Heute behauptet “Bild” am vierten Tag in Folge wahrheitswidrig, dass Sabine Christiansen “bisher bestreite” an einem Hundesalon beteiligt zu sein, dessen Erlöse sie für einen guten Zweck spenden will. Es sei “keine gute Woche” für sie gewesen, weil sie als Teilhaberin “überführt” wurde, “obwohl sie es offiziell bestreiten ließ”.
Noch einmal: Das ist nachweislich falsch.
Die “Bild”-Zeitung, die in dieser Sache bislang keinen einzigen Artikel veröffentlicht hat, der den Tatsachen entspricht, schreibt nun über Frau Christiansen, sie habe “Probleme mit der Wahrheit”.
Korrektur, 14.12., 13.00 Uhr: Wir hatten an dieser Stelle behauptet, der “Bild”-Artikel stamme vom neuen Ressortleiter “Show”, Thomas Kralicek. Dem ist offensichtlich nicht so. Wir bitten um Entschuldigung für das Versehen!
1. Am Dienstag behauptet “Bild”, Sabine Christiansen sei stille Teilhaberin eines neuen Hundesalons von Promi-Friseur Udo Walz in Berlin, und werde ihn am Donnerstag mit Walz eröffnen.
2. Am gleichen Nachmittag bestätigt Christiansens Sprecher gegenüber AP, dass sie stille Teilhaberin sei, und dementiert, dass sie das Geschäft am Donnerstag eröffnen werde. Eine Sprecherin des Geschäftes dementiert, dass überhaupt schon eine Termin für die Eröffnung feststehe.
3. Am Mittwoch behauptet “Bild” fälschlicherweise, Sabine Christiansen habe dementieren lassen, dass sie stille Teilhaberin ist.
4. Am Donnerstag fragt “Bild” Sabine Christiansen, warum sie nicht zugebe, stille Teilhaberin zu sein, was sie längst getan hat.
Der geplante Eröffnungs-Empfang für das edle Fiffi-Etablissement wurde kurzfristig abgesagt. (…) Walz und Christiansen steckt offenbar die deutschlandweite kritische Diskussion um ihren gemeinsamen Hundesalon schwer in den Knochen. Der Prosecco-Empfang — ohne Angabe von Gründen gestrichen. (…) Christiansen hatte zunächst dementieren lassen, daß sie am Hundesalon beteiligt sei.
Was lernen wir daraus? Sollte morgen in “Bild” die Schlagzeile stehen: “Gott kündigt für Samstag Weltuntergang an” und wir trotzdem am Sonntag wie gewohnt aufwachen, würde die “Bild”-Zeitung — trotz Dementis von Gott — ihre Falschmeldung am Montag sicher nicht korrigieren, sondern nur berichten, dass Gott den fest geplanten Weltuntergang kurzfristig abgesagt habe, ohne Angabe von Gründen.
Zuerst ein kurzes Quiz: Überlegen Sie sich mal, wie wohl die Frage gelautet haben könnte, auf die die folgende Antwort der Schauspielerin Sophie Schütt passt:
“Der ganze Schönheitswahn nervt, weil er uns Frauen enorm unter Druck bringt. Wir können dem kaum standhalten. (…) Jede Frau hat Körperzonen, die ihr nicht besonders gefallen und die sie gerne verändern würde. Natürlich geht mir das auch so. Ich würde allerdings nur an mir etwas verändern wollen, wenn ich selbst darunter leide, aber nicht wenn es der Schönheitswahn oder mein Beruf von mir abverlangt. (…) Eine natürliche Frau mit Ausstrahlung ist doch viel attraktiver als eine künstlich geschnitzte Barbie. Ich bin eine ganz normale Frau und das sind meine Zuschauerinnen auch.“
Und? Sind Sie auch auf so Larifarifragen wie “Frau Schütt, fühlen Sie sich eigentlich schön?”, “Frau Schütt, sind Ihre Brüste echt?” oder “Frau Schütt, was halten Sie grundsätzlich vom Schönheitswahn?” gekommen? Gut.
Aber der Reihe nach: Am 20. und 21. Dezember zeigt Sat.1 den Zweiteiler “Schöne Witwen küssen besser”, und damit der TV-Movie auch gebührend ankündigt werden kann, hat Sat.1 (wie üblich) vorab ein paar Videokassetten an Medien-Redaktionen verschickt, auf denen (das kommt vor) nicht die endgültige Endfassung zu sehen ist. Im Fall des Sat.1-Zweiteilers etwa gibt es auf der Vorab-VHS Szenen, die in der endgültigen Endfassung nicht mehr auftauchen, weil der Film am Ende zu lang wurde, und deshalb Szenen weggelassen wurden, die für die Handlung nicht so wichtig sind. Eine der weggelassenen Szenen zeigt Hauptdarstellerin Sophie Schütt nackt. Und hier beginnt unsere Geschichte.
Denn am gestrigen Mittwoch sah die “Bild”-Titelseite so aus:
Im dazugehörigen Artikel hatte “Bild” auf die Titelfrage sogar eine Antwort. Sie lautete (wie könnte es anders sein): Nein, sie ist nicht“nicht schön genug fürs TV”. Und in “Bild” lautete sie ähnlich, nämlich so:
“‘Der Zweiteiler wurde am Ende zu lang. Wir haben diese Szenen weggelassen, weil sie für die Handlung nicht so wichtig sind’, so SAT1-Sprecherin Kristina Faßler gestern.”
Und man hätte es dabei belassen (oder die ganze Story lassen) können: kein Skandal nirgends, nur Routine – weshalb bei “Bild”, garniert miteinpaarSplitterfasernacktbildern, auch noch steht:
“BILD erfuhr: Der Produktion kamen nach den Dreharbeiten Zweifel, ob die Nacktszenen für die Schauspielerin vorteilhaft sind. Deshalb wurden sie später rausgeschnitten.”
Die Formulierung “BILD erfuhr” ist natürlich ein wenig schwammig und unglaubwürdig so ganz ohne Hinweis, wer das wo und wann zu wem gesagt haben könnte. Aber sie ist noch nichts gegen das, was “Bild” heute, noch riesengrößer als am Vortag, auf die Titelseite schreibt. Nämlich dies:
Und mal abgesehen davon, dass von der angeblichen “Nackt-Zensur”überhaupt keine Rede sein kann (s.o.), ist auch die Formulierung “Jetzt wehrt sich Sophie Schütt” irgendwie übergeigt. Denn zitiert wird Schütt in “Bild”ausschließlich mit den bereits eingangs zitierten Worten. Und dass sie sich darin auch nur ein klitzekleines Bisschen gegen die rausgekürzten Szenen “wehrt”, wie “Bild” behauptet, ist Schütts Worten überhaupt nicht anzumerken – womöglich, weil es gar nicht stimmt. Fairer formuliert: Falls sich Schütt unwahrscheinlicherweise wirklich gegen die gekürzte Szene “wehrt”, wie “Bild” behauptet, dann jedenfalls nicht in “Bild”.
Nachtrag, 12.12.04: Der Netzeitung sagte eine Sat.1-Sprecherin übrigens, Schütts Bemerkungen in “Bild” seien eine Kritik am allgemeinen Schönheitswahn, nicht am Sender.
Eins vielleicht vorweg: Sabine Christiansen gehört — wie Stefan Raab — nicht zu denjenigen Prominenten, deren Leben von der “Bild”-Zeitung mit Sympathie begleitet wird.
Am Dienstag berichtete “Bild”, dass die Fernsehmoderatorin gemeinsam mit Promi-Friseur Udo Walz einen Hundesalon in Berlin eröffnen werde. Wörtlich:
Die Talk-Queen wird am Donnerstag zur Eröffnung des Hundesalons „Sparks – dogs and more“ in Berlin (Uhlandstraße 181–183) erwartet, den sie als stille Teilhaberin an der Seite von Promi-Figaro Udo Walz (60) betreibt.
Wie BILD am Dienstag exklusiv berichtete, ist auch TV-Moderatorin Sabine Christiansen (47) an diesem Salon beteiligt. Das ließ die TV-Lady allerdings sofort dementieren.
Sie sei keine Teilhaberin, sondern lediglich Schirmherrin für einen Teil der Einnahmen, die zu Gunsten notleidender Tiere verwendet werden.
[Christiansens] Referent Frank Jungbluth dementierte am Dienstag eine Meldung der “Bild”-Zeitung, wonach Christiansen den Salon in dieser Woche gemeinsam mit dem Prominentenfriseur Udo Walz eröffne. Christiansen sei lediglich zu einem kleinen Anteil stille Teilhaberin an dem Salon, einem Projekt von Walz, sagte Jungbluth. (…)
Auch die Pressesprecherin des Hundesalons “Sparks – dogs and more” in Berlin, Martina Conrad, widersprach dem Bericht der “Bild”-Zeitung. Der Salon habe vor einigen Tagen zunächst als Fachgeschäft für Tieraccessoires eröffnet. Nach dem Umbau der Räumlichkeiten sollte ein Pflegeangebot für Hunde hinzukommen. Ein Termin stehe noch nicht fest. Christiansen werde nicht im Salon erwartet.
Was Christiansen also dementieren ließ, war die Behauptung von “Bild”, Christiansen werde den Salon gemeinsam mit Walz am heutigen Donnerstag eröffnen. Sie dementierte nicht, dass sie stille Teilhaberin sei, sie bestätigte es sogar. Ihr Anteil beträgt 1250 Euro, das sind lächerliche zwei Prozent.
All das hindert “Bild” nicht daran, völlig irreführend schon in der Überschrift zu fragen:
Warum stehen Sie nicht zu Ihrem Hundesalon?
(Nun ja: Sie steht dazu.)
“Bild” weiter:
BILD wollte gestern bei Frau Christiansen nachfragen.
1. Warum haben Sie dementiert, daß Sie am Hundesalon von Udo Walz finanziell beteiligt sind?
2. Ist es Ihnen peinlich, daß Sie an einem Hundesalon beteiligt sind?
3. Ist Ihre Glaubwürdigkeit jetzt beschädigt?
Punkt 1: Sie hat es nicht dementiert, sie hat es bestätigt.
Punkt 2: Nein, ihr Sprecher sagte am Dienstag, Christiansens Einnahmen sollten “zu 100 Prozent in einen Sozialfonds fließen, aus dem tierärztliche Rechnungen bedürftiger Menschen bezahlt werden”, weil gerade für ältere Menschen Hunde häufig eine soziale Funktion hätten.
Punkt 3: Hä?
Und hat eigentlich die “Bild”-Zeitung, die offenbar sowohl am Dienstag als auch am Donnerstag falsch über den Fall berichtet hat, eine Glaubwürdigkeit, die jetzt beschädigt sein könnte?
Sorry, aber wir wollen noch mal kurz auf Hitler zurückkommen – auch wenn’s dabei jetzt eher umwasanderes geht. Schließlich hatte “Bild” (wie Bild.de) “Hitlers geheime UFO-Pläne” am Montag mit einem zwar 17x13cm großen, aber sehr unscharfen, schwarzweißen “UFO” illustriert (siehe hier) und dazugetextet:
“Dieses Foto ist dennoch vermutlich eine Montage”
Ja, weil die ganze Geschichte ohnehin auf Spekulationen beruhte (genauer gesagt auf Spekulationen, die laut “Bild” in einer TV-Doku geschildert werden, welche anlässlich ihrer mutmaßlichen Ausstrahlung im Rahmen eines UFO-Thementages durch einen britischen Spartensender von einer dortigen Boulevardzeitung zusammengefasst wurden, bevor “Bild” selbst daraus ihre Titelstory machte), war es zwar ein klein wenig unschön, aber durchaus nachvollziehbar, dass “Bild” neben die unscharfe, schwarzweiße Bebilderung geschrieben hatte:
“Dieses Foto ist dennoch vermutlich eine Montage”
Immerhin. Hätte “Bild” allerdings ein klein wenig mehr recherchiert, wäre sie womöglich schnell auf etwas weniger Unscharfes und noch weniger Schwarzweißes gestoßen (siehe hier oder hier oder gar hier), das weder “Foto” noch “Montage” ist, sondern eine Fantasiezeichnung des szenebekannten UFO–Malers James Nichols aus den 1980er oder 1990er Jahren, die dem vermeintlichen Foto, das ja nach “Bild”-Spekulationen vermutlich eine Montage sei, sehr ähnlich sieht.
Stefan Raabs Idee, eine Mutter zu zeigen, die die Schultüte ihrer Tochter hält, und sie als “perfekt getarnte Drogendealerin” zu veralbern, kann man für einen gelungenen Witz oder für eine geschmacklose Entgleisung halten. Den Spruch als “Drogen-Attacke auf dem Schulhof” bezeichnen, wie bild.de es tut, kann man nicht.
Der bild.de-Artikel, um den es hier geht, trägt die Autorenzeile “Von THOMAS KRALICEK und VIM VOMLAND”, aber so richtig wundern würde es uns nicht, wenn sich herausstellte, dass er eigentlich von Günther Kralitscheck und Wim Womland geschrieben wurde.
Es geht darin um Reiner Calmund, der aufregende neue Fernsehpläne haben soll. Es wäre allerdings erstaunlich, wenn die Angaben des Artikels über die angebliche neue Show stimmen würden, denn im übrigen stimmt ungefähr nichts in dem Stück.
Mal abgesehen davon, dass die Casting-Show “Big Boss” mit Calmund alles andere als ein Erfolg ist (kein Wort davon bei “Bild”). Und dass das Zitat eines anonymen Pro-Sieben-Menschen, man sehe in ihm “einen Erfolgstypus”, weil der Dicke Volksnähe ausstrahle, doch nicht ganz nach einem konkreten Job-Angebot klingt. Und dass das gleiche für das Zitat des RTL-Unterhaltungschefs gilt, der gesagt haben soll: “Wir können uns mit Herrn Calmund sehr gut eine weitere Zusammenarbeit vorstellen.”
Also mal abgesehen davon, heißt der RTL-Unterhaltungschef Tom Sänger und nicht “Senger”, wie bild.de schreibt. Und der Deutschland-Chef von Endemol heißt Borris Brandt und nicht “Boris Brandt”, wie bild.de schreibt. Und die Produktionsfirma der ARD-Talkshow “Sabine Christiansen” heißt TV21 und nicht “Sabine Christiansen Production”.
Und jetzt sind wir sehr gespannt, wann der Selbstverständliche-Standards-Beauftragte bei bild.de seinen Dienst antritt und die schlimmsten Fehler korrigiert. (Ach so, und ob es die beschriebene neue Show mit “Calli” je geben wird, natürlich.)
Update, 11.25 Uhr: Sämtliche Fehler stehen auch in der gedruckten “Bild”. Und immer noch online.
Update, 14.35 Uhr: Der Selbstverständliche-Standards-Beauftragte von bild.de hat offenbar immer noch nicht seinen Dienst angetreten. Womöglich ist er mit Burn-Out-Syndrom krank geschrieben. Allerdings verbreitet inzwischen die Nachrichtenagentur ddp die “Bild” Meldung mitsamt der darin enthaltenen Fehler weiter. Das muss Chefredakteur Kai Diekmann meinen, wenn er “Bild” als “DAS LEITMEDIUM” bezeichnet: “Bild” schreibt die Fehler auf, und alle anderen schreiben sie ab.
Update, 20.10 Uhr: Ts. Alle Fehler wie gehabt. Schrecklicher Verdacht: Es gibt gar keinen Selbstverständliche-Standards-Beauftragten bei “Bild”.
Update, 9. Dezember, 0.00 Uhr: Was etwas beunruhigend ist: Der eine Autor des Fehler-Textes, Thomas Kralicek, 38, ist nicht irgendein unterbezahlter bild.de-Hilfsarbeiter, sondern neuer “Ressortleiter Show” bei “Bild”. Vorher war er bei RTL Newmedia für die People-Berichterstattung veranwortlich. RTL Newmedia ist eine Tochter von RTL. RTL ist der Laden, bei dem Tom Sänger (nicht “Senger”) Unterhaltungschef ist. Und der andere Autor des Fehler-Textes, Vim Vomland, ist auch nicht irgendein unterbezahlter bild.de-Hilfsarbeiter, sondern — laut “Bild”-Schwesterblatt “Welt” — eine “Bild”-Reporter-Legende. (Danke an Franz K. für den Hinweis!)
Nein, wir haben keinen Gegenbeweis. Nein, die 150 Euro, die das Hamburger Büro der Fotoagentur Colourpress von uns verlangen würde, wenn wir ein Paparazzifoto von Kurt Russell aus dem Colourpress-Angebot abdrucken wollten, sind uns zuviel.
Zu sehen ist Russell auf dem unscharfen Foto übrigens nackt.
Zu sehen ist er so auch auf der letzten Seite der heutigen “Bild”-Zeitung (fotografiert beim privaten Sonnenbad mit Frau Goldie Hawn auf der Terrasse einer Palafito Master Suite des Hotelito Desconocido im mexikanischen Puerto Vallarta). Und weil Russell auf dem Paparazzifoto bis auf eine Baseballkappe wirklich ganz nackt ist, hat “Bild” ein anderes Foto aus der selben Serie derart geschickt montiert, dass Hawns linke Hand Russells Gemächt verdeckt. Und so steht’s auch in “Bild”:
“Kurt Russell (…) und sein Kurti (hinter Goldies Hand) unter mexikanischer Sonne”
Betextet sind die Fotos von Christiane Hoffmann. Und Hoffmann weist noch einmal darauf hin, dass Russells Geschlechtsteil (O-Ton: “sein faltiger Kurti”) “in BILD schamvoll unter Goldies Hand versteckt” sei. Allerdings hat Hoffmann das Foto offenbar auch ohne Goldies Hand gesehen, denn sie schreibt:
“(…) dahinter befindet sich deutscher Durchschnitt,
ca. 14,67 Zentimeter”
Und schon deshalb, weil Russell unseres Wissens auf dem ohnehin unscharfen Paparazzifoto nicht mit einem eregierten Penis abgelichtet wurde, hat Christiane Hoffmann wahrscheinlich (in Anspielung auf diese oder jene “Bild”-Meldung) nur einen Witz machen wollen. Man könnte auch sagen: Sie hat gelogen. Hat ohne Grund, ohne Not, ohne nachzudenken die Wahrheit einer überflüssigen Pointe geopfert! Saß also bei der Arbeit und füllte ihre “Ich weiß es”-Kolumne mit Wörtern, die keinen Sinn haben!! Mit Zeilen, die sie sich einfach nur ausgedacht hat!!! Oder, nun ja, mit mindestens einem Halbsatz, von dem wir ziemlich sicher wissen, dass er überhaupt nicht stimmt – auch wenn wir uns diesmal den Gegenbeweis (nicht nur aus Kostengründen) sparen.
1. Vor anderthalb Wochen berichtete “Bild”, Rennfahrer Ralf Schumacher investiere in eine Erotikfirma.
2. Stefan Raab verulkte Schumacher und dessen Frau Cora in seiner Show “TV Total” daraufhin als “Porno-Ralle” und “Hard-Cora”.
3. “Bild” machte einen “Porno-Zoff” draus und warf Raab “schlechte Scherze” vor.
4. Einen Tag später druckte “Bild” die Geschichte “Schöne Cora Schumacher: Meine Familie leidet unter Stefan Raab” und berichtete, Cora gehe nur noch aus dem Haus, “wenn es wirklich sein muß”. Den Moderator beschuldigte das Blatt, das mit schlechten Scherzen selbst nichts am Hut hat, er denke “vor allem daran, die schlaffenQuoten seiner Show auf Kosten von Ralf und Cora wieder hochzukriegen“. Und war sicher: “Raab will unter der Gürtellinie weiterwursteln.”
Am gestrigen Abend nun witzelte Raab in seiner Sendung wieder über die Schumachers und verlas die schriftliche Abmahnung ihres Anwalts. Außerdem kündigte Raab an, den Erlös aus den “Porno-Ralle”-T-Shirts, die online verkauft werden, einem gemeinnützigen Verein zu spenden. Das findet Bild.T-Online nun allerdings nur ganz knapp kommentierungswürdig…
…und echauffiert sich stattdessen lieber völlig unvorbelastet über das “TV-Lästermaul Raab” bzw. “die Giftspritze”, den “Läster-Nachschlag”, also die “Raab-Attacke” mit den “bösen Beleidigungen” und “Hohn, Spott, Häme!”, Raabs “spöttelnde”, “scheinheilige” Art und seine “vor Sarkasmus triefende Stimme”, mit der die Schumachers wieder “übel verhöhnt” wurden.
Den Beitrag kündigt Bild.T-Online übrigens mit “(…) neue Attacken im Porno-Zoff!” an. Und meint damit Raab, natürlich.
Kürzlich konnte man sich nach der Lektüre eines “Bild”-Artikels ja nicht sicher sein, ob “Todes-Bakterien vom Mars” bereits akut die Erde bedrohen. Heute nun berichtet “Bild” noch einmal über diese “Killer-Keime” und, siehe da, sie stellt im ersten Absatz klar, dass die Gefahr nicht ganz so akut ist:
In naher Zukunft könnten mit Gesteinsproben aus dem All auch Keime auf die Erde gelangen.
Puh! Damit könnte jetzt eigentlich auch aufatmen, wer sich vor einigen Tagen nicht über die Hintergründe der “Bild”-Geschichte informiert hat – wenn über dem aktuellen Artikel nicht folgende beunruhigende Überschrift stünde:
Killer-Keime vom Mars – Sind sie längst da?
Dazu befragt wird der, laut “Bild”, “renommierte Astrobiologie Professor Chandra Wickramasinghe”, der zwar auch an keiner Stelle des Artikels behauptet, dass die “Killer-Keime” schon auf der Erde seien, dafür aber noch mal unwidersprochen, wie bereits vor einigen Wochen und vergangenes Jahr, seine Theorie zum Besten gibt, dass die Lungenkrankheit SARS und die Rinderseuche BSE aus dem Weltraum kamen. Eine Theorie, die renommierte Wissenschaftler allerdings, wie gesagt, für einen “Scherz” halten.