Archiv für Juli, 2005

Wie “Bild”-Reporter auch mal weghören

Nur zur Erinnerung: Vor zwei Wochen hatte “Bild” mal “Mist ohne Ende” geschrieben. Dort stand (illustriert mit einem Foto von “Lukas Podolski mit BILD-Reporter Jörg Althoff im Münchner Szene-Viertel Schwabing”): Podolski, derzeit Stürmer beim 1. FC Köln, habe auf die Frage, wann er zum FC Bayern München komme, geantwortet: “Nächstes Jahr!” Laut “Bild” eine “Sensations-Antwort”. Desweiteren hatte es dort geheißen: “BILD spürte Lukas Podolski (…) auf”, “spät abends”, “in einer In-Bar”. Und nachdem “Bild” Podolskis “Geheim-Besuch in München enthüllte”, gab’s tags drauf laut “Bild” sogar einen “Riesen-Wirbel um Poldi”, weil er, so “Bild”, “verbotenerweise das Nationaltrikot trug”. Angeblich waren da “alle sauer auf den Fußball-Liebling”.
(Kursiv gesetzte Passagen könnten nicht den Tatsachen entsprechen!)

Wer allerdings genauer wissen will, wie “sinnentfremdend dargestellt” das alles war, oder sich bloß von Podolski selbst allerhand Aufschlussreiches über die Methoden der “Bild”-Zeitung erzählen lassen möchte, klicke jetzt einfach mal hier.

Mit Dank an Klemens J. für den Link.

Nachtrag, 5.8.2005:
Auf Podolskis Homepage ist sein Text leider nicht mehr nachzulesen – dafür aber in voller Länge hier.

“Bild” streut Aids-Gerüchte

Wir schreiben das Jahr 2005. Vor 22 Jahren wurde das menschliche Immunschwäche-Virus (HIV) entdeckt. Und Deutschlands größte Tageszeitung hat immer noch nicht verstanden, dass es einen Unterschied zwischen HIV und Aids gibt.

Vor einem guten halben Jahr schaffte Bild.de es, aus einem Statement von Erasure-Sänger Andy Bell, HIV-infiziert zu sein, aber nicht Aids zu haben, die Überschrift zu machen: “Andy Bell: Ich habe AIDS”.

Und natürlich hat “Bild” aus diesem Fehler nicht gelernt. Heute lautet eine Überschrift:

Angelina Jolie — Aids-Gerüchte um ihr Baby

Tatsächlich kann es sich bei dem “Gerücht”, das das Blatt unbekümmert kolportiert, nur um die Vermutung handeln, das Kind sei HIV-positiv. So steht es dann auch im Artikel.

Als Quelle für das angebliche Gerücht gibt “Bild” die britische Boulevardzeitung “Daily Mirror” an, die laut “Bild” berichtet haben soll: “Sie hat AIDS”. In einem Artikel vom Montag dieser Woche findet sich tatsächlich diese Behauptung, allerdings verdächtig beiläufig:

It emerged that Ethiopian-born Zahara, who has Aids, spent a week in a New York hospital.

Der “Mirror”-Artikel enthält also nicht einmal die Andeutung einer Quelle für seine weitreichende Behauptung. Es spricht einiges dafür, dass sie nicht stimmt, sondern auf einer Verwechslung beruht: Die Eltern des Kindes sollen an Aids gestorben sein. Mit Datum von heute findet sich ein Artikel auf der Internetseite des “Mirror”, in dem von einer Aids-Erkrankung oder HIV-Infektion des Kindes nicht mehr die Rede ist. Darin wird das Mädchen zwar als “Aids tot” (Aids-Kleinkind) und “Aids orphan” (Aids-Waise) bezeichnet. Gemeint ist damit allerdings, dass es sich um ein Kind von Eltern handelt, die an Aids gestorben sind.

Danke an René H. Außerdem an Andreas W. und Stefan B. für den Original-Artikel, auf dem die “Bild”-Berichterstattung offensichtlich beruht, und der in der ersten Version dieses Eintrages fehlte.

Auf Täuschung angelegt

Gestern hat die “Bild”-Zeitung ihren Lesern erklärt, was eine “Lüge” ist.

Lüge: bewußt falsche, auf Täuschung angelegte Aussage
(Definition laut Duden)

Sie hat es aber, natürlich, nicht bei der Theorie belassen, sondern die Technik gleich mal in der Praxis ausprobiert. In einem Artikel über die angeblichen “5 Lügen der Linkspartei” heißt es:

BILD hat nachgerechnet: Die Wahlversprechen [der] Linkspartei kosten unbezahlbare 90 Milliarden Euro!

Das ist eine interessante Neudefinition des Wortes “nachrechnen”. Die drei beteiligten “Bild”-Redakteure haben die Zahlen nämlich einfach aus dem Wahlprogramm der angeblich verlogenen Linkspartei abgeschrieben. “Nachrechnen” heißt nach “Bild”-Definition also soviel wie: “ungeprüft übernehmen”.

BILD enttarnt fünf unbezahlbare Wahl-Lügen von Lafo, Gysi & Co.

“Enttarnen”? Richtig, “enttarnen” heißt bei “Bild”: aufschreiben, was für jeden nachlesbar im Entwurf des Wahlprogramms steht. Denn nicht nur die Forderungen nach höherem Kindergeld, einer Mindestrente, Steuerfreiheit für Renten und niedrigeren Steuern für Geringverdiener stehen sämtlich für jeden nachlesbar im Steuerkonzept der Linkspartei [PDF-Datei]. Dort steht auch, was jede einzelne Maßnahme nach Angaben der Linkspartei (und ungeprüft übernommen nachgerechnet von “Bild”) kosten würde. Und dort steht sogar an exakt derselben Stelle (Seite 13, siehe Ausriss rechts), wie die Linkspartei diese Wahlversprechen gegenfinanzieren will — aber beim Abschreiben der anderen Zahlen müssen die “Bild”-Redakteure ausgerechnet diesen Teil komplett übersehen haben. Sonst könnten sie ja nicht so massiv den Eindruck erwecken, die Linkspartei hätte überhaupt keine Vorschläge zur Finanzierung (über deren Sinnhaftigkeit man natürlich streiten darf).

Bleiben noch zwei “Lügen”. Eine davon ist die Forderung nach einer Erhöhung des Arbeitslosengeldes II (“Hartz IV”), deren Kosten nicht erst “Bild” auf 3 Milliarden Euro geschätzt hat und zu der die konkreten Finanzierungsvorschläge der Linkspartei tatsächlich vage sind. In diesem Zusammenhang bezeichnet “Bild” auch die Forderung nach einer längeren Bezugsdauer von Arbeitslosengeld I als “Lüge” — dies fordert allerdings auch die Union.

Und schließlich ist da noch die “Investitions”-“Lüge”. “Bild” schreibt:

Die Linkspartei verspricht 30 Mrd. Euro staatliche Investitionen in Bildung, Kultur, Umwelt und öffentlichen Nahverkehr.

Nein, verspricht sie nicht. Im Entwurf für das Wahlprogramm [PDF-Datei] heißt es lediglich:

Würde Deutschland einen solchen Anteil seines Sozialprodukts wie die USA für öffentliche Investitionen aufwenden, wären das 30 Milliarden Euro mehr im Jahr als gegenwärtig.

(Liebe “Bild”-Redakteure, diese fremden Wörter darin, das sind Konjunktive.)

Schließlich fragt “Bild”:

Sind die Deutschen einfach nur leichtgläubig? Laut Emnid kommt die Linkspartei schon auf 11 bis 12 Prozent!

Tja, sind die Deutschen einfach nur leichtgläubig? Laut Media Analyse lesen sogar über 18 Prozent der Bevölkerung “Bild”!

Vielen Dank an André K. für den Hinweis!

neu  

Recht und Gerechtigkeit

Gerechtigkeit ist für “Bild” eine wichtige Sache. Als am 30. Januar 1995 Walter Dräxler vom Vorwurf freigesprochen wurde, die 16-jährige Melanie aus Kulmbach ermordet zu haben, berichtete die “Bild”-Zeitung groß über den Fall und ließ wenig Zweifel daran, dass sie das Urteil für ungerecht hielt.

Melanie nach Disco erstochen -- Freispruch!

lautete eine “Bild”-Überschrift am 31. Januar 1995, die geschickt den Eindruck erweckte, als sei nicht ein Unschuldiger freigesprochen worden, sondern der Täter.

Am Tag darauf war das Thema der Aufmacher auf Seite 1 von “Bild”. Die Schlagzeile lautete:

Melanies Tod bleibt ungesühnt -- die Eltern: Gott, strafe ihren Mörder

Auf Seite 3 lautete die “Bild”-Überschrift:

Melanies Vater: “Wir haben auf Gerechtigkeit gehofft”

Auch im Artikel selbst erweckte “Bild” den Eindruck, man habe den Mörder laufen lassen müssen:

Jetzt steht fest: Kein Richter wird die Tat je sühnen. Der einzige Mordverdächtige mußte freigesprochen werden — aus Mangel an Beweisen.

Und was das Indiz angeht, das auf Dräxler als Täter hindeutete, war “Bild” an entscheidender Stelle ungenau:

Einziger Beweis: Faserspuren von Melanies Anorak klebten an seiner Jeansjacke. Ein Gutachter: “Sie könnten auch von einem anderen Anorak stammen.”

Tatsächlich klebten keine Faserspuren von Melanies Anorak an Dräxlers Jeansjacke. Der Freispruch war, auch wenn “Bild” damals den gegenteiligen Eindruck erweckte, richtig und gerecht. Walter Dräxler wurde Opfer eines Rufmordes, an dem nicht nur “Bild”, sondern auch die Polizei und andere Medien mitwirkten.

Das war vor zehn Jahren. Inzwischen hat ein anderer den Mord an Melanie gestanden: Stefan K. Gefasst wurde er, nachdem er im vergangenen Jahr ein weiteres junges Mädchen getötet haben soll: seine Nichte Julia. Beide Fälle werden seit gestern vor dem Landgericht Bayreuth verhandelt — und in “Bild” geht es deshalb wieder um Gerechtigkeit. In einem Kommentar schreibt Willi Schmitt:

Recht ist eine verzwickte Sache. Der Sache wird es manchmal nicht gerecht. Und zu oft leidet das Rechtsempfinden der normalen Menschen — sie verlieren allmählich das Vertrauen in die Justiz.

Für diesen angeblichen Vertrauensverlust ist die “Bild”-Zeitung maßgeblich mitverantwortlich. Diesmal deutet sie schon an, dass das Urteil nicht gerecht ausfallen werde, bevor es überhaupt gesprochen wurde. “Bild”-Kommentator Schmitt empört sich, dass der Fall vor der Jugendstrafkammer behandelt wird:

Also Jugendstrafrecht, höchstens 10 Jahre für zwei Morde.

Das ist falsch. Die Höchststrafe von zehn Jahren betrifft ausschließlich den Fall Melanie, zu dessen Zeitpunkt der Angeklagte noch ein Jugendlicher war. Um den Fall Julia wird es erst später im Prozess gehen, und auch eine Verurteilung nach Erwachsenenstrafrecht ist möglich. In diesem Fall droht ihm eine lebenslange Haft ohne Aussicht auf vorzeitige Entlassung. Erst in seinem Urteil entscheide das Gericht, welches Strafmaß den Angeklagten erwartet, sagte ein Gerichtssprecher: ob Jugend- oder Erwachsenenstrafrecht angewandt wird oder eine Jugendstrafe plus eine Erwachsenenstrafe verhängt wird.

Die “Bild”-Zeitung ignoriert das: Sie hat das Wort “zunächst” im Zusammenhang mit der Verhandlung nach Jugendstrafrecht, das sich in fast allen anderen Berichten zum Prozess findet, in ihrem Kommentar und dem zugehörigen Artikel einfach weggelassen.

“Bild”-Kommentator Schmitt reimt zum Finale fröhlich:

Zu Ende gedacht hieße das doch: Stell als Jugendlicher was an, dann bist du später vor Gericht viel besser dran.

Das ist nicht nur falsch, das ist grotesk irreführend.

Die Überschrift über Schmitts Kommentar lautet übrigens:

Gerechtigkeit, aber für die Opfer!

Das ist ein merkwürdiges Verständnis von Gerechtigkeit. Es hätte vor zehn Jahren beinahe einen Unschuldigen ins Gefängnis gebracht.

Woran Harald Schmidt nicht dachte

In der vergangenen Woche erschien in der “Weltwoche” ein Interview mit Harald Schmidt. Darin finden sich u.a. folgende Passagen:

Wenn Sie Hemingway kopieren, müssen Sie sich auch umbringen.
Alles klar. Aber das kommt für mich nicht in Frage. Ich will niemandem zu nahe treten, der sich umgebracht hat. Aber Selbstmord finde ich uncool. (…)

Hatten Sie noch nie Selbstmordgedanken?
Doch, natürlich habe auch ich schon an Selbstmord gedacht.

In jüngeren Jahren?
Immer mal wieder, so nach dem Motto von Nestroy: Wenn alle Stricke reissen, häng ich mich auf. Aber an die praktische Umsetzung habe ich nie gedacht. Ehrlich gesagt, käme ich mir dabei auch etwas lächerlich vor.

In einer “Bild”-Meldung liest sich das heute so:

Harald Schmidt dachte an Selbstmord

(…) In dem Interview bekannte er auch, schon an Selbstmord gedacht zu haben. Schmidt: “Wenn alle Stricke reißen, hänge ich mich auf.”

Mehr steht dazu nicht in “Bild”.

Danke an Felix F. für den Hinweis!

Nachverurteilung

Vor einigen Monaten starb ein vierjähriges Mädchen an einer Überdosis Kochsalz. Anschließend wurde gegen die Stiefmutter des Mädchens ermittelt.

Und dass Bild.de bei der Überdosis Kochsalz von einer Natriumvergiftung” spricht, obwohl es doch eine Natriumchloridvergiftung gewesen sein dürfte*, kann man Bild.de nicht unbedingt anlasten. Das schreiben unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AP leider auch Stern.de und Spiegel Online.

Und wie Stern.de und Spiegel Online berichtet auch Bild.de über das heute verkündete Urteil. Bei Stern.de etwa heißt es:

“Das Schwurgericht des Landgerichts Frankenthal schloss in der Urteilsbegründung einen Mord aus und verurteilte die junge Frau lediglich wegen vorsätzlicher Körperverletzung.”

Spiegel Online schreibt:

“In der Urteilsbegründung schloss die Schwurkammer einen Mord aus und verurteilte die junge Frau lediglich wegen vorsätzlicher Körperverletzung.”

Und auch Bild.de formuliert sachgemäß:

“Das Landgericht Frankenthal schloß einen Mord aus, verurteilte die Stiefmutter lediglich wegen vorsätzlicher Körperverletzung.”

Hat sie Angelina umgebracht, weil sie nicht ihr Kind war?Mit anderen Worten: Bei “Bild” hatte man bereits im Vorfeld mit vorverurteilenden Formulierungen und Spekulationen (siehe Ausriss) nicht gegeizt: “Unfaßbar, trotz der Ermittlungen sind Angelinas Vater und die Stiefmutter zehn Monate nach dem Tod der Tochter noch immer auf freiem Fuß!” hieß es da u.a.

Laut Stern.de und Spiegel Online allerdings hatten sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die leiblichen Eltern (als Nebenkläger) die Mordanklage fallenlassen. Stern.de und Spiegel Online zitieren zudem aus der Urteilsbegründung, in der es u.a. hieß, “die Angeklagte sei nicht die ‘böse Stiefmutter’ gewesen. Sie habe sich um die Tochter ihres 31-jährigen Lebensgefährten gekümmert und das Mädchen geliebt. Für einen Mord gebe es kein Motiv: (…) sowohl ein Totschlag als auch eine Körperverletzung mit Todesfolge kämen juristisch nicht in Betracht”.

Und Bild.de?

Bild.de nennt die wegen vorsätzlicher Körperverletzung verurteilte Stiefmutter in der zur Meldung gehörigen URL ungerührt:

salz__moerderin__</b data-lazy-src="https://www.bildblog.de/wp-content/url.jpg"/><noscript><img src= Clarissa

Hopfen und Malz

Als man im Jahr 2001 beim Axel Springer Verlag die “Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika” in die Arbeitsverträge aufgenommen hat, hat man offenbar eines versäumt. Nämlich, den Redakteuren bei “Bild” ein wenig politisches Allgemeinwissen über die USA zu vermitteln. Wir wollen das heute gerne nachholen:

In den USA gibt es zwei dominierende politische Parteien, die Demokraten und die Republikaner. William Jefferson Blythe Clinton war Präsidentschaftskandidat der Demokraten. George Walker Bush (Sie wissen schon, der amtierende Präsident der USA) ist quasi von Haus aus Republikaner und der leibliche Sohn von Clintons Vorgänger, George Herbert Walker Bush.

Was also stimmt im “Bild”-Text zum heutigen “Gewinner des Tages” nicht — abgesehen davon, dass Clinton bereits am 16. Juni in David Lettermans “Lateshow” das “enthüllte”, was ihn für “Bild” nun, einen knappen Monat später, zum Gewinner des “Tages” macht? (Zur Vereinfachung haben wir die fragliche Passage optisch hervorgehoben):

Insofern, liebe Presseagentur AP, vergessen Sie doch unsere Bitte von gestern einfach. Es hat ja offenbar doch keinen Sinn. Es sei denn, man hält es schon für einen Fortschritt, dass Bild.de den Fehler nachträglich und klammheimlich berichtigt hat.

Pizzabäcker schlauer als “Bild”

Im Interesse der “Bild”-Redaktion möchten wir die Nachrichtenagentur AP bitten, ihre Meldungen etwas präziser zu formulieren, damit sich künftig seltener solche peinlichen Fehler bei “Bild” einschleichen:

Aus Protest gegen den Bundeswehreinsatz im Irak bediente Pizzabäcker Aage Bjerre (46) aus Kopenhagen (Dänemark) keine deutschen Touristen mehr.

So steht’s heute in einer kleinen Meldung (“Deutschenhaß! Pizzabäcker muß in Haft”) — Und auch wer weltpolitisch nicht besonders bewandert ist, dem wird auffallen, dass hier etwas nicht stimmen kann. Hatte sich der Bundeskanzler nicht explizit gegen den Irak-Krieg und einen Bundeswehreinsatz im Irak ausgesprochen? Doch, hatte er, und die Bundeswehr ist auch nach wie vor nicht im Irak vertreten.

Hat sich also der dänische Pizzabäcker geirrt? Natürlich nicht, “Bild” hat sich geirrt. So lautet die AP-Meldung, die offenbar Vorlage für die “Bild”-Meldung war, im Original:

46-Jähriger verweigerte wegen deutschen und französischen Protests gegen Irak-Krieg Touristen auf Fanö die Bedienung (…)

Aage Bjerre hatte kurz vor Beginn des Irak-Kriegs im Februar 2003 Schlagzeilen mit der Ankündigung gemacht, er werde Touristen aus Deutschland und Frankreich wegen der Irak-Politik ihrer Regierungen keine Pizza mehr verkaufen.

Für “Bild” ist das offenbar nicht eindeutig genug.

Mit Dank für den sachdienlichen Hinweis an Michael und Kai

Nachtrag. Übrigens kommt Aage Bjerre offenbar auch nicht aus Kopenhagen, wie “Bild” schreibt, sondern wohl eher von der Insel Fanö, die bei Esbjerg in der Nordsee, rund 300 Kilometer westlich von Kopenhagen, liegt. Dort befand sich jedenfalls laut AP sein Restaurant. Nachdem Bjerre das schließen musste, war er auf die Faröer ausgewandert. Kopenhagen taucht lediglich als sogenannte “Ortsmarke” in der AP-Meldung auf.

Mit Dank für den sachdienlichen Hinweis an Florian F.

Blättern:  1 2 3 4