Zweitklassige Bundesliga-Tabelle

Man sollte nicht meinen, nur weil Bild.de Internet macht, würde dort mit modernen Methoden gearbeitet. Die Tabelle der Fußballbundesliga zum Beispiel wird immer noch aus einzelnen Zettelchen mit den Vereinsnamen zusammengelegt und dann abfotografiert.

Plötzlicher Durchzug ist da natürlich blöd.

Gladbach und Mainz wieder erstklassig

(Borussia Mönchengladbach und der 1. FSV Mainz 05 spielen in der zweiten Bundesliga, dafür fehlen hier Nürnberg und Duisburg. Und was die Nummerierung zu bedeuten hat, wissen wir leider auch nicht.)

Mit Dank an Dirk!

Nachtrag, 16.22 Uhr (mit Dank an Felix): Vielleicht sollte mal wieder jemand in der Tabellen-Abteilung von Bild.de aufräumen und die alten Zettel wegwerfen. Die Platzierungen und Punkte von Mainz und Gladbach entsprechen dem Stand des 28. Spieltags der Saison 2005/2006.

Hunde fragen, BILDblog antwortet

Soeben erreicht uns folgender Hilferuf von Waldi W.:

Liebes BILDblog-Team,

gerade hat sich mein Frauchen vor mich auf den Boden gesetzt, in die “Bild”-Zeitung geguckt, mich angestarrt, bis zwölf gezählt, gelächelt, wieder in die “Bild”-Zeitung geguckt, eine große Decke geholt, wieder in die “Bild”-Zeitung geguckt, eine Stoppuhr geholt, wieder in die “Bild”-Zeitung geguckt, die Decke über mich geworfen, gewartet, bis ich rausgekrabbelt war, wieder in die “Bild”-Zeitung geguckt und dann nach mir gerufen, mich aber nicht “Waldi” genannt, sondern “Frischhaltefolie”.

Ich mach mir ernsthafte Sorgen um sie. Vor allem, weil ich mir sicher bin, dass sie das gleiche vor Jahren schon mal mit mir gemacht hat. Bin ich doof? Oder ist sie es?

Lieber Waldi,

mach Dir keine Sorgen. Dein Frauchen hat nur einen Intelligenztest mit Dir gemacht. Den hat ein amerikanischer Mensch namens Stanley Coren vor vielen Jahren entwickelt und 1994 in seinem Buch “The Intelligence of Dogs” (deutsch: “Die Intelligenz der Hunde”) veröffentlicht.

Das steht im Grunde heute auch so in der “Bild”-Zeitung, außer dass “Bild” natürlich einen eigenen Begriff für “vor 14 Jahren” benutzt, nämlich “jetzt”:

Und wenn Dir einige Übungen bekannt vorkommen, könnte das daran liegen, dass “Bild” sie vor vier Jahren schon einmal veröffentlicht hat. Am 12. Juni 2004 nannte die Zeitung die damals zehn Jahre alten Aufgaben Corens den “1. Wuff-IQ-Test!”.

Was die Intelligenz Deines Frauchens angeht, können wir allerdings keine völlige Entwarnung geben. Sie liest eine Zeitung, die heute dieselbe Hitliste der klügsten Hundearten zum dritten Mal veröffentlicht (immerhin diesmal nicht wie 2002 und 2007 auf der Titelseite). Es ist eine Hitliste, die ebenfalls aus dem 1994 veröffentlichten Buch Corens stammt.

PS: Das Leckerli ist unter dem Handtuch!

(“Spießer Alfons” hat’s auch aufgespießt.)

6 vor 9

Es ist soweit!
(web2null-derfilm.de, Video, 35:16 Minuten)
Die Version 1.0 des Web-2.0-Films ist veröffentlicht. Produziert haben den Film Heiko Brandsch, Felix Kolb und Anne Arndt von der Hochschule der Medien in Stuttgart (hdm-stuttgart.de).

Die Zeitung von gestern
(moritzleuenberger.blueblog.ch, Moritz Leuenberger)
Der Medienminister der Schweiz fragt sich, warum ein Blick-Journalist offenbar überzeugt sei, “ein Bundesrat lüge gewissermassen von Berufs wegen sowieso”.

Neues Tool zeigt die besten Blogs
(heute-online.ch, Thomas Benkö)
Ab heute hat die Schweizer Blogszene ihr erstes Real-Time-Statistik-Tool (-> Slug.ch Live). Entwickelt hat es der heute-online.ch-Chef und Betreiber des Blogverzeichnisses Slug.ch, Benny Rüegg.

Bye-bye, Baby
(ejo.ch, Kurt W. Zimmermann)
Journalisten und Streikende misstrauen dem technologischen Fortschritt. Doch es wird schwierig mit der Rückkehr zu Dampflokomotiven und Hermes-Schreibmaschinen.

Die vielen Wahrheiten über Tibet
(zoomer.de, Nicole Meßmer)
China versucht, der Weltöffentlichkeit seine Sicht auf die Ereignisse in Tibet zu vermitteln. Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments – die zuvor massive Kritik an Peking geäußert hatten – haben vom chinesischen Botschafter eine CD bekommen, die “objektives Wissen” vermitteln soll. An Objektivität mangelt es tatsächlich auf beiden Seiten – doch das chinesische Video ist kaum dazu geeignet, offene Fragen zu beantworten.

Flocke-Irrsin bei ZDF, n-tv und N24
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Schön, dass Öffentlich-Rechtliche und Nachrichtensender ihren Informationsauftrag noch so ernst nehmen und parallel live dabei sind, wenn Weltbewegendes passiert. Weltbewegendes wie der Umzug von Eisbär-Baby Flocke im Nürnberg Zoo ins Freigehege.

Kurz korrigiert (461)

Wir wollen das nicht dramatisieren. Aber da man sich bei “Bild” rühmt, “näher dran” zu sein, wollen wir doch anmerken, dass “Bild.de-Experte Ralf” Schumacher, anders als “Bild” gestern behauptete, am vergangenen Sonntag bei der DTM-Präsentation im Mercedes keine “Runden auf der abgesperrten ‘Kö'” drehte und auf dem Foto nicht durch Düsseldorf “braust”. Das hat offenbar sein Team-Kollege für ihn erledigt, während Ralf Autogramme schrieb.

Mit Dank an Peter K. für den sachdienlichen Hinweis.

6 vor 9

Bloggen, bis der Arzt kommt
(brandeins.de, Steffan Heuer)
Sich im Netz einen Namen zu machen ist eine Leistung. Und eine Gefahr: Blogs neigen dazu, ihre Macher aufzufressen.

It’s the links, stupid
(economist.com)
Blogging is just another word for having conversations.

Dies ist ein Blog
(nzz.ch, S. B.)
“Manche Blogger schreiben für Geld und schneller, als sie denken können, um ihren Verdienst zu steigern. Andere schreiben in der Hoffnung, dass, wenn sie nur lange genug weiterschreiben, Gedanken schon allmählich sich verfertigen werden.”

“Ich bin nicht darauf aus, auf dem Blick-Titelbild zu erscheinen”
(persoenlich.com, David Vonplon)
Ein Gespräch mit der Journalistin Michèle Roten, die zurzeit mit interaktiver Hilfe von Lesern Romane schreibt.

Das große Geschichtsklittern mit Jörg Pilawa
(fernsehlexikon.de, Stefan)
Jörg Pilawa hat dem Online-Medienmagazin DWDL ein langes, zorniges Interview gegeben, dessen Aussagen sich ungefähr in einem Satz zusammenfassen lässt: Alle außer mir machen nur Kacke.

Üben Sie den Spagat?
(medienspiegel.ch, Rolf Hürzeler)
Von all den «Kostenexplosionen», den «Eldorados» und «Leuchtenstädtern» im Schweizer Journalismus quält uns der «Spagat» am meisten. Die akrobatische Übung durchzieht kluge Analysen, muntere Boulevard-Geschichten und clevere Reportagen gleichermassen. Der Spagat ist die liebste Verrenkung der Schreibenden.

Der Schock-Therapeut

Am Sonntag veröffentlichten “BamS” und Bild.de (wie berichtet) ein Foto, das ein verhungertes fünfjähriges Mädchen zeigt, wie es nackt und tot auf einem Obduktionstisch liegt. Unter der Überschrift “Die Akte des Grauens” steht der Name Bastian Schlüter und unter dem “Schock-Foto” (“BamS”) der Name von Schlüters Agentur.

Seit im Herbst vergangenen Jahres in einem Mietshaus die fünfjährige Lea-Sophie verhungert aufgefunden wurde, taucht in den “Bild”-Berichten dazu auch Schlüters Name auf — sogar schon am 22.11.2007, als “Bild” erstmals groß über den Fall berichtete und zu einem von Schlüter beschafften Privatfoto des Mädchens schrieb:

So süß, so unschuldig: Lea-Sophie († 5),
fotografiert von ihrer Oma

Woher aber das Obduktionstisch-Foto in der gestrigen “Bild am Sonntag” stammt, behielt die “BamS” für sich. Und auch Schlüter selbst, der seit vielen Jahren für “Bild” arbeitet (siehe Kasten), will uns dazu auf Nachfrage nichts sagen. Er beruft sich dabei auf den Informantenschutz (was ihm nicht vorzuwerfen ist).

“Bild”-Artikel, an denen Bastian Schlüter beteiligt war (Auswahl)

  • “Horror-Eltern ließen Tochter (4) Kalkreiniger trinken”
    (19.6.2006)
  • “Verhungert! Benjamin lag sieben Monate in dieser Mülltonne”
    (5.3.2006)
  • “Chaos-Junge (14) tötet seinen Erzieher mit Bolzenschussgerät”
    (12.2.2004)
  • “Mann schlug Frau mit Katze — Mieze tot!”
    (29.7.2003)
  • “Ich war die Geliebte des Ofen-Mörders”
    (1.6.2002)
  • “Hier weint Jennifers Mutter um ihre ermordete Tochter”
    (4.10.2002)

Auf offiziellem Wege aber hat er das Foto nicht bekommen: Wie uns ein Sprecher des zuständigen Schweriner Gerichts mitteilt, könne das Foto zwar “dem äußeren Anschein nach aus einem Sammelband der Ermittlungsakte stammen” — vom Gericht sei es jedoch nicht herausgegeben worden. Und auch die Staatsanwaltschaft und der Anwalt der Mutter des toten Kindes bestreiten, das Foto weitergereicht zu haben.

Was unsere Empörung über die Veröffentlichung des offenbar unbefugt beschafften Foto in der “BamS” anbelangt, hält Schlüter das Herzeigen des nackten, toten Kinderleichnams zwar für “grenzwertig”, will darin aber vor allem ein sinnvolles Mittel gegen die Teilnahmslosigkeit der Gesellschaft erkennen. Erst heute noch habe er den ehemaligen Nachbarn von Lea-Sophie, als er bei Recherchen für einen TV-Beitrag ihr Desinteresse bemerkte, das “Schock-Foto” gezeigt.

Allgemein  

Ja, wo landen sie denn!

Seit Jahren ist die “Bild”-Zeitung (56) davon überzeugt, dass es außerirdisches Leben gibt! Vergangenen Freitag wurde sie mal wieder konkret und behauptete in der Dresdner Ausgabe, ein Professor behaupte, dass es bald zum ERSTEN KONTAKT kommt:

Seit Jahren ist Prof. Dr. B. Herrmann (63) davon überzeugt, dass es außerirdisches Leben gibt! Jetzt wird er erstmals konkret und behauptet, dass es bald zum ERSTEN KONTAKT kommt!

Wenn Sie sagen, wieder so ein Nazi-Esoteriker Spinner, dann lesen Sie erst mal weiter! Denn “Bild” schrieb:

Wenn Sie sagen, wieder so ein Spinner, dann lesen Sie erst mal weiter!

"In zehn Jahren landen die Ufos ...und zwar in Berlin"Aber lassen wir die albernen Spielchen. “Bild” zitiert unter der Überschrift “In zehn Jahren landen die Ufos … und zwar in Berlin” (siehe Ausriss) den Astronomen Prof. Dr. Dieter B. Herrmann mehrfach und lässt keinen Zweifel daran, dass er an einen baldigen Besuch Außerirdischer glaubt:

“Schon in zehn Jahren könnten sie auftauchen” (…). “Dafür gibt’s einen wichtigen Grund!” (…) “Die Außerirdischen haben gemerkt, dass wir uns selbst vernichten. Klimakatastrophe, Artensterben – und sie kommen uns zu helfen!” (…) Falls die Ufos wirklich kommen, dann ist für Professor Herrmann klar, wo sie landen werden: “In Berlin – auf dem neuen Großflughafen. Da ist schön viel Platz und man wäre sofort in der Hauptstadt.”

“Bild” schrieb am Freitag, Herrmann würde “seine These” von den außerirdischen Besuchern am Abend im Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen erklären. Tatsächlich erklärt hat er dort allerdings, dass an dem “Bild”-Artikel “nichts wahr” sei, außer dass er “im DDR-Fernsehen eine Sendung hatte”.

Und uns erzählt Herrmann, dass er keineswegs “überzeugt” sei, dass es Außerirdische gibt. Er habe jedoch den Eindruck gehabt, dass der “Bild”-Reporter, der ihn mehrfach angerufen habe und ihn “gar nicht mehr in Ruhe lassen wollte”, dringend eine konkrete Aussage zum Landeplatz haben wollte. Damit habe er sich schwer getan:

“Wir wissen ja nicht mal, ob es sie gibt. Wie soll man denn sagen, wo sie landen würden?”

Allerdings habe er sich zu der Vermutung hinreißen lassen, dass Außerirdische, wenn sie denn kämen, sich für die Landung wohl ein Wüstengebiet aussuchen würden. Und im Scherz habe er gesagt:

“Die würden in Dresden landen, weil sie sich für die Solarforschung interessieren.”

Den Berliner Flughafen habe er nicht erwähnt.

Da muss wohl die Fantasie mit dem “Bild”-Reporter durchgegangen sein. Aber das ist ja auch kein Wunder. Schließlich lief der Abend im Deutsch-Sorbischen Volkstheater unter dem Titel “Planeten am Wegesrand – Wissenschaft und Kunst” und wurde so angekündigt:

Stellen Sie sich vor, auf einem der Planeten des 41 Lichtjahre entfernten Sterns 55 Cancris A im Sternbild Krebs gibt es wirklich hochintelligentes Leben. Von dort nähert sich mit Übergeschwindigkeit ein Raumschiff unserem Sonnensystem. Was erhoffen sich die Besucher, was erwartet sie in Wirklichkeit? Lassen Sie sich einladen zu einer kurzweiligen Reise durch unser Planetensystem mit Musik, Animationen, erstklassigen Vorträgen und Gesprächsrunden.

Mit Dank an Stefan K., Andreas K. und Werner W. von cenap.

Madonna wartet nicht auf Bild.de

Die Exklusivitäts-Versprechen von Bild.de werden immer lauter — und immer grotesker. Aktuell verspricht die Seite, als erstes das Video zu Madonnas neuer Single “4 Minutes” mit Justin Timberlake zu zeigen: heute um 17 Uhr.

Heute ab 17 Uhr: Madonna: Video-Premiere exklusiv bei BILD.de! Heute ist es so weit: Madonna zeigt Deutschland den ersten Musikclip aus ihrem neuen Album „Hard Candy“. Und wo sehen Sie ihn zuerst? Richtig, bei BILD.de!

Nun kann natürlich, wer will, bis 17 Uhr warten, bevor er sich das Video ansieht. Und es kann, wer will, glauben, dass das, “was wir sehen werden, noch ein großes Geheimnis ist”, wie Bild.de schreibt.

Alternativ könnte man sich das Video aber auch einfach jetzt schon ansehen. Zum Beispiel auf der MyVideo-Seite des Sat.1-Frühstücksfernsehens, wo es der Entertainment-Beauftragte Torgen schon am vergangenen Freitag veröffentlicht hat. Oder, seit Donnerstag, bei iTunes.

Und wem das zu naheliegend ist, der schaltet einfach die ehemaligen Musiksender MTV oder Viva ein. Dort hat das neue Video heute offiziell Premiere. Um 16 Uhr.

Mit Dank an Gerrit C., Malte L., Niels D. und Stefan W.!

Nachtrag, 15:10 Uhr. Bild.de hat die “exklusive” “Premiere” kurzerhand vorgezogen, bleibt aber dabei, dass es sich um eine solche handelt.

6 vor 9

Morgen gefällt Ihnen das auch!
(faz.net, Peer Schader)
Es wird geschunkelt, gebusselt und gekuschelt. Die Quoten sind hoch, das Niveau eher nicht. Über nichts im Fernsehen wird so sehr geschimpft wie über Volksmusiksendungen – doch woher kommt das eigentlich?

?Die Sphäre kanibalisiert sich eigentlich selbst?
(1000ff.de, Simon)
Interview mit Frank Westphal von rivva.de.

Martin Riemer im Interview
(schulblogs.blogspot.com, Video, 8:04 Minuten)
Martin Riemer, der an einer Berliner Grundschule Schüler zum bloggen bringt, im Gespräch.

Henryk und ich
(volkerstruebing.wordpress.com)
Lesebühnenautor Volker Strübing trifft Anfang 2000 auf Journalist Henryk M. Broder.

Seid umschlungen, Milliarden
(zeit.de, Matthias Schönebäumer)
Berühmte Künstler verlassen ihre Plattenfirmen und schließen stattdessen Verträge mit Konzertagenturen ab. Nun verdienen sie mehr Geld, aber zu welchem Preis?

«Geld verdienen mit Blogs, reloaded» und mein Statement
(blogwerk.com, Peter Hogenkamp)
“Ja, es ist die nackte Wahrheit: Wir arbeiten tatsächlich noch nicht kostendeckend aus Online-Werbung, und wir sehen uns auch nach knapp zwei Jahren Blogwerk immer noch in der Aufbauphase.”

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