Wir wissen auch nicht, warum der Downloadanbieter “Musicload” von T-Online es heute trotz seines ersten Geburtstages nicht (wie sonst in solchen Fällen üblich) in die “Gewinner”-Rubrik von “Bild” geschafft hat, obwohl “Musicload” über das gemeinsame Angebot bild.t-online quasi mit “Bild” verschwägert ist. Wir wissen aber, dass solche Werbung für befreundete oder verwandte Unternehmen unabhängige Berichterstattung in “Bild” ja nicht auf die Rubrik “Gewinner/Verlierer des Tages” beschränkt ist.
Und so schaffte es die Meldung, dass “Musicload” als PR-Geburtstags-Aktion über tausend Titel für je einen Cent anbot, auf die Seite 1 der “Bild”-Zeitung — eine freundliche Geste, die sicherlich mit dazu beitrug, dass der Server unter dem Ansturm der Nutzer prompt zusammenbrach.
Außer auf der ersten Seite fand “Bild” auch noch auf der letzten Seite Platz für einen Hinweis auf “Musicload”, in der Kolumne “Ich weiß es!” von Christiane Hoffmann:
Die coolste Party gab’s in Berlin — zum 1. Geburtstag des Internetportals “Musicload” von T-Online im “China Club”. Nur 50 Very-Wichtige, z. B. Nena, Heiner Lauterbach. Lässig!
Weitere dieser “Very-Wichtigen” nennt die “Welt”:
Dagmar Siegel (ebenfalls Geburtstagskind) mit Partner Karlheinz Kögel (media control, L’Tur), Burda-People-Group-Geschäftsführer Philipp Welte mit Gattin, die Schauspielerin Judy Weiss, BILD-Chef Kai Diekmann mit Ehefrau Katja Keßler …
In der “Welt” steht übrigens noch diese nette kleine Geschichte:
Bei Ankunft einer ungefähr zwei Quadratmeter großen Torte sang [Nena] “Happy Birthday”. “Alle Gäste stimmen mit ein” war auf dem Programmablauf des Abends zu lesen, woran sich aber nicht “alle” hielten.
Na, immerhin: “Bild” hat sich dran gehalten.
Nachtrag, 17.00 Uhr: Ganz übersehen — auch in “Bild” sind der “Bild”-Chefredakteur und seine Gattin beim “Musicload”-Party-Besuch abgebildet.
Die Online-Redaktion wollte die Minderjährige (und ihre Angehörigen) offenbar ein bisschen besser schützen und hat dasselbe Bild anders retuchiert: nämlich mit dem klassischen schwarzen Balken. Richtig gelungen ist das mit der Anonymität allerdings nicht. Denn in die Zusatzinformation, die erscheint, wenn man im Internet Explorer mit dem Mauszeiger über das Bild fährt, hat irgendein Scherzkeks oder Dilettant den kompletten Namen der Verdächtigen geschrieben (siehe Abbildung rechts — der rote Balken über dem Nachnamen ist von uns).
Nachtrag 12.10., 9.00 Uhr: Anscheinend ist die halbversteckte Namensnennung bei bild.de tatsächlich gängige Praxis. Wer den vollen Namen eines 