Archiv für August 27th, 2025

Barschel-Foto, Jagd auf Fischer, Hörbuchsprecher in Gefahr

1. Israelische Armee tötet sechs weitere Journalisten
(reporter-ohne-grenzen.de)
Wie gestern in den “6 vor 9” berichtet, wurden bei einem Angriff der israelischen Armee auf eine Klinik im Gazastreifen mehrere Journalistinnen und Journalisten getötet. Nun meldet sich die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) zu Wort. Insgesamt seien in Gaza seit 2023 mehr als 200 Medienschaffende getötet worden. RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus fragt: “Sechs getötete Medienschaffende in zwei Tagen: Was muss noch passieren, damit die Bundesregierung sich endlich klar und deutlich von der Kriegsführung der israelischen Regierung distanziert?”

2. Warum Barschel-Fotograf Knauer mit einer Anzeige gegen PI-News erfolglos blieb
(kress.de, Henning Kornfeld)
Der ehemalige “Stern”-Reporter Sebastian Knauer habe das rechtspopulistische Blog “PI News” angezeigt, weil es sein berühmtes Foto von Uwe Barschel ohne Zustimmung genutzt habe. Die Staatsanwaltschaft Köln habe das Verfahren jedoch eingestellt, da die Verantwortlichen nicht zu ermitteln seien. Dies werde von Knauer angezweifelt. Der von “kress” dazu befragte Medienanwalt Sven Krüger hat eine Vermutung für das offenbar geringe Engagement der Staatsanwaltschaft: “Das scheint mir ein Beispiel dafür zu sein, dass die mangelnde Ausstattung der Justiz zumindest bei niedrigschwelligen Delikten zu inkonsequenter Strafverfolgung führt.”

3. Die völlig ungenierte Jagd auf die schwangere Helene Fischer, Teil 2
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
Boris Rosenkranz prangert bei “Übermedien” die erneute Jagd der Boulevardredaktionen auf Helene Fischer an, allen voran durch “Bild”-Vizechefin Tanja May, die Fischers Schwangerschaft ohne deren Einverständnis öffentlich gemacht habe. Er zeigt, wie Klatschblätter und Paparazzi mit heimlich gemachten oder manipulierten Fotos arbeiten, spekulative und angstschürende Storys konstruieren und den Stars sogar an ihren privaten Wohnsitzen nachstellen.

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4. Wer schützt alle hinter der Kamera vor dem Bildschirm?
(dwdl.de, Simon Pycha)
Social Media könne oft in die Abhängigkeit führen. Auf vielen Plattformen werde das Problem als “Dopaminsucht” verhandelt und mit einfachen Tipps wie festen Handyzeiten, grauen Bildschirmfarben oder “Single Tasking” adressiert, wofür es allerdings wenig belastbare wissenschaftliche Grundlagen gebe. Simon Pycha fordert mit Blick auf Personen, die auch beruflich mit Sozialen Medien zu tun haben: “Für das inhaltlich getriebene Medium braucht es klare Grenzen. Private und berufliche Einflüsse müssen durch interne Richtlinien individuell in Einklang gebracht werden. Dafür sind eine gesunde Arbeitsumgebung und offene Kommunikation nötig. Schulungsangebote für Betroffene sind gut, zielgruppengerechte und attraktive Prävention für alle jedoch noch besser.”

5. Sport-Streaming: Zwischen Allianzen und Rechte-Offensiven
(blog.medientage.de, Petra Schwegler)
Wie Petra Schwegler berichtet, befindet sich der Markt für Sportstreaming in starker Bewegung: “Die jüngsten Entwicklungen zeigen: Die Phase der wilden Expansion neigt sich dem Ende zu. Jetzt beginnt die strategische Konsolidierung – und die wird für Anbieter wie Zuschauer:innen gleichermaßen interessant. Ökonomisch treiben die Konkurrenz um Premiumrechte und die zunehmende Fragmentierung die Rechtepreise.”

6. Die Maschine übernimmt unsere Stimme
(taz.de, Jürgen Kalwa)
Hörbuchsprecher Jürgen Kalwa, schildert, wie rasant KI-Stimmen vorankommen und die Arbeit menschlicher Sprecherinnen und Sprecher bedrohen. Mittlerweile könnten echte Stimmen geklont und täuschend echt nachgebildet werden. Kalwa warnt vor ungeklärten Rechtsfragen, kritisiert Plattformen und Tools wie Audible, YouTube und ElevenLabs und lehnt Verträge ab, die weitreichende Nutzungsrechte an seiner Stimme verlangen. Obwohl der Hörbuchmarkt wachse, fürchtet er eine Flut seelenloser Massenware.