1. Wie rechte Boulevardmedien von einem psychologischen Effekt profitieren
(rp-online.de, Mey Dudin)
Rechte Boulevardmedien nutzen emotionale Themen wie beispielsweise Abtreibung, um gezielt Empörung zu erzeugen und damit politische Kampagnen zu beeinflussen, schreibt Mey Dudin in ihrer Analyse. Diese Medien würden sich selbst oft als unterdrückte Alternativen darstellen. Sie würden von einer psychologischen Verzerrung profitieren, dem sogenannten Hostile-Media-Effekt, bei der Menschen neutrale Berichterstattung als feindlich empfinden, wenn sie nicht der eigenen Meinung entspricht.
2. Ein verunglückter Erinnerungsversuch
(taz.de, Klaus Hillenbrand)
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer habe auf Instagram mit einem Bild an den Warschauer Aufstand von 1944 erinnern wollen, dabei jedoch fälschlicherweise ein Foto vom Warschauer Ghetto-Aufstand 1943 verwendet, das aus der Täterperspektive der Nazis stamme. Das Bild sei ursprünglich Teil eines Propaganda-Albums des SS-Führers Jürgen Stroop gewesen. Klaus Hillenbrand kommentiert: “Allein die Tatsache, dass es zu dieser ‘Verwechslung’ gekommen ist, dass die Bundesregierung mit Nazi-Propaganda Gedenkkultur zu betreiben versuchte, zeugt von einem tiefen Defizit im Geschichtsbewusstsein dieser Behörde und ihres Leiters.”
3. Kurz-Vertraute Regensburger managt neben “Exxpress” Reichelt-Portal “Nius”
(derstandard.de, Garald Fidler)
Vera Regensburger, eine enge Vertraute des ehemaligen österreichischen Kanzlers Sebastian Kurz, habe zusätzlich zur Geschäftsführung des österreichischen Portals “Exxpress” jetzt auch die Leitung der deutschen Betreiberfirma des Krawallportals “Nius” übernommen. Beide Medien würden zur Beteiligungsgesellschaft Vius gehören, deren Mehrheitseigentümer der deutsche Unternehmer und Multimillionär Frank Gotthardt sei.
4. Satire braucht Freiheit
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) fordert, dass die Justiz das Grundrecht auf Satirefreiheit stärker respektiert, insbesondere im Zusammenhang mit dem geplanten Einspruch der Berliner Staatsanwaltschaft gegen den Freispruch des Satirikers “El Hotzo”. Der DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster sagt: “Es ist paradox, einerseits herrscht über Postings von El Hotzo und Äußerungen von Jan Böhmermann im Fernsehen große Aufregung. Andererseits bleiben Schmähungen, Beleidigungen und Hasskommentare in den Social Media im Großen und Ganzen folgenlos. Das passt nicht zusammen.”
5. Plötzlich Hassobjekt – woher kommt die rechte Online-Hetze?
(ardmediathek.de, Tasnim Rödder, Video: 31:53 Minuten)
Das SWR-Investigativformat “Vollbild” zeigt, wie Menschen unerwartet zur Zielscheibe rechter Onlinehetze werden, und untersucht dabei insbesondere, welche Rolle prominente Influencer wie Tim Kellner spielen. Laut Bundeskriminalamt sei die Zahl rechter Hassbeiträge im Internet in den vergangenen Jahren stark angestiegen.
6. “Bild” zieht Beitrag über angebliche Putin-Tochter vorsorglich zurück
(turi2.de, Björn Czieslik)
Wie “turi2” meldet, habe “Bild” einen Artikel über eine mutmaßliche Tochter von Wladimir Putin zurückgezogen. Die Redaktion habe am Sonntag über angebliche Aussagen von Luiza Rozova berichtet, die möglicherweise Putins Tochter sei und sich ausführlich über ihr Leben im Exil geäußert haben soll. Nun bestehe jedoch der Verdacht, dass diese Aussagen von einem gefälschten Account stammen könnten.