1. Gewalt gegen Frauen: Eine journalistische Tragödie
(journalist.de, Livia Lergenmüller)
Livia Lergenmüller kritisiert, dass Gewalt gegen Frauen in der journalistischen Berichterstattung häufig verharmlost und als Einzelfall dargestellt werde, wodurch die gesellschaftlichen Ursachen unsichtbar bleiben würden. Lergenmüller verweist auf eine neue Studie, die zeige, dass Medien selten die strukturelle Dimension der Gewalt beleuchten und oft nur Einzelfälle beschreiben, wodurch das Problem marginalisiert werde.
2. Die Krone zeigt, warum es keine gute Idee ist, KI freie Hand zu lassen
(kobuk.at, Sebastian Deiber)
Das österreichische Boulevardblatt “Krone” experimentiere mit maschinellen Übersetzungen durch eine Künstliche Intelligenz, was nicht immer gut ausgehe. Sebastian Deiber fragt sich: “Welches Ziel verfolgt die Krone mit der automatisierten Mehrsprachigkeit? Um neue Zielgruppen zu erschließen und die Reichweite zu erhöhen, richtete sie dem Falter auf Anfrage aus. Sieht man sich die Sorgfalt an, mit der die Krone die übersetzten Beiträge online stellt, scheint sie das Experiment nicht sehr ernst zu nehmen.”
3. Klatschpresse darf Bild von Schumis Ferienvilla veröffentlichen
(lto.de)
Das im Burda-Verlag erscheinende Regenbogenblatt “Freizeit Spass” habe im Sommer 2020 einen Artikel über die Familie von Michael Schumacher veröffentlicht, der auch eine Luftbildaufnahme der Villa der Schumachers auf Mallorca enthielt. Dagegen klagte die Familie, am Ende jedoch erfolglos: “Ein Eingriff in Persönlichkeitsrechte liege zwar vor, er sei aber nicht besonders schwerwiegend”, fasst “Legal Tribune Online” die Entscheidung des Bundesgerichtshofs zusammen.
4. Keine Zukunftsvision: Warum die ÖRR-Reform die Zukunft von ARD und ZDF nicht sichert.
(turi2.de, Diemut Roether)
Diemut Roether bemängelt, dass die geplante Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zentrale Herausforderungen wie die digitale Strategiefähigkeit und eine grundlegende Strukturreform unberücksichtigt lasse. Zudem weist sie auf widersprüchliche Regelungen hin, wie das Verbot “presseähnlicher” Inhalte. Insgesamt sieht Roether die Zukunft von ARD und ZDF durch die Reform nicht gesichert und warnt vor den Folgen einer fehlenden politischen Einigung.
5. Zwei Schweizer Medien bei der Premiere gefördert
(persoenlich.com, Nick Lüthi)
Der “Media Forward Fund” habe erstmals Gelder zur Förderung gemeinwohlorientierter Medienprojekte in Deutschland, Österreich und der Schweiz vergeben, mit einer Gesamtsumme von 1,5 Millionen Euro. Aus der Schweiz erhielten das Berner Recherche-Team “Reflekt” und das Zürcher Onlinemagazin “Tsüri” Förderungen, um ihre Reichweite durch innovative Social-Media-Formate und die Berichterstattung über die Wohnkrise auszubauen. Insgesamt profitieren vier Medien von der Förderung, darunter auch zwei österreichische Projekte, die auf Abonnentengewinnung und eine kreative Präsentation ihrer Recherchen setzen.
6. Merkels Memoiren sind bislang erfolgreichstes Buch des Jahres
(spiegel.de)
Angela Merkels Memoiren seien in der ersten Woche mehr als 200.000 Mal verkauft worden. “Kein anderes Buch hat in diesem Jahr einen derart fulminanten Start hingelegt”, so Ulrike Altig, Geschäftsführerin des Unternehmens Media Control, das Zahlen zu Buchverkäufen zusammenträgt.