“Bild”-Redakteure haben es auch nicht leicht. Da wird morgens auf der Konferenz beschlossen, dass es am nächsten Tag eine große Geschichte über ein “Riesen-Chaos bei der GEZ-Abbuchung” im Blatt geben soll, und dann müssen sie dafür auch noch Beispiele finden!
Am vergangenen Mittwochmittag schickte eine “Bild”-Redakteurin deshalb folgende Mail an die “Bild”-Mitarbeiter im ganzen Land:
Fälle gesucht – Chaos bei der GEZ-Abbuchung
Liebe Kollegen,
für die Geschichte “Riesen-Chaos bei der GEZ-Abbuchung” suchen wir Fälle aus den Außenredaktionen.
Das Thema soll morgen groß im Bund erscheinen, daher freue ich mich über zahlreiche, zeitnahe Chaos-Fälle.
Chaos ist z.B.:
Bislang wurde GEZ immer zur Mitte des Quartals, also letztmalig am 15.11.2012 (für die Monate Oktober bis Dezember) abgebucht. Jetzt aber wurde bereits am 2.1.2013 für die Monate Januar bis März 2013 abgebucht. FAKT: Die GEZ darf nicht einfach die Termine umstellen.
Bislang hat jemand nur für ein Radio gezahlt, jetzt wurde automatisch der neue Beitrag von 17,98 Euro abgebucht. FAKT: Richtig wäre gewesen, vorher per Schreiben darüber zu informieren bzw. zur Zahlung des neuen Beitrags aufzufordern.
Jemand wohnt in einer WG. Beiden Bewohnern wurde der Beitrag abgebucht. FAKT: Richtig wäre nur einer zahlt je Wohnung.
Rückmeldung bitte direkt an mich.
Tausend Dank & viele Grüße
Christin Martens
BILD-Hauptstadtbüro
Politik und Wirtschaft
Die Resonanz war wohl eher überschaubar. Am Ende musste die große Skandalgeschichte mit vier eher zweifelhaften Fällen auskommen, von denen zwei “Bild”-Mitarbeiter beisteuerten (BILDblog berichtete).
(Fürs Protokoll: “FAKT” 2 aus der Mail stimmt nicht. Verbraucherschützer wiesen gestern darauf hin, dass eine Einzugsermächtigung für die GEZ auch für den neuen Beitragsservice gilt, und der gegebenenfalls auch höhere Beiträge vom Konto abbuchen darf.)
Heute scheint die “Bild”-Zeitung auf der Titelseite zu ernten, was sie gesät hatte:
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
Heute endet ein ungewöhnliches Experiment: BILDblog und die Deutsche Journalistenschule organisierten in den vergangenen Wochen die Urlaubsvertretung von Ronnie Grob – Schüler der 50sten und 51sten Lehrredaktion der DJS wählten täglich sechs besondere Links aus und stellten sie im BILDblog und auf djs-online.de vor. Heute ausgewählt von Eva Thöne und Angela Gruber.
1. “Ist Bloggen ein Auslaufmodell?” (Der Freitag, Wolfgang Michal)
Bequemer, effizienter und nicht so viele gemeine Kommentare: Weniger Internetnutzer schreiben auf Blogs offen ihre Meinung: “Ein Blog gleicht eher einer zugigen Haltestelle als einer Wohlfühlnische”, sagt Wolfgang Michal. Und beschwert sich über den “Neobiedermeier” einer Netzgemeinde, die es sich in ihrer Facebook Filterblase gemütlich gemacht hat.
2. Vertauschte Rollen (Nieman Journalism Lab, Ken Doctor)
Die New York Times hat sie schon. Andere Zeitungen werden ihrem Beispiel wohl bald folgen und um ihre Internetauftritte eine Paywall ziehen, sagt Ken Doctor. Er analysiert, warum der rein netzbasierte Journalismus bei digitalen Erlös-Strategien den großen Verlagshäusern hinterherhinkt – und bald nachziehen muss.
4. “Mal schnell rüberwhatsen” (Handelsblatt, Nils Rüdel)
Die WhatsApp Inc. ist derzeit eines der erfolgreichsten Startups im Silicon Valley: Mehr als 18 Milliarden Nachrichten weltweit seien an Silvester über die Smartphone-Anwendung verschickt worden, meldete das Unternehmen. Experten aber warnen vor Sicherheitslücken.
5. Die Macht der Gefühlssymbole (W&V, Linda Ross)
Werden in einem Facebook-Post Emoticons verwendet, steigt die Interaktionsrate beträchtlich, behauptet eine neue Studie. Die Nutzer sind demnach auch eher gewillt, solche Posts zu liken. Doch Vorsicht: Emoticon ist nicht gleich Emoticon.
6. “We own the weekend” (Guardian, Observer, Video)
Guardian und Observer übernehmen die Herrschaft über Samstag und Sonntag – zumindest im neuen Werbespot für die Wochenendausgaben der beiden Zeitungen. Und ein gealterter Hugh Grant darf dazu auch drei Sätze sagen.
Dann gehen wir die Fälle mal schnell durch. Da ist zunächst ein Fotograf aus Hamburg, dessen Namen die “Bild”-Zeitung — vermutlich zum Schutz vor den öffentlich-rechtlichen Gebührenhäschern — als “Ronald S.” anonymisiert hat. Sowas ist bekanntlich nicht ihre größte Stärke.
Könnte also sein, dass die “Bild” zur Recherche ihres ersten Skandalfalls nicht weiter suchen musste als bis zu ihrem eigenen Fotografen. “Ronald S.” sagt jedenfalls, der neue Rundfunkbeitrag sei plötzlich schon am Anfang des Quartals abgebucht worden und nicht mehr in der Mitte, was ihn zu einem ungefragten zinslosen Darlehensgeber mache. FDP-“Bild”-Mann Burkhardt Müller-Sönksen findet das auch.
Die ARD hat eine zumindest sehr plausibel klingende andere Erklärung für die Buchung: Roland S. habe zwei Beitragskonten, eines privat, eines dienstlich. Von beiden werde, wie bisher, abgebucht — zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Quartal. “Beide Zahlungsmodalitäten sind exakt gleich geblieben”, sagt die ARD, “und wurden so ausgeführt, wie der Beitragszahler es zuvor angegeben hatte.”
“Riesen Abbuchungs-Chaos”-Fall 2 und 3 sind Rentner, die der GEZ kurz vor Jahresende Änderungen mitgeteilt hatten, die aber kurz nach Neujahr nicht umgesetzt worden waren. Die ARD sagt: “Sie stellen zeitliche Überschneidungen zwischen der Mitteilung des Beitragszahlers und einer bereits regulär ausgelösten Buchung dar.”
Und Fall 4 ist eine Frau, die feststellen musste, dass ihr Rundfunkbeitrag wieder, wie bisher von ihr gewünscht, für ein Jahr abgebucht wurde, was sie aus einem unerklärlichen und unerklärten Grund schockierte:
Redakteurin Vivien D. (31) aus Hamburg: “Ich war total entsetzt, als ich die Abbuchung auf dem Kontoauszug entdeckt habe – 215,76 Euro für ein ganzes Jahr. Die GEZ hätte mich fragen müssen, ob eine Jahresabbuchung für mich auch nach der Gebührenumstellung weiterhin okay ist.”
Wir hätten einen gewissen Verdacht, bei welcher Zeitung die Redakteurin Vivien D. arbeitet und wie ihr Nachname und ihr zweiter Vorname lauten. Aber vielleicht sollte jemand so Dusseliges wirklich lieber im Schutz der Anonymität bleiben.
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
Bis zum 11. Januar gibt es hier ein ungewöhnliches Experiment: BILDblog und die Deutsche Journalistenschule organisieren die Urlaubsvertretung von Ronnie Grob – Schüler der 50sten und 51sten Lehrredaktion der DJS werden in den nächsten Tagen täglich sechs besondere Links auswählen und im BILDblog und auf djs-online.de vorstellen. Heute ausgewählt von Michel Penke und Aimen Abdulaziz.
1. Gemeinnützigkeit als ruinöses Geschäftsprinzip (Vocer, Peter Littger)
Peter Littger, Berater bei der Innovation Media Consulting Group in London, und dort verantwortlich für die Entwicklung neuer Redaktionsmodelle, kritisiert in seinem Beitrag Verlage und Redaktionen, sie würden “in vollem Tempo auf das unlösbare Problem zusteuern, die Gehalts- und Kostenstrukturen gewinnorientierter Unternehmen mit dem Geschäftsauftrag öffentlicher Institutionen und ehrenamtlicher Vereine zu verbinden, also ohne ausreichende Einnahmen”, und fordert sie auf, sich endlich der ökonomischen Realität anzupassen. Fünf Reformschläge für das Jahr 2013 gibt er ihnen mit auf den Weg.
2. Medienkonsum im Wandel: Das Bedürfnis nach der gedruckten Zeitung ist nicht angeboren (netzwertig, Martin Weigert)
Ein Frühstückstisch ganz ohne Zeitungen in Papierform? Für viele Menschen unvorstellbar. Alles halb so wild, findet Martin Weigert und erinnert daran, dass der Wunsch nach einer Papier-Zeitung “kein angeborenes Bedürfnis” des Menschen darstellt. Außerdem sei der Mensch anpassungsfähig, und so preist er, ehemals auch ein Anhänger der gedruckten Zeitung, die Bequemlichkeiten des Online-Konsums an: “Die Rückkehr zur Tageszeitung wäre als Schritt für mich heute vergleichbar mit der Wiedereinführung der Dampflok oder des Zeppelins.”
3. Bloß nicht wehtun! (taz, Daniel Bouhs) Daniel Bröckerhoff ist narzisstisch, berechenbar unvorhersehbar — und eine neue Form des TV-Journalisten. Experimente, ob in Form oder Inhalt, sind sein Ding. Ob er an der Seite von Occupy-Aktivisten als Hausbesetzer in der EZB sein Nachtlager aufschlägt oder im Biedermeieranzug in der Fußgängerzone Jugendliche um ihre illegal kopierte Musik erleichtert, Bröckerhoff liebt das Närrische. An seiner Seite: die Kamera und der allgegenwärtige User. Denn um am menschlichen Datenpuls zu bleiben, genügt es nicht die Kommentarleiste zu harken. Das Publikum will umworben, befragt und verführt werden. Immer. Jetzt. Und nachts um halb zwei.
4. Native ads – Rettung oder Ausverkauf des Journalismus? (120 Sekunden, Martin Giesler)
Werbung ist ätzend. Stört. Wird weggescrollt. Doch was, wenn man sie nicht mehr erkennt? Wenn sie mit dem Artikeltext verschwimmt, wenn die Coca-Cola-Website sich als Infontainment-Portal verkleidet? Die Native Ad(vertisement) — der letzte Schrei der Werbebranche — ist auf ihrem Siegeszug nun auch in Deutschland angelangt. Journalismus wird PR wird Journalismus. Über fließende Grenzen und grenzwertige Fließtexte bloggt Martin Giesler.
5. Gegen Zensur und Medienkontrolle (Dradio Wissen, Podcast)
In China grassiert die Zensur. Das ist kein Geheimnis. Die Chinesische Mauer 2.0 schützt vor staatszersetzender Lektüre, die Zensur- und Propagandaministerien halten die Presse an der kurzen Leine. Man weiß das in China. Man hat sich daran gewöhnt. Umso überraschender ist deswegen die harsche Kritik von chinesischen Journalisten im Zuge einer radikalen Zensur der überregionalen Nanfang Zhoumo. Aufklärung soll her. Selbst die Absetzung des verantwortlichen Propagandachefs ist kein Tabu mehr. Über das neue Selbstbewusstsein der chinesischen Presse berichtet das Deutschland-Radio.
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
Bis zum 11. Januar gibt es hier ein ungewöhnliches Experiment: BILDblog und die Deutsche Journalistenschule organisieren die Urlaubsvertretung von Ronnie Grob – Schüler der 50sten und 51sten Lehrredaktion der DJS werden in den nächsten Tagen täglich sechs besondere Links auswählen und im BILDblog und auf djs-online.de vorstellen. Heute ausgewählt von Sara Weber und Kersten Augustin.
1. “Wulff und die BILD: Wenn die Zeitung mit im Bett liegt” (Süddeutsche.de, Carolin Gasteiger)
Der Fahrstuhl ist im Keller angekommen: Christian und Bettina Wulff haben sich getrennt, niemand geringeres als Kai Diekmann persönlich verkündete die Nachricht. Carolin Gasteiger zeichnet auf Süddeutsche.de nach, wie die Bild-Zeitung den Aufstieg Christian Wulffs zum Bundespräsidenten unterstützte und wie sie auch an seinem Rücktritt maßgeblich beteiligt war.
2. “Paid Content muss man können können” (indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Thomas Knüwer wirft den Verlagen “Inkompetenz, Kundenunfreundlichkeit und zwielichtige Tricksereien” in Sachen Mobile Apps vor und verdeutlicht das mit Kundenbewertungen in Appstores. Bei Twitter folgte dem Blogpost eine kleine Auseinandersetzung zwischen Knüwer und Süddeutsche.de-Chef Stefan Plöchinger. Plöchinger kritisierte, dass Knüwer in seinem Text eine veraltete Version der SZ.de-App als Beispiel nutzte, obwohl diese wegen der Nutzerbeschwerden bereits überarbeitet wurde.
3. Best of Feuilleton 2012 (umblaetterer.de)
Die feuilletonistischen Highlights des vergangenen Jahres, unter anderem mit der “FAS”-Glosse zum Günter-Grass-Gedicht, das angeblich von der “Titanic” in der “Süddeutschen Zeitung” platziert wurde, und dem Interviewspaziergang mit Dirigent Christian Thielemann.
4. “Chavez’ Gesundheit, Twitter und eine Hausdurchsuchung” (Guardian, Jonathan Watts und Virginia Lopez)
Hugo Chavez, Präsident von Venezuela, ist schwer krank und wird auf Cuba behandelt. Seine für den 10. Januar geplante Vereidigung wurde verschoben, alles weitere ist unklar: Regierungstreue und oppositionelle Medien werfen sich Lügen und Desinformation vor. Das Haus eines Twitterers wurde nun vom Geheimdienst durchsucht. Er soll Gerüchte über den Gesundheitszustand des Präsidenten verbreitet haben. Hinter @LucioQuincioC soll Federico Medina Ravell stecken, Cousin eines bekannten Oppositionellen und Medienunternehmers.
5. Twittern für die Anstalt (Dradio Wissen, Podcast)
Wie gehen Journalisten mit Twitter um und wie wurde aus einem privaten Spaß-Account der offizielle ZDF-Kanal? Antworten geben @ZDF-Twitterer Michael Umlandt und Wissenschaftsautor Lars Fischer in der Redaktionskonferenz von DRadio Wissen.
6. “Einmal Faire-Trade-Biokoks, bitte” (taz, Deniz Yücel)
Gesundes Gemüse ist out: Gestern erschien die 10.000 Ausgabe der “taz – die Tageszeitung”. Für die Jubiläumsausgabe schrieb Deniz Yücel einen Artikel über einen neuen Trend im Berliner Nachtleben. Bio-Koks, Fairtrade natürlich, denn: “An unseren Partys klebt Blut”. Hätte die “taz” ein treffenderes Thema finden können, das beschreibt, wie sich ihre Leserschaft verändert?
Sie haben es womöglich mitbekommen: Jakob Augstein, Herausgeber der Wochenzeitung “Der Freitag”, sieht sich Antisemitismus-Vorwürfen ausgesetzt.
Die deutschen Medien schreiben dazu:
Das amerikanisch-jüdische Simon-Wiesenthal-Center (SWC) hat wieder einmal mit den jährlichen “Top Ten der Antisemiten und Israelkritikern” für Schlagzeilen gesorgt. (freitag.de)
Der Herausgeber der Berliner Wochenzeitung “Der Freitag”, Jakob Augstein, gehört nach Meinung des Simon-Wiesenthal-Zentrums in den USA zu den zehn derzeit wichtigsten Antisemiten.
(epd)
Das Simon Wiesenthal Center hatte Augstein auf Platz neun der Liste mit zehn Antisemiten für das Jahr 2012 gesetzt.
(Reuters)
Jakob Augstein auf die Liste der weltweit größten Antisemiten zu setzen ist ein Fehler des Wiesenthal-Zentrums, der fassungslos macht.
(“Neue Osnabrücker Zeitung”)
Die US-Menschenrechtsorganisation hatte Augstein wegen Israel-kritischer Äußerungen auf ihre Liste der zehn schlimmsten Antisemiten der Welt gesetzt.
(dpa)
Das weltweit angesehene Wiesenthal-Zentrum hatte Augstein auf Platz neun eines Rankings der schlimmsten Judenfeinde gesetzt.
(dapd)
Am vorvergangenen Donnerstag veröffentlichte das Simon Wiesenthal Center in Los Angeles seine aktuelle “Top Ten” der schlimmsten Antisemiten in aller Welt, die es seit 2010 immer gegen Jahresende gibt.
(“Der Spiegel”)
Der Journalist Jakob Augstein ist vom Wiesenthal Center unter die Top Ten der weltweit gefährlichsten antisemitischen und anti-israelischen Verleumder gewählt worden. (sueddeutsche.de)
Als einziger Deutscher steht “Freitag”-Herausgeber Jakob Augstein in der “Top 10” der Antisemiten und Israel-Verunglimpfer – in einer Reihe mit Holocaustleugnern wie Mahmoud Ahmadinedschad. (tagesspiegel.de)
Das Simon Wiesenthal Zentrum in Los Angeles hat vor Kurzem den deutschen Journalisten Jakob Augstein auf Platz 9 seiner jährlichen Liste der schlimmsten Antisemiten gesetzt. (tagesschau.de)
Eine “Liste der schlimmsten Antisemiten”, da kann man sich natürlich was drunter vorstellen — so ein bisschen in der Art der berühmt-berüchtigten “Ten Most Wanted” des FBI.
Allerdings gibt es diese Liste gar nicht.
Was das Simon Wiesenthal Center veröffentlicht hat (PDF), ist die “2012 Top Ten Anti-Semitic/Anti-Israel Slurs”, also die Top Ten der anti-semitischen bzw. anti-israelischen Verunglimpfungen im Jahr 2012.
Das erklärt auch, warum so wenige Personen und Organisationen, die 2011 (PDF) und 2010 (PDF) auf dieser Liste standen (u.a. Thilo Sarrazin, Lars von Trier, Oliver Stone, aber auch Yahoo!, Facebook und Twitter als Platzhalter für “social media”), in der 2012er Edition auftauchen: Sie sind im vergangenen Jahr einfach nicht mit Äußerungen aufgefallen, die das Simon Wiesenthal Center als anti-semitisch bzw. anti-israelisch eingestuft hat.
Dieser Unterschied ist nicht ganz unbedeutend. Harald Martenstein etwa, Dampfplauderer beim “Berliner Tagesspiegel”, schreibt (auch bei “6 vor 9” verlinkt):
Nicht die Neonazis sollen also Deutschlands schlimmste Judenhasser sein – nein, ein Journalist, der gegen Israels Regierung polemisiert. Wenn Jakob Augstein Deutschlands schlimmster Antisemit wäre, dann hieße dies, dass es in Deutschland keinen wirklich gefährlichen Antisemitismus mehr gibt. Eigentlich stellt das Wiesenthal-Zentrum Deutschland ein prima Zeugnis aus.
Dabei behauptet das Simon Wiesenthal Center mit seiner Liste gar nicht, dass Augstein “Deutschlands schlimmster Antisemit” sei und damit “schlimmer” als Neonazis. Es hält lediglich fünf Augstein-Zitate für derart anti-semitisch bzw. anti-israelisch, dass es diese auf Platz 9 der schlimmsten Verunglimpfungen gesetzt hat.
Über die Einschätzung dieser Zitate als anti-semitisch bzw. anti-israelisch kann man trefflich streiten. Aber es hülfe bei diesem Streit, wenn er auf der Grundlage dessen geführt würde, was das Simon Wiesenthal Center tatsächlich behauptet.
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
Bis zum 11. Januar gibt es hier ein ungewöhnliches Experiment: BILDblog und die Deutsche Journalistenschule organisieren die Urlaubsvertretung von Ronnie Grob – Schüler der 50sten und 51sten Lehrredaktion der DJS werden in den nächsten Tagen täglich sechs besondere Links auswählen und im BILDblog und auf djs-online.de vorstellen. Heute ausgewählt von Anne-Nikolin Hagemann und Christina Metallinos.
1. Ich will auch auf die Liste (Der Tagesspiegel, Harald Martenstein)
Jakob Augstein belegt in der weltweiten Antisemiten-Top-Ten des Simon-Wiesenthal-Zentrums Platz 9 [Nachtrag: Naja, genau genommen nicht]. Wenn er wirklich Deutschlands gefährlichster Antisemit sein soll, wäre das ein prima Zeugnis für das Land, findet Harald Martenstein. Und fragt sich, warum er selbst es eigentlich nicht auf die Liste geschafft hat.
2. Ruhet in Frieden (Spiegel Online International, Bernhard Zand)
Fünf obdachlose Jungen in China sterben in einer Mülltonne. Spiegel-Korrespondent Bernhard Zand berichtet – trotz Einschüchterungen, Beschattungen und einem Einbruch in sein Hotelzimmer, bei dem Fotos und Aufzeichnungen verschwinden. Chinas designierter Staatspäsident Xi Jinping lobt derweil seine “Freunde von der Presse” für ihr “Engagement”.
3. Journalismus in Zeiten der Krise (W&V, Thomas Forster)
Im Interview mit W&V spricht der Leiter der Deutschen Journalistenschule, Jörg Sadrozinski, über sinkende Bewerberzahlen an seiner Schule, neue Schwerpunkte im Lehrplan und den Journalismus in der Krise: „Kein Bäcker würde seine Ware verschenken – aber genau das tun wir.“
4. Die Talkrepublik (Universität Koblenz-Landau)
Erwartbare Debatten, die immergleichen Gäste und wenig Substanz: In ihrer Analyse deutscher Talkshows liefern 35 Studenten der Universität Koblenz-Landau einen bemerkenswert umfassenden Überblick über Shows und Funktionsweisen und zeigen, wie die perfekte Talkshow aussehen sollte.
5. Wulff-van-der-Vaart-Doppelbelastung zu viel für Bild (Der Postillon, dpo)
Die Wulffs und van der Vaarts führen zu Personalmangel bei der BILD, die nach “Postillon”-Meldung deshalb gleich das Politikressort schließen muss. Beim Gedanken an die ausführliche Berichterstattung anderer Medien über die beiden Trennungen bleibt einem das Lachen jedoch fast im Halse stecken.
Seit Wochen versucht “Bild”, einen Volksaufstand gegen den neuen Rundfunkbeitrag herbeizuschreiben. Fast jeden Tag wartet das Blatt mit einem neuen Artikel auf, der einen Skandal im neuen System anprangert. Die vermeintlichen Enthüllungen werden von anderen Medien begeistert ungeprüft übernommen.
Wie macht die “Bild” das?
Stellen wir uns für einen Moment vor, wir redeten nicht von ARD und ZDF, sondern vom Taschengeld des kleinen Timmy.
Der hat bislang jeden Monat 60 Euro bekommen: je zehn von Vater und Mutter und 40 von Tante Ursula. Nach dem Ärger am zweiten Weihnachtstag haben die Verwandten beschlossen, das Geld anders aufzuteilen. Vater und Mutter zahlen jetzt je 15 Euro, Tante Ursula auch, und dafür beteiligt sich Onkel Franz ebenfalls mit 15 Euro.
Timmys Schwester Tanja findet es doof, dass Timmy überhaupt soviel Taschengeld bekommt, und macht nun Theater: Das sei total ungerecht, dass der Timmy nun viel mehr Geld bekommt als früher. Ich krieg doch gar nicht mehr Geld als früher, sagt Timmy. Wohl, sagt Tanja: Die Eltern zahlen jetzt jeden Monat zehn Euro mehr! Und der Onkel Franz zahlt jetzt plötzlich auch! Überhaupt müssen mehr Leute dein Taschengeld bezahlen! Also ist klar, dass du voll eine Taschengelderhöhung bekommen hast.
Tanja will später mal zur “Bild”-Zeitung gehen.
Dirk Hoeren, Guido Brandenburg und Nikolaus Harbusch sind heute die Tanjas von “Bild”. Ihre Kampagne gegen ARD und ZDF basiert zum großen Teil auf zwei einfachen Taschenspielertricks: Bekannte und öffentlich zugängliche Dokumente werden wie neue und geheime Fundsachen behandelt. Und jede potentielle Mehreinnahme für ARD und ZDF durch das neue System wird erwähnt; jede potentielle Mindereinnahme wird verschwiegen.
Am 22. Dezember gab Hoeren vor, “die wichtigsten Fragen” zum neuen Rundfunkbeitrag zu “beantworten”. Darunter diese:
Steigen die Einnahmen der Sender durch den neuen Beitrag?
Die Sender rechnen mit 840.000 neuen Gebührenzahlern. Die Gebührenkommission KEF kalkuliert mit 581 Mio. Euro Mehreinnahmen.
Tatsächlich findet sich die Zahl 581 Mio. an prominenter Stelle (Seite 15) im Bericht der KEF. Er bedeutet allerdings nicht das, was “Bild” behauptet.
Es handelt sich bloß um Einnahmen, die höher ausfallen als ursprünglich angenommen. Mit dem neuen Beitrag hat das erst einmal gar nichts zu tun, was sich schon daraus ergibt, dass sich diese Einnahmen auch auf die Jahre 2011 und 2012 beziehen, also die Zeit vor der Umstellung. Die Summe enthält zum Beispiel auch Werbeeinnahmen: Die KEF geht nämlich aufgrund der guten Entwicklung von Werbeeinnahmen in der ganzen Branche davon aus, dass zum Beispiel die ARD mehr Geld in diesem Bereich einnehmen könnte als bisher geplant.
Um aber auf die “Bild”-Frage zurückzukommen, ob die Einnahmen der Sender durch den neuen Betrag steigen: Nein. Jedenfalls geht die KEF nicht davon aus.
Sie rechnet in der aktuellen Gebührenperiode (2013 bis 2016) mit Einnahmen aus “Teilnehmerbeiträgen” in Höhe vom 29,3 Milliarden Euro. In der vergangenen Gebührenperiode (2009 bis 2012) waren es ebenfalls 29,3 Milliarden Euro.
Im Klartext: Die KEF rechnet damit, dass durch die Umstellung des Systems insgesamt ungefähr genau so viel Rundfunkgebühren eingenommen werden wie bisher. Einerseits müssen in Zukunft zum Beispiel auch Leute zahlen, die gar kein Empfangsgerät haben. Andererseits müssen zum Beispiel Wohngemeinschaften nur noch einen gemeinsamen Beitrag zahlen. Eine genaue Prognose, wie die einzelnen Faktoren ausfallen, ist nach Angaben der KEF wegen vieler Unwägbarkeiten und fehlender Daten nicht möglich, aber es könnte ungefähr bei plusminus Null rauskommen.
Das entspräche auch dem Ziel des Gesetzgebers: Die Ministerpräsidenten wollten die Reform des Finanzierungssystems so gestalten, dass sie “aufkommensneutral” ausfällt. Und selbst wenn mehr Geld als geplant hereinkäme, dürften ARD und ZDF es nicht behalten. Es würde mit zukünftigen Gebühren verrechnet.
Das sind Informationen, die so wesentlich für das Verständnis des ganzen Verfahrens ist, dass “Bild” sie lieber nicht erwähnt.
Am 2. Januar schaffte es das Thema bei ihr auf den Titel:
Seit Neujahr ist aus der GEZ der “Beitragsservice” geworden. Das klingt besser – und wird trotzdem schlimmer.
Denn die in Köln sitzende Behörde wird ähnlich unpopulär sein: Mit der seit 1. Januar gültigen “Haushaltsabgabe”, einer “TV-Zwangssteuer”, macht sie im Auftrag von ARD und ZDF ab sofort Jagd auf mindestens 4 Millionen deutsche Haushalte.
Wer […] nicht zahlen will, muss Zwangsmaßnahmen der öffentlich-rechtlichen Sender fürchten. In ihrem Geschäftsbericht 2011 kündigt die “GEZ” an: “Für die Vollstreckung rückständiger Rundfunkgebühren nutzt die GEZ alle zur Verfügung stehenden Vollstreckungsmaßnahmen.” Dazu zählen die Inkasso-Jäger von ARD und ZDF Pfändungen von Forderungen, Sachpfändungen und Anträge auf Abnahme der “Eidesstattlichen Versicherung” (früher Offenbarungseid).
Nur “kündigt” die GEZ das gar nicht “an”, sondern tut es längst, und die entsprechende Formulierung findet sich seit Jahren in ihren Geschäftsberichten. Auch das hat nichts mit dem neuen Rundfunkbeitrag zu tun.
Am 3. Januar triumphierte “Bild”:
Also doch! Die neue TV-“Zwangssteuer” soll vor allem dazu dienen, die Einnahmen von ARD und ZDF zu steigern. Die öffentlich-rechtlichen Sender hatten dies bislang stets bestritten.
In einem BILD vorliegenden Protokoll des NRW-Medienausschusses teilte der ehemalige Chef des ARD/ZDF-Inkassodienstes GEZ, Hans Buchholz, mit, dies sei eine Vorgabe der Politik. Wörtlich sagte er in der Sitzung am 7. April 2011: “Wir haben die Aufforderung, das Beitragsaufkommen um ein Prozent zu steigern. Das ist in den Reformberechnungen der Ministerpräsidenten berücksichtigt.”
Das Protokoll, das “Bild” vorliegt, steht für jeden zugänglich auf den Seiten des nordrhein-westfälischen Landtages. Buchholz’ Äußerungen sind sicherlich missverständlich. Es geht aber auch in diesem Fall nicht um eine Steigerung der Gesamteinnahmen, sondern nur eines Postens — um Mindereinnahmen an anderer Stelle auszugleichen.
Sie gab die ARD-Position wieder, dass es vermutlich nicht mehr Geld für die öffentlich-rechtlichen Sender geben werde, und fügte dann hinzu:
Mit dieser Meinung steht die ARD allerdings eher allein auf weiter Front. Der “Stern” geht in seiner aktuellen Ausgabe von Mehreinnahmen von bis zu 1,5 Milliarden Euro pro Jahr aus. Die FAZ schreibt von 800 Mio. Euro. Der FDP-Medienexperte Burkhardt Müller-Sönksen sagt ein Plus zwischen 1,2 und 1,6 Milliarden Euro voraus.
Irgendetwas ist in der Tat grob falsch und irreführend …
Diese Meinung teilt die ARD, wie gesagt, mit dem für genau solche Berechnungen maßgeblichen Gremium, der KEF.
Der “Stern” hat für seine 1,5 Milliarden Euro keine Erklärung oder Quelle. Und der bei der FDP anstelle eines Experten für Medien zuständige Bundestagsabgeordnete Müller-Sönksen hat die Zahl selbst vor zweieinhalb Jahren der “Bild”-Zeitung geschenkt und weigert sich, sie zu erklären. Auf Nachfrage heute von BILDblog wollte er nicht sagen, ob er an dieser Summe festhält oder inzwischen eine neue ausgedacht errechnet hat.
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1. Transparenz im Kriminalfall (CNN, CNN-Staff)
In Steubenville, Ohio sollen Footballspieler eine 16-Jährige vergewaltigt haben. Um die Fakten von Behauptungen zu trennen, hat die Stadt eine Website angelegt, auf der Ermittlungsergebnisse zum Fall öffentlich gemacht werden sollen.
2. Das “Schweizer-Taschenmesser für Twitter”? (Agentur Gerhard, Reinhardt Neuhold)
Die neue “Kontext-Suchmaschine” “tame” soll einen Überblick über die wichtigsten Themen der letzten 24 Stunden ermöglichen. “Gerade für Journalisten scheint tame ein wertvolles Instrument zu sein, das eine schnelle Navigation durch die Informationsflut erlaubt.”
3. Wie damals in den 90ern (RPO, André Nobielski)
Ein kleines Internet-Museum hat RPO-Autor André Nobielski zusammengestellt: The Restart Page simuliert bekannte Neustarts von Betriebssystemen aus den 90ern und Geocitiesizer lässt Websites aussehen, als wären sie von einem 13-Jährigen im Jahr 1996 programmiert.
4. Hashtag Wort des Jahres (mashable.com, Seth Fiegerman)
Nachdem Ende 2012 eine Mutter ihr Kind noch # nennen wollte, ist der Begriff jetzt von der American Dialect Society zum Wort des Jahres gewählt worden und schlägt damit “Gangnam Style”.
5. Philipp Rösler: FDP hat ACTA verhindert (netzpolitik.org, Markus Beckedahl)
Philipp Rösler hat auf dem Dreikönigstreffen in Stuttgart gesagt, die FDP habe ACTA verhindert. Markus Beckedahl hat diese Aussage im Faktencheck überprüft.
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1. Das Ende der Zeitung (Kontext: Wochenzeitung, Thomas Rothschild)
Der bezahlte Journalismus schafft sich ab: “Warum sollten ausgerechnet Zeitungen und Journalisten überleben? Weil wir es uns wünschen?”, fragt Kontext-Autor Thomas Rothschild. Wenn selbst ausgebildete Journalisten über die “stilistischen Fähigkeiten eines Junggymnasiasten” verfügen, warum braucht man sie dann überhaupt noch?
2. Ein iPad für 32 Euro (vocer, Amrai Coen und Caterina Lobenstein)
Tablet-PCs für alle Inder? Was nach einer Utopie klingt, könnte bald Wirklichkeit werden. Auf ihrer Suche nach der Zukunft des Journalismus haben zwei deutsche Nachwuchsjournalistinnen den Mann getroffen, der das möglich machen möchte.
3. Welcome to America, Al Jazeera (Huffington Post, Rory O’Connor)
Im Westen was Neues. Jahrelang hatte der katarische Fernsehsender Al-Dschasira in den USA einen schweren Stand: “Now, in the most American of solutions, the pan-Arab news leader has gone ahead and simply bought its seat at the media table.” Rory O’Connor von der Huffington Post sagt: Willkommen!
4. taz-Druckerei schließt. Der Kampf ist aus (taz.blog, Arno Frank)
Gut 30 Jahre lief die taz durch die Pressen der Druckerei Cora Caro. Jetzt stehen alle Rädchen still. Und wohin mit dem Inventar? Wahrscheinlich dorthin, “wo in dieser Zeit die größte Nachfrage nach Rollenoffsetdruckmaschinen besteht: in China.” Nur eine weitere Facette des Zeitungssterbens also? Arno Franks Nachruf auf die Druckerei erzählt vielmehr auch von der konfliktreichen Geschichte der deutschen Linken.
5. ‘Der Bachelor’ – Sodbrennen im Großhirn (Meedia, Stefan Winterbauer)
Fürs “Bachelor”-Schauen müsse man sich nicht schämen, meint Stefan Winterbauer. Trotzdem habe die Sendung die Wirkung von “einer Tüte Kartoffelchips plus drei, vier Gläser Sekt.” Ob das nun daran liegt, dass ein vielleicht besserer Kandidat charmant pöbelnd abgesagt hat, ist nicht überliefert.