Archiv für März 22nd, 2011

Der King lebt!

Neben dem jemenitischen König sollte vielleicht auch die Person, die auf focus.de die Überschriften und Einleitungstexte zimmert, über einen Rücktritt nachdenken:

Jemen König denkt wohl über Rücktritt nach Der jemenitische König Ali Abdullah Saleh denkt einem Oppositionsführer zufolge über seinen Rücktritt nach. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass drei Kommandeure des Heeres im Jemen zur Opposition übergelaufen waren. So wäre es möglich, dass König Saleh seine Macht an einen Militärrat übergebe.

Denn im Jemen regiert schon seit 1962 kein König mehr. Dafür gibt es einen Präsidenten namens Ali Abdullah Saleh, der tatsächlich über einen Rücktritt nachdenkt, — und das geht auch ganz klar aus dem übrigen Text hervor.

Mit Dank an Matthias K.

Nachtrag, 14:18 Uhr: focus.de hat Ali Abdullah Saleh wieder auf Präsidentenformat zurückgestutzt.

Expertentum, Josef Oehmen, Facebook

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Personelle Expertise in den Massenmedien”
(sozialtheoristen.de, Stefan Schulz)
Stefan Schulz denkt über Liveticker-Journalismus und den “totalen Verlass auf das externe Expertentum” nach.

2. “Günther Jauch erwirkt Gegendarstellung gegen Textpassage ‘zu Tränen gerührt'”
(beck-aktuell.beck.de)
Vor dem Oberlandesgericht Karlsruhe wurden Gegendarstellungsansprüche von Günther Jauch gegenüber der Zeitschrift “neue woche” verhandelt.

3. “Infografik-SuperGAU bei der ARD”
(kobuk.at, Alex Calanducci)
“Kobuk” prüft eine in der TV-Sendung “Menschen bei Maischberger” eingeblendete Infografik, die “die Dichte der Atomkraftwerke in Europa” aufzeigen soll.

4. “How Josef Oehmen’s advice on Fukushima went viral”
(newscientist.com, Ferris Jabr, englisch)
Hintergründe über den Mitte März im Web viel gelesenen Text “Why I am not worried about Japan’s nuclear reactors” (modifizierte Version, Google-Suche) von Josef Oehmen.

5. “Beim Kika herrschte das System K.”
(faz.net, Michael Hanfeld und Olaf Sundermeyer)
Michael Hanfeld und Olaf Sundermeyer berichten über den Betrugsfall des spielsüchtigen Produktionsleiters Marco K., der beim öffentlich-rechtlichen Kinderkanal Kika 8,2 Millionen Euro abzweigen konnte. “K. besaß eine Sonderstellung im Kika, die niemand hinterfragte. Das führte auch dazu, dass die engen freundschaftlichen Kontakte zwischen K. und den Inhabern externer Produktionsfirmen allgemein akzeptiert wurden. Insgesamt fünf Firmen stehen im Verdacht, in den Betrug mit den Scheinrechnungen verwickelt gewesen zu sein.”

6. “CIA’s ‘Facebook’ Program Dramatically Cut Agency’s Costs”
(theonion.com, Video, Satire, englisch)