Archiv für Vermischtes

Kurz korrigiert (288-294 293 292)

Klar, am Anfang war die Lage unübersichtlich, und “Bild” war bei weitem nicht das einzige Medium, das in der Berichterstattung über den Emsdettener Amoklauf den ein oder anderen Fehler gemacht hat. Aber schließlich hat “Bild” ja seit Juli wieder eine Korrekturspalte. Genutzt hat sie die in den vergangenen beiden Tagen allerdings nicht. Dabei hätte sie lang werden können:

  • “Bild” schrieb über Bastian B., er habe “mit Freunden ‘Gotcha’” gespielt. Offenbar war er jedoch “Airsoft”-Spieler.
  • “Bild” schrieb, die Polizei habe im Wohnhaus der Eltern “eine Gaspistole, eine Softairwaffe und ein Luftgewehr (Pumpgun)” sichergestellt. Tatsächlich ist “Pumpgun” jedoch kein Synonym für “Luftgewehr”.*
  • “Bild” schrieb, die Schwester von Bastian B. sei auf dieselbe Schule gegangen, wie Bastian B. Tatsächlich geht sie jedoch nicht auf die Geschwister-Scholl-Realschule in Emsdetten, sondern offenbar auf das Martinum Gymnasium.
  • “Bild” schrieb, Bastian B. habe für das Computerspiel Counter Strike “schon als 12-Jähriger (…) ein dreidimensionales Modell seiner Schule” programmiert. Das hatten zwar tatsächlich Schüler der Geschwister-Scholl-Schule (GSS) erzählt, “Spiegel Online” berichtete jedoch vorgestern, dass es höchst zweifelhaft sei, dass eine solche “map” der GSS überhaupt existiert und dass Bastian B. sie programmiert hat.**
  • “Bild” zeigte eine Abbildung der vermeintlichen map der GSS Emsdetten (siehe Ausriss unten). Tatsächlich handelt es sich, wie derselbe “Spiegel-Online”-Artikel deutlich machte, dabei jedoch um eine ganz andere GSS in Melsungen.
  • “Bild” schrieb in Bezug auf die Counter-Strike-map, Bastian B. sei “nächtelang (…) per Joystick durch die virtuellen Schulflure” gerannt und habe versucht, “in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Lehrer und Schüler zu erschießen”. Tatsächlich gibt es in Counter Strike jedoch keine Schüler und Lehrer, sondern lediglich “Terroristen”, “Counterterroristen” und gegebenenfalls Geiseln, die allerdings nicht mal die Geiselnehmer erschießen dürfen, ohne Strafpunkte zu bekommen. (Übrigens wird Counter Strike in der Regel nicht mit dem Joystick gespielt, sondern mit der Tastatur).
  • “Bild” schrieb über “Counterstrike (ab 16)”: “Spezialität: Headshots (Kopfschüsse)! Blut spritzt dabei.” Tatsächlich “spritzt” in der in Deutschland ab 16 frei erhältlichen Version kein Blut. (Wahrscheinlich ist deshalb auf dem Screenshot, den “Bild” heute abdruckt und dazu schreibt, “blutspritzende Opfer einer ‘Counterstrike’-Kampfsequenz” auch kein Blut zu sehen.)

Sicher, das mögen keine besonders gravierenden Fehler sein, aber dafür nutzt “Bild” die Korrekturspalte ja ohnehin nicht.

Mit Dank an die zahlreichen Hinweisgeber.

*) Nachtrag, 22.00 Uhr: Wir müssen uns leider in einem Punkt korrigieren: Offenbar handelt es sich bei dem sichergestellten Luftgewehr um eine Pumpgun, wie einer Pressemitteilung der Polizei zu entnehmen ist.

**) Nachtrag, 22.35 Uhr: Wie es aussieht, gibt es doch eine Counter-Strike-map der GSS Emsdetten, wie “Spiegel Online” inzwischen berichtet. Ob “Bild” die auch kannte, bleibt offen.

Kurz korrigiert (287)

Bild.de informiert seine Leser heute überraschend darüber, dass die Mehrwertsteuererhöhung von 16 auf 19 Prozent zum Jahresbeginn gar nicht soooo schlimm sei wie gedacht. Zum Beispiel, weil sie einige Produkte gar nicht betreffe:

“Keine Mehrwertsteuer müssen Verbraucher auch in Zukunft für (…) Versicherungsprämien (…) bezahlen.”

Das stimmt. Auf Versicherungen wird keine Mehrwertsteuer (Umsatzsteuer) erhoben.

Aber Versicherungssteuer. Und die steigt zum Jahresbeginn, Sie ahnen es: von 16 auf 19 Prozent.

Nachtrag, 21. November. Anders als Bild.de behauptet, hat das Statistische Bundesamt auch nicht “jetzt” errechnet, “dass sich die Preise lediglich um 1,4 Prozent erhöhen”. Bereits am 6. April 2006, also vor über sieben Monaten, gab das Statistische Bundesamt bekannt, dass die Mehrwertsteuer-Erhöhung die Teuerungsrate “maximal um etwa 1,4 Prozent-Punkte erhöhen” würde.

Lustig ist auch die Behauptung von Bild.de, die Mehrwertsteuer-Erhöhung bringe dem Staat “Mehreinnahmen von 19,4 Milliarden Euro im Monat”. Dann wäre der Haushalt schnell saniert. Die 19,4 Milliarden sind allerdings nur die geschätzten Mehreinnahmen im gesamten Jahr 2007.

Nachtrag, 13.45 Uhr. Bild.de hat den Bericht korrigiert — oder besser: es versucht. Die Wörter “jetzt” und “im Monat” wurden ersatzlos gestrichen, und die Versicherungsprämien sind aus dem Kasten “Im Detail” verschwunden. Im eigentlichen Artikel aber stehen sie immer noch falsch herum.

Nachtrag, 16.25 Uhr. Nun hat Bild.de die Versicherungen auch aus dem Artikel entfernt.

Vielen Dank an Elmar K., Stefan L., Tristan H., Felix G. und Tobias G. für die Hinweise!

Was schon immer über Sex drinstehen sollte

Und als wir gerade dachten, über die Hochzeit von Katie Holmes und Tom Cruise sei alles gesagt, kam “Bild” heute mit dieser großen Seite-1-Schlagzeile daher:

TOM CRUISE Geheimer Sex-Vertrag

Und was wollen wir nun als erstes wissen? Richtig:

Was über Sex drinsteht

Und was steht auf der letzten Seite, was über Sex drinsteht?

Nichts.

Es sei denn, es zählen diese beiden Sätze, die sich auf den “gemeinen” und “knallharten” Ehevertrag beziehen:

So sickerte durch, dass jeder Seitensprung Tom Cruise fünf Millionen Dollar kosten soll! Das Gleiche gilt allerdings auch, falls Katie untreu werden sollte.

Bisschen enttäuschend, oder?

Zumal diese Zahl nicht erst gestern, sondern schon am 10. November “durchgesickert” ist und u.a. von dpa aufgefangen und weitergeleitet wurde.

Und die Zahlen, die Katie Holmes laut dieses “geheimen” Vertrages angeblich im Fall einer Trennung oder Scheidung zustehen, ähneln auffallend denen, die bei der “Daily Mail” schon vor über einem halben Jahr durchgesickert waren.

Von einem “Sex-Vertrag” war damals natürlich nicht die Rede. Warum auch.

Danke an Christoph S., Tobias H., Kai und Björn!

Die Antworten lauten b. und Nein

"Jeder Anruf aus dem Festnetz der Deutschen Telekom AG (DTAG) kostet 0,46 Euro, sofern eine Verbindung hergestellt wurde. Dies gilt auch für Aussagen wie: diesmal haben Sie leider kein Glück, ..."

So steht es auf RTLtext-Seite 881. Ein Hinweis auf diese RTLText-Seite fand sich am vergangenen Freitagabend während des “Domino Day” auf dem RTL-Fernsehbildschirm, wie heute die “Bild”-Zeitung zeigt:

Warum? Eine von “Bild” nicht näher bezifferte Anzahl Zuschauer (“viele”) hatte, so “Bild”, die dort als kostenpflichtig ausgewiesene 0137-Nummer angerufen und die in den Teilnahmebedingungen genannte Ansage (“Diesmal haben Sie leider kein Glück…”) zu hören bekommen — mit dem Ergebnis: Sie “fühlten sich (…) abgezockt”.

Was “Bild” zu der empörten Überschrift veranlasste:

“Wurden Zuschauer beim Quiz abgezockt?”

Die Antwort lautet: Nein. Oder wie “Bild” selbst es formuliert:

“Der Telefoncomputer wählt aus, wer beim Einsatz von 49 Cent von vornherein null Prozent Gewinnchance hat!”

Genau. Beziehungsweise: Eben nicht “von vornherein”. Die Gewinnchancen schwinden erst in dem Moment, in dem der Telefoncomputer seine Wahl trifft. Und der ist, so gesehen, immer noch berechenbarer als “Bild”: Wer nämlich für 29 Cent (zzgl. Gebühren) ein “BILD-Leser-Reporter”-Foto per MMS an die Kurzwahl 1414 schickt, hat von vornherein null Ahnung, ob “Bild” sich dafür überhaupt interessiert. Aber das nur nebenbei.

Mit Dank an Dominic G. und Johannes für den Hinweis.

“Bild” gewinnt bei “Popstars”

Verschwörungstheoretiker würden das alles wahrscheinlich bloß für einen clever eingefädelten Marketing-Gag halten: Pro7 lässt Amazon vorab das Cover einer CD zeigen, auf dem scheinbar schon die Gewinner der aktuellen “Popstars”-Staffel zu sehen sind, obwohl die doch erst am kommenden Donnerstag in einer Live-Sendung ermittelt werden sollen — und nachdem die ersten Amazon-Screenshots in Internetforen die Runde machen, lässt Pro7 das CD-Cover wieder entfernen und simuliert Krisenmanagement. Der vermeintliche Patzer ist vielen Medien, die sonst vielleicht nicht unbedingt über “Popstars” geschrieben hätten, ein paar Zeilen wert, und noch mehr Zuschauer als bisher dürften wissen wollen, wer wirklich das “Popstar”-Rennen macht, oder versuchen, für 49 Cent pro Anruf mitzuentscheiden…

…und das alles ohne “Bild”.

Das Blatt, das alle Jahre wieder mit allerlei Exklusiv-Geschichtchen dafür sorgt, dass eine Show wie “Deutschland sucht den Superstar” (RTL) im Gespräch bleibt, war diesmal offensichtlich eher schlecht informiert. Denn wie es heute in einem großen — auf der Titelseite angekündigten — Bericht über die “Riesen-Panne bei Popstars” heißt (der ausnahmsweise sogar gestern abend schon vorab und zunächst leicht variiert auf Bild.de veröffentlicht wurde):

Als Erste entdeckte BILD-Leser-Reporterin Particia E.* (33) das Cover.
*) Name von uns gekürzt.

Doch leider haben wir auch an dieser Nase-vorn-Behauptung unsere Zweifel. Nicht nur, dass schwerlich nachzuweisen sein dürfte, wer das Cover tatsächlich “als Erste” bei Amazon entdeckte — nein, “BILD-Leser-Reporterin” Patricia E. teilt uns selbst auf Nachfrage mit:

gegen 11 habe ich bei der BILD-Zeitung gepetzt :-)

Und dafür, dass sie damit eben nicht die Erste war, spricht dann zumindest ein stern.de-Artikel, wonach sich gestern bereits um 10.36 Uhr im Pro7-Forum (z.Zt. leider “aufgrund erhöhter Zugriffszahlen […] ausgelastet”) der erste sachdienliche Hinweis eines Users fand. Und als bei “Bild” bzw. Bild.de in den frühen Abendstunden (18.26 Uhr) die Zeit endlich reif war für die Frage “Was ist da bei den Pro7-‘Popstars’ los?” (siehe Ausriss), da stand die Auflösung schon sechs Stunden lang bei der Netzeitung, die offenbar ebenfalls durch “Lesermails von verwirrten TV-Zuschauern” auf die Amazon-Veröffentlichung aufmerksam gemacht worden war.

Schon möglich also, dass die “BILD-Leser-Reporterin” sich “als Erste” bei “Bild” gemeldet hat. Denkbar auch, dass der Gewinner bei “Popstars” schon vorher feststeht. Ganz sicher aber bei “Bild”: “Bild”.

“Bild” als WIKIPEDIAblog (2)

Schlimm, was für ein Unsinn in der Wikipedia steht. Findet “Bild”:

Immer mehr Fehler, Fehler, Fehler! (…)

Nach den BILD-Enthüllungen über das weltweit größte Internet-Lexikon Wikipedia (…) taucht immer neuer Unfug auf.

Neuer Unfug, soso. Dann gehen wir die Sachen mal schnell durch:

Von “Bild” entdeckter Unfug Wikipedia-Realität
“Thomas Anders (…) soll 1983 eine Single mit dem Titel ‘Hoden sind was Wertvolles’ veröffentlicht haben.” Diese Unterstellung überlebte am 9. November 2006 eine Minute lang im Wikipedia-Eintrag zu Thomas Anders.
“Günther Jauch (50) bekommt den Beinamen “Osama” und soll mit dem Eisernen Kreuz und dem WWF-Gürtel ausgezeichnet worden sein.” Beide Scherze stammen vom 13. November 2005 und blieben weniger als eine halbe Stunde lang unkorrigiert.
“Neue Wortschöpfung: Laut Wikipedia war Stefan Raab (40) ‘Messlattendiener’.” Das Wortspiel überlebte am 19. Januar 2006 nicht einmal eine Minute.
“Dieter Bohlen (52) soll die Schwerbehindertenschule besucht haben, sich dort seinen ersten Vibrator gekauft haben. Mit 14 Jahren sei Bohlen in die NPD eingetreten.” Am 16. Februar 2006 änderte ein Witzbold Bohlens Eintrag entsprechend. Es dauerte keine Minute, bis seine Verunglimpfungen entdeckt und rückgängig gemacht wurden.
“Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (65) plane angeblich die Eroberung der Welt.” Am 1. Dezember 2005 wurde Stoibers Eintrag entsprechend verunstaltet — für weniger als eine Minute.
“Die ‘Tokio Hotel’-Zwillinge Bill und Tom Kaulitz (17) werden im Internet-Lexikon als schwul bezeichnet, hätten angeblich schon seit ihrer Kindheit Sex miteinander.” Zuletzt stand das am 13. März 2006 im entsprechenden Wikipedia-Eintrag, und zwar eine Minute lang.
“Ferdinand Julius Hidermann soll der uneheliche Sohn von Johann Wolfgang von Goethe sein. Die Person hat nie existiert!” Der Mann heißt nicht Hidermann, wie “Bild” schreibt, sondern Hidemann. Und seit 12. September 2004 ist der entsprechende Eintrag als Witz (“Lexikon-Ente” bzw. “Nihil-Artikel” gekennzeichnet).
“Bill Gates (51) bekam den Adelstitel William Henry James III verliehen und Teufelshörner in sein Foto montiert.” Bill Gates heißt eigentlich William Henry Gates III.; von einem “William Henry James” haben wir keine Spur in der deutschen Wikipedia gefunden. Die Teufelshorngeschichte scheint sich auf die englische Wikipedia zu beziehen.

 
Ja: Schlimm, was für ein Unsinn in der “Wiki-Fehlia” steht.

Also: Stand. So manchmal. Vor Monaten. Oder Jahren. Für Minuten. Oder Sekunden.

Aber wo Sie suchen müssen, um Unfug zu finden, der nicht korrigiert wird, sondern monatelang und bis heute falsch im Internet herumsteht, müssen wir Ihnen ja nicht sagen.

Völlig zu Recht stellt “Bild” übrigens fest, dass die “Leuchtschnabelbeutelschabe” “zwar nicht in der Tierwelt, dafür aber bei Wikipedia” existiere. Der entsprechende Wikipedia-Eintrag ist ein Witz, wie man bereits seit über zwei Jahren der zugehörigen Diskussionseite entnehmen kann. Es soll sich um das Wikipedia-Gegenstück zur fiktiven Steinlaus von Loriot handeln, die es u.a. bis in das medizinische Nachschlagewerk Pschyrembel schaffte (pdf).

Günther Jauch hat Recht

Als Bild.de am 6. August einen Artikel aus der “BamS” übernahm, übernahm Bild.de natürlich auch die Überschrift:

“Richter zitiert Jauch vor Gericht”

Denn der Richter habe für eine Verhandlung am 7. September “das persönliche Erscheinen von (…) Herrn Jauch angeordnet”. Dummerweise war diese Anordnung aber bereits am 30. Mai, also mehr als zwei Monate vor dem Bild.de/”BamS”-Bericht, aufgehoben worden.

So jedenfalls steht es heute in einer “Gegendarstellung” Jauchs mit Datum vom 9. August, die Bild.de heute veröffentlicht. Und mit Datum vom 17. November fügt “Die Redaktion” hinzu:

"Herr Jauch hat Recht"

“Welt” wirft “Bild” potentiellen Rufmord vor

Auch die “Welt” berichtet heute über “das offene Lexikon Wikipedia, das wegen seiner Anfälligkeit für Manipulationen von einem Boulevardblatt ‘Wikifehlia’ genannt wird” (wir berichteten). Ohne das “Boulevardblatt” — das ja bekanntermaßen wie die “Welt” im Springer-Konzern erscheint — beim Namen zu nennen, heißt es:

In dieser Woche haben sich auf den deutschen Seiten der Wiki-Gemeinde Textpassagen gehäuft, die mehr darstellen als sachliche Fehlinformationen, sondern zudem auf die Verunglimpfung von Prominenten zielen. (…) So pubertär lebensgeschichtliche Klitterungen wie diese auch anmuten mögen, so sehr sind sie dazu angetan, den Tatbestand eines Rufmordes zu erfüllen. Nicht etwa nur der verleumdeten Person, sondern auch des Online-Nachschlagewerks, das sich derzeit müht, sein anarchisches Image abzustreifen. Die Mühsal dürfte nicht geringer werden. (…) Kein Schelm, wer an kalkulierte Koinzidenz dabei denkt, dass besagte Zeitung, die Wikipedia als ‘Wikifehlia’ schmäht, kurz vor den biographischen Attentaten dazu aufgerufen hatte, in dem Forum nach Falschinformationen zu fahnden und diese zu melden. Auch dies ist potentieller Rufmord.”

Mit Dank an Mathias S. für den Hinweis.

Kurz korrigiert (286)

Im Duden steht:

kạlt|ma|chen (salopp): skrupellos töten: er macht dich kalt, wenn du ihm über den Weg läufst.

“Bild” schrieb am Montag über die sogenannte “Seckbach-Gang”:

Ein Sprecher der Polizei erklärt uns dazu:

Bandenmitglieder, die einen Auftrag nicht ausführen wollten, wurden unseren Ermittlungen nach “geschmeidig” gemacht, mit Ohrfeigen, Fausthieben und Ähnlichem. Es wurde aber niemand abgeschlachtet oder erschossen.

Mit Dank an Peter M. für den sachdienlichen Hinweis.

Jetzt XV


Wenn irgendwo eine “Hure erschossen” wird, ist das natürlich ein Thema – für “Bild”. Und so schreibt “Bild” heute (in Teilen ihrer Ausgabe) über die am 25. März 2006 ermordete Anamaria Negoita, die in Hof als Prostituierte arbeitete:

“Womit der Killer nicht rechnete: Eine Überwachungskamera nahm ihn auf!

Jetzt wurden die Bilder erstmals von der ‘Soko Karina’ veröffentlicht.

Nun ja: Tatsächlich wurden die Bilder am vergangenen Freitag von der “Soko Karina” veröffentlicht — allerdings nicht wirklich “erstmals”, wie “Bild” behauptet. Erstmals veröffentlicht wurden die Bilder indes vor siebeneinhalb Monaten. Und seitdem sahen sie (abgesehen von den Lesern verschiedener Zeitungen) allein in Sendungen wie “Aktenzeichen XY ungelöst” vom 4. Mai oder “Kripo Live” vom 11. Juni über 4,5 Millionen Zuschauer.

Jetzt wurden die Bilder nur erstmals von der “Bild”-Zeitung veröffentlicht.

Mit Dank an farry2003 für den Hinweis und Wolfgang K. auch für den Scan.

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