Noch einmal zum Mitschreiben:
- Die Komikerin Gaby Köster ist erkrankt.
- Und “Bild” berichtet.
- Gaby Köster bittet darum, von weiterer derartiger Berichterstattung Abstand zu nehmen.
- Aber “Bild” berichtet erneut.
- Ein Gericht erklärt die “Bild”-Berichterstattung für rechtswidrig und Gaby Köster bittet erneut, von entsprechender Berichterstattung Abstand zu nehmen.
- “Bild” löscht die bisherigen Berichte aus dem Online-Angebot, veröffentlicht aber einen neuen (“Fans beten für Gaby Köster”), der u.a. dadurch besonders perfide erscheint, dass “Bild” selbst nur noch vage von einer “schweren Erkrankung” schreibt, aber auch einen Genesungswunsch zitiert, der dann doch detaillierter auf die Erkrankung eingeht…
Anders gesagt: Warum lässt “Bild” Köster nicht einfach in Ruhe?!
Wem würde es schaden, wenn “Bild” Kösters Wunsch respektieren würde? Die Frau ist krank und möchte nicht, dass darüber berichtet wird. Das ist ihr gutes Recht, das “Bild” ohne Not missachtet. Nach der gestrigen Titelschlagzeile sagte Kösters Anwalt dem Fachdienst epd, “Bild” versuche mit Artikeln über ein persönliches Schicksal Auflage zu machen. Für den vergleichsweise kleinen “Fans beten”-Artikel heute kann das kaum noch gelten. Warum also steht er überhaupt in “Bild”? Aus Trotz? — Kösters Anwalt jedenfalls will auch dagegen juristisch vorgehen.



Soweit die Geschichte in 35 Wörtern. “Bild” braucht 95, berichtet aber auf einer halben Zeitungsseite darüber (siehe Ausriss). Der weit überwiegende Teil davon besteht aus Bildern, die einem “Privatvideo” entnommen wurden. Die Bilder sind ebenso spektakulär wie blutig. Eines zeigt den auf dem Boden liegenden Pfleger mit weit aufgerissenen Augen.
Kurze Frage: Ist es eigentlich eine Geschichte über “Bild”, dass die “B.Z.” (die wie “Bild” im Verlag Axel Springer erscheint) kürzlich Nackfotos von Dieter Bohlen und seiner Freundin druckte?
Ein Sexfilm-Produzent entdeckt, dass der neue Freund von Schauspielerin Katja Riemann in mehreren seiner Hardcore-Pornos mitgewirkt hat, und versucht nun, aus dieser Tatsache Kapital zu schlagen.


Heute zeigt “Bild” noch einmal das gleiche Foto des Soldaten auf ihrer Seite 2. Wieder ist er nicht unkenntlich gemacht worden (siehe Ausriss). Als Anlass für die erneute Abbildung des Mannes dient “Bild” der Auftritt von Oskar Lafontaine bei “Sabine Christiansen”. Lafontaine habe der Bundeswehr vorgeworfen, 


