Heute steht in verschiedenen “Bild”-Ausgaben ein Artikel der folgendermaßen überschrieben ist:
Und tatsächlich wurde die 8e der Oppenheim-Oberschule in Berlin Charlottenburg aufgelöst, weil von 22 Schülern 15 sitzen blieben. Von einem dieser Schüler zeigt “Bild” ein Foto, auf dem der Junge mehr oder weniger unkenntlich gemacht wurde. “Bild” nennt ihn “Ronny” mit dem Hinweis, dass der “Name geändert” wurde. Das ist ja auch nett. Wenn man nur Sechsen im Zeugnis hat, will man schließlich nicht auch noch seinen Namen in der Zeitung lesen.
Dumm nur, dass man bei “Bild” dafür gesorgt hat, dass “Ronny” sein Zeugnis geradewegs in die Kamera hält. Und oben auf diesem Zeugnis steht gut lesbar “Ronnys” echter vollständiger Name. (Etwas besser ist das übrigens in der “Bild” Berlin/Brandenburg gelöst. Dort wurde der volle Name auf dem Zeugnis geschwärzt, und der echte Vorname steht im Text.)
Nun wird die “Bild”-Berichterstattung über “Ronny” zwar wahrscheinlich (oder: hoffentlich) keine unangenehmen Folgen für ihn haben. Aber “Bild” verfährt auch in anderen Fällen so schlampig. Am 16. Juni beispielsweise, stand dieser Artikel über eine angebliche “Behörden-Schande” in “Bild”. Dazu druckte das Blatt “das herzlose Schreiben der Arbeitsagentur” ab. Darauf wurde zwar der Name der Empfängerin unleserlich gemacht — der Nachnamen des Sachbearbeiters oder der Sachbearbeiterin allerdings, der ließ sich mit wenig Mühe entziffern. Übrigens samt Telefon- und Faxnummer der zuständigen Behörde. Und das ist nun wirklich dumm.
Mit Dank an Alain K. und auch für den Scan an Stefan L.