Menschen, die sich ausschließlich aus “Bild” informieren, haben in Sachen Rechtschreibreform folgenden Wissensstand:
Schluß mit der Schlechtschreibreform! Ab heute [04.10.2004] erscheint BILD wieder in der klassischen Rechtschreibung! … Neben Springer kehren auch der “Spiegel” und die “Süddeutsche Zeitung” demnächst zur bewährten Rechtschreibung zurück, in der die “FAZ” bereits erscheint.
Seit dieser Meldung hat sich ein bisschen was getan. Die “Süddeutsche” hat in der vergangenen Woche (wie berichtet) angekündigt, nicht zur alten Rechtschreibung zurückzukehren. Und gestern erschien im “Spiegel” eine “Hausmitteilung”, wonach das Nachrichtenmagazin vor irgendwelchen Schritten zunächst abwarten will, was der neu eingesetze “Rat für deutsche Rechtschreibung” beschließen werde. Die “Berliner Zeitung” kommentiert:
Nun macht auch der Spiegel einen Rückzieher … . Die Rückkehr zur alten Rechtschreibung — verschoben, wenn nicht aufgehoben.
Nach all dem “Schlechtschreibreform”-Getöse der vergangenen Monate mit Dutzenden Artikeln hat die “Bild”-Zeitung leider noch keinen Platz gefunden, ihren Lesern diese Neuigkeit mitzuteilen.
Die Online-Redaktion wollte die Minderjährige (und ihre Angehörigen) offenbar ein bisschen besser schützen und hat dasselbe Bild anders retuchiert: nämlich mit dem klassischen schwarzen Balken. Richtig gelungen ist das mit der Anonymität allerdings nicht. Denn in die Zusatzinformation, die erscheint, wenn man im Internet Explorer mit dem Mauszeiger über das Bild fährt, hat irgendein Scherzkeks oder Dilettant den kompletten Namen der Verdächtigen geschrieben (siehe Abbildung rechts — der rote Balken über dem Nachnamen ist von uns).
Nachtrag 12.10., 9.00 Uhr: Anscheinend ist die halbversteckte Namensnennung bei bild.de tatsächlich gängige Praxis. Wer den vollen Namen eines 