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Neu: “Bild” tut CDU-Politiker Unrecht

Man kann geteilter Meinung darüber sein, wie sinnvoll es ist, Graffiti-Sprayer strafrechtlich und per Hubschrauber zu verfolgen. Man kann das beispielsweise gut finden. Oder auch nicht. Der 21-jährige Stephan Schilling hat sich eher für Letzteres entschieden, wofür er von der “Bild”-Zeitung am gestrigen Samstag als “Milchgesicht” bzw. “grünes Milchgesicht” beschimpft wurde – und als “Chef der ‘Grünen Jugend'” bezeichnet, wiewohl er doch nur deren Sprecher ist. Aber naja: Dass (und wie) sich “Bild” gern kritisch mit Politikern der Grünen auseinandersetzt, ist nicht neu und bekannt.

Wirklich übel mitgespielt hat die “Bild” diesmal aber weniger dem “Milchgesicht” Schilling als vielmehr dem Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin, Christoph Stölzl (CDU). Denn unmittelbar im Anschluss an den O-Ton eines FDP-Politikers, der laut “Bild” einen Rücktritt Schillings fordere und ihm “ein gestörtes Verhältnis zum Rechtsstaat” unterstellt, folgt ein Zitat Stölzls – genauer gesagt, dieses:

“Hier zeigt sich die häßliche Fratze der Freude am Rechtsbruch!”

Und in der Tat hat Stölzl das gesagt – als Teilnehmer am “1. Internationalen Anti-Graffiti-Kongress” nämlich, der (von “Bild” leider mit keinem Wort erwähnt) am vergangenen Donnerstag in Berlin stattfand. Nur: Stölzls umstrittenes Zitat bezieht sich offenbar mitnichten auf Schilling, wie “Bild” sogar mühelos in anderen Tageszeitungen aus dem Axel Springer-Verlag hätte nachlesen können. Dort nämlich heißt es:

“Christoph Stölzl (CDU), bezeichnete Graffiti als ‘abgestandenen Abfall der Comic-Malereien der 60er Jahre. Hier zeigt sich die häßliche Fratze der Durchsetzungs-Gesinnung und der Freude am Rechtsbruch.’
(“Berliner Morgenpost” vom 8.4.2005)

Oder noch kürzer:

“‘Hier zeigt sich die häßliche Fratze der Freude am Rechtsbruch.’ Christoph Stölzl (CDU) über Graffiti
(“B.Z.” mit Datum vom 7.4.2005)

Mit Dank an Arne S. für den sachdienlichen Hinweis.

Nachtrag, 22:47:
Schilling selbst findet es übrigens okay, dass man ihn als “Chef” bezeichnet.

Kritik ist Blasphemie

Die “Bild”-Zeitung hat viel mit der katholischen Kirche gemein. Beide haben einige Leichen im Keller. Bei beiden schrumpft hierzulande die Zahl der Anhänger. Beide teilen die Welt in Gut und Böse. Beide lieben das Okkulte und stehen der Aufklärung skeptisch gegenüber. Und beide pflegen eine Kultur des Gehorsams, nicht der Diskussion.

Am Montag hatte “Bild”-Chefredakteur Kai Diekmann in einem Kommentar auf Seite 1 über Johannes Paul II. geschrieben:

Ein Papst dieser Art darf, ja muß umstritten sein.

Er meinte damit natürlich nicht, dass über den Papst und seine Entscheidungen gestritten werden darf. Entscheidungen des Papstes sind nicht dazu da, Diskussionen anzuregen, sondern befolgt zu werden. Das weiß auch die “Bild”-Zeitung.

Anfang dieses Jahres hatte der Vatikan noch einmal unmissverständlich deutlich gemacht, dass die katholische Kirche Kondome als Mittel ablehnt, die Aids-Epidemie einzudämmen, an der im vergangenen Jahr weltweit über 3 Millionen Menschen starben:

“Wir akzeptieren den Gebrauch von Präservativen nicht, nicht einmal zur Lösung des Aidsproblems.”

Wer eine andere Meinung hat, ist ein Ketzer und wird von “Bild” mit unnachgiebiger Härte verfolgt. Am 22. Februar 2005 wagte es der Entertainer Jürgen von der Lippe, in einem Interview mit der Münchner “Abendzeitung” Folgendes zu sagen:

(…) was der Papst von sich gibt, streift meiner Ansicht nach den Rand der Schwerkriminalität. Ich finde es einfach schlimm, wenn man zum Beispiel Kondome sogar zur Aids-Prävention oder gar HIV-Kranken verbietet.

Am Tag darauf machte “Bild” ihn deshalb zum “Verlierer des Tages”.

Was ist denn in den gefahren? Jürgen von der Lippe (56), heute als katholischer Priester im TV („Der Heiland auf dem Eiland“), beleidigt den Heiligen Vater, der sich gegen Verhütung ausspricht. (…)

BILD meint: Wohl von Sinnen, von der Lippe!

Von der Lippes Begründung für seine Aussage nannte “Bild” nicht.

Am vergangenen Sonntag wagten es mehrere Menschen in der Talkshow “Sabine Christiansen”, Kritik an der konservativen Linie des verstorbenen Papstes zu üben. “Bild”-Kolumnist Franz-Josef Wagner nennt diese Sendung heute deshalb eine “Schande-Talkshow” und die Papst-Kritiker “böse, rechthaberische Männer”.

Da hackten die Leichenfledderer Heiner Geißler und Hans Küng, linker Theologe, dem der Papst die Lehrerlaubnis entzogen hat, auf den Toten ein.

Zölibat, Kondome, Aids. Frau Christiansen, die Karriere-Frau ohne Kinder, stellte die Frage nach der Rolle der Frau. (…)

Ihre Talkshow, Frau Christiansen, war das Dümmste, was ich jemals sah. Sie verkürzen die Frage des Glaubens nach Karriere und Spaß im Bett. Gott verzeiht, ich nicht.

Eine andere Frage ist es, warum die ARD Ihnen erlaubt hat, auf den Papst zu spucken. Wann waren Sie das letzte Mal in der Kirche, Frau Christiansen?

Natürlich ist der Papst nicht die einzige Autorität, an der sich Kritik grundsätzlich verbietet. Da ist auch noch “Bild”-Kolumnist Franz Beckenbauer, den das Blatt im Jahr 2000, nachdem er die WM nach Deutschlang holte, fast ganzseitig als Denkmal zeigte, mit der Inschrift:

“Dem deutschen Fußballkaiser Franz Beckenbauer zu Dank und ewiger Erinnerung.”

Am vergangenen Wochenende wagte es der Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit, sich gegen Franz Beckenbauer als Uefa-Präsidenten äußern. Entsprechend diskussionslos ist Cohn-Bendit heute “Verlierer des Tages” in “Bild”.

(Alle Hervorhebungen von uns.)

Nachtrag, 20.45 Uhr. … und der evangelische Bischof Wolfgang Huber ist für “Bild” “Gewinner des Tages”, weil er bei “Christiansen” die “plumpe Papst-Kritik” der anderen Talkshow-Teilnehmer angriff.

Danke an Stefan E. für den Hinweis.

Aus alt mach neu

Joschka Fischer. Muss man mehr sagen? Na gut: “Erst die Visa-Affäre (…), dann der Aufstand seiner Diplomaten”, schreibt beispielsweise “Bild” – und jetzt das:

Joschka Fischer - Dubiose Spende aufgetaucht

Mit dieser Schlagzeile macht Bild.de derzeit auf einen Artikel aus der heutigen “Bild”-Zeitung aufmerksam. Nur: Der dazugehörige “Bild”-Artikel hält nicht so ganz, was die Online-Schlagzeile verspricht. Zwar heißt es unter Zuhilfenahme diverser Ausrufezeichen (“Das ist brisant!”):

“(…) und jetzt droht Fischer auch noch eine Parteispenden-Affäre!”

Aber an sich ist die Sache klar: Zwei Abgeordnete aus CDU und CSU haben wegen einer angeblichen Parteispende des PR-Unternehmers Moritz Hunzinger eine Anfrage an den Bundestag gerichtet. In “Bild” heißt es dazu erklärend:

“Er [also Hunzinger] hatte im September 19.999 Mark gespendet (…)”

Und dass das, wenn überhaupt, nicht etwa im letzten September geschah, sondern schon vor sechseinhalb Jahren im September 1998, lässt “Bild” wenig später nicht mal unerwähnt. Dass Hunzingers angebliche Spende bereits seit 2002 bekannt ist, hielt man bei “Bild” hingegen für entbehrlich — so entbehrlich jedenfalls, dass sich durch “Bild” sogar die Schlagzeilentexter von Bild.de zu ihrer völlig falschen (oder wie “Bild”-Chef Kai Diekmann sagen würde:) “übergeigten” Formulierung hinreißen ließen…

Mit Dank an Mario W. für den Hinweis.

Fußnotenjournalismus

“Mit einer Fülle an Exklusivmeldungen
verschafft BILD den Lesern jeden Tag
einen Informationsvorsprung”
(Aus einer “Bild”-Selbstdarstellung)

 
Rudolf Scharping*, Abgeordneter des Wahlkreises Montabaur im Deutschen Bundestag, schreibt heute einen Gastbeitrag in “Bild”, weil Franz Müntefering vor einem Jahr die Nachfolge von Gerhard Schröder als SPD-Parteivorsitzender antrat. “Bild” schreibt dazu:

“Exklusiv in BILD zieht Ex-SPD-Chef Rudolf Scharping
eine Bilanz der Arbeit seines Nachfolgers.”

Und, naja, immerhin wäre Scharping, wenn bei der Bundestagswahl 1994 nicht die CDU gewonnen hätte, wohl Bundeskanzler geworden. Er hätte, wäre es bei der Bundestagswahl 1994 schon zu einem Regierungswechsel gekommen, nach 12 Jahren Amtszeit Helmut Kohl abgelöst. Und das ist noch nicht alles. Doch weil sich vielleicht trotzdem nicht jeder “Bild”-Leser erinnert, wer noch gleich dieser Rudolf Scharping war ist, haben die Politikredakteure der “Bild”-Zeitung (siehe auch Bild.de) am Ende seines Gastbeitrags auf Seite 2 freundlicherweise folgende Fußnote angefügt:

“Ex-Verteidigungsminister Scharping (57) war
von 1995 bis 2001 SPD-Vorsitzender”

Dumm ist nur, dass das nicht stimmt.

*) Rudolf Scharping war von 1993 bis 1995 SPD-Vorsitzender. (Ihm folgten 1995 Oskar Lafontaine, 1999 Gerhard Schröder und 2004 Franz Müntefering.) Von 1995 bis 2001 war Scharping Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Europas (SPE).

Mit Dank an Thomas P. für den Hinweis.

Jede zweite Überschrift

Jeder zweite Hartz-Bescheid ist falsch!

So? Dann rechnen wir doch mal nach. In “Bild” steht:

“Laut Bundesagentur für Arbeit haben bis Ende Februar 212.000 Betroffene Widerspruch gegen Bescheide über das Arbeitslosengeld II eingelegt. Rund 36.000 Widersprüche wurden bearbeitet. In fast 17.000 Fällen bekamen die Arbeitslosen recht. Damit waren 46 Prozent (!) [sic] der beanstandeten Bescheide tatsächlich fehlerhaft.”

Mit anderen Worten: Jeder zweite Hartz-Bescheid, gegen den zuvor Widerspruch eingelegt wurde und der bisher bearbeitet wurde, war falsch.

Laut Bundesagentur für Arbeit wurden Anfang des Jahres etwa 2,66 Millionen Bescheide über Arbeitslosengeld II verschickt. Wenn (vorerst) 17.000 davon falsch sind, ist das weniger als ein Prozent.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt müsste die korrekte Überschrift also lauten:

Jeder 156. Hartz-Bescheid ist falsch! (Überschrift [M]: BILDblog.de

Nachtrag, 20.3.2005:
Auf vielfachen Wunsch hier noch ein paar mögliche Alternativüberschriften:

“Jeder zweite bislang geprüfte Hartz-Bescheid ist falsch!”

“Hochgerechnet jeder 12. Hartz-Bescheid, dem bisher widersprochen wurde, ist fehlerhaft!”

“Jeder 27. Hartz-Bescheid könnte falsch sein!”

“Unter 10 Prozent! Bislang kaum Widerspruch gegen Hartz-Bescheide”

“Über 50 Prozent! Hartz-Widerspruch bislang meist unberechtigt!”

“Gute Arbeit: Schon jetzt jeder 6. Hartz-Widerspruch geprüft – über die Hälfte davon sogar abgelehnt!”

Solcherlei Überschriften wären zwar ebenso absurd wie die von “Bild”, dafür aber weniger falsch.

Mit Dank an Karsten G., Eckhart W., Maximilian M., Jörg L. und Florian H. für die Inspiration.

“Bild” enthüllt nichts Ungewöhnliches

Auch wenn beispielsweise Focus Online es mal wieder ungeprüft abgeschrieben hat, ist das, was “Bild” auf Seite 2 ihrer Donnerstagsausgabe “enthüllt” zu haben behauptete, falsch. Unter Berufung auf einen “streng geheimen Bericht” hieß es in “Bild” unter der Überschrift “Bundesbank verschwendet Millionen”:

2003 wurden 642 Mitarbeiter bei vollem Gehalt in den Vorruhestand geschickt, 72 erhielten Abfindungen. Kosten: 214 Millionen Euro!

Tatsächlich betrugen die Kosten aber offenbar nur 21,4 Millionen Euro, wie heute “Berliner Zeitung” u.v.a.m. berichten. In der “Berliner Zeitung” heißt es außerdem, solche Summen seien “in der Branche nicht ungewöhnlich“, und auch eine weitere in der”Bild”-Meldung “enthüllte” Zahl sei “genau genommen, wenig spektakulär“.

Mit Dank an David B. und Michael S. für die Hinweise.

Kindergarten-Niveau

Mit dieser Fotomontage und der Schlagzeile “Super-Horst soll Deutschland retten” bereichert “Bild” heute die Diskussion um den sogenannten “Job-Gipfel” am Donnerstag, denn:

Immer mehr Politiker fordern, daß der Bundespräsident in die Jobkrise eingreifen soll.

Immer mehr Politiker? “Spiegel Online” schreibt:

Vor dem Krisengipfel im Kanzleramt erreichen die Schlagzeilen allmählich Kindergarten-Niveau (…).

Wie immer, wenn “Bild” bei irgendjemanden anruft, um eine Clownerie zu veranstalten, finden sich auch welche, die mitmischen. Es sind meist solche, die bei Straßenumfragen unter der Rubrik “Unbekannt” einhundert Prozent erreichen.

Entsprechend ist der Einfluss der von “Bild” Befragten. Das Fazit von “Spiegel Online”:

“Superhorst” muss draussen bleiben.

Nachtrag, 16.3.2005:
Andererseits: Wenn “Bild” mal so eine tolle Idee wie die mit dem “Super-Horst” hat, lässt sie davon so schnell nicht ab (selbst wenn die Idee gar nicht von “Bild” ist, sondern der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” nachgemacht entlehnt).

Gewinner des Jahres

Lange nichts von Helmut Kohl gehört. Im vergangenen Jahr war noch mächtig was los: Er gewann einen Prozess (und wurde dafür bei “Bild” Gewinner des Tages), er bekam einen Preis in Polen (und wurde dafür bei “Bild” Gewinner des Tages), er schrieb einen Bestseller (und wurde dafür bei “Bild” Gewinner des Tages), er schrieb wirklich einen Bestseller (und wurde dafür bei “Bild” Gewinner des Tages), er bekam einen Preis in Bayern (und wurde dafür bei “Bild” Gewinner des Tages), er gewann noch einen Prozess (und wurde dafür bei “Bild” Gewinner des Tages), er wurde Ehrenbürger seiner Heimatstadt (und wurde dafür bei “Bild” Gewinner des Tages), und er bekam einen Preis in Italien (und wurde dafür bei “Bild” Gewinner des Tages).

In diesen Minuten zeichnet “Bild” Helmut Kohl mit dem “Bild”-Medienpreis “Osgar 2005” dafür aus, dass er im vergangenen Jahr am häufigsten Gewinner des Tages in “Bild” war dass er sich für die deutsche Einheit, eine starke EU und ein freiheitliches Osteuropa eingesetzt hat.

Und wenn er dafür morgen nicht Gewinner des Tages in “Bild” ist, werden wir nachfragen, was da schiefgelaufen ist. Versprochen!

Nachtrag, 16.03.2005:
Also schiefgelaufen ist da natürlich nix. Im Gegenteil: “Helmut Kohl ist ja quasi ‘Gewinner’ des Tages,” so ein “Bild”-Sprecher unter Verweis auf die begleitende Berichterstattung, “weil er zusammen mit sieben weiteren wichtigen Persönlichkeiten den Osgar gewonnen hat.” Das leuchtet ein – zumal die Springer-Zeitung “Bild” den “Gewinner”-Platz so mal wieder anderweitig zu nutzen verstand und ihn kurzerhand dem Geschäftsführenden Redakteur der Springer-Zeitungen “Welt” und “Welt am Sonntag” zueignete.

“Bild” weiß, was Frauen denken

So ganz kann sich die “Bild”-Zeitung immer noch nicht damit abfinden, dass drei Parteien in Schleswig-Holstein einfach über Politik und Ministerpräsidenten entscheiden, nur weil sie bei einer Wahl die Mehrheit der Sitze im Landtag errungen haben. Und dass es sich bei den entscheidenden Personen nicht um richtige Politiker, sondern nur um Frauen handelt, scheint die Sache für “Bild” nur noch beunruhigender zu machen:

Meine Damen, wie lange geht das gut?

fragte “Bild” gestern groß auf Seite 2 und stellte fest:

“Deutschlands Norden ist seit gestern in Frauenhand!”

Zum Glück weiß “Bild”, was Frauen denken. Ministerpräsidentin Heide Simonis denkt: “Klasse! Jetzt kriegt mich hier keiner mehr weg!”, Anne Lütkes von den Grünen denkt: “Prima! Jetzt können wir die Küste mit noch mehr Windrädern zupflastern!” und Anke Spoorendonk vom SSW denkt: “Super! Ich krieg’ sogar Oppositionszulage!”

Das ist, nun ja, mutig von “Bild”. Denn es ist noch kein Jahr her, dass die Zeitung wegen solcher Denkblasen mit von “Bild” ausgedachten Gedanken von Sibel Kekilli verklagt wurde. Der “Bild”-Anwalt hatte argumentiert, dass eine Denkblase im Gegensatz zu einer Sprechblase offensichtlich karikierend und daher kein falsches Zitat sei. Das Berliner Landgericht sah das anders.

Anscheinend kann sich “Bild” aber eine Berichterstattung ohne Denkblasen nicht vorstellen. Immerhin steht neben dem Foto der Satz:

BILD hat darüber nachgedacht, was die drei mächtigen Frauen jetzt wohl so denken

Eigentlich ist also das, was aussieht wie Berichterstattung, nichts weiter als eine Denkblase von “Bild”.

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