Heute spielen wir “Was passiert hier”. Das geht folgendermaßen: Wir zeigen Ihnen drei Fotos aus einer Bild.de-Galerie, die Kevin Federline beim Wrestling zeigen, und Sie müssen raten, was auf den Fotos zu sehen ist. Um das Ganze zu erschweren, behalten wir aber die Original-Fotounterzeilen von Bild.de bei.
Los geht’s:
a.
b.
c.
Auflösung: Mit Dank an Martin K. für den sachdienlichen Hinweis.
Wir schreiben den 3. Januar 2007, und die Tageszeitung “Bild” berichtet in ihrer heutigen Ausgabe über einen Steinadler, der “sich in Finnlands Süden über einen Fuchs hermachte” (siehe Ausriss).
Wörter wie “jetzt”, “jüngst”, “unlängst” oder “vorgestern” sucht man in der “Bild”-Meldung vergeblich. Zu Recht. Denn das Foto ist dort, wo “Bild” es jetzt her hat, auf den 22. Februar 2006 datiert.
ZWEITENS schreibt “Bild”:
“Der Adler hatte den Fuchs in seinen Krallen, als der sich noch einmal losriss und entkam. Doch der Raubvogel (…) stürzte sich wieder auf den Fuchs — und erlegte ihn.”
Auf den finnischen Originalfotos ist jedoch von einer zweiten, tödlichen Attacke nichts zu sehen. Stattdessen sieht man dort nicht nur Adler und Fuchs, sondern auch ein großes Stück Aas im Bildvordergrund, was die Vermutung nahelegt, dass es sich beim Fuchs nicht um “eine fette Beute” (“Bild”) handelt, sondern bloß um einen Rivalen — was dann natürlich bedeuten würde, dass “Bild” hier also nicht nur irgendein altes Foto betextet, sondern das alte Foto außerdem auch falsch betextet hätte…
Naja, vielleicht kennt ja der Fotograf die Antwort. Wir haben ihm jedenfalls einfach mal eine Mail geschickt und sind gespannt.
Die amerikanische Internetseite “Regret the Error”, die sich auf Berichtigungen in den Medien spezialisiert hat, wählt in ihrem Jahresrückblick immer die “Korrektur des Jahres”. Gewinner in diesem Jahr ist die britische Zeitung “The Sun” mit folgender Klarstellung und Entschuldigung:
Nach unserem Artikel über die Geburtstagsfeiern von Prinzessin Eugenie sind wir gebeten worden, darauf hinzuweisen, dass die Party die ganze Zeit von Erwachsenen beaufsichtigt wurde und dass zwar ein bisschen Unordnung am Ende des Abends weggeräumt wurde, es aber keine Schäden an Möbeln gab, keine Zecher in die Schlafzimmer hechteten, um betrunken miteinander rumzumachen, und es unkorrekt war, das Haus als verwüstet zu beschreiben.
Wir freuen uns, dies klarstellen zu können, und bedauern jedweden Kummer, den unser Bericht verursacht hat.
(Übersetzung von uns.)
Dabei war der ursprüngliche Artikel durchaus detailliert und farbenfroh und beschrieb, wie minderjährige Gäste besoffen ohnmächtig wurden, alles vollkotzten und Zigaretten auf den Möbel ausdrückten.
Schöne Korrektur in der “Sun” jedenfalls. Und warum steht das hier alles? Ach ja.
Iran: Neues Gesetz zur Kontrolle des Internet
(telepolis.de, Thomas Pany)
Es sollen sich alle Iraner, die einen Blog oder eine Webseite betreiben, binnen zwei Monaten auf der Regierungswebseite Samendehi mit Namen und Adresse registrieren.
Lebenslänglich Bloggen?
(basicthinking.de)
Robert Basic fragt sich, ob er lebenslänglich bloggen muss.
Weblogs am Wendepunkt
(ftd.de, Björn Maatz)
Weblogs haben sich innerhalb weniger Jahre als fester Bestandteil der Web 2.0-Generation etabliert – Blogs wie BoingBoing gewinnen immer mehr Zulauf. Doch das Phänomen erreicht in diesem Jahr seinen Höhepunkt, prophezeien die Analysten des Beratungsunternehmens Gartner.
Strick, Falltür und – Schnitt
(taz.de, Bettina Gaus)
Auch seriöse Medien wie der Sender BBC zeigten Ausschnitte der Hinrichtung des Despoten Saddam Hussein. Nur die Sekunde des Todes nicht. Dem westlichen Wertesystem scheint das zu entsprechen.
Google gewinnt mit Print
(spiegel.de)
Für Zeitungsverleger werden die Zeiten immer schwerer. Zuerst hat das Internet ihnen den Markt verdorben, weil es schneller ist – nun droht es, den Anzeigenmarkt zu verderben. Weil das Schalten von Werbung übers Netz so einfach ist.
Wrabetz lässt ORF-Auge wieder auferstehen
(diepresse.com)
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz will den “öffentlich-rechtlichen Mehrwert” steigern. Er setzt sich für eine schnelle Neubesetzung des Stiftungsrates ein – und am Küniglberg prangt wieder das ORF-Auge.