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1. “ZDF versendet eigene PR-Meldung im ‘heute journal'”
(cartaweb.de, Robin Meyer-Lucht)
“Wie glaubwürdig ist eine Sendeanstalt, in dessen Verwaltungs- und Fernsehrat über 40 Berufspolitiker sitzen, die ihre eigenen PR-Mitteilungen im heute journal versendet. Wer glaubt da noch, dass es bei anderen hauseigenen Begehrlichkeiten nicht ähnlich läuft. Seine Immunität gegenüber PR im Allgemeinen weist Journalismus am besten durch Immunität gegenüber überzogener PR aus dem eigenen Haus nach. Diesen Nachweis hat das ZDF hier leider versäumt.”

2. “Interview mit Bildblog-Mitbegründer Christoph Schultheis”
(medien-mittweida.de, Janka Soltes)
“Wir finanzieren uns über Werbung, auch wenn das auf den ersten Blick nicht immer so aussieht. Gerade die Vermarktung von Weblogs ist nach wie vor eine etwas schwierige Angelegenheit. Dazu kommt, dass wir mit unserem Thema BILD-Zeitung nicht unbedingt das aller beliebteste Werbeumfeld für jedes Produkt sind. Viele Unternehmen und Agenturen arbeiten mit Springer und BILD zusammen und manche sehen dadurch natürlich Schwierigkeiten, bei uns zu werben.”

3. Interview mit Peer Teuwsen
(werbewoche.ch, elk)
Der Verantwortliche für die neuen Schweiz-Seiten der Zeit im Gespräch: “In der Schweiz werden durchschnittlich nur etwa 7000 Exemplare pro Woche abgesetzt. Wenn man sich vor Augen hält, dass die ‘Zeit’ insgesamt eine Auflage von rund 470’000 Exemplaren aufweist, ist das unverständlich wenig. Man will aber auch die bisher etwas vernachlässigte Berichterstattung über die Schweiz verbessern. In der Vergangenheit war das Land oft nur im Zusammenhang mit den Banken in der ‘Zeit’.”

4. “Die Kunst des Interviews”
(lettre.de, Georg Stefan Troller)
“Auch der beschlagenste Fragesteller kann nur das herausholen, was er in sich selbst vorgebildet findet. Anderes bleibt ihm verschlossen. Und hat er noch nie von politischer Allmacht, sexueller Ausschweifung, mystischer Weisheit oder lebensgefährdenden Wagnissen geträumt, so sollte er lieber die Finger davon lassen. Weil er sonst unvermeidlich die stupidesten Fragen stellen wird, die ihm je einfielen, etwa: Wollten Sie schon als Kind Gewichtheber … Bundeskanzler … Masochist werden? Oder: Haben Sie noch Lebenspläne jetzt zum Ende Ihrer Karriere?”

5. “5th Grade Reporter Interviews Senator Joe Biden”
(youtube.com, Video, 5:55 Minuten)
Keiner zu klein, ein Reporter zu sein. Der Fünftklässler Damon Weaver befragt den demokratischen Vizepräsidentschaftskandidaten, Joe Biden.

6. “48 Stunden ohne TV”
(sat1.de, Video, 12:40 Minuten)
Ein erschütternder Report zeigt anhand der Familie Mantel auf, wie sehr wir alle einige abhängig geworden sind von Unterhaltungselektronik. Must-see!

“Bild” verzockt sich bei Gebührenerhöhung

"Wilde Zockereien: Stadtkämmerer verliert 3 Millionen Euro Steuergeld - Dafür werden jetzt die städtischen Gebühren hochgeschraubt…"
Gier macht blind: Beim bankrotten Bankhaus Lehman Brothers hat Münchens Stadtkämmerer Ernst Wolowicz insgesamt drei Millionen Euro verzockt.

Das Steuergeld ist futsch. Zum “Ausgleich” werden die Münchner kräftig gemolken. Die städtischen Gebühren steigen zum Januar 2009 auf breiter Front.

So steht’s heute in der “Bild”-Zeitung (Münchner Ausgabe). Und 3 Millionen Euro sind ja auch eine Menge Geld. Jedenfalls für die meisten Menschen. Gemessen am Haushalt einer Stadt wie München jedoch, sind 3 Millionen Euro gar nicht mal so viel. Wie man uns bei der Stadtkämmerei sagt, betrügen die Finanzanlagen der Stadt insgesamt “rund 2,6 Milliarden Euro”, die Zinserträge sollen 2008 etwa bei 80 Millionen Euro liegen.

Vor allem aber sei bereits 2005 das 4. Haushaltssicherungskonzept beschlossen worden, das Grundlage für die jetzt in Kraft tretenden Gebührenerhöhungen sei. Das steht so auch im Beschluss des Kreisverwaltungsausschusses von gestern, in dem die Gebührenerhöhungen im Einzelnen aufgeführt sind.

Zu dem von “Bild” behaupteten Zusammenhang zwischen den “verzockten” 3 Millionen und den jetzigen Gebührenerhöhungen sagt die Stadtkämmerei entsprechend:

“Das ist völlig absurd.”

Und tatsächlich stellt nicht mal einmal der “CSU-Rathauschef Josef Schmid”, der in “Bild” über die “flächendeckende, unausgewogene Gebührenerhöhung” “schimpft”, diesen Zusammenhang her. Sein Büro teilt uns mit:

“Diese Aussage stand in keinem Zusammenhang mit städtischen Finanzverlusten im Rahmen der Banken- und Finanzkrise.”

Mit Dank an Rainer S. für den sachdienlichen Hinweis.

Bild.de stürmt für transfermarkt.de

Vor einem Monat hat die Axel-Springer-AG die Mehrheit an der Fußball-Community transfermarkt.de übernommen. Damit ist Bild.de jetzt eine Halbschwester von transfermarkt.de — und kann mit der ganz eigenen Unbekümmertheit helfen, der Seite neue Leser zuzuführen.

Heute zum Beispiel findet sich im Sport-Ressort von Bild.de folgender redaktioneller Hinweis:

Transfermarkt.de / Gerücht des Tages: Ibisevic zu Juve? In der Gerüchteküche bei transfermarkt.de wird heiß diskutiert: Wechselt Hoffenheims Stürmer-Star Vedad Ibisevic zu Juventus Turin? mehr ...

Ein Klick auf das Wort “mehr” führt aber nicht, wie sonst, zu einer Bild.de-Meldung, sondern direkt in die “Gerüchteküche” von transfermarkt.de.

Aber es ist nur ein Gerücht, dass es sich bei dem möglichen Wechsel von Vedad Ibisevic zu Juventus Turin um das “Gerücht des Tages” handelt. Wenn überhaupt, dann das des gestrigen Tages. Die Diskussion ist zudem weniger “heiß” als lau, und die Wahrscheinlichkeit, dass die Meldung stimmt, wird auf transfermarkt.de aktuell gerade einmal mit fünf Prozent angegeben.

Aber solche Details stehen sicher nach Ansicht von Bild.de nur einer erfolgreichen Werbung für das neue Springer-Angebot im Wege.

Mit Dank an Jan.

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1. “Wo sind all die Beiträge hin?”
(heise.de/tp/blogs, Bettina Winsemann)
“Die Debatte um das ‘digitale Vergessen’ ist weiterhin eine der grundlegenden Debatten rund um das Thema Daten(schutz/speicherung/löschung). Ein Beispiel hierfür ist die geplante Löschung der Forenbeiträge, die älter als 2 Jahre sind, bei Heise Online.”

2. “Kündigt WAZ die Agentur dpa?”
(ruhrbarone.de, David Schraven)
“Es gibt ein neues heißes Gerücht in der Ruhrstadt. Und zwar scheint es, als plane Ulrich Reitz, Chefredakteur der WAZ, die Nachrichtenagentur dpa zu kündigen. Das zumindest wird in den Fluren der dpa geflüstert.”

3. “Die große Verkrampfung”
(miriammeckel.de)
Miriam Meckel über schiefgegangenen Mid-Risk-Journalismus, ein “Vabanquespiel”: “Journalismus ist manchmal ein Spiel, in dem man alles auf eine Karte setzen kann. Tut man das, ohne die anderen Mitspieler zu beobachten, ist man womöglich schnell auf der Seite der Verlierer. Darin unterscheiden sich Medien- und Finanzwelt gar nicht so sehr.”

4. “Cooler Journalismus ohne Tiefgang”
(stoehlker.ch/weblog)
Klaus J. Stöhlker hat das schweizer Branchenmagazin “persönlich” gelesen und zieht folgendes Fazit über den Chefredakteur: “Matthias Ackeret liefert Gefälligkeits-Journalismus, ganz wie bei Christoph Blocher.”. Eine neue Haltung ist das nicht, schon vor einem Jahr hat Stöhlker Ackeret per Zeigefinger gemahnt.

5. “PR Online (2)”
(coffeeandtv.de, Lukas)
Der Onine-Auftritt der Rheinischen Post, RP Online, stellt eine Pressemitteilung für einen Reiseveranstalter inkl. Telefonnummer als kaum veränderten redaktionellen Inhalt online (“Beratung und Buchung erfolgen sieben Tage die Woche von 8 bis 22 Uhr unter 0180 5/70 20 70* für Aldi Nord und 0180 5/70 30 70* für Aldi Süd durch Urlaubsexperten”). Darauf hingewiesen, stellen die Verantwortlichen den Text offline.

6. Marc Andreessen im Interview
(portfolio.com, Kevin Maney)
Internetpionier Marc Andreessen empfiehlt der New York Times per sofort die Printausgabe einzustellen: “Shut off the print edition right now. You’ve got to play offense.”

Haiders Brille als offiziell verkauft

Wenn die Polizei Polizeifotos veröffentlicht und die “Bild”-Zeitung sie nachdruckt, schreibt sie für gewöhnlich dazu:

"Foto: Polizei"

Haider-Details

“Bild” vom 27.10.2008:

  • “Haiders Schuh: Der rechte Schuh der Edelmarke ‘Ludwig Reiter’ wurde aus dem Wagen geschleudert”
  • “Haiders Brille: Das Gestell der Marke ‘Donna Karan’ liegt auf der Straße”

“BamS” vom 26.10.2008:

  • “Ein schwarzer Schuh Haiders der Luxusmarke Ludwig Reiter sowie eine Brille (Donna Karan)…”

Außer am vergangenen Montag. Da druckte “Bild” mehrere sorgfältig beschriftete Detail-Fotos vom Autowrack und der Unfallstelle des tödlich verunglückten österreichischen Politikers Jörg Haider (siehe Kasten) und schrieb:

Mehr als zwei Wochen nach dem tödlichen Unfall wurden jetzt Bilder des Horror-Crashs veröffentlicht (…) Offizielle Beweisfotos — freigegeben von der Polizei.

Und die “Bild am Sonntag”, wo dieselben Fotos schon tags zuvor zu sehen waren, wurde fast noch deutlicher:

"Polizei veröffentlicht die Fotos aus dem Unfallbericht"

Die Polizei hat sie freigegeben. Fotos des Grauens vom völlig zerstörten Wrack (…).

In den Fotonachweisen jedoch sucht man den Hinweis auf die “Polizei” vergeblich.

Wie jetzt herauskam, ist das kein Wunder. Denn anders als von “Bild” und “BamS” behauptet, sind die Wrack-Fotos keine “offiziellen Beweisfotos” “aus dem Unfallbericht”: Ein Polizeibeamter hatte sie offenbar in der Unfallnacht mit seiner Privatkamera gemacht, anschließend verschiedenen Medien angeboten und auch verkauft. Erschienen sind sie nach Angaben der Nachrichtenagentur APA “bei einem österreichischen Nachrichtenmagazin” – aber vorgestern eben auch in der “Bild am Sonntag” sowie gestern in “Bild”.

Weil der (geständige) Polizeibeamte “widerrechtlich gehandelt” habe, wurde er nun suspendiert. Laut diepresse.com hat er sich “durch den Verkauf der Fotos nämlich der Verletzung des Amtsgeheimnisses schuldig gemacht, was ein Disziplinar- und höchstwahrscheinlich auch ein Gerichtsverfahren nach sich ziehen wird”.

Aber darüber werden ja “Bild” und “BamS” sicherlich auch zum nächstmöglichen Zeitpunkt berichten und nicht nur erklären, unter welchen Umständen sie an die privaten Aufnahmen des Polizisten gelangt sind, sondern auch, warum sie behaupteten, die Fotos seien offiziell.

P.S.: Auf oe24.at, dem Online-Angebot der Zeitung “Österreich”, wo die Fotos ebenfalls seit Sonntag zu sehen sind, heißt es perfiderweise unter der Überschrift “Polizei legt Bilder vom Unfalltod offen”: “Haiders Familie ist nun entsetzt darüber, dass die Bilder (…) ohne Rücksprache an die Öffentlichkeit weitergegeben wurden.”

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1. “Experten”
(coffeeandtv.de, Lukas)
“Braucht ein Journalist ein Statement zum Thema Blogs oder Internet, wendet er sich an Stefan Niggemeier. Der darf auch beim Thema ‘Medien allgemein’ ran, aber nur, solange seine Meinung nicht der Linie des Journalisten zu widersprechen droht – sonst ist Jo Groebel dran.”

2. “Deutsche Nachrichtenagentur sieht schwarz für die Schweiz”
(tagesanzeiger.ch, Olivia Kühni)
“Die Turbulenzen an den Finanzmärkten würden die Akteure an den Schweizer Bankenplätzen erheblich ins Schwitzen bringen, so die DPA. ‘Sogar Verhältnisse wie in Island, wo der Staat kurz vor dem Bankrott steht, werden unter Experten für die Eidgenossenschaft nicht mehr wie bisher entrüstet ausgeschlossen, sollte sich die Lage weiter verschlechtern.’ Namentlich genannt werden in dem Text keine Experten, die diese Meinung tatsächlich öffentlich vertreten.”

3. “Immer sind die Medien schuld”
(taz.de, Bernd Pickert)
Bernd Pickert verteidigt die linksliberalen Medien, die den Kandidat Obama befürworten. “Wie müssten denn Medien beschaffen sein, die diesem McCain-Wahlkampf positives abgewinnen könnten?”

4. “Linke Presse, rote Zahlen”
(jungle-world.com, Catrin Dingler)
“Ein Gesetz der italienischen Regierung sieht drastische Kürzungen der Subventio­nen für das Verlagswesen vor. Insbeson­dere linke Tageszeitungen wären davon be­troffen. Der größten, il manifesto, droht zum Ende des Jahres das Aus.”

5. “Nur ein Diskurs kann uns retten”
(michael-klonovsky.de)
“Der Starnberger Emeritus Jürgen Habermas gilt als der bedeutendste deutsche Sozialphilosoph der Gegenwart. Warum eigentlich?” (“Bestellt, bezahlt und bislang ungedruckt von der Weltwoche, Zürich”)

6. Obama, Obama, Obama
(woerterberg.de)
Eine Trilogie der Google-Suche zu Obama: Obama war, Obama soll, Obama wird.

Schluck! Wird der Dax ein Chinese?

Alles ist möglich, denkt sich der wirtschaftliche Laie in diesen Tagen angesichts der diversen Hiobsbotschaften, und wenn er die “Bild”-Zeitung liest, hat er seit Freitag noch einen konkreten Albtraum: Womöglich fallen all unsere schönen Konzerne jetzt in die Hände der Chinesen!

“So billig sind deutsche Konzerne jetzt zu kaufen”, schrieb das Blatt neben eine Übersicht über die eingebrochenen Marktkapitalisierungen der Dax-Unternehmen, fragte: “Was bedeutet das für die Unternehmen?” und antwortete:

Niedrige Aktienkurse bedeuten, dass ausländische Großinvestoren unsere Top-Konzerne zum Schnäppchenpreis kaufen könnten.

Allein der vor einem Jahr gegründete chinesische Staatsfonds China Investment Corporation verwaltet umgerechnet 1,5 Billionen Euro, könnte also locker alle deutschen Großkonzerne auf einen Schlag schlucken!

Aber keine Sorge: Ganz so “locker” geht das nicht. Der Staatsfonds CIC wurde von der chinesischen Regierung mit 200 Milliarden Dollar ausgestattet — also etwa einem Zehntel der von “Bild” genannten Summe. “Bild” scheint den Fonds mit der chinesischen Währungsreserve verwechselt zu haben, deren rund 1,5 Billionen Euro überwiegend in fest verzinsten amerikanischen Staatsanleihen ruhen und keineswegs zum Aufkauf deutscher Konzerne eingesetzt werden können.

Bislang hat der chinesische Staatsfonds knapp 70 Milliarden Dollar in China und rund 15 Milliarden Dollar in den USA ausgegeben. Selbst wenn sich die CIC-Manager gegen alle Pläne entschließen würden, ihr gesamtes restliches Vermögen von rund 115 Milliarden Dollar in deutsche Konzerne zu investieren, kämen sie nicht weit.

Mit großem Dank an Christoph G.!

BILDisch für Fortgeschrittene (3)

Angesichts der folgenden Geschichte denkt der unbefangene “Bild”-Leser womöglich, es gäbe Neuigkeiten im Mordfall Michelle:

"Nach Mordfall Michelle: Polizei zeigt 3. Phantom-Bild"

Aber das wäre ein Irrtum. Zum besseren Verständnis dessen, was die “Bild”-Zeitung heute eigentlich mit ihrer “Michelle”-Meldung sagen will, haben wir die relevanten Textstellen (siehe Ziffern) mal entsprechend übersetzt:

 1  Die Dachzeile “Nach Mordfall Michelle” bedeutet, dass es zwar einen zeitlichen Zusammenhang (siehe auch Punkt 2) zwischen der Veröffentlichung der drei abgebildeten Phantombilder und dem Mordfall Michelle gibt, jedoch keinen inhaltlichen. Wie uns ein Sprecher der Leipziger Polizei sagt, stehen die Fälle “nach unseren gegenwärtigen Erkenntnissen nicht in einem Zusammenhang mit dem Fall Michelle”.

 2  “Bild” schreibt hier: Seit dem Fall Michelle “veröffentlichten die Ermittler zwei Phantombilder von Sextätern (…). Jetzt gibt es eine neue Täterzeichnung – diesmal zu einem Fall vom 10. Juni.” Das bedeutet, dass das älteste der drei Phantombilder, die “Bild” meint und abdruckt, vor dem Fall Michelle von der Polizei veröffentlicht wurde. Nach dem Fall Michelle hatte lediglich die “Bild”-Zeitung selbst es noch einmal veröffentlicht (wir berichteten) – zum Missfallen der Polizei.

 3  “Bild” schreibt: “Die Polizei prüft weiter, ob einer der Fälle mit dem Mord an Michelle zu tun haben könnte.” Die Polizei selbst drückt das etwas anders aus. Wie uns der Sprecher sagt, könne man einen Zusammenhang “nicht ausschließen”. Nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand jedoch… siehe Punkt 1.

Mit Dank an Andreas S. für den Hinweis.

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1. “25 Jahre ‘c’t'”
(faz.net, Michael Spehr)
Die Frankfurter Allgemeine lobt die “Heilige Schrift” der sogenannten Computerfreaks aus dem Heise-Verlag über alle Massen: “Sie heischt nicht nach Sensationen (selbst wenn sie mit zahlreichen Enthüllungsgeschichten großes Aufsehen erregte), sie bietet in einem gesetzten, nüchternen und damit sehr lesefreudigen Layout vor allem viel Text, und sie verzichtet bei der Vorstellung von neuen Produkten auf die neuerdings üblichen Fotostrecken mit Bikini-Mädels.”

2. “Jörg Haiders anderes Leben”
(profil.at, Herbert Lackner)
Jörg Haider soll seine Bi-Sexualität zwar nicht ausgeplaudert, aber auch nie verheimlicht haben. Die Medien wüssten nun nach seinem Tod nicht, wie damit umgehen, da sie nie genau nachgefragt hätten: “Ernsthafte Recherchen hatte kaum ein Blatt angestellt”, denn “die Innenpolitik-Journalisten hatten ohnehin keine große Lust, sich die mühsame Recherche in irgendwelchen ‘Szenelokalen’ anzutun.”

3. “‘New York Times’ in Not! Das Geld geht aus!”
(meedia.de, Dirk Manthey)
“Nur noch 46 Millionen Dollar Cash sollen laut Insidern in der Kasse der New York Times Group sein. Das ist nicht viel für einen Konzern mit rund drei Milliarden Dollar Umsatz.”

4. “SZ wirft aus Glashaus mit Max Mosley auf ‘Bild'”
(bildblog.de)
Ein gewisser “Kai D.” gibt dem Bildblog Anstoss für die Story, dass die Süddeutsche Zeitung darüber berichtet, dass Max Mosley Bild verklagt, ohne aber zu erwähnen, dass ihr selbst das Gleiche widerfahren ist. Chefredakteur Hans Werner Kilz bestätigt das nachträglich: “Natürlich hätte man das in einen SZ-Artikel reinschreiben können oder sollen, wenn es zu diesem Zeitpunkt schon feststand.”

5. “Vor und hinter den Kulissen von ‘TV Total'”
(stefan-niggemeier.de)
Stefan Niggemeier durfte sein neues Buch bei Stefan Raab, den er schon seit über zehn Jahren kennt, vorstellen. Er berichtet ausführlich über seinen bereits zweiten Auftritt in der Sendung “TV Total”.

6. “Stefan Raab an unlikely TV star”
(variety.com, Erik Kirschbaum)
“ProSieben host set to become international mogul.”

Wochenrückblick Nr. 43

Sorge um verdeckte Recherchen, Angst vor heimlichen Ausspähungen und Millionen-Sparpläne beim Schweizer Ringier-Verlag – der Rückblick auf die 43. Kalenderwoche auf medienlese.com.

René Obermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom (Keystone)
Das Bild der Woche: Telekom-Chef René Obermann. Für die Bespitzelung von Betriebsräten und Journalisten wurde die Deutsche Telekom mit dem Big-Brother-Award ausgezeichnet.

Kritisch betrachten die Medien ein Urteil des Schweizer Bundesgerichts (unser Bericht auf medienlese.com). Jetzt wird befürchtet, dass das Urteil Journalisten an der verdeckten Recherche hindert. Die Frankfurter Allgemeine schrieb von entsetzten Medienexperten, der direkt am Fall beteiligte SF-Chefredaktor Ueli Haldimann von einem “medienfeindlichen Urteil“.

Read On…

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