Archiv für Dezember, 2011

Neonazis, Rodeln, Recycling

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Martensteins gefühltes Wissen”
(stefan-niggemeier.de)
Stefan Niggemeier befasst sich mit der aktuellen Kolumne von Harald Martenstein im “Zeit Magazin” über die Reaktion auf die Mordserie von Neonazis. “Wenn Martenstein etwas in der Welt wahrnimmt, das ihm ‘seltsam’ vorkommt, dann schaut er sich als Reaktion nicht genauer die Sache in der Welt an, sondern das Gefühl in seinem Kopf. So mag er hin und wieder zwar zu originellen Erkenntnissen kommen. Deren Verbindung zur Realität lässt sich aber in diesem Fall durch eine schlichte zweiminütige Recherche kappen.”

2. “Unter Kameraden”
(juedische-allgemeine.de, Tuvia Tenenbom)
Tuvia Tenenbom besucht den Neonazitreffpunkt Club 88 in Neumünster.

3. “Wie aus einer Pumpen-Wartung eine Hacker-Attacke wurde”
(heise.de, Andrej Sokolow)
Wie “lückenhafte Informationen, die Erwartung einer Cyberattacke und ein Trittbrettfahrer aus einer Routine-Wartung” eine falsche Nachricht entstehen lassen.

4. “When candidates lie, what’s a political reporter to do?”
(niemanwatchdog.org, Dan Froomkin, englisch)
Wie sollen sich Politjournalisten verhalten gegenüber Poltikern, die irreführende Informationen verbreiten, manchmal sogar absichtlich? “‘It’s a known tactic that in some cases, a candidate will make an ad more misleading to generate controversy that will in turn reinforce the message of the ad,’ said Brendan Nyhan, an assistant professor of government at Dartmouth College.”

5. “Es geht um Tausendstelsekunden”
(taz.de, Michael Brake)
Rodeln könne man sich doch genau so gut im Videotext anschauen, findet Michael Brake: “Da werden um einen Eiskanal herum 20 Kameras angebracht, und alle zeigen, wie ein Schlitten sehr schnell vorbeihuscht. Der Zuschauer starrt derweil auf die Zeitanzeige, wer am Ende vier Tausendstelsekunden vorn liegt.”

6. “Die Gewissensfrage”
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Rainer Erlinger)
“Sollte man sein Altpapier im Flugzeug mit zurück nach Deutschland nehmen, wenn man es am fernen Ort nicht fachgerecht zum Recycling geben kann?” – “Da auch intensive Nachforschungen keine klare Antwort erbrachten, können Sie sich theoretisch so verhalten, wie Sie es wollen.”

1. Dezember

Am ersten Tag unseres BILDblog-Adventskalenders gehen wir sieben Jahre zurück und widmen uns einer der schönsten “Bild”-Schlagzeilen der letzten Jahre.

Nein, nicht “Wir sind Papst”, sondern: “Was für blöde Lotto-Zahlen!”.

BILDblog vom 16. Dezember 2004

Kress Awards, Ulrich Tilgner, Thor Kunkel

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Occupy the Feuilletons!”
(titel-magazin.de, Thor Kunkel)
Heftige Kritik von Thor Kunkel am aktuellen Zustand des deutschen Feuilletons: “Dem natürlichen Wettbewerb der Anschauungen und Ideen wird durch Denk- und Sprechverbote begegnet. Soziale Ächtung und Karriere-Aus drohen dem, der es trotzdem wagt, seine Meinung zu äußern. So verkommt Kulturkritik zum Bekenntnisreigen, das Schreiben von kulturkritischen Texten zu einer Gebetsmühle von Opportunisten.”

2. “Die sind nicht gaga bei Kress”
(notes.computernotizen.de, Torsten Kleinz)
Torsten Kleinz mit Hintergründen zu den Kress Awards 2011, bei denen Bild.de in der Kategorie “Website” gewann: “Sogar die Finalisten mussten ihr Essen selbst bezahlen. Und den Saal. Und die Unterhaltung.”

3. “Hinterm Absperrband geht’s weiter”
(journalist.de, Phillipp Selldorf)
Der tägliche Kampf der Journalisten um inhaltlich meist magere Statements von Profifußballern: “Es ist eine alltägliche, typische Szene, wenn sich zwei Dutzend Männer und Frauen aufgeregt drängelnd auf zwei Quadratmetern ineinanderschieben, um dem Spieler nahe zu sein, der hinter dem Absperrband steht und Erklärungen abgibt. Während Ordner über die vorgesehene Position der Grenzpfosten wachen und Eindringlinge augenblicklich zurückweisen, verteilen Kameraleute mitten im Pulk Kinnhaken, sobald sie ihre Geräte auf den Schultern justieren; im Schlepptau die Assistenten, die das Werk ihrer Herren verteidigen, notfalls mit Gewalt.”

4. “Ein Drink an der Bar mit Ulrich Tilgner”
(bar-storys.ch, Christian Nill)
Ein Interview mit Nahostkorrespondent Ulrich Tilgner: “Wenn man ein Exklusivinterview mit einem Topshot haben kann, muss man auch Konzessionen machen. Bestimmte Politiker wollen nun beispielsweise, dass man sie 20 Minuten lang interviewt und das Interview schliesslich ungeschnitten sendet. Der Politiker kann so 20 Minuten lang erzählen, was er will. Da kann man noch so komische oder direkte Fragen stellen, er wird nur das erzählen, was er will.”

5. “Hitler-Plakate in Taufkirchen bei Erding”
(sueddeutsche.de, Thomas Daller)
Die Kriminalpolizei Erding beschäftigt sich mit Plakaten, auf denen Adolf Hitler zu sehen ist, “Kopien des aktuellen Titelbilds der Satirezeitschrift Titanic”. Siehe dazu auch: “Zuschauer interpretierte Grübel-Bild als Anlehnung an Hitler” (srgd.ch).

6. “Stephen Colbert’s me Reporters”
(colbertnation.com, Video, 5:06 Minuten, englisch)
Stephen Colbert will mit seinen “me Reporters” dem “iReport” von CNN Konkurrenz machen.

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