Archiv für Juli 13th, 2009

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Wuhu kann man sich sowas nur ausdenken?

Nein, diese Chinesen, wie originell: Während man bei uns in Deutschland einem Flughafen einen ordentlichen Namen gibt und ihn beispielsweise nach Kanzlern und Beinahe-Kanzlern benennt, machen sich diese Asiaten einen rechten Spaß aus der Namensgebung, lächeln vermutlich dabei unergründlich vor sich hin — und nennen ihre Flughäfen beispielsweise: Wuhu. Was “Bild”  in einer lustigen Geschichte über “lustige Flughafen-Namen” zum Anlass nimmt, kurzerhand festzustellen: “Manche Namen haben gar keine tiefere Bedeutung und klingen einfach nur absolut bescheuert.”

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Was “Bild” nicht schrieb, aber hier nicht unerwähnt bleiben darf: Die lustigen Chinesen gehen sogar noch weiter. Sie geben sogar Städten “bescheuerte” Namen. Eine Stadt beispielsweise, Sie ahnen es, heißt doch glatt: Wuhu! Und als Gipfel der Impertinenz, so “bescheuert” sind die da in China manchmal, nennen sie den Flughafen von Wuhu: Wuhu Airport! Wuhu, das glauben Sie jetzt nicht? Ist aber so, steht sogar auf Karten so vermerkt.

Richtig schlimm muss man dabei auch finden, dass diese Marotte, “bescheuerte” Namen zu vergeben, inzwischen um sich greift. Die Kanadier fangen jetzt auch schon damit an. Nennen eine Stadt “Flin Flon”, einen Flughafen “Flin Flon”, packen die geographisch auch noch zusammen, also wenn das jetzt nicht mal völlig sinnfrei ist. Von der australischen Stadt “Woodie Woodie” und dem gleichnamigen Flughafen mal ganz zu schweigen…

Wie “Bild”  darauf gekommen ist, dass die Namen “keinen tieferen Sinn” hätten, ist allerdings offen: Im von ihr einigermaßen schlecht abgeschriebenen Original-Artikel ist jedenfalls keine Rede davon…

Mit Dank an Torsten G. und Georg H.

Staatshilfe, Mika, Hachmeister

1. “Das Funktionieren des Marktes, das die Institutionen durcheinanderbringt”

(carta.info, Robin Meyer-Lucht)

Die etablierten Journalisten stehen noch immer unter dem “Schock nach dem Ende seiner Deutungsoligopole”: “Dem Qualitätsjournalismus über die gegenwärtigen Strukturprobleme des Journalismus kann inzwischen über weite Strecken Distanzlosigkeit, Hang zu normativen Kurzschlüssen, Desinteresse an empirischer Fundierung und Klientelismus in eigner Sache bescheinigt werden.”

2. “Die Presse muss sich selber helfen”

(nzz.ch, ras.)

Nicht nur Robin Meyer-Lucht (siehe 1.), sondern auch ras. von der Neuen Zürcher Zeitung stellt sich klar gegen Staatshilfe für Verlage. Er spricht den aggressiven “Kommerz-Journalismus” aus dem Grossraum Zürich an sowie das Branchen-Tabuthema der “Tiefstlöhne der freien Journalisten”. Ausserdem kann er sich nicht vorstellen, wie der “Gummibegriff” definiert werden soll, der gemäss dem Manifest des Verlegerverbands jenen Vergünstigungen zuspricht, die “publizistische Medienleistungen” erbringen.

3. Interview mit Bascha Mika

(taz.de, Stefan Kuzmany und Stefan Reinecke)

Die tageszeitung befragt ihre abtretende Chefredakteurin. Die beschreibt ihre Redaktion so: “Es gibt diese seltsame Sehnsucht nach jemand, der führt – aber keine unangenehmen Entscheidungen treffen soll. Das blitzt immer mal wieder auf. Es gibt ein frei flottierendes Bedürfnis in der Redaktion nach autoritären, aber unverbindlichen Gesten.”

4. “Ein giftender Lafontaine am Stehtisch”

(derwesten.de, Walter Bau)

“Oskar Lafontaine zeigt Nerven. In einem ZDF-Interview am Sonntagabend (youtube.com, Video, 17:49 Minuten) präsentierte sich der Linkspartei-Chef, der selbst gerne und kräftig verbal austeilt, extrem dünnhäutig. Dabei hatte es ganz gemütlich begonnen.”

5. “Gamejournalismus: Ihr glaubt auch jeden Müll!”

(gamgea.com, Simon Lutstorf)

“Gamesites nehmen in rauen Mengen einen völlig anonymen Beitrag in einem Blog auf, der behauptet, Eidos würde Testberichte schmieren. Es ist ein trauriges Spektakel.”

6. Interview mit Lutz Hachmeister

(fluter.de, Oliver Gehrs)

“Die meisten Medienleute leben in einem wohlanständigen Leben, das vor allem verteidigt werden soll. Natürlich geht man ab und zu mal zu den Arbeitslosen und zu den Neonazis – das sind dann so Pflichtthemen. Aber eigentlich hat man sich gemütlich eingerichtet.”