Archiv für Juli 16th, 2013

Beschimpfungen, Geschenke, Krimis

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Darf man Bushido ein Arschloch nennen?”
(vocer.org, Ralf Höcker)
In Fällen wechselseitiger Beschimpfungen winken Staatsanwälte ab, “wenn einer der beiden Pöbler Anzeige erstattet. Die Staatsanwälte erheben keine Anklage, sondern betrachten das Verhalten der Betroffenen als milieutypische Entgleisungen, also als Unhöflichkeiten ohne ehrverletzenden Inhalt oder jedenfalls ohne ernsthafte strafrechtliche Relevanz.”

2. “‘Anzeigen werden im Laufe der nächsten zehn Jahre verschwinden'”
(persoenlich.com, Edith Hollenstein)
Detlef Gürtler denkt nach über Zukunft und Finanzierung des Journalismus: “War bis anhin ein Verlag für die Weiterverbreitung von Inhalten zwingend nötig, ist die heute nicht mehr so. Die Verlage verschwinden. Die Medienbranche lässt sich heute also nicht mehr mit der Ölbranche vergleichen, sondern eher mit der Wasser-Industrie. Jeder kann daran teilnehmen. Einerseits kann jeder Einzelne eine Regentonne im Garten aufstellen und damit das eigene Wasser gewinnen. Andererseits gibt es riesige Konzerne, wie z.B. Néstle, die das Geschäft mit dem Wasser professionalisiert haben.”

3. “Fall Snowden und die US-Medien: Gleichschritt der Mitläufer”
(spiegel.de, Marc Pitzke)
Vermehrt kritisieren US-Medien nicht die Enthüllungen zum NSA , sondern die Enthüller. “Snowden in Moskau, Greenwald in Rio: Nicht die immer neuen Details dieses scheinbar endlosen Skandals beherrschen die US-Schlagzeilen – sondern ihre Überbringer.”

4. “Beim Krimi-Gucken Spannungen abbauen”
(dradio.de, Thomas Hauschild)
Ethnologe Thomas Hauschild beschäftigt sich mit dem Abbau von aggressiven Spannungen durch den Konsum von TV-Krimis: “Viele Leute mögen das ja, wenn zum Beispiel reiche Leute dann als besonders verwerflich erscheinen, letztendlich sehr hinterhältig, oder manche werfen auch gerne einen Blick in das Rotlichtmilieu und wenden sich dann belehrt, aber auch doch wieder angewidert ab – also, da gibt es ganz viele Spielzüge, die man machen kann in diesen Fällen.”

5. “Journalisten und Geschenke: Jeder ist käuflich!”
(deutsche-startups.de, Thomas Keup)
Thomas Keup, “langjähriger PR- und Social-Media-Specialist”, glaubt, dass jeder Blogger und Journalist käuflich ist: “Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Und dafür gibt es einen ganzen Katalog von Aufmerksamkeiten in der Pressearbeit – von legal bis … egal.”

6. “Welche dieser zehn Beate-Zschäpe-Beschreibungen gibt es wirklich?”
(herrfischer.net)