Mit traurigen Kinder- und Sparschwein-Augen machte “Bild” vor einigen Wochen Stimmung gegen “Hartz IV”. Womit ließe sich das noch steigern? Richtig: Mit traurigen Hunde-Augen. Im Berlin-Teil von “Bild” (nicht online) steht heute die Überschrift:
Wegen Hartz IV — Berliner Tierheim erwartet hunderte arme Hunde
Das Blatt behauptet, viele Menschen glaubten aus Furcht vor Armut, sich ihren Hund nicht mehr leisten zu können.
Alleinstehende Arbeitslose im Westen bekommen ab Januar nur noch 345 Euro, im Osten 331 Euro. Rund 200 Euro weniger als die bisherige durchschnittliche Arbeitslosenhilfe.

Weiter im Text:
“Bundesweit rechnen wir in diesem Sommer mit 70.000 ausgesetzten Haustieren”, sagt Wolfgang Apel (52), Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. “Tiere werden heutzutage leider einfach entsorgt, wenn sie zur Last fallen.”
Das Zitat stimmt, der Zusammenhang nicht. In einer Pressemitteilung der Bundesregierung stellt Apel klar,
dass der Tierschutzbund einen direkten Zusammenhang zwischen der Zahl ausgesetzter Tiere und dem Arbeitsmarktreformgesetz Hartz IV nicht herstellt. Die in BILD genannte Zahl von 70.000 ausgesetzten Tieren sei ein Wert, der sich traurigerweise seit einigen Jahren auf diesem hohen Niveau halte.
Aber diese traurigen Hundeaugen auf dem Foto, die können doch nicht lügen, oder? Nein, die nicht.
		
Enthüllen ist ein schönes Wort und bedeutet laut Duden so viel wie “offenkundig machen”, “entlarven” oder “aufdecken”. Deshalb versteht sich auch von selbst, was damit gemeint ist, wenn beispielsweise bild.de den schönen Satz “US-Pornostar Jenna Jameson enthüllt” ganz oben über eine Meldung schreibt. (Was genau Jameson enthüllt, kann übrigens 
Oder für wie realistisch halten Sie’s, dass “Bild” eine Erlaubnis von US-Gouverneur Arnold Schwarzenegger bekommen hat, um heute 
