Archiv für August 26th, 2008

Klitschko, Kurkova und das geflunkerte Funkeln

Man muss dazusagen: Sonderlich transparent ist die Formulierung nicht, mit der die aktuelle Ausgabe des Magazins “Vanity Fair” die Situation beschreibt, in der ein Doppelinterview mit Wladimir Klitschko und Karolina Kurkova entstanden ist. “Vanity Fair” hatte die beiden für ein Fotoshooting engagiert und schreibt:

"Klitschko flog zu den gemeinsamen Fotoaufnahmen nach New York. Zwei Wochen danach haben wir sie getrennt in ihren Ecken befragt."

Doch nachdem das Doppelinterview kürzlich bereits für Bild.de ein Thema war (wir berichteten), berichtet heute auch die gedruckte “Bild”-Zeitung (siehe Ausriss).

Genauer gesagt, nimmt “Bild” die gestellten “Vanity Fair”-Fotos zum Anlass, Klitschko (vielleicht zu Recht, vielleicht auch nicht) zu unterstellen, er sei in Kurkova “verknallt” – und das “K.O. durch Liebe?” endet mit den vielsagenden Worten:

Wie ihre Lebensphilosophie lautet, wurde Kurkova mal* gefragt. Ihre Antwort: "Alles ist möglich." Als sie das sagte, saß Klitschko daneben. Seine Augen funkelten...

Offenbar jedoch gilt Kurkovas Lebensphilosophie auch für “Bild”-Reporter Thomas Dierenga. Denn als Kurkova ihr “Alles ist möglich” sagte, saß Klitschko in Wirklichkeit ungefähr 6000 Kilometer “daneben”: Nach unseren Informationen ist die “Vanity Fair”-Formulierung, man habe die beiden “getrennt (…) befragt”, nämlich durchaus wörtlich zu verstehen (sie in New York, er in Hamburg).

Aber bestimmt fantasiert sich “Bild”-Mann Dierenga nur dann was zurecht, wenn es – wie hier – im Grunde schnurz ist, ob’s stimmt.

6 vor 9

1. “Zentralschweiz am Sonntag” bald am Start
(persoenlich.com, Stefan Wyss)
“In knapp zwei Wochen erscheint zum ersten Mal die ‘Zentralschweiz am Sonntag’. Allein für den Ausbau der Redaktion wenden die LZ Medien ein Gesamtbudget von rund 2 Millionen Franken auf.” Ein Interview mit Erwin Bachmann, dem CEO der LZ Medien.

2. “Olympia in den Medien”
(tagesspiegel.de, Benedikt Voigt)
“Nach zwei Wochen ziehen die internationalen Journalisten eine zwiespältige Bilanz der Spiele von Peking” (Fitnessraum, Massageraum und Open-Air-Café waren super – verleiteten aber dazu, nicht “mit dem wahren Leben in der Stadt” in Berührung zu kommen).

3. “Drehmoment auf Hochglanzpapier”
(berlinonline.de, Jochen Knoblach)
Ramp ist ein Autoheft der anderen Art. Man kann ihm nur Erfolg wünschen.”

4. “Was ist wichtig?”
(blog.gebuehren-igel.de)
“Wenn Spiegel online, die Süddeutsche und die FAZ am gleichen Tag über etwas berichten, dann muss das wichtig sein. Denn – so wird uns immer erklärt – Blogger labern nur, Journalisten wählen aus, sortieren ein, zeigen, was wichtig ist. Wichtig ist demnach, dass heute eine neue Vorabendserie bei RTL und eine Telenovela bei SAT1 starten.”

5. “‘Wetten, dass…?’ von Streik bedroht”
(sueddeutsche.de, Christina Warta)
“Weil offenbar Mitarbeiter entlassen werden sollen, droht den Bavaria Filmstudios ein Streik. Deswegen ist die nächste ‘Wetten, dass’-Sendung in Gefahr.”

6. “Marcel Reif will arbeiten”
(youtube.com, Video, 0:45 Minuten)
Nicht nur in China werden Journalisten bei ihrer Arbeit behindert, auch in Deutschland. So zum Beispiel Marcel Reif, der versucht, das Bundesligaspiel Werder Bremen gegen Schalke 04 zu kommentieren.