Archiv für Oktober 25th, 2010

Neues aus der Frankheimer Eckschau

Man muss ja wirklich nicht jeden kleinen Fehler korrigieren, aber bei einem Artikel im Online-Auftritt der “Frankfurter Rundschau” über den derzeit erfolgreichen Offensivspieler Didier Ya Konan von Hannover 96 gilt heute mal die Devise “Kleinvieh macht auch Mist”.

Da steht zum Beispiel über das Samstagsspiel von Hannover gegen Köln:

(…) das kurz darauffolgende zweite [Tor], ein wuchtiger Kopfball aus kurzer Entfernung nach einer Ecke, sagte dann doch ein bisschen mehr aus über den Spieler Didier Ya Konan

Nach einer Ecke fiel jedoch keines der drei Tore (Endstand 2:1). Sein zweites Tor erzielte Ya Konan im Zuge eines Konters — per Kopfball zwar, aber nach einer regulären Flanke (Video).

Über Ya Konans frühere Stationen heißt es:

Ya Konan, der über ASEC Mimoses (2004 bis 2006), Rosenheim Trondheim (2007 bis 2008) zu Hannover 96 kam, harmoniert auch bestens mit dem im August geholten Mohammed Abdellaoue.

Die Vereine, für die Ya Konan früher gespielt hat, heißen jedoch ASEC Mimosas und Rosenborg Trondheim (liegt in Norwegen, nicht in Bayern).

Ya Konan ist nach Ansicht des Autors übrigens sogar so erfolgreich, dass für andere namhafte Spieler kein Platz mehr bleibt:

Und von Mike Forsell, Mike Handke oder Jan Schlaudraff spricht an der Leine kein Mensch mehr.

Bei zwei der drei ist es allerdings auch kein Wunder, dass niemand über sie redet: Denn “Mike Forsell” heißt mit Vornamen Mikael und mit Nachnamen Forssell, während “Mike Handke” zwar wenigstens Mike, nicht aber Handke, sondern Hanke heißt.

Mit Dank an Daniel B.

Nachtrag, 19.42 Uhr: Jetzt sind alle Fehler korrigiert. Nur Mikael Forssell wartet noch ungeduldig auf das zweite “s” in seinem Nachnamen.

Nachtrag, 22.37 Uhr: “s” ist da!

Nachtrag, 26. Oktober: BILDblog-Leser Johannes H. und yannick haben sich an der Fehlersuche beteiligt und uns darauf hingewiesen, dass Ya Konan nicht nur von 2007 bis 2008, sondern bis August 2009 für Rosenborg Trondheim spielte.

Wagenburgmentalität, Clownkostüm, Putin

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Die Glatten und die Netten”
(tagesspiegel.de, Bernd Gäbler)
Bernd Gäbler sieht in den TV-Moderatoren Jörg Pilawa, Markus Lanz oder Sven Lorig Repräsentanten eines Fernsehens, bei dem alles “leicht verträglich sein, lieb und possierlich” sein muss. “Wellness für die Seele will dieses Massenfernsehen sein, das Personal ist entsprechend serviceorientiert.” Für “wortmächtig argumentierende Intellektuelle” sei dagegen nur der “Talkshow-Polarisierer-Stammplatz” da. “So wird der kluge Außenseiter ins Clownskostüm gesteckt”.

2. “Aufklärung statt Medienhype”
(dradio.de, Daniel Goeßmann)
Auf der Suche nach dem politischen Journalismus in Deutschland befragt Daniel Goeßmann unter anderem Journalisten von “Welt”, “taz”, “Tagesspiegel” und “Stern”: “Die Branche des politischen Journalismus ist verunsichert, wirkt ratlos. Ein Teil der Journalisten reagiert darauf mit einer Mischung aus Selbstkasteiung und Schadensbegrenzung.”

3. “Putin auf PR-Tour”
(mediathek.daserste.de, Video, 7:48 Minuten)
Begleitet vom russischen Fernsehen fährt Wladimir Putin mit einem gelben Lada an die Grenzen Sibiriens. Wie ein vom Straßenrand gefilmtes Amateurvideo (ab 4 Minuten) zeigt, wird er dabei von einer langen Reihe ausländischer Fahrzeuge begleitet. Originalvideo auf russisch (youtube.com, 2:44 Minuten).

4. “Die Öffnung der Öffentlichkeit”
(nzz.ch, Hans Geser)
Hans Geser erkennt eine “Wagenburgmentalität” bei renommierten Zeitungen. “Der Weg dahin scheint dadurch versperrt, dass sich die traditionellen Eliten dem Online-Diskurs bis anhin fast völlig verweigern, weil sie – was bei Journalisten besonders augenfällig wird – in einem Medium, das alle User zu gleichrangigen Lieferanten von Text-Voten degradiert, keine Möglichkeiten zur Wahrung einer herausgehobenen Podestposition mehr sehen.” Siehe dazu auch diesen Kommentar von Peter Hogenkamp, Leiter Digitale Medien der “NZZ”.

5. “How to be an Old School Journalist”
(holykaw.alltop.com, Video, 10:39 Minuten, englisch)
Ein undatiertes Video zeigt, wie Journalismus in den USA einmal war: “News reporting is a young man’s job. For the reporter must have stamina and endurance to withstand the strain of long and strenuous hours of work.”

6. “Bricht das Internet 1997 zusammen?”
(zeit.de, Ludwig Siegele, 1996)