1. Journalisten müssen vor Gericht gehört werden
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen setzt sich dafür ein, dass palästinensische Journalistinnen und Journalisten, die in Gaza Opfer israelischer Angriffe wurden, beim Internationalen Strafgerichtshof offiziell als Opfer und nicht nur als Zeugen gehört werden. Ziel sei es, den betroffenen Medienschaffenden zu Gerechtigkeit zu verhelfen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
2. Kulturstaatsminister will Internetriesen zur Kasse bitten
(spiegel.de)
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer plane eine Digitalabgabe, bei der große Internetplattformen wie Google und Meta künftig zehn Prozent ihrer in Deutschland erzielten Umsätze abführen sollen. Vorbild für das Vorhaben sei Österreich, wo eine ähnliche Abgabe bereits seit 2020 gelte und keine relevanten Preiserhöhungen für Endkunden verursacht habe.
3. “TikTok ist schuld, oder nicht?”
(blog.medientage.de, Bettina Pregel)
Der Blogger und Politikberater Martin Fuchs warnt im Gespräch mit Bettina Pregel davor, gesellschaftliche Probleme wie Radikalisierung und Einsamkeit allein TikTok zuzuschreiben. Fuchs betont, dass zur demokratischen Meinungsbildung eine umfassende Medienkompetenz aller Altersgruppen nötig sei, da viele Menschen Schwierigkeiten hätten, belastbare Quellen von unseriösen Informationen zu unterscheiden.
4. SWMH-Mediengruppe will sich von Regionalzeitungen in Baden-Württemberg trennen
(swr.de)
Die Südwestdeutsche Medienholding, unter anderem mehrheitliche Eigentümerin der “Süddeutschen Zeitung”, beabsichtige, ihre Regionalzeitungen in Baden-Württemberg wie die “Stuttgarter Zeitung” und die “Stuttgarter Nachrichten” an die Neue Pressegesellschaft (unter anderem “Südwest Presse”) zu verkaufen. Die Übernahme stehe noch unter Vorbehalt der kartellrechtlichen Zustimmung, soll aber nach Genehmigung ein neues Zeitungshaus mit rund 700.000 Exemplaren Gesamtauflage schaffen. Arbeitnehmervertreter und die Gewerkschaft Verdi seien besorgt wegen möglicher Arbeitsplatzverluste und würden vor einer zunehmenden Medienkonzentration warnen.
5. SLAPP: Ohrfeigen für den kritischen Journalismus
(dfjv.de, Gunter Becker)
Gunter Becker beschreibt in seinem Beitrag, wie Journalistinnen und Journalisten durch sogenannte SLAPP-Klagen (strategische Klagen gegen öffentliche Beteiligung) eingeschüchtert und mundtot gemacht werden sollen, insbesondere wenn sie über brisante Themen wie Korruption oder gesundheitliche Risiken recherchieren. Anhand konkreter Fälle zeigt Becker, dass SLAPP-Klagen von Behörden, Unternehmen sowie Politikerinnen und Politikern genutzt werden, um kritische Berichterstattung durch juristischen und finanziellen Druck zu unterbinden.
6. Gleichstellungsbeauftragte im ÖRR stärken
(verdi.de, Claudia Krieg)
Das Verdi-Medienmagazin “M” hat mehrere Gleichstellungsbeauftragte von öffentlich-rechtlichen Sendern (SWR, NDR, BR) dazu befragt, ob sie ihre Arbeit als effektiv für mehr Geschlechtergerechtigkeit erleben. Die Antworten würden zeigen, dass die jeweiligen Maßnahmen der Sender unterschiedlich erfolgreich und vielfältig sind. Dazu gehören Maßnahmen wie spezielle Mentoringprogramme, die Teilnahme an Initiativen wie der “50:50-Challenge” und der Einsatz von Checklisten und Schulungen, um Diskriminierung zu verhindern und das Bewusstsein für Vielfalt zu stärken.