1. Wie ausgewogen berichten deutsche Medien über Israel?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 26:31 Minuten)
Holger Klein hat sich mit dem Kommunikations- und Politikwissenschaftler Kai Hafez über die Berichterstattung über den Nahen Osten, speziell über Israel, unterhalten: “Welche Themen fehlen in der Berichterstattung über Israel? Was müsste sich in deutschen Redaktionen ändern, damit die Berichterstattung ausgewogener wird? Und was haben die Hierarchien in Verlagen und Sendern damit zu tun?”
2. Meta beugt sich dem Bundeskartellamt
(netzpolitik.org, Thomas Rudl)
Nach jahrelangem Widerstand habe sich der Social-Media-Konzern Meta einer Entscheidung des Bundeskartellamts gebeugt, die das Unternehmen wegen unzulässiger Zusammenführung von Nutzerdaten und Missbrauch von Marktmacht kritisiere. Meta habe zugestimmt, Nutzerinnen und Nutzern verbesserte Wahlmöglichkeiten zur Verknüpfung ihrer Daten über verschiedene Dienste wie Facebook und Instagram zu bieten. Thomas Rudl ordnet den Fall bei netzpolitik.org ein, auch hinsichtlich seiner Folgen.
3. Pressefreiheit gefährdet: GFF unterstützt FragDenStaat-Chefredakteur Arne Semsrott am 16. und 18. Oktober vor Gericht
(freiheitsrechte.org)
Die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) unterstützt Arne Semsrott, Chefredakteur der Transparenz- und Rechercheplattform “FragDenStaat”, der sich ab dem 16. Oktober vor dem Berliner Landgericht verantworten muss. Der Vorwurf: Semsrott habe Gerichtsbeschlüsse zu Durchsuchungen bei Mitgliedern der “Letzten Generation” veröffentlicht. Benjamin Lück, Jurist bei der GFF, kommentiert: “Absolute Veröffentlichungsverbote, wie das in § 353d, verstoßen gegen die Pressefreiheit. Selbst einzelne Zitate aus Strafakten können in einem Strafverfahren gegen die Journalist*innen enden. Das atmet den Geist von vorgestern.”
4. Traditionelle Medien zu wenig divers
(verdi.de, Bärbel Röben)
Mitte September fand in Berlin eine Fachtagung zu “Diversität und Geschlecht im Journalismus” statt. Bärbel Röben fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen: Trotz Bemühungen um mehr Diversität würden Diskussionen und Analysen zeigen, dass die Vielfalt in der Berichterstattung durch strukturelle Mängel und eine Verschiebung des Meinungsspektrums gefährdet sei, besonders in traditionellen Medien.
5. “Hinz & Kids”: (Straßen)Magazin für Kinder
(deutschlandfunk.de, Magdalena Neubig, Audio: 5:05 Minuten)
Seit mehr als 30 Jahren können obdach- und wohnungslose Menschen in Hamburg das Straßenmagazin “Hinz&Kunzt” verkaufen und so etwas Geld verdienen. Jetzt gibt es einen Ableger: “Hinz&Kids”, das Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren das Thema Obdach- und Wohnungslosigkeit erklären will, ohne zu moralisieren oder Ängste zu schüren. Magdalena Neubig hat sich das neue Straßenmagazin an- und im Verlag in Hamburg vorbeigeschaut.
6. “Wir sind Papst” urheberrechtlich geschützt
(wbs.legal, Christian Solmecke)
Der Axel-Springer-Konzern habe einen Rechtsstreit um die “Bild”-Schlagzeile “Wir sind Papst” gewonnen, die seit der Wahl Joseph Ratzingers zum Papst 2005 als geflügeltes Wort gelte und die das Oberlandesgericht Hamburg nun als urheberrechtlich geschütztes Sprachwerk anerkannt habe. Die Schlagzeile gelte aufgrund ihrer sprachlichen Prägnanz und der schöpferischen Leistung des Autors Georg Streiter als individuell und schutzfähig.