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1. “Graeter hinter Gittern”
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Michael Graeter)
Klaschreporter Michael Graeter erzählt von seinen 239 Tagen im Knast: “Mein Kerkerkollege war ein Schwarzer, der stundenlang über die große Chance sprach, die Barack Obama für Amerika darstelle. Sonst war die einzige Kurzweil die Essensausgabe.”

2. “Wer ist Schuld an Rosamunde Pilcher?”
(taz.de, Jörg Thadeusz)
Ein Brief von Jörg Thadeusz: “Nein, ich habe keine Erklärung, warum 200.000 Menschen Mario Barth nicht nur im Fernsehen lieben, sondern auch noch im Olympiastadion zujubeln wollen. Ich weiß nicht, was bei denen schief läuft, aber ich kann es gewiss nicht ändern.”

3. “Sehr lustig, WDR”
(meedia.de, Alexander Becker)
Gestern, halb zehn Uhr morgens in Deutschland: Der WDR verschickt eine Pressemitteilung mit dem Vermerk “!!! Sperrfrist beachten!!!”. Gleichzeitig wird diese genau so auf wdr.de veröffentlicht. (“Unter Journalisten gelten die PR-Arbeiter der Öffentlich-Rechtlichen-Sender oft als ein wenig trottelig.”)

4. “PR Online”
(coffeeandtv.de, Lukas)
RP Online macht eine Bildergalerie mit Pressebildern eines Biers der Marke Bitburger und behauptet, das sei redaktioneller Inhalt. Bloggerin und stv. Chefredakteurin von RP Online, Franziska Bluhm, dazu: “[E]s handelt sich bei dem Text weder um Werbung, Promotion oder einen anderen als Anzeigen zu kennzeichnenden Inhalt. Ein Erlebnis im Supermarkt und das Erscheinen der Pressemitteilung haben unseren Redakteur veranlasst, eine Geschichte dazu zu schreiben.”

5. “Arabisches Ramadan-Fernsehen testet gesellschaftliche Schranken”
(nzz.ch, Usahma Felix Darrah)
“Zu Beginn dieses Ramadans waren viele Araber schockiert, als ein prominenter Kleriker in Saudiarabien erklärte, angesichts der ‘frevelhaften’ Sendungen mancher Satellitenkanäle sei es zulässig, die Eigentümer der TV-Netzwerke zu töten.”

6. “Verschlossene Verlagstüren”
(tagesspiegel.de, Christian Meier)
Das Zeitungsgeschäft erwartet keine neuen Mitarbeiter, der Grund sind die einbrechenden Anzeigenumsätze: “Schon jetzt ist klar, dass die Anzeigenumsätze vieler Zeitungen und Zeitschriften hinter denen des Vorjahres zurückbleiben werden. Ein Verlagsmanager, der nicht mit Namen genannt werden möchte, spricht von einem ‘katastrophalen’ zweiten Halbjahr.”

Die “Popstars”-Lüge von “Bild”

Es hat schon eine gewisse Ironie, wenn ausgerechnet die “Bild”-Zeitung, die täglich das private Leid von Menschen ausschlachtet, scheinbesorgt fragt, ob man, wenn die Teilnehmerin einer Castingshow erfahren hat, dass ihre Mutter gestorben ist, “solche persönliche Szenen vor Millionen Menschen zeigen darf”.

Und es gehört natürlich zur routinierten Bigotterie von “Bild”, das nicht nur zu fragen, sondern die persönlichen Szenen, um die es geht, als Fotos auch ihren Millionen Lesern vorab zu zeigen.

Doch anders als “Bild” behauptet, zeigt die heutige Ausgabe von “Popstars” auf ProSieben gar nicht, wie Victoria die schockierende Nachricht bekommt. Der Moderator Detlef D. Soost bittet sie aus dem Raum, um einen Anruf entgegen zu nehmen. Dann ist sie nach Angaben von ProSieben nicht mehr zu sehen. Die Show zeige nur, wie die anderen Mädchen auf die Nachricht vom Tod von Victorias Mutter reagieren.

Im Kleinergedruckten schildert auch die “Bild”-Zeitung — die die Show nach Angaben von ProSieben wie üblich zusammen mit anderen Medien vorab vom Sender bekommen hat — den Vorgang ähnlich. Sie behauptet aber in der Überschrift das Gegenteil und erweckt geschickt (und vermutlich gezielt) den Eindruck, das große Foto von der traurig guckenden Kandidatin zeige sie in eben dieser Situation. In Wahrheit ist das Bild schon vor Wochen aufgenommen. Es zeigt Victoria beim Ausfüllen eines Fragebogens beim Casting in Dortmund.

Unter ein anderes Foto, das tatsächlich aus der heutigen Folge stammt, hat “Bild” geschrieben: “Er sagt es ihr! Jury-Mitglied Detlef D! Soost (38) bittet Victoria, ans Telefon zu kommen.” Wohlgemerkt: “Es” ist die Information, ans Telefon zu kommen.

Die Manipulationen haben sich für “Bild” ausgezahlt. In Jo Groebel fand sich ein willfähriger Berufsexperte, der über das Ausstrahlen “solch persönlicher Szenen” sagte: “Das geht absolut nicht!” Scheinjournalistische Angebote wie “RP Online”, der Internet-Ableger der “Rheinischen Post”, behaupteten unter Bezug auf “Bild”: “Der Sender hält mit der Kamera drauf, als die 16-jährige Kandidatin Victoria vom Tod ihrer Mutter erfährt.”

Und CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla gab eine Pressemitteilung heraus, in der er “dringend eine gesellschaftliche Debatte über die Qualität unseres Fernsehens” forderte und sich “fassungslos” über “die Verwahrlosung in manchen TV-Sendungen” zeigte:

Einem 16jährigen Mädchen im Rahmen einer TV-Show mitzuteilen, dass ihre Mutter verstorben sei, ist zynisch. (…) Ich fordere den Sender auf, die entsprechenden Stellen nicht auszustrahlen und das Mädchen zu schützen — auch vor sich selbst.

Es wirkt nicht so, als würde Pofalla die “entsprechenden Stellen” kennen und wissen, dass das Mädchen die Nachricht zwar “im Rahmen einer TV-Show” bekam, aber nicht in der TV-Show.

Pofallas durch die falsche Darstellung in “Bild” ausgelöste Empörung ist inzwischen wieder bei Bild.de gelandet. Ein neuer Artikel wiederholt unbeirrt die Falschmeldung:

Die 16-jährige Victoria — heute Abend will die Sendung “Popstars” (20.15, Pro7) zeigen, wie sie vom Tod ihrer Mutter erfuhr.

 
PS: Heutiger Blattkritiker bei “Bild” war der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke. Er sagte zur Frage “Wie geht ‘Bild’ mit Menschen um?”:

“Menschenverachtendes habe ich nicht gefunden, im Gegenteil. Ich finde es sehr gut, dass Sie sensibilisieren für den Missbrauch dieses Kindes Victoria bei der Casting-Show. Was da geschieht, und auch noch mit schönen Ausreden, das ist wirklich unerträglich. Wenn Sie wirklich groß aufgemacht dafür sensibilisieren oder dagegen sensibilisieren, dann ist das gut.”

Mit Dank an Jens L., Christian S., Thomas, Piet W., und H.-D.!

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1. “Pressefreiheit – Ins rechte Licht gerückt”
(zeit.de, Martin Gantner)
“Journalisten dürfen häufig nur berichten, wenn sie Knebelverträge unterschreiben. Künstler und PR-Agenturen wollen kontrollieren, was nicht mehr zu kontrollieren ist.”

2. “Die aufmüpfigen Info-Piraten”
(message-online.com, Michael Haller)
Wenn es ums leidige Thema “Blogs vs. Journalismus” geht, werfen sich in der Regel die bisher reichen Journalisten und die bisher armen Blogger gegenseitig vor, nicht oder ungenau zu recherchieren. Das muss wahr sein, denn von einem “erfolgreichen General-Interest-Blog” namens “Spreewald” hab ich noch nie gehört. In einem zweiten Artikel empfiehlt Roy Greenslade den Journalisten, sie sollen die Grundsätze der Blogger übernehmen.

3. “Gesucht: Börsenexperten im Fernsehen”
(blogmedien.de)
“Sie sind Banker, Automechaniker oder Gemüsefachverkäufer und haben gerade Ihren Job verloren? Verlassen Sie sich besser nicht auf gute Ratschläge Ihres Beraters bei der Arbeitsagentur. Nehmen Sie Ihr berufliches Schicksal lieber selbst in die Hand und werden Börsenexperte beim Fernsehen. Vorkenntnisse sind dafür kaum erforderlich, wie unser Beispiel zeigt.”

4. Schriftsteller Paulo Coelho fürchtet das Internet nicht
(taz.de, Dietmar Kammerer)
“Coelho berichtet, wie vor zehn Jahren seine schleppenden Verkäufe in Russland steil anstiegen, bis eine digitale Raubkopie von ‘Der Alchimist’ im internet auftauchte. Daraufhin seien innerhalb kürzester Zeit die Verkaufszahlen in dieser Region explodiert. Bis heute habe er zehn Millionen Exemplare dort abgesetzt.”

5. “Wir liegen knapp hinter Blick.online”
(werbewoche.ch, René Worni)
Peter Wälty, Chefredaktor des Medienportals Newsnetz, interpretiert die neuen Net-Metrix-Zahlen anders als wir es getan haben: “Keine Ahnung wie Medienlese zu diesem Ergebnis kommt.”

6. “Why I Blog”
(theatlantic.com, Andrew Sullivan)
Andrew Sullivan sagt, warum er bloggt.

“Da ist nicht der Hauch einer Kritik”

Günter Wallraff hat mit der “Frankfurter Rundschau” unter anderem über sein Verhältnis zur “Bild”-Zeitung gesprochen, darüber, ob “Bild” harmloser geworden ist und über die öffentliche Blattkritik:

Seit Kurzem gibt sich Bild selbstkritisch, öffentlich im Internet – auch mit Prominenten wie Außenminister Frank-Walter Steinmeier oder Hellmuth Karasek als Blattkritikern.

Ja, die beiden habe ich mir angehört. Zuerst dachte ich, das ist Satire, aber es war ernst gemeint. Bei unserem Außenminister und SPD-Kanzlerkandidaten hatte man schwer den Eindruck, dass er sich durch Anbiederung Vorteile verschaffen wollte. Als Erstes attestierte er Bild doch tatsächlich “Enthüllungsjournalismus in eigener Sache”, so dass es sogar dem Bild-Chefredakteur peinlich schien und er zum Schluss sagte: “Sie hätten ruhig mal etwas strenger mit uns sein können.” (…)

Aber wie [Karasek] sich auf der Überholspur durchschleimt, ist unfassbar. (…) Der Professor katzbuckelt und bedankt sich artig. So geht es weiter, da ist nicht der Hauch einer Kritik.

Warum hat die Bild-Zeitung solche Fürsprecher nötig?

Weil das Blatt Auflage verliert. Das Image der Zeitung ist auch bei Durchschnittslesern nicht besonders: Man liest es zwar, aber man glaubt es nicht so richtig. Von diesem Image wollen sie weg. (…)

Sie haben die Machenschaften der Bild-Zeitung Ende der 70er in drei großen Enthüllungsbüchern dargelegt. Ist Bild heute harmloser geworden?

Bild ist immer noch eine Vernichtungsmaschinerie. Als Bundeskanzler hat Helmut Schmidt mal gesagt, es komme einem politischen Selbstmord gleich, sich mit Bild und der Springer-Presse anzulegen. Das bekommen nach wie vor viele zu spüren, die das wagen. Die werden abgeschossen – Journalismus als Menschenjagd.

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1. “Wie das Fernsehen Autoren vernichtet”
(faz.net, Markus Stromiedel)
Ein Drehbuchautor erzählt, wie beim Fernsehen, anders als in der Buchbranche, nicht die Kreativen, sondern die Funktionäre über den Inhalt entscheiden: “Der Erfolg und die Qualität eines Filmes – und nur der wird am Ende beurteilt – ist beim Fernsehen entkoppelt von der kreativen Leistung des Autors. Die Produktionsgesellschaften und Sender sehen sich während des Entstehungsprozesses eines Drehbuches nicht als Geburtshelfer einer kreativen Leistung, sondern als Lenker und Entscheider.”

2. “Zur Eröffnung streitet Orhan Pamuk für YouTube”
(welt.de, Uwe Wittstock)
Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk setzt sich in einer Rede zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse für die Rede- und Pressefreiheit ein. Das Videoportal YouTube ist in der Türkei nach wie vor gesperrt, aus “politischen Gründen”: “Aufgrund des Paragraphen 301 des türkischen Strafrechts, mit der man Schriftsteller wie mich einzuschüchtern versucht, werden Hunderte von Schriftstellern und Journalisten belangt und verurteilt.”

3. “TV-Kritik: Affe gut, Ospel bös”
(tagesanzeiger.ch, Rico Bandle)
“Der ‘Kassensturz‘ ist seit Jahrzehnten ein Bollwerk im Programm des Schweizer Fernsehens. Warum? Weil nirgends sonst so eindeutig ist, wer der Gute und wer der Böse ist.”

4. Günter Wallraff im Interview
(fr-online.de, Matthias Thieme)
Günter Wallraff glaubt, dass die öffentlichen Blattkritiken der Bild-Zeitung auf bild.de gemacht werden, weil man prominente Fürsprecher braucht: “Das Image der Zeitung ist auch bei Durchschnittslesern nicht besonders: Man liest es zwar, aber man glaubt es nicht so richtig. Von diesem Image wollen sie weg.”

5. Wolfgang Schäuble im Interview
(taz.de, Daniel Schulz und Veit Medick)
Der deutsche Innenminister Wolfgang Schäuble ärgert sich über Medien und Blogger: “Die Gleichsetzung meiner Person mit der Stasi ist eine Beleidigung. Wer behauptet, es gäbe auch nur die entfernteste Ähnlichkeit zwischen der Realität in der DDR und in der Bundesrepublik, ist nicht nur geschichtsblind.”

6. “Blutig: Noch ein Medium durch!”
(coffeeandtv.de, Lukas)
“Es ist unfassbar: Medienschaffende, Journalisten gar, befinden sich plötzlich in der Situation, dass ihr Medium kollektiv abgewatscht und für scheiße befunden wird. Ja, ‘Willkommen im Club’, kann ich da nur sagen, denn als Blogger passiert einem das regelmäßig.”

Warum Kuranyi wirklich gehen musste

Mitte August berichteten wir über den Fluch-Fluch, der auf der “Bild”-Zeitung liegt: den verheerenden Hang, irgendwelche Zufälle damit zu erklären, dass Gegenstände, Personen oder Ort verwunschen seien (vgl.: “Aberglaube ist keine Hexerei”).

Wenig später fiel der “taz” auf, dass die “Bild”-Zeitung auch an einer Art Ferrero-Tourette leidet: einem ununterdrückbaren Hang, Markennamen des Süßwarenherstellers wie “Milchschnitte” oder “Nutella” immer wieder namentlich in scheinbar redaktionellem Zusammenhang zu erwähnen (vgl.: Kevin Kuranyi in Nuss-Nougat-Skandal verwickelt).

So gesehen ist heute ein großer Tag für “Bild”:

Mit Dank an Willi!

Zweimal Pizza mit extra Käse

Mag sein, dass der Fußballspieler Nelson Valdez “zweimal Pizza putzen” will, wie “Bild” schreibt. Gemeint ist, dass Valdez sowohl mit der Nationalmannschaft Paraguays gegen Peru gewinnen will, als auch in der Bundesliga mit Dortmund gegen Bremen:

"Valdez: Ich will zweimal Pizza putzen"
Innerhalb von nur vier Tagen trifft der Paraguay-Stürmer (…) auf den Bremer Claudio Pizarro (30). Mittwoch in Ascuncion gegen Peru. Vier Tage später mit Borussia in Bremen.

Aus “zweimal Pizza putzen” wird indes nichts. Zwar spielt Peru morgen wirklich gegen Paraguay, aber ohne Claudio Pizarro. Der wurde nämlich nach einer längeren Sperre gar nicht für die Nationalmannschaft nominiert. Was man unter anderem auch bei “Bild” hätte nachlesen können.

Mit Dank an Sebastian W. und Joerg G. für den sachdienlichen Hinweis.

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1. Peter Wälty im Interview
(persoenlich.com, Christian Lüscher)
“Wir werden niemals in Versuchung geraten, einen Tages-Anzeiger zu trivialisieren”, sagt der Chefredaktor von Newsnetz. Er ist mehr oder weniger zufrieden mit seinem im August gestarteten Projekt, räumt aber massive technische Probleme ein: “Für unsere Journalisten war die Arbeit am Anfang definitiv eine Zumutung.”

2. “Man müsste viele Leute rausschmeißen”
(focus.de)
Der am Wochenende mit einem Fernsehpreis ausgezeichnete Marcel Reich-Ranicki fragt sich: “Was für einen Preis habe ich bekommen? Das war ein Preis ohne Geld, musste extra hinfahren nach Köln, und da soll ich dankbar dafür sein?”

3. “Reich-Ranicki: Der Partyschreck”
(tagesspiegel.de, Harald Martenstein)
“Der alte Mann brachte einen Mut auf, den nicht viele besitzen. Wer schafft es, hunderten von Leuten geradeaus ins Gesicht zu sagen, dass man für dumm hält, was sie gerade stundenlang bejubelt haben? Während Reich-Ranicki redete, zeigten die Kameras Gesichter aus der Zuschauermenge, Ferres- und Kernergesichter. Das Dauergrinsen, das sie an diesem Abend trugen, ging nicht ab. Sie lächelten weiter. Anders können sie offenbar gar nicht.”

4. “Zur Klage der Nation”
(spex.de, Thomas Hübener)
Die Spex über das unverständlicherweise inzwischen auf vanityfair.de offline gestellte Blog “Klage” von Rainald Götz.

5. “Tagebuch eines Fotoreporters”
(fokussiert.com, Jan Zappner)
“Jan Zappner hat als Fotojournalist in Weissrussland Ende September die Wahlen verfolgt. Für fokussiert.com hat er ein Tagebuch verfasst: Einblick in die Arbeit eines Fotoreporters.”

6. “Mainstream News Outlets Start Linking to Other Sites”
(nytimes.com, Brain Stetler)
“‘Thou shalt not link to outside sites’ — a long-held commandment of many newsrooms — is eroding.”

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1. “Marcel Reich-Ranicki lehnt deutschen Fernsehpreis ab”
(youtube.com, Video, 9:08 Minuten)
Der Greis als Punk ist das Thema des Wochenendes. Dazu gibt es auch eine kurze Version des Moments (5:31 Minuten) und viele Stellungnahmen dazu: Marcel Reich-Ranicki selbst, Elke Heidenreich, Thomas Gottschalk, Bastian Pastewka, Miriam Meckel.

2. “Eine Parade von Peinlichkeiten”
(sueddeutsche.de, Hans Hoff)
“Abgesehen vom Auftritt Reich-Ranickis langweilt die Gala mal wieder – und man registriert plötzlich, wer für all das steht, was das deutsche Fernsehen so einfallslos macht.”

3. “Was das ZDF nicht zeigte: Die peinlichen Momente”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
“Bei der Ausstrahlung der 10. Verleihung des Deutschen Fernsehpreises hat das ZDF am Sonntagabend gleich mehrfach geschnitten, einige peinliche Szenen herausgenommen und Fehler ausgebessert. DWDL.de über das, was man am Abend im Fernsehen nicht sah.”

4. Interview mit Ingrid Deltenre
(sonntagonline.ch, Kurt-Emil Merki und Patrik Müller)
Ausgerechnet das mit Gebührengeldern finanzierte Schweizer TV klagt über Formate, die es aus Geldmangel nicht durchziehen kann. Fernsehdirektorin Ingrid Deltenre: “Natürlich gibt es Formate, die wir gerne hätten. Ein aussenpolitisches Magazin zum Beispiel. Oder einen zusätzlichen Talk. Aber das ist aus finanziellen Gründen nicht mehr möglich. Uns fehlt das Geld, das Programm weiter auszubauen.”

5. “Wie bitte? Die BZ über neue Audi-Modelle”
(topcarblog.ch)
Es gibt noch Menschen, die die Berner Zeitung lesen. Nur verstehen sie nicht, was sie ihnen sagen will: “Was auf den ersten Blick etwas unsensibel erscheint, entpuppt sich bei nöherem kennenlrenen als dich erstaunliche Ingenieurskunst.” Wie bitte?

6. Warum Weblogs? Blogger geben Auskunft
(blog-anleitung.de, Ralph Segert)
Und zwar Carola Heine, Herr Paulsen, Jens Berger, Marcus Puchmayer, Perun, Peter Praschl, Ralf Graf, Roland Grün, Schockwellenreiter, Stefan Gärtner, Stephan Herczeg und Thomas Gigold.

Wochenrückblick Nr. 41

Pleiten und Pannen: Bild empfahl isländische Bank, Blick am Abend bekommt Zahlen durcheinander und .ch muss Hauszustellung beenden – der medienlese.com-Rückblick auf die 41. Kalenderwoche.

Die Geschäftsführerin der Gratiszeitung .ch Caroline Thoma informiert die Medien: Ende Oktober wird neu lanciert (Keystone/Alessandro Della Bella)
“In fünf, sechs Jahren haben wir Tamedia in die Knie gezwungen”, zitierte Artur Vogel, Chefredakteur des Bunds (Tamedia) und bisher bekannt unter dem Namen Artur K. Vogel, einen Ausspruch von Sacha Wigdorovits von Ende 2007. Das ging so nicht auf. Stattdessen musste Wigdorovits, bisher treibende Kraft hinter der Gratiszeitung .ch, das Projekt zusammen mit der Aufgabe des einzigartigen und enorm teuren Verteilkonzepts verlassen. Die Investoren glauben dennoch weiterhin an das Projekt. Trotz Verlust des Alleinstellungsmerkmals der Zeitung soll an “an einer ausserordentlichen Generalversammlung das Aktienkapital von 10 auf 18 Millionen Franken” erhöht werden.

Auf tagesanzeiger.ch, der Website von Tamedias Tages-Anzeiger, heißt es dazu: “Werber haben ‘.ch’ schon abgeschrieben”. Das könnte sein, muss aber doch unter dem Gesichtspunkt gelesen werden, dass Tamedia mit News und 20 Minuten der grösste Konkurrent von .ch war und ist.

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