Medialer Eiertanz in Peking, Cookie-Sorgen, Wikipedias Serienrufmörder

1. Zwischen Jubelberichten und ungehemmter Kritik
(tagesspiegel.de, Markus Ehrenberg)
Die Olympischen Spiele in Peking stehen unmittelbar bevor, und mit ihnen taucht die Frage auf, wie angesichts der politischen Verhältnisse in China eine angemessene und kritische Berichterstattung aussehen kann. In seinem Kommentar prognostiziert Markus Ehrenberg: “Das wird ein medialer Eiertanz, mindestens ein Spagat, ähnlich wie er auch bei der Fußball-WM im Dezember in Katar zu erwarten ist.”
Weitere Lesehinweise: In seinem Blog erklärt der Journalist Jens Weinreich: Warum ich nicht zu den Propagandaspielen nach Peking fliege. Und “FAZ”-Korrespondentin Friederike Böge berichtet über die Offene Feindseligkeit gegenüber westlichen Medien.

2. Die Wiederentdeckung des Lokaljournalismus
(journalist.de, Marc Rath)
“Als 2020 ab Mitte März die erste Welle der COVID-19-Pandemie das Leben lahmlegte, entdeckten die Lokalredaktionen in Deutschland den echten Lokaljournalismus wieder.” Marc Rath, langjähriger Chefredakteur der “Landeszeitung für die Lüneburger Heide”, schreibt darüber, wie sich der Lokaljournalismus während der Pandemie entwickelt hat.

3. Neue Zahlen von ProQuote Medien: Chefetagen der Leitmedien werden etwas weiblicher
(pro-quote.de)
ProQuote Medien hat erneut die weibliche Führungsbeteiligung in neun deutschen Leitmedien ausgewertet. Es sei etwas aufwärts gegangen, zufrieden könne man mit der bisherigen Situation jedoch nicht sein, so Edith Heitkämper, Vorsitzende der Initiative: “Von einer selbstverständlichen Gleichberechtigung und gelebten Vielfalt allerdings sind wir in den meisten Medienunternehmen noch weit entfernt.”
Weiterer Lesehinweis: ZDF-Sportreporterin Claudia Neumann: “Die Frauenquote tut nicht weh” (rnd.de).

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4. OLG München: Wikipedia-Serienrufmörder “Feliks” durfte mit Klarnamen genannt werden
(kanzleikompa.de, Markus Kompa)
“Bereits das Landgericht München, das Landgericht Hamburg und das Oberlandesgericht Hamburg hatten entschieden, dass man den politisch extrem einseitigen, selektiven und fälschenden Wikipedia-Autor Feliks beim Klarnamen nennen darf. Dem hat sich jetzt auch das Oberlandesgericht München in einem ausführlich begründeten Hinweisbeschluss angeschlossen.” Der Jurist Markus Kompa berichtet von einem medienrechtlich und gesellschaftspolitisch besonders interessanten Rechtsfall.
Update 17:30 Uhr: Der “Spiegel” berichtet (Wer sich so äußert, darf Verschwörungstheoretiker genannt werden) über ein weiteres Urteil (eines anderen Gerichts): “‘Feliks’ hat recht bekommen: Der Wikipedia-Autor sollte Tausende Euro an einen Komponisten zahlen, über den er in dem Lexikon geschrieben hatte. Das Oberlandesgericht Koblenz sieht das anders.” (spiegel.de, Torsten Kleinz)

5. Cookie-Aus bei Google: Verleger beschweren sich bei EU-Kommission
(deutschlandfunk.de, Carolin Born)
Google hat angekündigt, sogenannte Drittanbieter-Cookies in seinem Browser Chrome zukünftig verbieten zu wollen. Was die Anwenderinnen und Anwender in puncto Datenschutz freut, ruft die Verleger auf den Plan, die einen massiven Umsatzrückgang befürchten und sich deshalb bei der EU-Kommission beschwert haben.

6. “New York Times” kauft Wörterratespiel “Wordle”
(zeit.de)
Der Ingenieur Josh Wardle hat sich ein Onlinespiel ausgedacht, bei dem man jeden Tag ein Wort mit fünf Buchstaben in höchstens sechs Versuchen erraten muss. Innerhalb weniger Monate hat es sich zum viralen Hit entwickelt und wurde nun für einen Millionenbetrag von der “New York Times” übernommen.

Der Fall Assange, Neue Meldepflicht, Harald Schmidts Kalkül

1. Der Fall Assange betrifft uns alle
(reporter-ohne-grenzen.de)
Reporter ohne Grenzen, der Deutsche Journalisten-Verband, die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di und das Netzwerk Recherche haben in einer Pressekonferenz an die deutsche Bundesregierung appelliert, dass diese sich dafür einsetzen soll, dass Julian Assange unverzüglich freikommt: “Das Verhalten Großbritanniens im Fall Assange ist eines Rechtsstaats nicht würdig. Über zwei Jahre konnten wir immer wieder im Gericht beobachten, dass das Verfahren nichts als eine politisch motivierte Farce ist. Die einzige Hoffnung auf eine Freilassung in absehbarer Zeit ist, dass die USA das Verfahren einstellen. Deshalb muss Bundeskanzler Scholz nächste Woche bei US-Präsident Biden darauf dringen, dass die Anklage fallengelassen wird”, so Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen.

2. Zum Umgang der Experten des Boulevards mit COVID-19
(blog.kulturwissenschaften.de, Maren Lickhardt)
Maren Lickhardt, Assistenzprofessorin für Neuere deutsche Literatur und Medien an der Uni Innsbruck, hat sich angeschaut, wie Boulevardmagazine mit dem Thema Covid-19 umgehen. Ihr Fazit: “Sobald die Zeitschriften ihren ersten Reflex, Laienmeinungen Prominenter zu thematisieren, überwunden haben, steht in diesen in keiner Weise in Frage, dass Mediziner:innen, Naturwissenschaftler:innen und Jurist:innen auf ihren jeweiligen Gebieten als maßgebliche Instanz anzuerkennen sind.”

3. Richterbund fordert mehr Staatsanwälte und Richter für Kampf gegen Hass im Netz
(rnd.de, Tobias Peter)
Ab heute müssen Soziale Netzwerke Verdachtsfälle von Straftaten an das Bundeskriminalamt (BKA) melden. Die Justiz sieht eine Lawine an Arbeit auf sich zukommen: Der Deutsche Richterbund erwartet aufgrund der neuen Meldepflicht rund 150.000 zusätzliche Strafverfahren pro Jahr. Für den damit verbundenen Mehraufwand brauche es Hunderte zusätzliche Staatsanwälte und Richter.
Weiterer Lesehinweis: Twitter klagt gegen BKA-Zentralstelle: “Das soziale Netzwerk will keine Daten von Onlinehetzern an das Bundeskriminalamt weitergeben müssen: Nach ‘Spiegel’-Informationen hat Twitter kurz vor einem wichtigen Stichtag Klage eingereicht.” (spiegel.de)

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4. “Es ist gar nicht so einfach, die Stimmungsbremse zu sein”
(dwdl.de, Alexander Krei)
Ulf Röller leitet das ZDF-Studio in Peking. Im Interview mit “DWDL” spricht er über die bevorstehenden Olympischen Spiele, die Arbeitsbedingungen in China und erzählt, wie es sich als deutscher Journalist im fernen Asien lebt.

5. Spotify will Hörer besser informieren
(faz.net)
Dem umstrittenen US-Comedian Joe Rogan wird vorgeworfen, in seinem Spotify-Podcast Falschinformationen über das Coronavirus und Impfungen zu verbreiten. Der kanadische Musiker Neil Young hatte als Reaktion seine gesamte Musik von der Streaming-Plattform entfernen lassen. Spotify hält an Rogan, den man zuvor für viele Millionen US-Dollar verpflichtet hatte, fest, arbeite nach eigener Aussage jedoch an einem “Hinweis”: “Wir arbeiten daran, jeder Podcast-Episode, die eine Diskussion über Covid-19 enthält, einen Inhaltshinweis hinzuzufügen”.

6. Harald Schmidt kann selbst nicht glauben, dass seine alten Spielchen noch funktionieren
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Harald Schmidt hat dem “Spiegel” ein Interview gegeben, bei dem man, wie so oft bei ihm, nicht weiß, was Ernst gemeint und was Schmidtsche Performance ist. Stefan Niggemeier kommentiert: “Immer wieder betont Schmidt im ‘Spiegel’-Interview, dass man keine seiner Aussagen für bare Münze nehmen kann. ‘Ich sage Sätze und gucke, was passiert.’ Für mich reduziert das erheblich den Reiz, seine Sätze zu lesen – und noch mehr, ihm Fragen zu stellen. Aber die ‘Spiegel’-Leute sind da schmerzfrei.” Niggemeiers Fazit: “Es ist bloße kalkulierte Aufmerksamkeitsökonomie, und dass dieses Kalkül aufgegangen ist, beweist die Existenz des Artikels.”

Wissenschaft meets “Bild”, Präsident verklagt, Papierknappheit

1. Wissenschaft meets BILD
(inkladde.blog, Nicola Wessinghage)
Vergangenen Freitag haben sich der neue “Bild”-Chef Johannes Boie sowie einige Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zu einem “Dialog zur Rolle des Boulevardjournalismus in Zeiten der Pandemie” getroffen. Die Diskussion sei erstaunlich zahm gewesen, findet Nicola Wessinghage und fragt sich: “Wie kann eine Zusammenarbeit überhaupt denkbar sein, wenn BILD bleibt, was BILD ist? Und wie eng sollten Wissenschaft und Medien überhaupt ‘kooperieren’?”

2. Gnade, bitte: Wir verklagen Bundespräsident
(fragdenstaat.de, Arne Semsrott)
Ähnlich wie in den USA hat der deutsche Bundespräsident das Recht, Menschen zu begnadigen. Doch in welchen Fällen das geschehe, halte das Bundespräsidialamt geheim. Dagegen hat “FragDenStaat” nun Klage eingereicht. Der Inititator der Klage und Projektleiter Arne Semsrott kommentiert: “Das Begnadigungsrecht ist eigentlich ein Überbleibsel aus vordemokratischen Zeiten, in denen Herrscher Entscheidungen der Justiz einkassieren konnten. Dass der Bundespräsident überhaupt Entscheidungen der Bundesgerichte faktisch außer Kraft setzen kann, hat in einem Rechtsstaat eigentlich nichts verloren, schon gar nicht, wenn dies intransparent geschieht.”

3. “Die Knappheit erhöht den Preis”
(taz.de, Anna Meyer-Oldenburg)
Zeitungsverlage habe es eh schon schwer, ihre gedruckten Inhalte an den Mann und die Frau zu bringen. Zu den systemischen Schwierigkeiten kommt aktuell eine weitere hinzu: ein volatiler und unsicherer Papierpreis. Was bedeutet das für die Zukunft von Printzeitungen? “taz”-Geschäftsführer Andreas Bull setzt aufs Digitale: “Wenn alles digital läuft, zahlt die Kundschaft für die Inhalte und nicht für das Papier, auf dem diese stehen. So kommt am Ende auch mehr bei den Redaktionen an.”

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4. Zwei Jahre Corona: Jeden Tag 10 Stunden am Bildschirm
(medienpolitik.net, Helmut Hartung)
Die Corona-Pandemie habe nach Erkenntnissen einer repräsentativen Befragung dazu geführt, dass die durchschnittliche Bildschirmzeit derzeit zehn Stunden pro Tag, also 70 Stunden in der Woche betrage. Dieser Wert sei seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren von damals acht um zwei Stunden pro Tag gewachsen.

5. Diversität: MDR startet “50:50-Challenge” nach BBC-Vorbild
(dwdl.de, Alexander Krei)
Der MDR ermuntert seine Redaktionen, sich an der sogenannten 50:50-Challenge zu beteiligen, um ein ausgeglichenes Verhältnis von Frauen und Männern in den Programminhalten zu erreichen. Die BBC habe eine solche Challenge bereits vor fünf Jahren eingeführt, was für mehr Frauen im Programm gesorgt habe.

6. FR gibt AfD Podium gegen Impfpflicht?
(verdi.de, Günter Herkel)
Auf einer ganzen Seite und unter der Überschrift “Werden Grundrechte künftig dauerhaft vom Impfstatus abhängig gemacht?” warb die AfD in der “Frankfurter Rundschau” gegen die Corona-Impfpflicht. Die Verlagsverantwortlichen verteidigten die Schaltung der Anzeige zunächst als “Teil der geltenden Meinungsfreiheit”, ruderten dann jedoch zurück: Geschäftsführer Max Rempel bat um Entschuldigung und versprach, “dass es künftig keine Anzeigen der AfD mehr in der Frankfurter Rundschau geben wird”.

KW 04/22: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Wild Wild Web – Der Pornhub Effekt
(br.de, Audio, 5 Episoden)
In der ersten Staffel von “Wild Wild Web” hatten die Podcast-Macherinnen und -Macher ein höchst unterhaltsames und informatives sechsteiliges Feature über Kim Dotcom abgeliefert, einen der schillerndsten deutschen Internetunternehmer und Medienfiguren. Die zweite Staffel dreht sich erneut um einen Deutschen, der das Internet umgekrempelt hat: den Pornhub-Gründer Fabian Thylmann.

2. Bedroht, verfolgt, angegriffen – wir brauchen mehr Schutz!
(journalist.de, Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz, Audio: 48:31 Minuten)
Beim “Druckausgleich”-Podcast für junge Medienschaffende geht es um Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten in Zusammenhang mit der Corona-Berichterstattung: “Viele junge Journalist:innen erleben solche Situationen nun zum ersten Mal. Hat man sie darauf vorbereitet? Der ebenfalls noch junge Journalist Julius Geiler erzählt von seinen Erfahrungen auf Demos und erklärt, weshalb der Schutz von Reporter:innen nicht mit ihrem Einsatz vor Ort endet.”

3. #diepodcastin über Auszeichnungen
(diepodcastin.de, Isabel Rohner & Regula Stämpfli, Audio: 49:13 Minuten)
Im feministischen Wochenrückblick der “Podcastin” sprechen Isabel Rohner und Regula Stämpfli gleich über mehrere Themen mit Medienbezug: über die italienische “Vogue”, den besten “Guerilla-Girl-Account auf Instagram” im deutschsprachigen Raum, einen “Machttext” zum Treffen von Annalena Baerbock mit dem russischen Außenminister Sergei Lawrow und die Attacken des Chef-Europakorrespondenten von “Politico” gegen die Historikerin Annika Brockschmidt.

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4. studioM: Julian Assange – Staatsfeind oder Journalist?
(wdr.de, Georg Restle, Video: 58:07 Minuten)
Anhand des Falls Assange diskutiert Georg Restle mit seinen Gästen über die Frage, was wichtiger ist: Der Schutz von Menschenrechten und Pressefreiheit oder der Schutz von Staatsgeheimnissen eines Machtapparates? Dazugeschaltet sind: Nils Melzer (UN-Sonderberichterstatter über Folter), John Kornblum (ehemaliger US-Botschafter in Deutschland), Herta Däubler-Gmelin (ehemalige Bundesjustizministerin) und Constanze Kurz (Sprecherin des Chaos Computer Clubs).

5. Wie funktioniert Lokaljournalismus für Millennials, Alexandra Haderlein?
(wasmitmedien.de, Daniel Fiene & Sebastian Pähler, Audio: 1:11:28 Stunden)
Die Plattform “Relevanzreporter Nürnberg” will “unabhängigen, konstruktiven Lokaljournalismus für Nürnberg und die Region” bieten. Bei “Was mit Medien” erzählt Chefredakteurin Alexandra Haderlein, wie das gelingt, wie es zu der Idee kam, und was sie und ihr Team noch vorhaben.

6. Presse mit Laura Müller Double reingelegt
(youtube.com, Marvin, Video: 17:03 Minuten)
Youtuber Marvin Wildhage hat ein Experiment gestartet: Was würde passieren, wenn er das Gerücht streut, die Influencerin Laura Müller sei schwanger? Er hat dazu eine Doppelgängerin, einen Paparazzo namens “Ulkig” und eine angebliche Zeugin namens “Verkohlen” engagiert/erfunden, um seinen Lockstoff unter das Medienvolk zu bringen. Das Ergebnis: Einige Redaktionen schauten nicht genau hin und sprangen nur all zu gerne auf die Geschichte an.

Ungeimpfte Fake-Annoncen, ServusTV, Der Sinn von Dislike-Buttons

1. Suche Aufmerksamkeit, biete Stellenanzeige
(uebermedien.de, Lisa Kräher)
In einigen Anzeigenblättern und Lokalzeitungen erschienen in letzter Zeit angebliche Jobgesuche von angeblichen Fachkräften aus Gesundheits- und Pflegeberufen. Diese beschrieben sich selbst meist als ungeimpft, mit langjähriger Erfahrung und ab dem 16. März arbeitslos, dann gelte nämlich die “einrichtungsbezogene Impfpflicht”. Es gibt zahlreiche Indizien dafür, dass es sich um orchestrierte Fake-Annoncen handelt. Lisa Kräher hat bei den Blättern nachgefragt: “Hätte das der Anzeigenabteilung nicht komisch vorkommen müssen? Und welche Kontrollmechanismen gibt es da überhaupt bei Anzeigen?”

2. Wie ein Senderchef die eigenen Werbekunden vergrault
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Timo Niemeier legt eine lesenswerte Analyse zu den Entwicklungen beim österreichischen Privatsender ServusTV und dessen Chef Ferdinand Wegscheider vor: “Wegscheider bedient sich ganz bewusst rechter Rhetorik und grenzt sich nicht ab von Verschwörungstheoretikern und ihren Ansichten. Im Gegenteil: Der ServusTV-Chef nutzt regelmäßig entsprechende Aussagen und Argumentationen. Wenn er, wie in letzter Zeit geschehen, dafür kritisiert wird, suhlt er sich in Selbstmitleid und äußert die Befürchtung, mundtot gemacht werden zu sollen.”

3. BGH-Urteil: Der Klarname hindert kaum jemanden am Hass
(rnd.de, Matthias Schwarzer)
Matthias Schwarzer nimmt eine aktuelle Entscheidung des Bundesgerichtshofs zum Anlass, über die Klarnamenpflicht nachzudenken. Seiner Meinung nach hindere eine derartige Pflicht kaum jemanden an Hassbotschaften. Es sei zielführender, die Plattformen stärker in die Verantwortung zu nehmen, statt die Anonymität im Netz für alle abzuschaffen.

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4. Faeser distanziert sich von eigener Abschaltdrohung
(spiegel.de)
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich von ihrer Drohung distanziert, den Messengerdienst Telegram bei weiteren Verstößen gegen deutsche Gesetze sperren zu lassen. Es sei nicht ihr Ziel, den Dienst abzuschalten, sie habe nur den Druck erhöhen wollen, so Faeser in einem aktuellen Interview bei hr-info.

5. Ist er “Risiko” oder “Chance”?
(taz.de, Nicole Opitz)
Eine vom Mediendienst Integration beauftragte Studie (PDF) hat die Berichterstattung über Eingewanderte und Geflüchtete untersucht: Wann wird stärker über “Risiken” und wann mehr über “Chancen” berichtet? Nicole Opitz fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Untersuchung zusammen.

6. Der Sinn von Dislike-Buttons – das sagt die Wissenschaft
(netzpolitik.org, Sebastian Meineck)
Youtube hat Ende 2021 entschieden, bei allen hochgeladenen Videos die Anzahl der Dislikes (“Daumen runter”) auszublenden. Sebastian Meineck kommentierte seinerzeit: Endlich schaltet YouTube das Hassfeature ab. Nun hat er sich angeschaut, was die Wissenschaft über Sinn und Unsinn von Dislikes herausgefunden hat, wobei sich die Erkenntnisse in Grenzen halten: Die Plattformen würden ihre Zahlen nicht herausrücken und sich teilweise sogar gegen das Auswerten öffentlich einsehbarer Daten wehren.

Umstrittener Verwaltungsrat, Dreck Royal, Stuttgarter Auflösung

1. “Er dürfte nicht mal mehr die nächste Rundfunkratssitzung leiten”
(sueddeutsche.de, Bernd Kastner & Nicolas Richter & Annette Zoch)
Der katholische Geistliche Lorenz Wolf wird wegen seines Vorgehens beim Aufarbeiten von Fällen sexuellen Missbrauchs in der Erzdiözese München und Freising scharf kritisiert. Wolf ist jedoch nicht nur Geistlicher, sondern auch Vorsitzender des Rundfunkrats des Bayerischen Rundfunks, und das wirft Fragen auf: Einige Politikerinnen und Politiker raten ihm zum freiwilligen Rückzug, andere verlangen seinen Rücktritt, wiederum andere wollen erstmal abwarten.

2. Auflösung einer einst stolzen Zeitung
(kontextwochenzeitung.de, Josef-Otto Freudenreich)
Josef-Otto Freudenreich kommentiert den Abbau von mehr als 50 Stellen bei der “Stuttgarter Zeitung” und ist skeptisch, was die soziale Verträglichkeit anbelangt: “Es gibt ein sogenanntes Freiwilligenprogramm, das allen die Freiheit verspricht, zu wählen zwischen Gehen und Bleiben, und dennoch nur ein Scheinangebot ist. Es werden keine 55 sein, die sich abfinden lassen, und dann kommen die Kündigungen.”
Weiterer Lesehinweis: Stimmen zum Kahlschlag im Pressehaus von Personen aus Politik, Kultur und Zivilgesellschaft: “Schmerzen bei der Zeitungslektüre” (kontextwochenzeitung.de).

3. Vom Fachmagazin zum Feuilleton
(tagesspiegel.de, Frederik Hanssen)
“Tagesspiegel”-Redakteur und Klassik-Liebhaber Frederik Hanssen hat seinen Frieden damit gemacht, dass auf dem Sender RBB Kultur nicht mehr nur Klassik gespielt wird: “Wenn es RBB Kultur gelingt, Horizonte aufzureißen – eingefleischte Klassikhörer stellen fest, dass es auch in anderen Stilen interessante Interpreten gibt, während klassikferne Menschen einschalten, weil sie sich für die Wortbeiträge interessieren, und dabei merken, dass niemand ein Fachmann sein muss, um eine Sonate von Scarlatti genießen zu können oder einen Sinfoniesatz von Haydn -, wenn der Sender also zum Sammelbecken aller Kulturinteressierten in Berlin wird, dann ist mehr gewonnen als verloren.”

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4. Dreck Royal
(zeit.de, Holger Stark)
Holger Stark schildert den Fall der libanesischen TV-Journalistin Ghada Oueiss (Al Jazeera), die Opfer einer Cyberattacke ist, bei der von ihrem Handy persönlichen Daten und intime Fotos entwendet und gegen sie eingesetzt wurden: “Die Spur führt in das Königreich Saudi-Arabien und die Emirate, aber auch in die USA, zu einem Netzwerk von Trump-Anhängerinnen. Sie führt in eine Welt von Intrigen, geopolitischen Interessen und Nachrichtendiensten.” Der Fall sei “ein Lehrstück über psychologische Kriegsführung repressiver Regime im digitalen Zeitalter und die Gefahren, die von Cyberwaffen ausgehen.”

5. Slapp! Slapp!
(taz.de, Daniel Zylbersztajn)
SLAPP ist die englische Abkürzung für strategische Klagen gegen öffentliche Beteiligung (Strategic Lawsuits Against Public Participation). Sie sollen dazu dienen, Medienschaffende sowie Aktivistinnen und Aktivisiten einzuschüchtern und von ihrer Arbeit abzuhalten. Eine solche Taktik vermuten viele hinter dem Vorgehen des Unternehmers Arron Banks gegen die britische Journalistin Carole Cadwalladr. Banks wiederum behauptet, seine Klage gegen Cadwalladr sei weder ein SLAPP-Fall noch böswillig.

6. Neil Young droht mit Boykott: Spotify als Plattform für Coronaleugner?
(deutschlandfunk.de, Sebastian Wellendorf , Audio: 7:03 Minuten)
Der kanadische Musiker Neil Young ärgert sich über Spotify. Der Musikstreamingdienst hatte sich 2020 den Podcast des US-Amerikaners Joe Rogan für die stolze Summe von rund 100 Millionen Dollar gesichert. Rogan erweist sich als erklärter Coronaleugner und Impfgegner. Young forderte Spotify daher auf, “noch heute” zu handeln und lässt dem Unternehmen die Wahl: “They can have Rogan or Young. Not both”.
Update: Neil Young hat seine Ankündigung anscheinend umgesetzt: Neil Young lässt seine Musik von Spotify entfernen (spiegel.de). Siehe dazu auch die Stellungnahme auf seiner Website.

“Lügenpresse light”, Spekulations-TV, “Exxpress”-Kündigung

1. “Es ist ein ‘Lügenpresse light’-Milieu entstanden”: Medienexperte Pörksen über die Wut auf Journalisten
(rnd.de, Imre Grimm)
“Woher kommt der Hass gegen Journalisten auf ‘Querdenker’-Demos?” Imre Grimm hat sich mit dem Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen über die zunehmenden Attacken auf Journalistinnen und Journalisten, die “digitale Erregungsindustrie” und die “mediale Wohlstandsverwahrlosung” unterhalten. Ein lohnenswertes Gespräch, das viele Diskussions- und Denkansätze liefert.

2. Den Schuss nicht gehört
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
Als “quasi privates Spekulationsfernsehen” bezeichnet Boris Rosenkranz die “heute-live”-Berichterstattung im ZDF rund um den Amoklauf in Heidelberg: “Es war eine größtenteils unnötige Sendung, und sie hätte nicht überrascht, wenn sie in irgendeinem privaten Nachrichtensender gelaufen wäre.”

3. Yücel zum Urteil des Menschenrechtsgerichtshofs – “Teils erfreut, teils enttäuscht”
(deutschlandfunk.de, Michael Borgers & Nina Magoley, Audio: 6:40 Minuten)
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat die Türkei wegen der Inhaftierung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel zur Zahlung von 12.300 Euro Schadensersatz verurteilt. Deutschlandfunk-Redakteur Michael Borgers hat mit Yücel über das (noch nicht rechtskräftige) Urteil gesprochen, das dieser mit gemischten Gefühlen sieht.

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4. “Exxpress” trennt sich von Redakteurin nach Tweet über Holocaust-Planer als “Sozialisten”
(derstandard.de)
Das österreichische Onlinemedium “Exxpress” hat sich von seiner stellvertretenden Chefredakteurin Anna Dobler getrennt. Diese hatte zur Wannseekonferenz, auf der der Holocaust geplant wurde, getwittert: “Das waren nicht nur Mörder, sondern durch und durch Sozialisten.” Die “Exxpress”-Leitung hat dem auf Twitter scharf widersprochen: “Nein, die Nationalsozialisten, die den Holocaust planten und ausführten, waren keine ‘Sozialisten’, wie Anna Dobler dies in ihrem Posting nachweislich falsch behauptet hat.”

5. DAZN und die Illusion vom billigen Sport-Streaming
(dwdl.de, Alexander Krei)
Der Sportstreamingdienst DAZN erhöht seine Preise: Von ursprünglich 9,99 Euro im Monat geht es nach einer zwischenzeitlichen Steigerung auf 14,99 Euro bald rauf auf stolze 29,99 Euro pro Monat. Angesichts massiver Investitionen in teure Sportrechte erscheine der Schritt nachvollziehbar, doch er offenbare auch ein großes Dilemma, so Alexander Krei: “Für einen Zehner verzeiht man einiges, nicht aber für das Dreifache.”

6. Die vielleicht poetischste Stellenanzeige der Welt
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
“Wer hätte gedacht, dass uns Gabor Steingarts Medienunternehmen die vielleicht poetischste Stellenanzeige der Welt beschert?” Thomas Knüwer bespricht ein Poem des Lyrikers Steingart, der auf einem Schiff voller gedrechseltem Wortwust und schiefer Bilder lebt.

“Bild” im Umbruch, dpa kuratiert für Facebook, Falscher Attentäter

1. Wohin zieht es Ex-Chef Julian Reichelt?
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Bei “Bild” ist einiges im Umbruch, und das nicht nur an der Redaktionsspitze: Die verkaufte Auflage beträgt erstmals seit 1953 weniger als eine Million Exemplare. Und auch “Bild TV” sendet an nicht wenigen Tagen unter der messbaren Wahrnehmungsgrenze. Nach dem Weggang von Ex-Chefredakteur Julian Reichelt wird an der Programmstruktur gebastelt. Beispielsweise wird die auf Krawall ausgelegte Sendung “Viertel nach Acht”, der “Talk, der Schlagzeilen macht”, von 20:15 Uhr in den späten Abend verlegt. Um Reichelts Zukunft ranken sich derweil Gerüchte: Er soll neulich mit einem milliardenschweren Fernsehsender-Besitzer gesehen worden sein.

2. Für dpa wird das Desinformationsproblem von Meta zum Geschäftszweig
(uebermedien.de, Alexander Fanta)
Die Nachrichtenagentur dpa beschäftige ab April ein 15-Leute-Team, das für Facebook deutsche Nachrichten kuratieren soll. Wie die Nachrichtenauswahl erfolgt, sei unbekannt, das rund 30-seitige “Redaktionsstatut” werde geheim gehalten. Alexander Fanta kommentiert: “Facebooks Desinformationsproblem wird für dpa zum Geschäftszweig. Das Kerngeschäft, unabhängig für Leserinnen und Leser zu berichten, könnte ins Hintertreffen geraten. Die Agentur, die die deutsche Medienlandschaft prägt, muss wachsam sein, sich nicht im Gewirr von Facebooks undurchsichtigen Geschäftsinteressen zu verlieren.”

3. Assange darf vor den Supreme Court ziehen
(reporter-ohne-grenzen.de)
Reporter ohne Grenzen begrüßt, dass Wikileaks-Gründer Julian Assange gegen seine drohende Auslieferung in die USA vor den britischen Supreme Court ziehen darf: “Dieses Verfahren ist ein Präzedenzfall mit enormen Auswirkungen auf den Journalismus und die Pressefreiheit in der ganzen Welt. Wir wünschen uns, dass die neue deutsche Bundesregierung die Tragweite erkennt und sich ebenfalls dafür einsetzt, Julian Assange freizulassen.”

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4. Heidelberg: Medien nennen falschen Attentäter
(dw.com)
Als es am gestrigen Montag auf dem Gelände der Universität Heidelberg zu einem Amoklauf kam, nutzte ein anonymer Twitter-User die Aufmerksamkeit, bezichtigte einen vollkommen Unbeteiligten der Tat und verbreitete Fotos und Videos des Unschuldigen. Doch damit nicht genug – internationale Medienportale übernahmen den Namen ungeprüft und sorgten so dafür, dass sich die Falschnachricht weiter verbreitete.

5. MDR fresh, das Nachwuchs-Talente-Programm
(mdr.de)
Der MDR bietet ein neunmonatiges, bezahltes Nachwuchs-Talente-Programm an, das sich aus Workshops und verschiedenen Stationen beim MDR in Halle, Leipzig und Erfurt zusammensetzt: “Wir suchen nach Nachwuchs-Talenten, die mehr Diversität in die Redaktionen bringen. Ausdrücklich möchten wir mit diesem Programm Menschen ansprechen, die sonst nicht den Weg zum MDR finden. Du brauchst kein abgeschlossenes Studium. Wir möchten gern Menschen mit einer Migrationsgeschichte zu einer Bewerbung ermuntern.”

6. ZDF erklärt: Darum gibt es keine “Mainzelfrauchen” – verschweigt aber einen Fakt
(rnd.de)
Warum gibt es eigentlich keine “Mainzelfrauchen”? Auf diese Frage eines Zuschauers gab das ZDF in einem Facebook-Post Antworten, die jedoch nicht die ganze Wahrheit abbilden.

Ist “Bild” toxisch?, Verrat am Journalismus, Ungeimpft-Inserate

1. Wie gefährlich ist Bild?
(journalist.de, Michael Kraske)
Ist “Bild” toxisch? Michael Kraske beschäftigt sich in einer ausführlichen Analyse mit der Entwicklung der “Bild”-Medien in den vergangenen Jahren. Er hat dazu bei Medienwissenschaftler Volker Lilienthal und dem aktuellen “Bild”-Chef Johannes Boie nachgefragt. Der ebenfalls um eine Stellungnahme gebetene Springer-Chef Mathias Döpfner wollte nicht antworten, was Kraske wie folgt kommentiert: “Döpfners Wort hat Gewicht. Er hat eine doppelte Vorbildfunktion, weil er eben nicht nur der Kopf des Springer-Verlags, sondern auch der journalistischen Medienhäuser im Land ist. Döpfner lässt über einen Sprecher mitteilen, dass er es vorzieht, die journalist-Anfrage nicht zu beantworten. Das sagt dann auch einiges.”

2. Erst Dummheit, dann Mutwillen
(taz.de, Silke Burmester)
Das Verlagshaus Gruner + Jahr geht in den Medienkonzern RTL auf. Für Silke Burmester Anlass für eine ganz persönliche Schlussbetrachtung: “Ich habe mich über die Jahre an Gruner + Jahr abgearbeitet. In meiner taz-Kolumne ‘Die Kriegsreporterin’ verging kaum eine Woche, in der ich nicht etwas aufgespießt habe, das für die leise Verabschiedung vom hehren Journalismus stand. Es sind nicht einmal die Hitler-Tagebücher, die ich dem Verlag ankreide. Das hätte wohl jedem der Häuser passieren können. Nein, was ich dem Verlag bzw. seinen Verantwortlichen übel nehme, ist der Verrat am Journalismus, den das Haus begangen hat. Zunächst durch Dummheit, dann durch Mutwillen.”

3. Stellengesuche ungeimpfter Pflegekräfte führen ins Leere
(rbb24.de, Andreas Rausch)
“Ich dachte, das ist ja krass …” Als Andreas Rausch ein Bautzener Anzeigenblatt in die Hände nahm, entdeckte er darin mehr als einhundert angebliche Stellengesuche von impfunwilligen Angehörigen der Gesundheitsberufe. Er beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen, und versucht in mehreren Fällen, die Männer und Frauen, die die Inserate geschaltet haben sollen, anzurufen. Doch die angegebenen Nummern sind entweder nicht vergeben oder es ist dauerbesetzt oder es folgen anonyme Mailbox-Ansagen.
Weiterer Lesetipp: Laut Lars Wienand tritt dieses Phänomen auch in anderen Städten auf: Ungeimpfte: Der große Schwindel mit Stellengesuchen (t-online.de).

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4. Wenn Internetwerbung Demokratie gefährdet
(verdi.de, Bärbel Röben)
Der Werbeexperte Thomas Koch ist auf der digitalen “Konferenz zur Medienzukunft” mit der Werbebranche ins Gericht gegangen. Fünf Prozent aller Werbegelder deutscher Unternehmen würden auf Websites wie dem rechtsextremistischen “Breitbart”-Portal landen. Damit würden die Firmen sowohl den guten Ruf der Marke als auch die Demokratie gefährden. Bärbel Röben fasst die Erkenntnisse und Schlussfolgerungen Kochs zusammen, der Mitgründer der Kampagne “StopFundingHateNow” ist.

5. Sie sind so frei
(sueddeutsche.de, Jürgen Schmieder)
Jürgen Schmieder berichtet über die Übernahme der “Chicago Sun-Times” durch die Non-Profit-Organisation Chicago Public Media. Der Vorgang zeige, dass US-amerikanischen Medien eine Chance haben können, ohne Milliardär-Mäzen oder Hedgefonds zu überleben: “Der Deal, dessen Einzelheiten wie zum Beispiel Kaufpreis noch nicht bekannt sind, dürfte nicht nur die Medienlandschaft in Chicago verändern, sondern auch höchste Aufmerksamkeitswellen durch die komplette Branche senden.”

6. US-Behörden ermitteln nach Flugzeugabsturz von YouTuber
(spiegel.de, Jörg Breithut)
Es deutet vieles darauf hin, dass ein US-amerikanischer Youtuber Ende November absichtlich einen Flugzeugabsturz herbeigeführt hat, den er wie einen Unfall aussehen lassen wollte. Experten im Netz haben dafür jedenfalls einige Hinweise gefunden. “Spiegel”-Autor Jörg Breithut hat sowohl das Absturzvideo als auch ein skeptisches Reaktionsvideo in seinen Artikel eingebettet.

KW 03/22: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. “Corona-Demos” in der Region: Berichten, wo jeder jeden kennt
(ndr.de, Amelia Wischnewski & Aaron Moser, Video: 7:08 Minuten)
Immer öfter finden die Proteste gegen Corona-Maßnahmen auch in kleinen Orten statt, wo sich Medienschaffende und Protestierende womöglich kennen. Das wirft vielerlei Probleme auf und kann für die Journalistinnen und Journalisten sogar riskant sein. “Zapp” ist dem Thema nachgegangen und hat unter anderem mit Chelsy Haß von der “Nordwest-Zeitung”, Jann-Luca Künßberg vom “Harz Kurier” und Ole Kracht vom “Katapult”-Magazin gesprochen.

2. #18 Was hast du studiert? Nichts!
(hinterdenzeilen.de, Niklas Münch & Tobias Hausdorf, Audio: 46:17 Minuten)
Die Macher des Podcasts “Hinter den Zeilen” beschreiben sich selbst als Nachwuchsjournalisten und Arbeiterkinder, die einen kritischen Blick auf den Journalismus und die Branche aus Nachwuchssicht werfen. In der aktuellen Folge sind zwei Personen zu Besuch, die es auch ohne Studienabschluss geschafft haben, in der Medienbranche Karriere zu machen: Mareice Kaiser, Chefredakteurin des feministischen Onlinemagazins “Edition F”, und Investigativjournalist, “Panorama”-Mitarbeiter und Autor Oliver Schröm.

3. Rheingehört! #89 – Wege in den Journalismus Teil 2
(wiesbadener-kurier.de, Laura Harff, Audio: 34:54 Minuten)
Nach der ersten Folge des Podcasts “Wege in den Journalismus” geht es im zweiten Teil um das Volontariat bei der VRM, einem regionalen Medienunternehmen mit Sitz in Mainz. Laura Harff unterhält sich mit Stefan Schröder, Chefredakteur des “Wiesbadener Kuriers”, über den praktischen Teil der Ausbildung “ohne Schonfrist”.

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4. Themen u.a. Medienfeindlichkeit der Impfgegner und Luca-App
(wdr.de, Anja Backhaus, Audio: 45:04 Minuten)
Im WDR5-Medienmagazin geht es dieses Mal um Tipps für Polizei und Presse bei Demos, den Umgang mit der Medienskepsis der Impfgegner, die Luca-App und ihr eventuelles Aus, das gute Geschäft mit Apotheken-Blättern und die Frage, wie Instagram Essstörungen befeuert.

5. Welche Innovation erwarten wir 2022, Alexandra Borchardt?
(wasmitmedien.de, Daniel Fiene & Sebastian Pähler, Audio: 1:43:58 Stunden)
Nach dem Jahresrückblick 2021 und der Social-Media-Vorschau auf 2022 geht es bei “Was mit Medien” um den Innovationsausblick für das laufende Jahr. Zu Gast ist Alexandra Borchardt. Sie leitet das Journalism Innovators Program an der Hamburg Media School, berät und betreut Redaktionen als Coach und ist mit dem Reuters Institute for the Study of Journalism an der Universität Oxford verbunden.

6. Viraler Humor – Was Corona-Witze über uns erzählen
(zdf.de, Rudolph Herzog, Video: 51:57 Minuten)
“Im März 2020 traf eine Welle des Corona-Virus mit voller Wucht auf die westliche Welt. Doch inmitten der sich rasch verschärfenden Lage blühte auf einmal der Humor. Die Dokumentation zeigt mit viralen Clips und mit der Einschätzung von Comedians und Fachleuten, wie Humor in der Krise zur Bewältigungsstrategie werden kann.”

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