Schröder über die Arbeit als Wissenschaftsjournalist. Im Gespräch teilt Schröder Einblicke in seinen Werdegang und erklärt, was diesen journalistischen Bereich ausmacht. Zudem gibt er wertvolle Tipps für den erfolgreichen Einstieg in den Wissenschaftsjournalismus.

5. Fritz Jergitsch – Gründer der Satire-Website “Die Tagespresse”
(youtube.com, Peter Blau, Audio: 30:55 Minuten)
Im ORF-Podcast sprechen Peter Blau und Fritz Jergitsch über die Entstehung des satirischen Projekts “Die Tagespresse” und dessen Einfluss auf die österreichische Medienlandschaft. Blau beleuchtet dabei den satirischen Zugang der “Tagespresse” zu politischen und gesellschaftlichen Themen. Außerdem diskutieren die beiden darüber, wie Satire als journalistisches Mittel eingesetzt werden kann, um Missstände humorvoll und dennoch kritisch aufzuzeigen.

6. Haariges Statussymbol – Wie gefährlich ist das Geschäft mit den Glatzen?
(youtube.com, Sashka, Video: 23:47 Minuten)
Die Youtuberin Sashka spricht über Haartransplantationen und deren Risiken, die in den derzeit gehäuft vorkommenden Influencer-Kooperationen nicht ausreichend thematisiert würden. Sie betont, dass viele Menschen, vor allem Männer, unter Haarausfall leiden und oft zu schnellen und teuren Lösungen wie Haartransplantationen greifen, ohne die Risiken oder Alternativen zu bedenken. Auf verschiedenen Videoplattformen finden sie reichlich Werbung dafür, präsentiert von reichweitenstarken Influencern.

Apple gibt Russland nach, Zerwürfnis beim RBB, Rechtsfreier Raum?

1. Apple gibt Zensurbemühungen in Russland nach
(reporter-ohne-grenzen.de)
Das Unternehmen Apple habe Anfang Juli auf Anweisung der russischen Regulierungs-, Aufsichts- und Zensurbehörde Roskomnadsor 25 VPN-Apps aus dem russischen App Store entfernt. Reporter ohne Grenzen und andere Menschenrechtsorganisationen fordern Apple in einem offenen Brief (PDF) auf, diese Entscheidung rückgängig zu machen: “Apples Einknicken vor den Forderungen der russischen Zensurbehörde hat für viele Nutzerinnen ganz praktische Folgen. Es erschwert hunderttausenden Russinnen und Russen den Zugang zu unabhängigen Informationen, die nicht der staatlichen russischen Propaganda entsprechen”, kommentiert Martin Kaul, Vorstandssprecher von Reporter ohne Grenzen.

2. Zerwürfnis: RBB-Verwaltungsratschef gibt Vorsitz ab
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie “DWDL” berichtet, habe RBB-Verwaltungsratschef Benjamin Ehlers nach einem Zerwürfnis mit seiner Stellvertreterin Dagmar Tille und einem “eklatanten Vertrauensbruch” seinen Vorsitz niedergelegt. Die Spannungen im Aufsichtsrat hätten sich durch interne Unstimmigkeiten, insbesondere in der Personalie Juliane Schütt, weiter verschärft. Ehlers bleibe jedoch Mitglied des Verwaltungsrates. Update: RBB-Verwaltungsrat hat wieder einen Vorsitzenden (dwdl.de, Timo Niemeier).

3. Auch Starlink blockiert jetzt X in Brasilien
(spiegel.de)
Das sich mehrheitlich im Besitz von Elon Musk befindliche Unternehmen Starlink habe sich nach anfänglichem Widerstand entschlossen, die gerichtlich angeordnete Netzsperre gegen das Soziale Netzwerk X/Twitter (ebenfalls im Besitz von Elon Musk) in Brasilien umzusetzen. Starlink sei damit Zwangsmaßnahmen der brasilianischen Telekommunikationsbehörde zuvorgekommen.
Weiterer Hörtipp in eigener Sache: Bei radioeins kommentiert der “6-vor-9”-Kurator den Zwist zwischen Elon Musk und Brasilien: “Am Ende bleibt die Frage: Wer gewinnt in diesem Machtkampf? Die brasilianische Justiz, die versucht, ihre Demokratie zu schützen? Oder Elon Musk, der in jeder Kontroverse einen PR-Coup wittert? Ein klarer Gewinner steht jedoch fest, und das ist Twitter-Konkurrent Bluesky. Der gewann nach der X-Sperre in nur drei Tagen eine Million neue Nutzer. Elon Musk sollte sich also nicht zu sicher fühlen.” (radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 4:32 Minuten)

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4. Warum der ORF Nachrichten auf YouTube platziert
(blog.medientage.de, Petra Schwegler)
Petra Schwegler geht der Frage nach, warum der österreichische ORF mit seiner Nachrichtenmarke “Zeit im Bild” auf Youtube gestartet ist. Mit der Nutzung von Youtube als Plattform für seriöse Nachrichten wolle der ORF der “neuen Realität der Mediennutzung” Rechnung tragen. Der Schritt sei notwendig, um den gesellschaftlichen Auftrag des öffentlich-rechtlichen Senders zu erfüllen und Menschen zu informieren, die der ORF sonst nicht erreichen würde.

5. E-Book-Verleih: Internet Archive verliert Copyright-Prozess
(heise.de, Daniel AJ Sokolov)
Wie bei heise.de zu lesen ist, habe ein US-Bundesberufungsgericht entschieden, dass der E-Book-Verleih des “Internet Archive” gegen das US-Copyright verstoße und damit nicht unter die Fair-Use-Bestimmungen falle. Das Gericht habe keine “verändernde” Nutzung (“transformative use”) der eingescannten Bücher erkennen können und das Angebot trotz des gemeinnützigen Charakters des “Internet Archive” als kommerziell eingestuft.

6. Rechtsfreier Raum Internet: Dürfen Influencer alles?
(youtube.com, Marylin Marx & Michael Graf, Video: 51:07 Minuten)
In dem “GameStar Talk” geht es um rechtliche Fragen rund um Beleidigungen und Verleumdungen im Internet, die Unterschiede zwischen Straf- und Zivilrecht sowie die möglichen Konsequenzen für Täter. Außerdem werden die Begriffe Fair Use, Schmähkritik und Doxing erläutert, sowie die Verantwortung von Influencern und Plattformen bei Hassrede und unangemessenen Kommentaren erläutert.

Prorussische “Doppelgänger”, KI bei Springer, Grimme Online Awards

1. Experten kritisieren X wegen prorussischer Propagandakampagne
(spiegel.de, Max Hoppenstedt)
Die Analyseorganisation “CeMAS” habe auf der Plattform X/Twitter eine prorussische Propagandakampagne namens “Doppelgänger” aufgedeckt, die gefälschte Nachrichten verbreite und Stimmung gegen die Ukraine und westliche Regierungen mache. Die Kampagne nutze manipulierte Posts, die angeblich von besorgten Bürgern stammen, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen, und verlinke auf gefälschte Nachrichtenseiten, die etablierten Medien ähneln sollen. Trotz Meldungen an X seien viele der Beiträge noch immer online.
Weiterer Lesehinweis zur Plattform: Oberstes Gericht bestätigt Sperrung von X in Brasilien (zeit.de).

2. “Eine Sprache der Zuspitzung”
(message-online.com, Maira Mellinghausen)
“Message” veröffentlicht ein Interview mit dpa-Nachrichtenchef Froben Homburger, das dieser dem “Nestbeschmutzer”, der Zeitung zur Jahrestagung des Netzwerk Recherche (PDF), gegeben hat. Homburger betont darin die Bedeutung präziser Sprache im Journalismus und die Risiken unbedachter Formulierungen, insbesondere unter Zeitdruck. Er spricht sich für eine geschlechtersensible und diskriminierungsfreie Sprache aus, betont aber auch die Notwendigkeit, die Verständlichkeit für die gesamte Gesellschaft zu gewährleisten und jede Form der Sprachentwicklung sorgfältig abzuwägen.

3. Wie Axel Springer via KI die Gesellschaft destabilisiert
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Thomas Knüwer kritisiert den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in Medienunternehmen, insbesondere beim Springer-Verlag, als strategischen Fehler, der das Vertrauen in Medien weiter untergrabe und die Gesellschaft verunsichere. KI-generierte Inhalte seien oft fehlerhaft und manipulativ. Knüwer sieht den Einsatz von KI bei Springer als Teil einer größeren Strategie, um negative Emotionen in der Bevölkerung zu erzeugen und so Angst zu schüren.

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4. Social Media im Wahlkampf
(flurfunk-dresden.de, Peter Stawowy)
Peter Stawowy stellt seine “15 Beobachtungen zu Social Media im Wahlkampf” vor. Er betont, dass Social-Media-Arbeit für den politischen Erfolg mittlerweile unverzichtbar ist, da man dort insbesondere junge Wählerinnen und Wähler erreichen und vielfältige Interaktionen herstellen kann. Stawowy kritisiert, dass viele Parteien Social Media oft falsch einsetzen, indem sie nur vor Wahlen aktiv sind oder sich zu wenig auf kontinuierliche Inhalte und Interaktion konzentrieren. Er betont die Notwendigkeit, Soziale Netzwerke strategisch und kreativ zu nutzen, um Vertrauen aufzubauen, Emotionen zu wecken und die eigene Botschaft effektiv zu vermitteln.

5. Wer dieses Jahr auf einen Grimme Online Award hoffen kann
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Der Grimme Online Award werde trotz finanzieller Schwierigkeiten des Grimme-Instituts auch 2024 vergeben, dank Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Nominierungen umfassen ein breites Spektrum an Formaten, darunter Podcasts, TikTok- und Instagram-Kanäle, die Themen wie Vergangenheitsbewältigung und Geschichtsaufarbeitung, aktuelle politische Ereignisse und Wissensvermittlung behandeln. Neu in diesem Jahr sei der “Sonderpreis KI”, für den drei Podcasts nominiert sind, die sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz beschäftigen. Uwe Mantel hat in seinem Artikel praktischerweise alle Nominierten verlinkt.

6. Mut­maß­liche Anführer der “New World Order” festgenommen
(lto.de)
Die Polizei habe bei einer Razzia mutmaßliche Anführer der Online-Gruppierung “New World Order” festgenommen, die Menschen, darunter Streamer und Youtuber, durch digitales Stalking, Drohungen und sogenanntes Swatting terrorisiere. Die Gruppe habe Methoden wie Doxing und den Missbrauch von Notrufen genutzt, um ihre Opfer zu schikanieren und deren Online-Existenz zu zerstören.

KW 35/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Jung, viral, rechtsradikal?
(ardmediathek.de, Nadja Baschek & Michael Trammer, Video: 29:56 Minuten)
Das “Y-Kollektiv”-Reportage-Team um Nadja Baschek und Michael Trammer hat in monatelanger Recherche aufgedeckt, wie rechtsextreme Influencerinnen Soziale Medien nutzen, um rechtsextreme Ideologien zu verbreiten und junge Menschen zu beeinflussen. Baschek und Trammer fanden heraus, dass diese Influencerinnen oft harmlose Inhalte posten, um Vertrauen zu gewinnen, letztlich aber Falschinformationen und subtile Propaganda verbreiten: “Wie setzen diese Influencerinnen ihre Wirkung als Frauen gezielt ein? Wie verdienen sie Geld? Und gibt es einen Zusammenhang zur geplanten Influencer-Agentur, die bei dem rechten ‘Geheimplan’-Treffen in Potsdam vorgestellt wurde?”

2. Krieg der Bilder – der Nahostkonflikt auf Social Media
(youtube.com, Christoph Koopmann, Video: 1:34:20 Stunden)
In seinem Vortrag spricht Christoph Koopmann, Redakteur bei der “Süddeutschen Zeitung”, über die Rolle Sozialer Medien im aktuellen Nahostkonflikt. Es geht insbesondere um die Frage, wie Social Media für Propaganda, Desinformation und emotionale Mobilisierung genutzt wird. Koopmann erläutert, wie verschiedene Akteure, darunter die Hamas und pro-palästinensische Influencer, aber auch die israelische Seite, Plattformen nutzen, um ihre Narrative zu verbreiten und die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Er beleuchtet dabei auch die Herausforderungen und Risiken dieser neuen Form der Kriegsführung.

3. Was bewirkt die Festnahme des Telegram-Chefs?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 32:14 Minuten)
Holger Klein hat mit Anna Biselli, Co-Chefredakteurin von netzpolitik.org, über die Festnahme des Telegram-Chefs Pawel Durow, der inzwischen gegen Auflagen und eine Millionenkaution wieder auf freiem Fuß ist, gesprochen: Welche Kollateralschäden sieht Biselli nach der Verhaftung Durows für andere verschlüsselte Dienste? Und welche Möglichkeiten gibt es, gegen den Messenger und die dort geteilten Inhalte vorzugehen?

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4. YouTube hat ein Problem
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 19:05 Minuten)
Mats Schönauer berichtet über die Verbreitung von Desinformation, Verschwörungsmythen und Hassinhalten durch einige Youtuber, die damit eine große Reichweite auf der Plattform und hohe Einnahmen erzielen würden. Er kritisiert, dass Youtube trotz dieser problematischen Inhalte und selbst nach Hinweisen oft nichts unternehme, während kritische Videos wie sein eigenes entmonetarisiert würden.

5. Journalismus als Beruf – Junge Menschen dafür begeistern
(spotify.com, Christian Jakubetz, Audio: 21:42 und 16:71 Minuten)
Im Podcast “Satzzeichen” spricht Christian Jakubetz mit Magdi Aboul-Kheir, dem Chefreporter und Ausbildungsredakteur der “Südwest Presse”, über die Herausforderungen und Veränderungen bei der Gewinnung und Ausbildung des journalistischen Nachwuchses. Im oben verlinken, ersten Teil des Gesprächs geht es um die veränderten Bewerbungsprozesse und Strategien, um junge Talente für ein Volontariat zu begeistern. Im zweiten Teil diskutieren Aboul-Kheir und Jakubetz über die aktuellen Erwartungen junger Menschen an den Journalismus, den Einfluss persönlicher Weltanschauungen sowie die Frage der fairen Bezahlung in der Ausbildung.

6. THIS is the BIGGEST musical fraud I’ve EVER seen.
(youtube.com, Fil Henley, Video: 31:34 Minuten, englisch)
In diesem englischsprachigen Video (deutsche Untertitel zuschaltbar) geht es um einen Betrugstrend auf Youtube, bei dem sich Nutzerinnen und Nutzer per Greenscreen in bekannte Fernsehshows wie “America’s Got Talent” einblenden und so den Eindruck erwecken, dort auf der Bühne zu stehen und Songs zu singen. Dabei würden nicht nur die Videos manipuliert, sondern auch Einnahmen aus Werbung und Urheberrechtsvergütungen abgezweigt. Der britische Musiker Fil Henley deckt einige dieser Fälle auf und erklärt, wie diese betrügerischen Praktiken funktionieren und welche rechtlichen Konsequenzen sie haben könnten.

Medienausschluss der AfD, Prägung und Verhältnismäßigkeit, Bildsprache

1. Medien wollen sich in AfD-Wahlparty einklagen
(faz.net)
Die AfD in Thüringen verwehrt mehreren Medien den Zugang zu einer Wahlkampfveranstaltung. “Spiegel”, “Welt”, “Bild” und “taz” wollen dies nicht hinnehmen und nun gerichtlich erreichen, dass ihre Journalistinnen und Journalisten die Veranstaltung besuchen können. Sie sehen sich in ihrer Pressefreiheit eingeschränkt. Die AfD verteidigt den Ausschluss mit Platzmangel und Sicherheitsbedenken und erwägt, die Veranstaltung abzusagen, sollte sie “gezwungen” werden, mehr Medienschaffende zuzulassen. Es ist nicht das erste Mal, dass Gerichte über den Ausschluss von Journalistinnen und Journalisten von AfD-Veranstaltungen entscheiden müssen. Die “taz” teilt dazu in einer Pressemitteilung mit: “Kritischer Journalismus wird von der AfD seit langem regelmäßig behindert. Mit unserem gemeinsamen Antrag wollen wir die Rechtslage für künftige Fälle klären lassen und gegen diese Form der Einschränkung der Pressefreiheit vorgehen.”

2. Ent­schei­dend wird die Prägung
(lto.de, Felix W. Zimmermann)
Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden, dass das “Compact”-Magazin vorerst weiter erscheinen darf, obwohl es eine verfassungsfeindliche Ideologie vertrete. Für Felix W. Zimmermann zeigt der Beschluss, dass für ein endgültiges Verbot die Frage der “Prägung” durch verfassungsfeindliche Inhalte entscheidend ist. Das Hauptverfahren werde bereits im Februar 2025 stattfinden, was die Hoffnung des “Compact”-Chefredakteurs auf eine längere Ruhephase zunichtemachen könnte.
Weiterer Lesetipp: Die Zweifel der Rich­te­r:in­nen (taz.de, Christian Rath).

3. Moderator und Schauspieler Louis Klamroth
(n-joy.de, Norbert Grundei, Audio: 34:14 Minuten)
Der Podcast “Die Idee” wird moderiert von Norbert Grundei, Leiter der Abteilung Innovation, Produktentwicklung und Content Portfolio beim NDR. In der aktuellen Folge ist Louis Klamroth zu Gast, der als Moderator und Produzent arbeitet. Grundei fragt Klamroth unter anderem, was dieser eigentlich in den Tagen zwischen den wöchentlichen Ausgaben des von ihm moderierten Politiktalks “Hart aber fair” mache. Spoiler: erstaunlich viel.

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4. Bildsprache bei Zeitschrift “test”: Stereotype vermeiden!
(genderleicht.de, Christine Olderdissen)
Christine Olderdissen spricht mit der Bildredakteurin Laura Schierholz und dem stellvertretenden Chefredakteur Werner Hinzpeter von “test” über die Bildsprache der Zeitschrift, die von der Verbraucherschutzorganisation Stiftung Warentest herausgegeben wird. In dem Interview geht es unter anderem um die Frage, wie die Redaktion bei der Bebilderung von Produkttests auf Vielfalt achtet und versucht, Geschlechterstereotype zu vermeiden. Schierholz und Hinzpeter betonen die Herausforderungen bei der Verwendung von Stockfotos und erzählen, wie sie versuchen, durch eigene Fotoproduktionen eine vielfältigere und inklusivere Darstellung zu erreichen.

5. So reagiert die Branche
(boersenblatt.net, Christina Schulte)
Wie gestern in den “6 vor 9” zu lesen war, stellt der Buchhändler und einstige Branchenriese Weltbild seinen Geschäftsbetrieb zum 31. August 2024 endgültig ein. Christina Schulte hat sich bei Zwischenbuchhandel, Logistikdienstleistern und Verlagen nach den Auswirkungen erkundigt. Es würden teilweise hohe Ausfälle drohen.
Weiterer Lesetipp: Weltbild-Pleite und Tolino: So sichern Sie Ihre E-Books vor dem endgültigen Verlust (literaturcafe.de).

6. Landtagswahlen: Erfundene Aussage von Olaf Scholz über Ostdeutschland und die Mauer
(correctiv.org, Viktor Marinov)
Auf Tiktok zirkuliere ein hunderttausendfach aufgerufenes Video, in dem Bundeskanzler Olaf Scholz angeblich den Wiederaufbau der Berliner Mauer sowie eine Steuer für Westdeutsche zur Finanzierung des Vorhabens fordere. “Correctiv” ist der Sache nachgegangen. Das Zitat sei (natürlich) frei erfunden und ziele offenbar darauf ab, kurz vor den Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern negative Stimmung gegen Scholz und die Bundesregierung zu erzeugen.

7. Verwaltungsgericht verpflichtet MDR zur Ausstrahlung eines umstrittenen Wahlwerbespots von “Die PARTEI”
(radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 4:12 Minuten)
In eigener Sache und deshalb als siebter und zusätzlicher Link: Das Verwaltungsgericht Leipzig hat den MDR zur Ausstrahlung eines umstrittenen Wahlwerbespots der Satirepartei Die Partei verpflichtet. Der öffentlich-rechtliche Sender hat dem widersprochen. Die Entscheidung darüber wird am heutigen Vormittag erwartet. radioeins hat mich nach einer Einordnung gefragt: “Das Verwaltungsgericht Leipzig hat uns daran erinnert, dass Meinungsfreiheit auch bedeutet, Unbequemes auszuhalten.”

Für “Bild” potenziell gefährlich

Die Grünen-Co-Vorsitzende Ricarda Lang und ihr langjähriger Partner Florian Wilsch haben geheiratet. Und das wäre auch schon die ganze Nachricht.

Doch die “Bild”-Redaktion hat einige Fotos von der Feier (oder genauer: von der Straße vor der Feier) in die Finger bekommen. Und so veröffentlichte sie in den vergangenen Tagen weltbewegende Informationen. Etwa dass Klimaaktivistin Luisa Neubauer zu den Gästen zählte. So, so. Oder dass Grünen-Politiker und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mit dem Rad zur Feier kam. Schau an. Oder dass Luisa Neubauer beim Eintreffen zur Party Sandalen trug und beim Verlassen der Party Sneaker. Dinge gibt’s.

Gestern dann der vorläufige Höhepunkt des “Bild”-Irrsinns zur Hochzeitsfeier, wieder nur auf Grundlage eines Fotos:

Screenshot Bild.de - Nach Hochzeitsparty - Fahrer trug Palästinenser-Tuch - Wie gefährlich war Ricarda Langs Taxifahrt?

Die “Bild”-Medien haben das Foto ohne Unkenntlichmachung veröffentlicht, die Verpixelung stammt von uns. Zu sehen sind Ricarda Lang und Florian Wilsch auf dem Rücksitz eines Taxis. Auch der Fahrer ist zu erkennen. Er trägt eine offenbar grüne Kufiya, die er um seinen Kopf gebunden hat.

Mehr weiß die “Bild”-Redaktion nicht. Sie hat keine Ahnung, wer der Mann ist. Sie weiß nicht, welche Ansichten er hat (“Wie der Fahrer politisch tickt, ist nicht bekannt.”). Sie kennt nicht seine Herkunft, nicht seine Religion, nichts. Sie weiß nur, dass er eine umgangssprachlich oft als “Palästinenser-Tuch” bezeichnete Kufiya trägt. Das reicht “Bild”, um einen Menschen vor einem Millionenpublikum als potenziell gefährlich darzustellen – man wird ja wohl noch fragen dürfen:

Befand sich Lang in Gefahr, ohne es zu wissen?

Im Bild.de-Artikel bringt die Redaktion den Taxifahrer direkt oder indirekt mit “Israel-Feinden” (“Ihr Fahrer trug ein Palästinenser-Tuch, ein Erkennungszeichen der Israel-Feinde”), “der pro-palästinensischen Szene” (“Ein Foto zeigt: Der Taxi-Fahrer der Grünen-Chefin gehört offenbar der pro-palästinensischen Szene an.”), “Israel-Hassern” (“Das Palästinenser-Tuch ist unter Israel-Hassern beliebt”), Personen, die auf propalästinensischen und antiisraelischen Protesten die Hamas feiern und den Hitlergruß zeigen, “Judenfeinden und Terror-Verharmlosern”, “Islamisten” (“Das Palästinenser-Tuch ist unter Israel-Hassern beliebt: Islamisten und Linksextreme tragen es auf den pro-palästinensischen Protesten.”) und “Antisemiten” (“Klar ist nur, dass er ein Kleidungsstück trägt, das als Erkennungszeichen von Israelhassern und Antisemiten verwendet wird.”) in Verbindung. Der Bundesvorsitzende der Polizeigewerkschaft DPolG Rainer Wendt darf dann noch jeglichen Ansatz von Zweifel, ob der Taxifahrer “der Szene” angehört, wegwischen:

“Jeder muss selbst entscheiden, ob er sich zu einer der Szene zugehörigen Person ins Taxi setzt.”

Ricarda Lang wollte zu all dem verständlicherweise nichts sagen:

Fühlte Ricarda Lang sich sicher? Die Grünen-Co-Chefin ließ eine BILD-Anfrage unbeantwortet.

Was bleibt einem auch übrig, wenn die eigene Hochzeit von “Bild” für Unsinnsmeldungen, Generalverdacht und Stimmungsmache missbraucht wird?

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“Große Bühne für die AfD”, Kritik an Kritikern, Demagoge schlägt zu

1. Große Bühne für die AfD
(taz.de, Andreas Speit)
Trotz Kritik würden die öffentlich-rechtlichen Sender an dem Plan festhalten, AfD-Politikerinnen und -Politikern in Sommerinterviews eine Plattform zu bieten. So auch der NDR, der seine Entscheidung für ein Interview mit dem Hamburger AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann mit dem Argument verteidige, er müsse alle im Parlament vertretenen Parteien gleichbehandeln. Von Kritikern werde dies als Verharmlosung extremistischer Tendenzen der AfD gewertet. Das Interview mit Nockemann sei wegen angekündigter Demonstrationen allerdings aus dem öffentlichen Raum ins Funkhaus verlegt worden.

2. Eigene ZDF-Sendung für “Focus”-Kolumnist Jan Fleischhauer?
(dwdl.de, Alexander Krei)
Wie “DWDL” unter Berufung auf einen “Spiegel”-Artikel (nur mit Abo lesbar) berichtet, führt das ZDF offenbar Gespräche mit dem “Focus”-Kolumnisten Jan Fleischhauer über eine mögliche eigene Sendung, die konservativen Stimmen mehr Raum geben soll. Geplant sei ein Talkformat, in dem Fleischhauer mit verschiedenen Gästen diskutieren soll, möglicherweise noch in diesem Jahr als Pilot für die ZDF-Mediathek. Zuvor hatte Fleischhauer eine ähnliche Sendung beim schwerrechten Online-Portal “Nius” geplant, jedoch kurz vorher einen Rückzieher gemacht.

3. Warum musste die Kritik an der “Geheimplan”-Recherche sein?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 30:03 Minuten)
Ende Juli erschien bei “Übermedien” eine kritische Auseinandersetzung mit der Potsdam-Recherche von “Correctiv” (“Geheimplan gegen Deutschland”), die ihrerseits Kritik – auch aus dem eigenen Haus – einstecken musste. Nun stellt sich Stefan Niggemeier, einer der drei Autoren des “Übermedien”-Beitrags, im “Übermedien”-Podcast den Fragen von Holger Klein: Steht Niggemeier noch zu seiner Kritik? Was würde er rückblickend anders machen? Ist das die Debatte, die er und seine Mitautoren sich gewünscht haben? Und ist “Übermedien” eigentlich links?

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4. Brauchen wir andere Kategorien in der Berichterstattung?
(deutschlandfunk.de, Sascha Wandhöfer, Audio: 36:07 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine ganze Sendung und tauschen sich darin mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” geht es um die Frage, ob es andere Kategorien als “rechts” und “links” in der medialen Berichterstattung braucht. Es diskutieren der DLF-Hörer Hans-Peter Wannewitz, Barbara Junge (“taz”) und Gabor Steingart (“The Pioneer”).

5. Meta schließt vor US-Wahl wichtiges Analyseprogramm
(rp-online.de)
Der Facebook- und Instagram-Mutterkonzern Meta habe das beliebte Analyse-Tool CrowdTangle, das von Journalisten und Forschern zur Verfolgung von Social-Media-Trends und Desinformation genutzt wurde, kurz vor den US-Wahlen eingestellt. Kritiker hätten bereits im Mai vor diesem Schritt gewarnt: “Diese Entscheidung gefährdet wichtige Aufsichtsmechanismen vor und nach der Wahl und untergräbt Metas Transparenzbemühungen in dieser kritischen Periode, und das in einer Zeit, in der soziales Vertrauen und die digitale Demokratie alarmierend fragil sind.”

6. Der Demagoge schlägt zu
(t-online.de, Florian Harms)
In einem Meinungsbeitrag kritisiert t-online.de-Chefredakteur Florian Harms Elon Musk als gefährlichen Demagogen, der zunehmend rechtsextreme Positionen unterstütze und seine Plattform X/Twitter zur Verbreitung von Hass und Desinformation nutze. Durch seine Reichweite und seinen Einfluss stelle Musk eine Bedrohung für demokratische Werte dar, schreibt Harms: “Der Elon ist kein unkonventionelles Genie, das man ins Boot holt – sondern ein Brandstifter mit der weltgrößten Kriegskasse, dem weltgrößten Ego und einem riesigen Megafon. Höchste Zeit, dass die deutsche Politik aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht.”

“Compact”-Verbot vorläufig außer Vollzug, Aus dem Exil, WDR-Möbel

1. Compact-Verbot teils vorläufig außer Vollzug gesetzt
(tagesschau.de)
Das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) hat das Verbot des rechtsextremen “Compact”-Magazins teils vorläufig außer Vollzug gesetzt, eine endgültige Entscheidung werde jedoch erst im Hauptsacheverfahren getroffen. Zwar würden sich laut Gericht in “Compact”-Beiträgen “Anhaltspunkte insbesondere für eine Verletzung der Menschenwürde” sowie “eine kämpferisch-aggressive Haltung gegenüber elementaren Verfassungsgrundsätzen” finden lassen; es bestünden allerdings Zweifel, ob ein Verbot verhältnismäßig ist. Trotz der vorläufigen Aufhebung bleibe das Bundesinnenministerium überzeugt, dass das Verbot gerechtfertigt sei.
Weitere Lesehinweise: Beim Deutschen Journalisten-Verband (DJV) kommentiert der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster: “Damit steht fest, dass das Compact-Verbot ein politischer Schnellschuss war, der heute nach hinten losging.” Und bei “Legal Tribune Online” merkt Markus Sehl an: “Mit seinen Aussagen hat das BVerwG schon jetzt ein neues Prüfprogramm für Medienverbote skizziert. Die Hürden liegen denkbar hoch.”

2. Starke Stimmen aus dem Exil
(taz.de, Alexandra Welsch)
Alexandra Welsch stellt in der “taz” die International Journalists Association (IJA) vor, eine internationale Berufsorganisation für Journalistinnen und Journalisten. Die IJA unterstütze weltweit verfolgte Medienschaffende und ermögliche ihnen, trotz Repressionen weiter zu berichten. Die Organisation betreibe mehrere Online-Publikationen sowie eine Medienakademie und finanziere sich vor allem durch ehrenamtliche Arbeit und Spenden.

3. Er erfand die Schlagzeile “Wir sind Papst”
(faz.net)
Der ehemalige stellvertretende Regierungssprecher und frühere “Bild”-Redakteur Georg Streiter ist im Alter von 68 Jahren gestorben. Streiter prägte das Boulevardblatt als Leiter des Politikressorts und gilt als Erfidner der berühmten Schlagzeile “Wir sind Papst”. Später schaute er immer wieder kritisch auf “Bild” und auf den “fanatischen Kurs, den der aktuelle Chefredakteur [Julian Reichelt] fährt.” Privat habe Georg Streiter schwere Schicksalsschläge verkraften müssen, bevor er selbst unheilbar an Lungenkrebs erkrankte.

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4. Social Media Monitoring: Auf Facebook, Instagram, X & Co nach Themen suchen
(fachjournalist.de, Gunter Becker)
Es kann sich für Journalistinnen und Journalisten lohnen, Facebook, Instagram & Co. systematisch nach Ereignissen, Themen und Personen zu durchsuchen. Eine Aufgabe, für die es verschiedene Tools gibt. Gunter Becker hat sich auf die Suche begeben: “Welche Instrumente lohnen sich für freie Journalist:innen, welche sind zu teuer und zu großformatig?”

5. EU-Kommission bleibt trotz wüster Beschimpfungen auf X
(netzpolitik.org, Tomas Rudl)
Trotz der anhaltenden Spannungen mit Elon Musk und einer Untersuchung wegen Verstößen gegen den Digital Services Act bleibe die Europäische Kommission auf der Social-Media-Plattform X/Twitter aktiv und schalte dort auch bezahlte Anzeigen. Obwohl Musk EU-Kommissar Thierry Breton öffentlich beleidigt habe, gebe es keine Anzeichen dafür, dass die EU-Kommission ihre Aktivitäten auf der Plattform einstellen werde. Die Ermittlungen gegen X könnten sich noch bis ins nächste Jahr hinziehen.
Weiterer Lesehinweis zu X/Twitter: Ehemaliger X-Angestellter erstreitet Rekordentschädigung vor Gericht: “Er ignorierte eine Mail, in der Elon Musk nach der Twitter-Übernahme eine Art Treueschwur der Mitarbeiter verlangte – darum musste Gary Rooney seinen Arbeitsplatz räumen. Zu Unrecht, hat jetzt ein Gericht in Dublin befunden.” (spiegel.de)

6. Schnäppchen gesucht: WDR schreibt Möbel nochmal neu aus
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Wie bei “DWDL” zu lesen ist, hat der WDR seine Ausschreibung für die Möblierung des sanierten Filmhauses neu gestartet, nachdem die ursprüngliche Ausschreibung für teure Designermöbel auf Kritik gestoßen war und keine günstigeren Alternativen angeboten wurden. Der WDR habe betont, dass die Probleme bei der Ausschreibung keinen Einfluss auf die Fertigstellung des Gebäudes hätten, das im Sommer nächsten Jahres in Betrieb gehen soll.

7. Click-Bait auf seriösen Portalen: Sind die Betreiber in der Pflicht?
(radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 4:34 Minuten)
In eigener Sache und deshalb als siebter und zusätzlicher Link: “Ich habe die Nase voll von den betrügerischen Fake-Anzeigen bei ‘Spiegel’ und Co. Aber noch mehr habe ich die Ausreden der Nachrichtenportale satt, dass sie angeblich nichts dagegen tun können.”

Spitzenrunde ohne FDP, Mehr als Rollator und Rente, Schlichtung

1. RBB-Spitzenrunde ohne FDP: Verzerrte Wahrnehmung
(tagesspiegel.de, Kurt Sagatz)
Die Brandenburger FDP kritisiere, dass ihr Spitzenkandidat Zyon Braun nicht zur Wahlrunde des RBB eingeladen wurde, und spreche von einer Wahlkampfverzerrung. Der RBB begründe die Entscheidung damit, dass nur Parteien eingeladen würden, die realistische Chancen auf den Einzug in den Landtag hätten. Dies sei bei der FDP laut Umfragen nicht der Fall. Kurt Sagatz kommentiert mit Blick auf die Liberalen: “Mit ihrer Rolle in der Berliner Regierungskoalition und als selbsternannte Autofahrerpartei leiden sie dennoch nicht an fehlender Aufmerksamkeit.”

2. »Viele Dinge konnte ich nicht mehr kontrollieren«
(spiegel.de)
In einem “Spiegel”-Artikel (nur mit Abo lesbar) erzählen Henning Jauernig und Kristina Gnirke, “wie ein Netzwerk um Influencer Immo Tommy Immobilienkäufer ins Unglück stürzt”. Nun habe der Immobilien-Influencer auf die Berichterstattung von “Spiegel” und NDR (“Immo Tommy” – Abzocke mit Schrottimmobilien?) reagiert und ein längeres Statement veröffentlicht: “Es wurden Fehler gemacht, es sind Probleme entstanden seitens verschiedener Firmen, mit denen wir zusammenarbeiten.”

3. Mehr als Rollator und Rente: Altersbilder in den Medien
(genderleicht.de, Sophia Schmoldt)
Bei “Genderleicht & Bildermächtig” schreibt Sophia Schmoldt über stereotype Altersbilder in Medien, die ältere Menschen entweder als schwach und kränklich oder als übertrieben agil darstellen. Sie kritisiert, dass diese Darstellungen die Realität des Alters verzerren und Altersdiskriminierung in der Gesellschaft fördern. Schmoldt plädiert für eine vielfältigere und realistischere Darstellung, die die unterschiedlichen Lebensrealitäten älterer Menschen widerspiegelt.

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4. Diese Websites sperren Provider freiwillig
(netzpolitik.org, Martin Schwarzbeck)
Martin Schwarzbeck schreibt bei netzpolitik.org über den 17-jährigen Damian, der eine geheime Liste von Websites veröffentlicht habe, die von deutschen Internetprovidern freiwillig gesperrt würden, weil sie urheberrechtlich geschützte Inhalte anböten. Damian kritisiere die mangelnde Transparenz und die privatwirtschaftliche Kontrolle der Sperrungen durch die CUII, die ohne richterliche Anordnung erfolge. Obwohl die Sperren leicht zu umgehen seien, werfe die Praxis Fragen nach der Einschränkung der Informationsfreiheit und der rechtmäßigen Durchsetzung von Urheberrechten auf.

5. Schlichtungsstelle erleichtert Beschwerden über TikTok
(tagesschau.de)
Die Bundesnetzagentur habe eine Schlichtungsstelle für Nutzerinnen und Nutzer von TikTok, Instagram und LinkedIn eingerichtet, bei der diese sich gegen Entscheidungen der Plattformen, wie zum Beispiel Account-Sperrungen, wehren können. Die außergerichtliche Streitbeilegung ermögliche eine unabhängige Überprüfung, die Nutzung sei kostenlos. Die Schlichtungsstelle sei Teil der Umsetzung des europäischen Gesetzes über Digitale Dienste und soll in den kommenden Jahren auf weitere Plattformen ausgeweitet werden.

6. These Fake TikTok Pianists Must Be Stopped (Musicians Exposed)
(youtube.com, Pianote, Video: 6:43 Minuten, englisch)
In ihrem Youtube-Video beklagen die Klavierlehrer Kevin und Lisa, dass es auf TikTok und anderen Plattformen viele virale Videos von, nun ja, Musikern gebe, die ihr Können vortäuschen, indem sie entweder falsche Tutorials erstellen oder so tun, als würden sie live spielen, während die Musik in Wirklichkeit vorproduziert sei. Die Videos bekämen Millionen von Aufrufen und Likes, obwohl sie völlig unrealistisch und oft irreführend seien.

US-Wahlkampf, Medaillenspiegel, Berichten in Uganda

1. Ingo Zamperoni: “Es ist nicht unsere Aufgabe, irgendwas zu verhindern”
(augsburger-allgemeine.de, Ingo Kaminski)
Im Interview mit der “Augsburger Allgemeinen” spricht “Tagesthemen”-Moderator Ingo Zamperoni über den US-Wahlkampf und darüber, wie seine Verwandten in den USA das Geschehen dort sehen. Er betont, dass Medien eine neutrale Rolle einnehmen und sich nicht aktivistisch betätigen sollten: “Gerade in Zeiten wie diesen sollten Journalisten nicht als Aktivisten auftreten. Es ist nicht unsere Aufgabe, eine Strömung, eine Partei oder irgendwas zu verhindern oder zu befördern.”

2. Olympia-Medaillenspiegel bei ARD & ZDF: Kaum der Rede wert?
(dwdl.de, Alexander Krei)
Alexander Krei berichtet bei “DWDL”, dass ARD und ZDF dem Medaillenspiegel der Olympischen Spiele in Paris weniger Aufmerksamkeit schenken als früher, was mit dem durchwachsenen Abschneiden der deutschen Athleten und Athletinnen zusammenhängen könnte. Der Medaillenspiegel erscheine in den Sendungen der Öffentlich-Rechtlichen oft erst gegen Mitternacht. Abgesehen davon werde das Medaillenranking als Wertungssystem von vielen kritisiert und dessen Aussagekraft infrage gestellt.

3. Journalist:in sein in Uganda – Berichten trotz Unsicherheit
(de.ejo-online.eu, Paula Genius & Nina Feldman & Zoe Gleisberg)
“Journalist:innen in Uganda werden regelmäßig verhaftet, der Großteil der Medien wird vom Staat kontrolliert, Medienhäuser werden durchsucht oder geschlossen. Doch wie gefährlich ist die Arbeit als Journalist:in dort wirklich? Und wie beeinflusst Social Media die Pressefreiheit in Uganda?” Benon Herbert Oluka, ugandischer Multimedia-Journalist und Mitbegründer von “The Watchdog”, einem Zentrum für investigativen Journalismus, gibt Auskunft über die Situation in dem ostafrikanischen Staat.

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4. Gegenseitiges Wertschätzen
(verdi.de, Gunter Becker)
Im Interview mit dem Verdi-Medienmagazin “M” spricht der Journalist und Youtuber Mirko Drotschmann (“Terra X”/”MrWissen2Go”) über Trennendes und Gemeinsames bei Journalisten und Influencern. Beide Gruppen könnten voneinander profitieren, sagt Drotschmann: Redaktionen könnten die agile Produktionsweise der Influencer übernehmen, während Influencer von der strategischen und sorgfältigen Arbeitsweise der Journalisten lernen könnten. Wichtig sei dabei gegenseitiger Respekt und Offenheit für die Stärken der jeweils anderen Gruppe, ohne herabzuschauen oder sich auf reine Klickzahlen zu fixieren.

5. TikTok zieht umstrittenes Bonusprogramm zurück
(spiegel.de)
TikTok habe sein umstrittenes Bonusprogramm “TikTok Lite Rewards” in Europa zurückgezogen. Die EU-Kommission hatte das Programm wegen möglicher negativer Auswirkungen auf die Gesundheit der Nutzerinnen und Nutzer sowie wegen mangelnder Risikoabwägung durch TikTok kritisiert. Es würden jedoch weiterhin Verfahren gegen TikTok und andere Social-Media-Plattformen wegen Verstößen gegen das Gesetz über digitale Dienste laufen.

6. KI: Kollaps droht wegen KI-generierter Trainingsdaten
(heise.de, Michael Link)
“KI-Modelle könnten an sich selbst ersticken.” Michael Link berichtet, dass Künstliche Intelligenzen dysfunktional werden können, wenn sie wiederholt mit KI-generierten Daten trainiert werden. Forscher der Rice University hätten gezeigt, dass die Qualität von generierten Bildern bei solchen Trainingsschleifen abnehme – ein Phänomen, das als “Modellkollaps” oder “Model Autophagy Disorder” bezeichnet wird. Um dieses Problem zu vermeiden, sollten KI-Entwickler darauf achten, KI-generierte Inhalte zu kennzeichnen und vorzugsweise nur von Menschen generierte Daten für das Training zu verwenden.

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