Autoren-Archiv

Interviews, Müller-Vogg, Millionenspiel

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Stimmt das denn?”
(freitag.de, Axel Brüggemann)
Axel Brüggemann erklärt das Interview zur “Königsdisziplin des Schreibens”. “Das öffentliche Sprechen über die eigene Person, die eigene Vita, die politische Botschaft und das Wortgefecht um Inhalte und Kursbestimmungen wird derzeit besonders im Fernsehen desavouiert: In der allabendlichen Talkomanie hat sich eine Gesprächskultur der Behauptungs-Plattitüden entwickelt, ein inszeniertes, voreingenommenes Gegeneinander von Positionen, deren Inhalte nicht durch rhetorische Größe, sondern durch gespieltes Charisma, durch Populismus und die Kunst des Zwei-Minuten-Statements geprägt sind.”

2. “NDR verwischt Spuren am ‘Tatort'”
(stefan-niggemeier.de)
“Aus urheberrechtlichen Gründen” bittet der NDR YouTube darum, das hier am Montag verlinkte Video “Product Placement” “offline zu stellen”. “Es ist für Firmen beunruhigend leicht, YouTube-Videos löschen zu lassen, und schrecklich verführerisch, auf diese Weise die Vorwürfe scheinbar aus der Welt zu schaffen. Dagegen, es zu tun, spricht nicht nur der berüchtigte Streisand-Effekt, sondern auch die Tatsache, dass man dem unbefangenen Betrachter offenbar nicht für mündig hält, sich ein eigenes Urteil zu bilden.”

3. “Abseits des Geheuls”
(taz.de, Felix Dachsel)
Felix Dachsel geht auf die Rolle von “Bild” in den Diskussionen um die Glaubwürdigkeit von Bundespräsident Christian Wulff ein. “Das Boulevardblatt ist in der Causa Wulff nicht Beobachter. Sondern Akteur. Bild-Autor Hugo Müller-Vogg schrieb das umstrittene Wulff-Buch ‘Besser die Wahrheit’, für das der Millionär Carsten Maschmeyer Werbeanzeigen im Wert von rund 50.000 Euro schaltete.”

4. “Eine andere Sau durchs Dorf”
(freitag.de/community/blogs/magda)
Magda erscheinen die Enthüllungen zu Wulff “mehr als gesteuertes politisches Kalkül”. “Die Tatsache, dass Skandale, Fehlverhalten Vorteilsnahmen aufgedeckt wurden sagt nichts aus über das tatsächliche Ausmaß an skandalösen Entscheidungen, Verhalten und Missachtung demokratischer Tugenden. Gar nichts. Eher frage ich mich, warum man gerade Diesen oder Jenen erwischt hat und warum Andere nicht und was dahinter stecken mag.”

5. “Das Millionenspiel (1970)”
(youtube.com, Video, insgesamt 95 Minuten)
Der Fernsehfilm “Das Millionenspiel” aus dem Jahr 1970.

6. “Der Fremde Freund”
(woz.ch, Stephan Pörtner)
Eine Geschichte um Facebook und Einsamkeit.

Emma, Ungarn, Kim Jong-il

6 vor 9

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1. “EMMA berichtet über das Thema Frauen in der Piratenpartei”
(cymaphore.net)
Cymaphore nimmt einen Artikel der Zeitschrift “Emma” über Frauen in der Piratenpartei (Kurzfassung) auseinander. “Wie kann eine Zeitschrift, die selbst den Anspruch stellt die Speerspitze des deutschen Feminismus zu sein, einen (meiner Meinung nach) derartigen Müll veröffentlichen?”

2. “Ungarns manipuliertes Fernsehen”
(tagesschau.de, Video, 2:32 Minuten)
Journalisten des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Ungarn treten wegen manipulierten Beiträgen in den Hungerstreik.

3. “Den hat der Teufel geholt”
(freitag.de, Lutz Herden)
Lutz Herden ist beeindruckt von der “hellseherischen Urteilskraft” einiger deutscher Medien nach dem Tod von Kim Jong-il (“man weiß nichts, kann aber trotzdem vorhersagen”). “Es werden Zukunftsvisionen halluziniert, die jeder seriösen Analyse entbehren.”

4. “Unsere Leser hassten uns, jetzt lieben sie uns”
(derstandard.at, Oliver Mark)
Anette Novak von der schwedischen Regionalzeitung “Norran” erklärt, wie ihre Redaktion das Wissen ihrer Leser nutzt. “(…) je mehr Leute involviert sind, desto fruchtbarer ist das für die Qualität. Wir Journalisten haben uns lange für die besseren Kommunikatoren gehalten, aber die Masse weiß es immer genauer.”

5. “Früher war nicht alles besser”
(michaelheim.com)
Michael Heim vergleicht eine aktuelle Ausgabe der “Basler Zeitung” mit der Ausgabe vom 18. August 1978.

6. “Capital” vs. “Handelsblatt”
(facebook.com)
Auf der Facebook-Seite des Wirtschaftsmagazins “Capital” erinnert man sich nach der “Handelsblatt”-Lektüre an ein eigenes Interview von 2010. “Sogar die eingestreuten Kursiv-Absätze haben die Handelsblatt-Kollegen als Format übernommen. Wir werten das mal als Anerkennung unserer guten (Vor-) Arbeit… Danke nach Düsseldorf!”

Bob Dylan, Fernsehzeitung, Weihnachtsbäume

6 vor 9

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1. “Wulff muss weg!! Über die moralische Radikalisierung der Öffentlichkeit”
(wolfgangmichal.de)
“Drastische, dramatisierende, oft hemmungslos übertreibende Ermahnungen, Urteile und Orakel” liest Wolfgang Michal in den Kommentaren der Leitmedien zu Christian Wulff. “In der verschärften Konkurrenz mit den freien Netz-Autoren, die sich ihre Leserschaft durch besondere Originalität, Streitlust oder Theatralik erschreiben, haben die etablierten Medien kräftig dazu gelernt. Sie werfen nicht mehr nur ihre Stöckchen – sie rennen auch gleich laut kläffend hinterher.” Weitere Texte von André Vatter, Jan Fleischhauer und Gunnar Lott.

2. “Die Fundis aus dem Kulturressort”
(persoenlich.com, Roger Schawinski)
Roger Schawinski besucht ein Konzert von Bob Dylan (“bloss noch ein raues, hektisches, unkontrolliertes Bellen”) und wundert sich danach über die Kritiken in den Zeitungen. “Was lernen wir daraus? Journalisten, die einem Gott huldigen, sind absolut unbrauchbare Zeugen.”

3. “Folgenreiche Döpfner-Tweets”
(medienwoche.ch, Nick Lüthi)
Drei Schweizer Journalisten und der Mediensprecher des Ringier-Verlags twittern von der Generalversammlung des Clubs der Zürcher Wirtschaftsjournalisten – allerdings war die Veranstaltung mit Gast Mathias Döpfner in der Einladung als off-the-record eingestuft worden. Die Folgen: “Ein Jahr Ausschluss von den Veranstaltungen des Clubs. Die so Sanktionierten zogen selbst die Konsequenzen und traten aus dem Club aus.”

4. “Panik: Weihnachtsbäume deutlich teurer”
(hobby-garten-blog.de, Heiner)
Auch dieses Jahr wieder: Berichte über teurere Weihnachtsbäume.

5. “The year in media errors and corrections”
(poynter.org, Craig Silverman, englisch)
Die Fehler, Korrekturen und Richtigstellungen des Jahres 2011.

6. “Ich liebe meine Fernsehzeitung”
(ichliebemeinefernsehzeitung.tumblr.com)

Volkswagen, Paul Ronzheimer, Kladderadatsch

6 vor 9

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1. “Product Placement”
(youtube.com, Video, 6:40 Minuten)
Die Marke “Volkswagen” im “Tatort” “Schwarze Tiger, weiße Löwen” vom 11. Dezember.

2. “Lupenreiner Beschiss: Ausschnitt aus ‘ZDF heute show’ viral super erfolgreich – in Russland”
(andreas.de)
Ein Beitrag der satirischen “Heute-show” wird, mit russischen Untertiteln, zum Quotenerfolg: “Das Video hat innerhalb von nur 2 Tagen fast 1,4 Millionen Zuschauer gefunden und wird offensichtlich in den sozialen Netzwerken weitergereicht, denn anders sind gerade mal 8 Kommentare unter einem Clip mit so vielen Zugriffen ja kaum zu erklären.”

3. “Ich arbeite auf der dunklen Seite”
(zeit.de, Lars Gaede)
Paul Ronzheimer redet über seine Tätigkeit für “Bild”: “Sicher werden sich Menschen schon von ‘Bild’ überrumpelt gefühlt haben. Es gibt immer einen harten Wettbewerb um die besten, emotionalsten Geschichten. Trotzdem habe ich bisher die Erfahrung gemacht, dass gerade bei ‘Bild’ sehr gewissenhaft gearbeitet wird.”

4. “Werde selbst Dein bester Werbekunde!”
(avatter.de)
André Vatter schreibt über den Verkauf des “Bild”-Mini-Handy. “Mit der Zeitung hat sich Axel Springer ein Perpetuum Mobile geschaffen, das informiert und gleichzeitig eigene Produkte verkauft.”

5. “Cartoon Regularly Featured On Big Journalism Connected To Nazi-Era Magazine”
(mediamatters.org, Kevin Zieber, englisch)
Ein von der Website “Big Journalism” mehrfach eingesetzter Cartoon stammt ursprünglich aus einer “Kladderadatsch”-Ausgabe von 1942.

6. “Hackers (According to Stock Photo Sites)”
(sadanduseless.com, Fotos)

Scripted Reality, Junge Industrie, Thomas Steg

6 vor 9

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1. “Wenn der Zottel-Lehrer mit der Messie-Mutter…”
(spiegel.de, Stefan Niggemeier)
Stefan Niggemeier über von Laiendarstellern gespielte, aber wie Dokumentationen inszenierte TV-Sendungen wie “Verdachtsfälle”, “Betrugsfälle” oder “Die Schulermittler”. “Nur winzige Einblendungen am Anfang und Ende weisen darauf hin, dass alles frei erfunden ist. In der Branche wird das Format Scripted Reality genannt. (…) Vor allem jüngere Kinder und Hauptschüler erkennen laut der Umfrage den fiktiven Charakter der ‘Familien im Brennpunkt’-Folgen nicht. Wer die Sendung häufiger guckt, hält das Gezeigte mit größerer Wahrscheinlichkeit für ‘echt’.”

2. “Wa(h)re Information – interessant geht vor relevant”
(netzwerkrecherche.de, PDF-Datei, 1.9 MB)
Auch eine Studie von Fritz Wolf widmet sich der Methode “Scripted Reality”: “Hier ist der Betrug im Namen der Unterhaltung immanent. Die Formate sind zynisch gegenüber den Protagonisten, die für billige Programmware ausgenutzt werden und zynisch gegenüber Zuschauern, die getäuscht werden.”

3. “Sexschule: Was die Junge Industrie erreichen wollte”
(diepresse.com)
Hinter der Gruppe “The Birdbase” steckt die Junge Industrie, die Jugendabteilung der Industriellenvereinigung. “Man wollte die heimische Debattenkultur in Gang bringen – ‘aber nicht als Junge Industrie, weil alles, was wir machen, sofort in ein bestimmtes parteipolitisches Eck gestellt wird, und das stört uns’.”

4. “Der unbekannte Riese”
(taz.de, Steffen Grimberg)
Steffen Grimberg betrachtet die aktuelle Struktur der Südwestdeutschen Medien Holding (SWMH): “Formal ist die SWMH allerdings kein geschlossener Block, sondern ein kompliziertes Geflecht aus selbstständigen Verlagen.”

5. Interview mit Thomas Steg
(swr.de, Audio, 29 Minuten)
Ein Gespräch mit Thomas Steg, stellvertretender Regierungssprecher von 2002 bis 2009.

6. “Samuel Schmid wird von Hund verfolgt”
(glanzundgloria.sf.tv, Isabelle Mathys und Martina Ziesack)
Der Schweizer Ex-Bundesrat Samuel Schmid hat gar keinen Hund. “‘Die Medien haben dieses Gerücht in die Welt gesetzt – und ich habe es nicht aus der Welt geschafft. Man kann ja nicht dauernd widersprechen’, sagt Samuel Schmid schmunzelnd. Auf die ewig wiederkehrende Frage, wie es nun seinem Hund ginge, antwortete er zeitweise einfach mit ‘gut’.”

Geringverdiener, Schülerzeitung, Uwe Knüpfer

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1. “Lebenserwartung von Geringverdienern steigt”
(demografie-blog.de)
Viele Medien verbreiten Inhalte aus einer Pressemitteilung von “Die Linke”: “Nicht nur die Bundestagsfraktion der Partei DIE LINKE, die diese Nachricht in die Welt gesetzt hat, sondern auch die Journalisten übersehen dabei, dass sie die Daten der Deutschen Rentenversicherung (DRV), mit denen sie argumentieren, völlig falsch interpretieren. Offenbar versteht niemand, was er da überhaupt schreibt oder sendet.”

2. “Die Presse ist krank – Es lebe die Presse!”
(vorwaerts.de, Uwe Knüpfer)
Uwe Knüpfer plädiert für eine Bundesstiftung Freie Presse. “Wenn ernsthafter Journalismus nur noch schrumpfende Teilöffentlichkeiten erreicht, wird der mündige Bürger immer seltener. Häufiger tritt auf: der schnell erregte Wutbürger. Der Ansehensverlust des Journalisten korrespondiert mit wachsender Parteien- und Demokratieverdrossenheit.”

3. “Wachsam nach allen Seiten”
(taz.de, Simone Schmollack)
Jürgen Reents hält die Zeitung “Neues Deutschland”, deren Chefredakteur er ist, nicht für linksextremistisch. “Wir sind nicht linksextremistisch. Es sei denn, Kapitalismus- und Gesellschaftskritik werden schon als Linksextremismus gewertet.”

4. “Auf Distanz zu sich selbst”
(tagesspiegel.de)
Die Suche nach Akten zur Abhöraktion von 1976 (“Bild” Köln / Günter Wallraff) im Axel Springer Verlag ist vorerst erfolglos. Mathias Döpfner: “Dass wir nichts finden, ist enttäuschend und legt den Verdacht nahe, dass es von Verlagsseite etwas zu verheimlichen gab.”

5. “Pressefreiheit: Zwölfjähriger klagt für Zeitung”
(ndr.de, Video, 5:06 Minuten)
Unterhaltsamer Beitrag zur vor Gericht erzwungenen Vielfalt von Schülerzeitungen am Ignaz-Kögler-Gymnasium in Landsberg. Letzteres weist darauf hin, dass es im Konflikt zu keiner Zeit um die Inhalte der Schülerzeitungen ging. “Unberührt von dem Beschluss des Verwaltungsgerichts bleiben weiter die pädagogischen Bedenken gegen zwei Schülerzeitungen am Ignaz-Kögler-Gymnasium.”

6. “Didn’t win the lottery, doesn’t work there, no turkey dinner, not buying a new car”
(regrettheerror.com, Craig Silverman, englisch)

Sexschule, Schuldenkrise, Boris Becker

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1. “Getäuscht: Wiener Sex-Schule ist eine Erfindung”
(diepresse.com, Eva Winroither und Isabella Wallnöfer)
Nach den angeblich EU-subventionierten Kafka-Büchern mit Rechtschreibefehlern (BILDblog berichtete) bringt die Gruppe “The Birdbase” erneut eine Falschmeldung in Umlauf. Sie wird weltweit von verschiedenen Medien aufgenommen, zum Beispiel von Bild.de. Siehe dazu auch das Bekennerschreiben der Gruppe und der Kommentar von Anna-Maria Wallner.

2. “Wie frei ist die vierte Gewalt?”
(welt.de, Michael Borgstede)
Michael Borgstede schreibt über die Pressefreiheit in Israel. Das Verleumdungsgesetz soll angepasst werden, die Entschädigungssummen sollen um das Sechsfache angehoben werden. “Auch ohne Schadensnachweis könnten Medien zur Zahlung von bis 60 000 Euro verurteilt werden – ein finanzielles Risiko, das manch kritische Berichterstattung unterbinden könnte.”

3. “Die Extrawurst der Woche”
(oldenburger-lokalteil.de)
“Die ungarische Philosophin Àgnes Heller wird mit dem Carl-von-Ossietzky-Preis der Stadt Oldenburg geehrt. Das konnte man am Donnerstag in der NWZ lesen. Die entsprechende Pressemitteilung der Stadt wurde allerdings erst am Donnerstagvormittag versandt.”

4. “Euromess: The View From Germany”
(motherjones.com, Nick Baumann, englisch)
Nick Baumann wundert sich über die Gelassenheit von deutschen Journalisten hinsichtlich der Schuldenkrise: “I spoke to reporters or editors from most of the country’s largest papers and broadcasters, and they all seemed unconcerned. What’s hard to convey remotely is the general mood: a kind of serenity, an almost utter confidence that everything will turn out fine. I hope they’re right. But I’m not so sure.”

5. “The 10 Best Magazine Covers of 2011”
(adage.com)

6. “Twittern mit Boris Becker”
(waterkantroyal.wordpress.com)

Straßenhunde, Fußballblogs, Marina Weisband

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1. “Die Bibel als Klatsch-Blatt”
(lectiobrevior.de, Gerd Häfner)
Gerd Häfner, Professor für Biblische Einleitungswissenschaft in München, prüft das Bibel-Sonderheft von “Das Neue” ausführlich. “‘Jesus war 1,70 Meter groß, hatte rote Haare und strahlend blaue Augen’! Dies habe der Arzt und Philologe Joseph Pietre (1841-1916) durch Auswertung mündlicher Volkstradition festgestellt. Das ist ein Unfug, über den hinaus ein größerer kaum gedacht werden kann. Aber eben nur ‘kaum’, es geht noch schlimmer.”

2. “Hans-Olaf Henkel: Die ‘Bild’ und ihre Meinung”
(ef-magazin.de)
Der Redaktion der Zeitschrift “Eigentümlich frei” liegt ein Brief von Hans-Olaf Henkel vor, in dem über das Zustandekommen des “Bild”-Artikels “Ranschmeißer, Trittbrettfahrer, Wendehals” von Nikolaus Blome zu lesen ist.

3. “Meine Rolle in den Medien”
(marinaslied.de, Marina Weisband)
Marina Weisband denkt darüber nach, wie sie in den Medien vorkommt und fragt nach dem Selbstverständnis der Journalisten: “Aber war es wirklich das, warum ihr Journalisten werden wolltet? Damals? Um bei einer neu aufkommenden politischen Bewegung, die überraschend viel Zulauf erfährt, über den Lippenstift der politischen Geschäftsführerin zu schreiben?”

4. “Wenn die Ukraine Hunde tötet, stirbt bei uns die Wahrheit”
(kobuk.at, Hans Kirchmeyr)
Straßenhunde in Osteuropa, die “Kronen Zeitung”, das ORF-Magazin “Konkret” und das österreichische Parlament. “Ich fürchte, wie es tatsächlich um die Hunde in der Ukraine steht, kann derzeit niemand von uns beurteilen. Weil Journalisten ihren Job nicht mehr machen und nur Schockpropaganda aus dem Internet durchschleusen, die eine politische und teilweise auch wirtschaftliche Agenda verfolgt.”

5. “Zwölf Thesen zu lokalen Fußballblogs”
(danieldrepper.de)
Daniel Drepper stellt seine Studienarbeit “Was motiviert lokale Fußballblogger?” vor.

6. “Fernsehen I bis III”
(umblaetterer.de, Paco)
Ein Blick zurück auf mehrere Ausgaben des ZDF-“Nachtstudio” aus dem Jahr 2001, in denen Volker Panzer zusammen mit Rainald Goetz, Moritz von Uslar und wechselnden Gästen das aktuelle Fernsehprogramm bespricht. Mit dabei auch die Ausgabe vom 12. September 2001, also einen Tag nach den Terroranschlägen. “Sie ist, wie gesagt, kaum auszuhalten. Weil man weiß, dass z. B. Harald Schmidt am 9/11-Dienstag nicht aus der Sommerpause zurückgekehrt ist, dass er eine Weile nicht auf Sendung gegangen ist, und es retrospektiv eine der wirkmächtigsten Entscheidungen der dt. TV-Geschichte gewesen ist, für die es einen Grimme-Preis der Abteilung ‘Spezial’ gab.”

Georg Stefan Troller, Frontal 21, Tatort

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1. “Schlag-Worte”
(sueddeutsche.de, Hans Leyendecker)
Friedbert Pflüger gewinnt im Streit um ein angebliches Goebbels-Zitat erneut gegen den Springer-Verlag: “Als die Geschichte im Sommer in der Welt am Sonntag erneut kolportiert wurde, hat sich Pflüger wieder gewehrt und ist wieder vor Gericht gezogen.”

2. “Offener Brief an Frontal21”
(stigma-videospiele.de)
Matthias Dittmayer und Patrik Schönfeldt schreiben einen offenen Brief an die Redaktion der ZDF-Sendung “Frontal 21”: “In dem Rückblick gelingt Ihnen hinsichtlich der Empörung der Gamer eine ‘Korrektur’: Es wird verschwiegen, dass der Protest der inhaltlich unzutreffenden Berichterstattung galt, sondern stattdessen wird der Anschein erweckt, dass die Reaktionen auf die erst durch spätere Sendungen erfolgte Thematisierung der Suchtgefahr abzielen würden.”

3. “German Internet Angst”
(burks.de)
Burkhard Schröder befasst sich mit Medienberichten zu staatlicher Spionage-Software. “Bei staatlicher Datenspionage greifen mittlerweile mediale Beißreflexe, die dem Diskurs über Drogen gleichen: Seit vier Jahrzehnten sind bei diesem alle Textbausteine und Argumente bekannt, sie werden in konjunkturellen Schüben aus moraltheologischen Gründen ständig wiederholt.”

4. “Glückwunsch, Herr Markwort”
(dieganzewahrheit.org, Thomas Weiss)
Die Focus.de-Schlagzeile “Islamistischer Terroranschlag auf Weihnachtsmarkt verhindert”: “Bereits Stunden nach den ersten Meldungen und im Laufe des Abends stellte sich nämlich heraus, dass es keine konkreten Anschlagspläne des Terrorverdächtigen gab, also weder in Bochum, noch auf dem dortigen Weihnachtsmarkt.”

5. “Wie erfährt man die Wahrheit, Herr Troller?”
(faz.net, Uwe Ebbinghaus)
Interviewer Georg Stefan Troller im Interview: “Natürlich kamen die alten Hasen gleich auf mich zu und sagten: ‘Herr Troller, es gibt nur drei Dinge, die wirklich rüberkommen: Tiere, Kinder und singende Nonnen.’ Nun, ich habe genau das Gegenteil gemacht, und es kam rüber, zum Entsetzen des Senders. Ich zeigte Leben, Schicksale, Armut, Behinderungen. Jeder ist irgendwie angeschlagen und auch nicht immer sympathisch.”

6. “Der typische Tatort in 123 Sekunden”
(youtube.com, Video, 2:06 Minuten)

Bazillus, Frank Schirrmacher, Spiegel Online

6 vor 9

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1. “Zeitungs-Zensur: Schüler verklagt den Freistaat”
(merkur-online.de, Patrick Wehner)
Der zwölfjährige Stephan Albrecht erwirkt beim Bayerischen Verwaltungsgericht eine einstweilige Anordnung, damit die von ihm verantwortete Schülerzeitung “Bazillus” verteilt werden kann. “Die Oberstudiendirektorin untersagte den ‘Bazillus’-Redakteuren – zwölf Kindern aus der sechsten und siebten Klasse – ihre Zeitung auf dem Schulgelände zu verteilen.”

2. “Das eingeschnappte Lebensgefühl”
(ad-sinistram.blogspot.com, Roberto J. De Lapuente)
Roberto J. De Lapuente denkt nach über das Deutschland-Bild von “Bild”: “Das Deutschland, das uns die berühmte Tageszeitung abbildet, es ist wehleidig, weinerlich, strotzt vor Selbstmitleid. Aber es zieht sich nicht zurück, es bläst zum Gegenangriff, schreit die Ungerechtigkeit laut hinaus.”

3. “Rückt die FAZ nach links? Oder gibt das Feuilleton nur den Klassen-Clown?”
(wolfgangmichal.de)
Wolfgang Michal bemerkt einen Linkskurs von Frank Schirrmacher in der FAZ: “Bislang tolerieren die anderen Ressorts, von ein paar Sticheleien abgesehen, Schirrmachers Eskapaden generös – so lange er im Rahmen der Leser-Blatt-Bindung eine wichtige Zielgruppe im Netz erschließt, die in 20 Jahren treue und brave FAZ-Abonnenten auf dem iPad sein sollen.”

4. “Rahmstorf im Zerrspiegel”
(scilogs.de/wblogs, Markus Pössel)
Der Artikel “Eklat um Klimaberater der Bundesregierung” auf “Spiegel Online” in der eingehenden Analyse von Markus Pössel.

5. “Toter Gaddafi darf gezeigt werden – Platzierung und Größe der Darstellung jedoch ausschlaggebend”
(presserat.info)
Der deutsche Presserat spricht eine “Missbilligung” gegen zwei Boulevardzeitungen aus, die “ein Foto des blutverschmierten Gesichts des toten Gaddafi, gezoomt und vergrößert, auf der Titelseite über dem Bruch veröffentlicht” hatten. “Selbstverständlich ist der Anblick eines getöteten Menschen kein Anblick, dem sich ein Leser oder Internet-User in der Regel gerne stellt. Dennoch gehört es zu den Aufgaben der Presse, auch solche Informationen in Wort und Bild zu vermitteln, die Gewalt, Krieg und Sterben beinhalten.”

6. “Das ist der Tag…”
(ignant.de)
“Das ist der Tag, von dem ihr noch euern Enkelkindern erzählen werdet” – “eine Transkription der Pro7-Fernsehshow ‘Germany’s next Topmodel 2011 – Das Finale'”.

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