Allgemein  

Bauarbeiter schwimmen den Fellen davon

Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel-Springer-AG, hat nach einem Bericht der “taz” seinem Unternehmen vorgeworfen, inakzeptabel mit den Kunden umzugehen. Springers Zeitungen und Zeitschriften hätten sich den veränderten Lebensbedingungen ihrer Leser nicht angepasst, soll Döpfner bei einer internen Management-Tagung vorletzte Woche gesagt haben:

Bei Premium-Titeln wie Bild oder Welt, so Döpfner zum Punkt “Lebensumstände”, ginge man mittlerweile von falschen Leser-“Archetypen” aus. Der deutsche Bauarbeiter, der sich in der Pause mit den Kollegen an der “Seite-1-Mieze” (Döpfner) der Bild ergötze, sei so einer: “Heute kommt der typische Bauarbeiter aus Stettin oder Istanbul.” Und wenn der überhaupt lese, dann Hürriyet — “oder im besten Fall Fakt”, spielte der Springer-Chef auf den eigenen polnischen Boulevard-Ableger an.

PS: Vergangene Woche begann “Bild” mit einem Wettbewerb und forderte die Leser auf: “Schreiben Sie einen Reim, ein kleines Gedicht, auf das Mädchen von der ersten Seite.”

Die ersten Kandidaten sind schon da:

O pralle Brust!
O große Lust!
O Frau, du Volle,
Du machst mich tolle.
Ich trink jetzt Schnaps und Bier
bis alle ist all mein Hartz IV.

Man muss also gar nicht auf dem Bau arbeiten.

6 vor 9

Die Sozialisierung des Schnüffelns (sueddeutsche.de)
Wir leben mit “Bild” wie mit der Bombe: Gerhard Henschel hat eine neue Polemik über das Boulevardblatt verfasst. Es ist die Abrechnung mit der Dreistigkeit dieser papiernen Ringelpietzbrutalität.

Harter Kampf um Londons Leser (fr-aktuell.de)
Mogul Rupert Murdoch bringt das Gratisblatt “thelondonpaper” auf den Markt und bekommt prompt Konkurrenz.

Wütende Blogger auf Schnitzeljagd (welt.de)
Rund 100 Auserwählte erhalten einen rätselhaften Brief und einen Autoschlüssel. Wo der Schlüssel passt, wissen sie nicht. Auf der Spurensuche im Internet entdecken sie, wer dahinter stecken könnte. Und werden zunehmend verärgert.

Nach dem Manipulationsverdacht (taz.de)
Ist der Mensch in der Gesellschaft, in der er lebt, unglücklich? Das ist seit Jean-Jacques Rousseau die alte Frage der Kulturkritik. Sie kann immer noch fruchtbar sein – wenn man sie an den aktuellen Stand der Wissenschaften anpasst.

Die Journalisten der Stunde Null (dw-world.de)
Sie waren vor Ort, als die Türme des World Trade Centers einstürzten. Sie haben pausenlos über die Katastrophe berichtet. Und ziehen fünf Jahre nach 9/11 ein persönliches Fazit – drei Journalisten der Stunde Null.

“Es geht um viel mehr als um Hollywood” (tagesanzeiger.ch)
Lawrence Lessig kämpft für die Balance zwischen Kreativität und Kommerz. Er warnt vor einer “Nur-Lesen-Kultur”, wie sie die Industrie propagiert.

Ebay hält “Presseausweis” für Presseausweis

Neulich bei Ebay…

…hatte der Verkäufer “kaurismakler” einen “BILD-Presseausweis” mit einer offenbar nicht ganz ernst gemeinten Produktbeschreibung angeboten:

“(…) Leser-Reporter. Ein spannender und lukrativer Einstieg in den Nebenerwerbsjournalismus. Dabei hilft Ihnen der hier angebotene Presseausweis. Original. Neu. Unbenutzt. Und blanko. Das heisst, Sie können den Ausweis mit Ihren Daten ausfüllen, Ihr Bild einkleben und sich damit in bestimmten Situationen ausweisen. Erhöhte Glaubwürdigkeit inklusive. (…)”

Ebay entschied sich daraufhin, “kaurismaklers” Auktion vorzeitig zu beenden. Begründung:

“Ihr Angebot bzw. Ihre Suchanzeige verletzt jedoch den eBay-Grundsatz Behoerdliche Ausweispapiere und Lizenzen (…). Es ist verboten, behoerdliche Ausweispapiere, Lizenzen und andere Dokumente bei eBay anzubieten. Dazu gehoeren auch von Behoerden ausgestellte, offizielle Dokumente wie Ausweise, Reisepaesse, Urkunden, Lizenzen und Genehmigungen.”

“Behördliche Ausweispapiere”? Diese millionenfach an “Bild”-Verkaufstellen ausgelieferten Gratis-Gimmicks?!

Als wir Ebay auf den Irrtum hinwiesen, begründete man die Stornierung neu. Offenbar hält das Auktionshaus den “BILD-Presseausweis” an sich für unseriös: Weil er “frei personalisierbar” sei, könne ein Bieter darin “einen Wert sehen, der nicht vorhanden ist”. Der Ausweis könne, so Ebay weiter, “missbräuchlich verwendet” werden, “um sich z.B. Zutritt zu Veranstaltungen zu verschaffen”.

Mit anderen Worten: Ebay glaubt, die Verwechslung, die dem Unternehmen selbst unterlaufen ist, könne aufgrund der Gestaltung der “Bild”-Werbemittels auch anderen unterlaufen. Was natürlich nicht stimmt. Denn ob man “BILD-Presseausweise” mit richtigen Presseausweisen verwechseln kann, entscheidet immer noch “Bild” selbst:

“Es besteht keine Verwechselungsgefahr mit den ordentlichen Presseausweisen für hauptberufliche Journalisten.”
(“Bild”-Sprecher Tobias Fröhlich über die “BILD-Presseausweise”)

 
PS: “BILD-Presseausweise” werden bei Ebay momentan weiterhin angeboten — vermutlich jedoch nicht, damit sie “missbräuchlich verwendet” werden, sondern…

Mit Dank an Weltenweiser.de für den Hinweis, “kaurismakler” für die Unterstützung — und dieweltistscheiße.de für die nicht-missbräuchlichen Verwendungsvorschläge.

6 zu 9/11

Nur ein Rauschen (taz.de)
Als am 11. September 2001 die Twin Tower zusammenstürzten war es in Manhattan still wie in einer Winternacht. Eine Erinnerung.

Das ist der vierte Weltkrieg! (titanic-magazin.de)
Was am 11. September wirklich passierte.

Inside Job? (telepolis.de)
Fünf Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ist in den USA eine beträchtliche Graswurzelbewegung entstanden, die Kreise der eigenen Regierung direkt für die Katastrophe verantwortlich macht.

Geboren am 11. September (neon.de)
Als vor fünf Jahren in New York tausende Menschen ums Leben kamen, hatte ich gerade ein Kind zur Welt gebracht.

11. September 2001 (interactivepublishing.net)
Screenshot-Sammlung von über 250 Nachrichtenseiten aus aller Welt.

“Bush beutet die Angst der Amerikaner aus” (taz.de)
Der US-amerikanische Schriftsteller T. C. Boyle über die Reaktionen der USA auf 9/11, den Hass der Welt auf die Amerikaner und die Freiheit des Künstlers, das Thema 11. September nicht unbedingt wichtiger zu finden als andere.

Wo man war und wie man von den Ereignissen erfuhr, ist auch fünf Jahre später immer wieder Thema. Schilderungen des persönlichen 9/11 sind zu lesen bei mein911.twoday.net, netzeitung.de und bei jetzt.sueddeutsche.de.

Die Ereignisse des Tages in chronologischer Aufarbeitung sind ebenfalls mehrfach verfügbar: ausführlich (wikipedia.de), mit weiterführenden Links (lpb.bwue.de), kompakt zusammengefasst (netzeitung.de), im Newsroom (spiegel.de), mit Illustrationen (sueddeutsche.de), rekonstruiert (stern.de) und mit einer Auflistung der langfristigen Folgen (freitag.de).

6 vor 9

Der liebe Kai hat Recht (taz.de)
Auch wenn das Landgericht Hamburg es anders sieht: Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo steht weiter hinter der Entscheidung, den Namen von Bild-Chefredakteur Kai Diekmann aus einem Zeit-Beitrag (wohl dieser hier) über das Selbstverständnis von Journalisten und die öffentliche Rolle von Chefredakteuren zu streichen.

Leistungsprämien für Jan Ullrich waren “Schnapsidee” (rp-online.de)
Die geheimen Interview- und Showverträge mit Radprofi Jan Ullrich waren eine “Schnapsidee” – das gestand ARD-Programmdirektor Günter Struve jetzt ein. Nach seinen Aussagen hat er den Vertrag mit Ullrich über die Sonderprämien nicht mal gelesen. An Rücktritt denke er aber nicht.

Demokratischer Zugriff oder digitale Aushöhlung des Copyrights? (nzz.ch)
Mit Internet-Piraterie will Google sein Projekt einer weltweit zugänglichen Online-Bibliothek nicht verwechselt sehen.

“Das Internet ist das ewige Gedächtnis” (welt.de)
Harold Burson hat die PR-Branche beeinflusst wie kein Zweiter. Vor über fünf Jahrzehnten gründete er die Agentur Burson-Marsteller. In der Zeit haben Deutschland-Chef Karl-Heinz Heuser und er auch einige heikle Fälle beraten. Ein Expertengespräch über alte Sünden.

Entrepreneurism oder Reden wir lieber übers Geldverdienenmüssen (woerterberg.de)
Rezente Äusserungen zweier geschätzter Köpfe über Weblogs unter dem Aspekt des Geldverdienenmüssens.

“Eine Britannica habe ich nie besessen” (derstandard.at)
Jimmy Wales, der Gründer von Wikipedia im Interview über Youtube, Bürgerjournalismus, den “100 Dollar Laptop” und Angelina Jolie.

neu  

Enthüllt: Was “Bild” enthüllt

Wir hatten hier schon vor zwei Jahren mal geschrieben:

Enthüllen ist ein schönes Wort und bedeutet laut Duden so viel wie “offenkundig machen”, “entlarven” oder “aufdecken”.

Und gestern stand das Wort mal wieder auf der “Bild”-Titelseite:

"BILD enthüllt: Die geheimen Marken bei Aldi & Co"

Das macht sich ziemlich gut auf so einer Titelseite (zumal, wenn gleich daneben eine fast 20 Zentimeter lange Tabelle mit über 30 “geheimen Marken” abgedruckt ist). Allerdings bedeutet “enthüllen” in der Formulierung “BILD enthüllt” nicht unbedingt das, was z.B. der Duden darunter versteht. Im Gegenteil: Was “Bild” am Samstag mit “BILD enthüllt” meinte, war schon zu erahnen, wenn man sich den Quellennachweis unter der Tabelle anschaute:

"Quelle: www.lebensmittelmarken.de, stern-tv, eigene Recherche"

Würde man jedoch nur die “eigenen Recherchen” von “Bild” abbilden, wäre die komplette (!) Tabelle leider gar nicht mehr fast 20 Zentimeter und über 30 Produkte lang, sondern sähe ungefähr so aus:

Beziehungsweise so.

Mit anderen Worten: Abgesehen von den “Monarc Butterkeksen” steht all das, was “BILD enthüllt”, öffentlich und kostenlos zugänglich bei www.lebensmittelmarken.de. Außerdem hatte “Stern TV” über das, was bei www.lebensmittelmarken.de steht, zuletzt drei Tage vor “Bild” berichtet, nachdem bereits am vorvergangenen Sonntag die “Bild am Sonntag” darüber berichtet hatte, die übrigens im Mai 2002 nach “Tagesspiegel” und “Stuttgarter Nachrichten” schon mal darüber berichtet hatte, wie überhaupt kaum ein Medium in den vergangenen vier Jahren nicht daüber berichtet hatte, was wiederum auch alles bei www.lebensmittelmarken.de nachzulesen ist…

PS: Dass die “Monarc Butterkekse” von Aldi, wie “Bild” als offenbar einziges Produkt für die Tabelle durch “eigene Recherchen” “enthüllt” zu haben behauptet, eigentlich von Bahlsen sind, steht auch in dem Buch “Welche Marke steckt dahinter? No-Name- Produkte und ihre namhaften Hersteller”, erschienen im September 2004. Zumindest berichtete Bild.de darüber offenbar im Oktober 2005.

Mit Dank auch an Jan H., Henrik W., Torsten T. und Danny.

neu  

“Bild” als Kirchenzeitung

Das, liebe “Bild”-Zeitung, ist der Martin Luther:

Der Martin Luther hat vor ein paar hundert Jahren dafür gesorgt, dass es nicht mehr nur ganz viele Katholiken gibt (also die mit dem Zölibat und dem Papst usw., kennt man ja), sondern auch Evangelen (mit weniger Schnickschnack).

Und das, liebe “Bild”-Zeitung, seid Ihr:

"Wir sind Papst!"

Und am letzten Freitag nun habt Ihr in Eurer Magdeburger Regionalausgabe einen schönen Artikel gehabt. “Hat Magdeburg bald keinen Bischof mehr?” habt Ihr drübergeschrieben. Und: “Bischof Dr. Gerhard Feige (54) soll weg!” Weil doch, ähm, eine Studie zur weiteren Zusammenlegung der Kirchenprovinz Sachsen mit der Landeskirche Thüringens die Stadt Erfurt als Sitz eines künftig gemeinsamen Bischofs empfiehlt — na, irgendwie so.

Und da habt Ihr bestimmt gedacht: Gottchen, der “Feige (54)”, der ist doch hier Bischof in unserm schönen Magdeburg, und jetzt soll er weg!

Soll er aber gar nicht. Denn Dr. Gerhard Feige, Sohn eines Schuhmachermeisters aus Halle und Diäzösanbischof Diözäsanbischof Diözesanbischof von Magdeburg, ist — wie Euer Chefredakteurkatholisch! In der Studie aber, über die Ihr berichtetet, liebe “Bild”-Zeitung, ging’s gar nicht um Eure katholische Kirche, sondern um die andere, die evangelische. Die hat zwar kein Zölibat und keinen Papst, aber Bischöfe hat die auch — sogar einen in Magdeburg. Noack heißt der, Axel Noack, Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen, und sieht auch ganz anders aus. Vor allem aber würde sich der Noack höchstwahrscheinlich nie mit so einem komischen Bischofsstab (auch Krummstab, Abtstab, Baculus pastoralis, Hirtenstab, Pastoralstab, Pedum oder Virga genannt) fotografieren lassen, wie sein katholischer Kollege Feige. Und trotzdem habt Ihr Eure “soll weg!”-Meldung auch noch mit so einem Feige-Foto illustriert.

Jedenfalls meldet das heute die evangelische Nachrichtenagentur epd und meint, es sei Euch da “ein schwerer Fehler unterlaufen”. Nun ja… — aber ein Fehler ist’s schon.

Mit Dank an Friederike U., Christinan B., Astrid G., Tobias K. und j1103 für den Hinweis.

Nachtrag, 17.20 Uhr: Nachdem wir uns jetzt auch den “Bild”-Artikel selbst anschauen konnten, müssen wir uns korrigieren: Da ist “Bild” in der Tat ein schwerer Fehler unterlaufen…

Mit Dank an Karsten W. für den Scan.

6 vor 9

“Brauchen Sie eine Idee für eine Geschichte?” (nzz.ch)
Journalistische Erfahrungen in Israel und den besetzten Gebieten.

Gib mal Tschetschenien ein (freitag.de)
Seit kurzem kann jeder Videos im Netz publizieren. Bemächtigen wir uns der bewegten Bilder oder unterwerfen die Bilder uns?

DerLeuMundAugust – Das Magazin (leumund.ch)
Schweizer Blogger veröffentlicht PDF-Magazin in seinem Weblog.

Blogs und die Medien (siebensachen.twoday.net)
“Die Medienberichterstattung über Blogs steht in keinem Verhältnis zur wahren Relevanz.” Das sagt Guido Keel, Medienwissenschafter ZHW Winterthur in einem Interview im Landboten vom 6. September 06.

Bühne frei für Profiteure (taz.de)
Das Entführungsopfer Natascha Kampusch hat ein TV-Interview gegeben, um möglichen Spekulationen ein Ende zu machen – was den “psychologischen Experten” egal zu sein scheint.

Der Alpha-Albaner (zuender.zeit.de)
“You want to come with me in my car?” Zwischen Sexaffäre und Ehe gab es nichts für ihn. Toll fand ich ihn trotzdem – bis ich ihn wiedertraf.

“Bild” vernachlässigt “Medieninteresse”

Meldung 1513 der Müncher Polizei vom gestrigen Mittwoch ist nicht besonders lang, die Überschrift sachdienlich:

Polizeimeldung zum Selbsmord von Gregor Bruner: "

Wie viele andere Medien berichtet deshalb auch “Bild” über den Selbstmord des Fleischhändlers Gregor Bruner:

Viele andere Medien berichten aber auch, was bereits in der kurzen Polizeimeldung Erwähnung fand:

Obwohl kein Abschiedsbrief vorhanden ist, bestehen keine Zweifel daran, dass der Suizid im Zusammenhang mit den Ereignissen der Firmenschließung steht, da laut der Ehefrau ihr Mann stark unter dem Medieninteresse in den letzten Tagen gelitten hat.

Die “Süddeutsche Zeitung” beispielsweise präzisiert:

“[Bruner] hat mehrfach solche Andeutungen gemacht”, berichtet Josef Wilfling (…), Leiter der Sonderkommission “Kühlhaus”. Er habe “keinen Zweifel”, dass der Selbstmord in Zusammenhang mit dem Skandal stehe, der Mediendruck habe Bruner “stark belastet”.

Und die Nachrichtenagentur Reuters meldet gar:

Die Vorverurteilung in der Berichterstattung habe ihn mit zu dem Selbstmord bewogen, erklärte Verteidiger Daniel Amelung.

In “Bild” steht davon (anders übrigens als bei Bild.de) kein Wort.

Nachruf auf Yvonne Wussow

Die Beziehung von Familie Wussow und “Bild” ist lang. In ihrer heutigen Ausgabe nun gibt “Bild”* exklusiv bekannt, dass Yvonne Wussow am Dienstagnachmittag “völlig unerwartet und überraschend” starb (“+++ Qualvoller Todeskampf +++ Um 16.20 Uhr schloss sie für immer die Augen: Yvonne Wussow († 51) — Ihr Sohn durfte nicht mehr zu ihr”). Anlässlich des Todes von Yvonne Wussow dokumentieren wir hier noch einmal die letzten “Bild”-Schlagzeilen vor ihrem Tod:

"Yvonne Wussow -- Mieses Geschäft mit Krebskranken" ("Bild" vom 28.7.2006); "Riesenempörung nach BILD-Bericht: Krebs-Ärzte gehen auf Frau Wussow los" ("Bild" vom 29.7.2006); "Yvonne Wussow kaufte sich in Bordell ein" ("Bild" vom 2.9.2006)

Und weil die “Bordell”-Story erst drei Tage vor Wussows Tod (mit Spin-off am Montag) in “Bild” stand, hier noch ein paar Auszüge:

Geschäfte mit käuflichem Sex: Yvonne Wussow, die sich (…) an einem Bordell beteiligt

(…) Öffentlich beklagte sie ihre finanzielle Misere — und suchte nach lukrativen Einnahmequellen. Erst betrieb sie ein mieses Geschäft mit einer kostenpflichtigen Krebs-Telefonhotline (BILD berichtete), jetzt kommt heraus: Yvonne Wussow [gründete] eine Firma, die ein Bordell betreibt. (…) BILD liegen Fotos vor, die Yvonne Wussow bei einer Stippvisite im “Open 1” zeigen. (…) Yvonne Wussow wollte sich gegenüber BILD nicht äußern.

Nach den Krebshotline-Berichten im Juli hatte sich Wussow entschieden, auf ihrer Internetseite eine “Stellungnahme zu BILD” zu veröffentlichen, in der sie ihre persönliche, sicherlich nicht unumstrittene Sicht darzustellen versuchte. Darin heißt es mit ausdrücklicher Erwähnung von “Chefredakteur Kai Dieckmann [sic] und seinem Stellvertreter Martin Heidemanns, der auch für alle Geschichten über und gegen mich seit Jahren verantwortlich zeichnet” u.a.:

Die BILD kennt leider keine Skrupel, aber dafür den Begriff “Doppelmoral” ganz genau..
(Harmloser Link von uns.)

*) Bild.de hat den “Bild”-Artikel mittlerweile aufgrund der veränderten Nachrichtenlage aktualisiert.

Mit Dank auch an Thorsten L., Miriam R., Timo F., Johanna K. und Christine D.

Nachtrag: Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa (siehe z.B. Spiegel-Online) lautet Wussows letzter Eintrag im Forum ihrer Internetseite am 21. August: “Tut mir so leid, aber es hat mich richtig erwischt, muss jeden Tag in die Klinik, massive Leberentzündung, die Eröffnung des Forums muss trotz der vielen Anfragen noch warten. Bis bald, Yvonne.”

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