Autoren-Archiv

Stern, Handschrift, RAF

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Der stern & Sarrazin oder: Biedermann und die Brandstifter”
(carta.info, Wolfgang Michal)
Wolfgang Michael zur aktuellen Ausgabe des “Stern” mit Thilo Sarrazin auf der Titelseite: “‘Hypen durch Bashen’ muss man die zutiefst heuchlerische Methode des stern wohl nennen.”

2. “Opfer von Irans Diktatur und von westlichen Medien”
(tagesschau.de, Golineh Atai)
Golineh Atai erinnert an die von Medien mit Neda Agha-Soltan verwechselte Neda Soltani: “Bis heute kursiert die falsche Neda in Nachrichtenarchiven. Bis heute wartet sie auf eine Entschuldigung der vielen Journalisten, die mit ihrem Leben spielten.”

3. “Handschrift”
(alrightokee.de, Friedemann Karig)
Friedemann Karig analysiert den Text “Sich die Welt erschreiben” von Miriam Meckel, in dem Vorzüge der Handschrift ausgebreitet werden. “Warnung: Dieser Text wurde am Computer, nicht per Hand geschrieben. Er ist also höchstwahrscheinlich nicht gut.”

4. “hmm?”
(wirres.net, Felix Schwenzel)
Redaktioneller Inhalt, Partnerschaften und Anzeigen im “Tagesspiegel” und in der “c’t”.

5. “Fakten, Fühlen, Fernsehen: Zeig mir, wer Du bist”
(dwdl.de, Jochen Voß)
Jochen Voß denkt über Authentizität nach: “Das Beispiel Seehofer zeigt einmal mehr, wie groß die Sehnsucht des Publikums derzeit nach Unmittelbarkeit ist. Glattgebügelte Fassaden ohne glaubwürdige Persönlichkeit wird nur noch selten verziehen.”

6. “RAF-Anschlag auf Springer”
(einestages.spiegel.de, Katja Iken)
Am 19. Mai 1972 zündete die RAF mehrere Sprengsätze im Hamburger Axel-Springer-Verlagshaus. “Die Bilanz der Bomben von Hamburg: 36 Verletzte, zwei davon schwer, der Sachschaden betrug 336.000 D-Mark. Getroffen hatten die Bomben nicht etwa die Chefetage, Führungskräfte wie Pötter oder aber ‘Bild’-Redakteure. Sondern vor allem jene, die zu vertreten die RAF immer vorgegeben hatte: einfache Arbeiter – Setzer und Korrektoren.”

Horrornacht, Zappen, Schweizer Fernsehen

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1. “Warum wir abgelehnt haben”
(netzwerkrecherche.de, Nicolas Richter)
Netzwerk Recherche bildet die “Debatte um den Henri-Nannen-Preis” ab. Nicolas Richter hat den Preis abgelehnt: “Ich möchte nicht mit einem Blatt geehrt werden, das im Privatleben von Prominenten oder Halbprominenten wildert, das die Schwächen oder Fehltritte von Schauspielern und anderen Sternchen ausnutzt, um an sogenannte Exklusiv-Interviews zu gelangen.”

2. “Eine hochgeschriebene Horrornacht”
(tagesschau.de, Patrick Gensing)
Fußball: Beim Relegationspiel Fortuna Düsseldorf gegen Hertha Berlin strömen Zuschauer vor Spielende auf den Rasen, was von vielen Medien als “eine Schande für den Fußball, eine Katastrophe, die Horrornacht von Düsseldorf” eingeschätzt wird. “Mitnichten ist es, wie heute immer wieder behauptet wird, das erste Mal, dass feiernde (!) Fans kurz vor Spielende den Platz stürmten. Das ist bereits mehrfach passiert, in Köln, St. Pauli und Duisburg beispielsweise. In keinem dieser Fälle, allesamt aus den 1990er Jahren, war danach von einer Schande die Rede, angenehm unaufgeregt reagierten die Kommentatoren damals.” Siehe dazu auch “Mega-Skandal, wo eigentlich?” (nordbayern.de), “gedanken zum relegations-abend in düsseldorf” (popkulturjunkie.de) und “Peinliche Sauerei: Fortuna Düsseldorf erleidet vorzeitigen Fanerguss” (der-postillon.com).

3. “Offener Brief auf den Kommentar von Herrn Franzke vom Kicker 16.5.”
(eintracht.de, concordia-eagle)
Der Kommentar “Es helfen nur noch strengste Sanktionen” (kicker.de) in der Detailkritik.

4. “Ein Drink an der Bar mit Annina Frey”
(punktmagazin.ch, Christian Nill)
Das Schweizer Fernsehen untersagt die Veröffentlichung eines langen Gesprächs mit Annina Frey, seit 2007 Moderatorin der Sendung “Glanz & Gloria”: “Über die Gründe müssen wir den Mantel des Schweigens legen.”

5. “Knopf hoch!”
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Andreas Bernard)
Andreas Bernard betont bei der “aussterbenden Kulturtechnik” des Zappens “das Aktive und Schöpferische” daran, schreibt gar von einer “Kunst des Zappens”: “Nach einem zerfahrenen Tag zurück in die Wohnung kommen, nach dem Einchecken im gesichtslosen Geschäftshotel einer unbekannten Stadt: Wie oft schon hat mir das Fernsehen die Gewissheit zurückgegeben, in der Welt zu sein.”

6. “Die schöne Seite der Kostenlosmentalität”
(perlentaucher.de, Thierry Chervel)
Thierry Chervel zum Appell “Wir sind die Urheber!”: “Es ist, als hätte sich die ganze tradierte Kulturwelt Deutschlands nach längerer Überlegung nun doch entschlossen, gegen den Medienwandel einzutreten.” Siehe dazu auch “Sie unterschreiben Erklärungen und offene Briefe, denn sie wissen nicht, dass sie bloggen könnten” (neunetz.com, Marcel Weiss) und “Eure Psychologisierung kotzt mich an” (katrinschuster.de).

Experten, Tatort, Hugo Müller-Vogg

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1. “Vertrauen Sie mir – ich weiß, wovon ich spreche!”
(dradio.de, Julius Stucke)
Deutschlandradio Kultur widmet sich 30 Minuten dem Phänomen des Experten (Textversion). Volker Perthes: “Experten, die sagen, dass ohnehin in dieser Region oder diesem oder jenem Politikfeld alles den Bach runter geht und ganz katastrophal wird – die haben großen Wert für die Medien, oder so scheint es jedenfalls: derjenige, der sagt, es ist zwar alles recht kompliziert aber man kann möglicherweise Wege finden kommen allenfalls in den Qualitätsmedien zu Wort. Wer alarmistisch ist kriegt die besseren Sendeplätze.”

2. “Shahin Najafis falsche Freunde”
(blog.zeit.de/joerglau)
Jörg Lau kritisiert ein “taz”-Interview, das Daniel Bax mit dem iranischen Musiker Shahin Najafi führte. “Ich finde, es ist in Ordnung zu fragen, ob der Künstler die Reaktion des Regimes nicht hätte erwarten müssen. Schließlich leben wir post Rushdie und post Westergaard. Ein Mal hätte allerdings gereicht, und auf den Ton kommt es an. Indem Bax vier Mal von Provokation spricht, entsteht der Eindruck, hier identifiziere sich ein Interviewer doch recht weitgehend mit der Perspektive des iranischen Zwangssystems und seiner Anmaßung, im Namen des Islams und der Muslime zu sprechen und zu urteilen.”

3. “Man lobt den Kollegen nicht unbedingt”
(medienkritik-schweiz.ch, Nena Weibel und Melanie Staub)
Ein Interview mit Philipp Cueni, dem Chefredakteur des Medienmagazins “Edito + Klartext”: “Die Medienkritik, die öffentliche Reflexion über die eigene Arbeit, die Selbstkritik müsste eigentlich Bestandteil der normalen alltäglichen Medienarbeit sein. Als Redaktion so zu tun als wäre man immer souverän, sicher und der Beste, kommt beim Leser nicht gut an.”

4. “A Very Special Socialpedagogical Tatort Episode”
(andrewhammel.typepad.com, englisch)
Andrew Hammel analysiert die “Tatort”-Folge “Der Wald steht schwarz und schweiget”: “We learned, as an audience, that (1) social deprivation is a serious problem in Germany; (2) (apologies to Auden) those to whom violence is done do violence in return; (3) first impressions of dangerous-looking juvenile delinquents can be misleading; (4) even the most hardened-seeming thug is capable of acts of kindness or remorse; and (5) that nobody is permanently beyond redemption, and a humane state devotes considerable resources even to seemingly-hopeless cases.”

5. “Blogger Asserts Copyright, Newspaper Editor Gets Irate”
(youtube.com, Video, 6:35 Minuten, englisch)
Duane Lester von Allamericanblogger.com sieht seinen Blogbeitrag im “The Oregon Times Observer” ohne vorherige Nachfrage abgedruckt. Er geht in der Redaktion vorbei, um die Frage um das Copyright zu klären. Siehe dazu auch “How to Assert Copyright Over Your Work When It’s Been Plagiarized” (allamericanblogger.com, Duane Lester, englisch).

6. “Welkes Spiel mit der Politikverachtung”
(cicero.de, Hugo Müller-Vogg)
Obwohl “Bild”-Kolumnist Hugo Müller-Vogg nie mehr als eine vollständige Ausgabe der “heute show” gesehen hat, wagt er sich an eine Gesamtbeurteilung der ZDF-Satiresendung. Er stellt sich pauschal vor den Politiker als solchen und glaubt zu wissen, dass die Macher, “anders als die meisten Kabarettisten – kein Anliegen” hätten.

dapd, Inflationsalarm, Dr. h.c.

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1. “Herzlichst, Ihr JGauck”
(taz.de, Ilka Kreutzträger)
Die Nachrichtenagentur dapd hält die (inzwischen umgestaltete) Website praesidialamt.com für ein Blog von Joachim Gauck und meldet “Bundespräsident Joachim Gauck schaltet sich in Fall Salame ein”. “Bei der dapd heißt es, man sei der journalistischen Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen und habe die Authentizität des Blogs nicht ausreichend geprüft – wenig später wurde die Meldung zurückgerufen.” Siehe dazu auch “Falscher Gauck verwirrt Medien” (fr-online.de, Nadja Erb).

2. “Über die Verharmlosung des Springer-Blatts”
(taz.de, David Denk)
Die Verleihung des Henri-Nannen-Preises in der Kategorie “Investigation” an zwei “Bild”-Reporter (BILDblog berichtete). “Leyendecker hat sich unbeliebt gemacht, weil er mit dem Sprengen der Branchenfamilienfeier den KollegInnen ihre eigene Feigheit im Umgang mit Bild vor Augen führte. Wie sonst sind die Aggressionen zu erklären? Was hat er schon gemacht? Einen Preis abgelehnt, höflich, ohne Schaum vorm Mund.”

3. “Alarm in Deutschland – oder: Wie ich versehentlich den Euro erledigte”
(wirtschaftswunder.ftd.de, Thomas Fricke)
Thomas Fricke hält die “Bild”-Titelseitenschlagzeile “Inflationsalarm!” für übertrieben. “Damit es richtig kracht, kommt dazu bei ‘Bild’ noch eine ‘Billion-Mark-Note’ von 1923. Fertig. Aus. Euro kaputt. Alle arm. Jetzt komme ‘das dicke Ende der Finanz- und Eurokrise’, orakelt Bild-Großökonom Nikolaus Blome in angemessen schwachsinnigem Kommentar.”

4. “Wenn der Zuschauer fragt”
(sueddeutsche.de, Jens Schneider)
Fußball: Das Sat.1-Gewinnspiel fragte in den Werbeblöcken des Champions-League-Halbfinales, ob bei Real Madrid “di Maria oder der Josef” mitspiele. “Die Fragen seien natürlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen, wird erwähnt. Das allerdings stand zu befürchten, neu ist die Erkenntnis, dass die ran-Redaktion, also die für die Übertragung zuständige Sportredaktion von Sat1, auch von Zuschauern formulierte Fragen einsetzt. Die ‘Josef-und-Maria’-Frage beispielsweise stamme von einem Neunjährigen. Hätte man sich das denken können?”

5. “Die unbegründete Angst, Urheberrechtsverletzungen und rechtswidrige Webseiten”
(blog.odem.org, Alvar Freude)
Alvar Freude schreibt Unterstützer des Appells “Wir sind die Urheber!” an. “Ich möchte herausfinden, was sich die Urheber und der Initiator des Briefes wünschen.”

6. “Dr. h.c. im Sonderangebot für 39 Euro”
(scienceblogs.de, Alexander Gerber)

Grubenponys, Henri-Nannen-Preis, Piraten

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1. “Kein Henri für Kai!”
(unter3.net)
Die investigative Eigenleistung der mit einem Henri-Nannen-Preis ausgezeichneten “Bild”-Reporter (BILDblog berichtete) beschränke sich darauf, “beim Bundespräsidialamt nachzufragen, von wem der erste Kredit für das Haus stammte. Und die Zeitung hatte die Informationen nicht einmal exklusiv.” Siehe dazu auch “Nach Nannen-Eklat: Zeit zum Umdenken” (netzwerkrecherche.de, Oliver Schröm und Markus Grill), “Journalismus hat seinen Preis” (carta.info, Hans-Jürgen Arlt und Wolfgang Storz) und “Guter Journalismus in schlechtem Umfeld” (dradio.de, Brigitte Baetz).

2. “Die vielen Arten, nichts zu sagen”
(faz.net, Harald Staun)
Politiker der Piratenpartei in Talkshows und wie Politiker von anderen Parteien darauf reagieren: “Es ist kein Zufall, dass dabei die Diskussion regelmäßig an der Frage nach Inhalten hängenbleibt, darum geht es nämlich gerade nicht. Es sind ja, was das auch immer sein mag, nicht ‘Inhalte’, die die Piraten verweigern, sondern das, was andere Politiker dafür halten. Weshalb eben der Kontext einer Fernsehshow, von der längst alle wissen, dass es dort nur um die Performance geht, der dümmste Ort ist, um deren Abwesenheit zu bemängeln – und damit eben auch der folgerichtige, um solche Beschwörungsfloskeln loszuwerden. Es kommt eher darauf an, wie man am überzeugendsten nichts sagt.”

3. “Fungible”
(stdout.be, Stijn Debrouwere, englisch)
Ein ausführlicher und lesenswerter Text über den Medienwandel: “There are organizations and websites everywhere that are taking over newspapers’ role as tastemaker and watchdog and forum. These disruptors don’t replace investigative reporting, but they replace the other 95% of what made professional news organizations important.”

4. “Die fünf größten Irrtümer im Urheberrechtsstreit”
(spiegel.de, Christian Stöcker)
Christian Stöcker versucht, etwas Ordnung in die Diskussion um das Urheberrecht zu bringen.

5. “Wir sind die Grubenponys!”
(wahrheitueberwahrheit.blogspot.de, Thomas Steinschneider)
Eine Alternative zu “Wir sind die Urheber!”. Siehe dazu auch “Ihr seid nicht systemrelevant” (lawblog.de, Udo Vetter), “Ich bin Urheber” (metronaut.de, John F. Nebel), “Ich bin die Böse” (anneschuessler.com) und “Aufgeblasener Protest” (spiegel.de, Georg Diez).

6. “Das arme Twitter-Team der Deutschen Bahn”
(blog.mahrko.de)

Kraftgate, Urheber, Öffentlichkeitsfahndung

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1. “Kraftgate?”
(storify.com/handelsblatt)
Eine Spurensuche zur Frage, ob Hannelore Kraft bei Chefredakteuren von Regionalzeitungen interveniert hat, um eine unliebsame Berichterstattung zu verhindern.

2. “Wegen 700 Franken am Internetpranger”
(tagesanzeiger.ch, Pascal Unternährer und Pia Wertheimer)
Eine Überwachungskamera fotografiert jemanden, der einen Sachschaden in der Höhe von rund 580 Euro verursacht. Die Polizei stellt den Medien das Foto zur Öffentlichkeitsfahndung zur Verfügung. “Durch den Internetpranger sahen Tausende den Mann und sein Gesicht. Möglicherweise bleibt das Video für immer im Netz – und das bei einem Deliktsbetrag von 700 Franken. Ist das nicht übertrieben? Romann räumt ein, dass der Sachschaden relativ gering ist. Doch ging es der Polizei bei der Herausgabe des Filmmaterials vor allem um zwei Dinge: den Täter ermitteln und abschrecken.”

3. “Wir auch.”
(ueberschaubarerelevanz.wordpress.com)
Eine Analyse des von über 100 “Autoren und Künstlern” unterzeichneten Aufrufs “Wir sind die Urheber!”, der sich gegen einen “Diebstahl” von “geistigem Eigentum” einsetzt.

4. “Die Fußball-Flüsterer”
(tagesspiegel.de, Katrin Schulze)
Die Assistenten der Fußball-Live-Kommentatoren: “Seit der Jahrtausendwende hat nahezu jeder Kommentator bei Liveübertragungen einen Hintermann. Quasi einen Experten neben dem Experten, einen – für die Zuschauer – unsichtbaren Sidekick.”

5. “If Time Magazine’s new cover was honest”
(happyplace.com, englisch)

6. “Produktivität im Home Office”
(imgriff.com, Corinne Dubacher)
10 Anregungen, wie man zuhause produktiv sein könnte. Tipp 5: “Zuerst E-Mail checken und gleich beantworten. Dann zur ersten Aufgabe übergehen und diese konzentriert ausführen. Alle Töne am Computer und Handy ausschalten, damit man durch eingehende Nachrichten nicht gestört wird.”

Rainer Hank, Blick am Abend, Klischeefragen

6 vor 9

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1. “Wer den Apfel küsst”
(perlentaucher.de, Thierry Chervel)
Thierry Chervel erkennt in einem Artikel der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” von Rainer Hank zum Thema “Geistiges Eigentum” drei falsche Grundbehauptungen. Er widerlegt sie in einem ausführlichen Text. “Hank merkt gar nicht, wie sehr er sich hier zum Sprachrohr von Kräften macht, die seinen eigenen liberalen Überzeugungen eigentlich krass entgegenstehen.”

2. “Nachrichtenagenturen mahnen Blogger ab”
(ndr.de, Video, 6:18 Minuten)
Nachrichtenagenturen wie AFP und dapd mahnen über Anwaltskanzleien Blogs und Websites ab. Als Grund werden begangene Urheberrechtsverletzungen angegeben, zum Teil handelt es sich um Forderungen in der Höhe von mehreren tausend Euro.

3. “Wie Korrespondenten in China drangsaliert werden”
(blog.tagesschau.de, Ruth Kirchner)
Der Alltag einer Journalistin in China: “Dass Telefone abgehört und E-Mails von der Staatssicherheit mitgelesen werden, davon muss man ausgehen. Zudem kann ich unerkannt fast nirgends hin. Jedes Hotel prüft beim Einchecken meinen Pass, sieht das Journalistenvisum und meldet mich an die örtlichen Behörden.” Zur kritischen Öffentlichkeit in China siehe auch “Mikroblogs revolutionieren den öffentlichen Diskurs” (de-cn.net, Wu Qiang).

4. “Es ist an der Zeit, öfter Tacheles zu reden”
(migazin.de, Didem Yüksel)
Didem Yüksel berichtet über die Begegnung mit einem TV-Journalisten: “Was mich an diesem Beitrag am meisten gestört hat und noch immer stört: Obwohl ich mich sehr bemüht habe, die Klischeefragen des Journalisten zu dekonstruieren, indem ich Beispiele aus der Realität gab und seine Behauptungen zurückwies, hat er seine Pressefreiheit genutzt, um dann klischeehafte Bilder hineinzuschneiden.”

5. “‘Deutschland feiert seine Neonazis’ – Der Blick am Abend dreht durch”
(moritzadler.com)
“Deutschland feiert seine Neonazis” ist auf der Titelseite der gestrigen Ausgabe des “Blick am Abend” zu lesen. “Hintergrund: Die Polizei in Deutschland hat neue Fotos der Nazi-Terroristen veröffentlicht, die zwischen 2000 und 2006 neun Morde begangen haben.”

6. “Story of vengeful jilted dentist WAS too good to be true”
(worldnews.msnbc.msn.com, Erin Tennant, englisch)
“A hugely popular news story about a jilted dentist accused of pulling out all her ex-boyfriend’s teeth has unraveled as a hoax.”

Leserkommentare, Spremberg, Apps

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1. “Pöbler werden ignoriert”
(drehscheibe.org, Stefan Wirner)
Sebastian Horn stellt bei den kommentierenden Nutzern von “Zeit Online” vier verschiedene Typen fest: Den klassischen Troll, den vorbildlichen Musterschüler, den Bemühten oder auch den Fleißigen und den Besserwisser.

2. “Das Schweigen der Mehrheit”
(tagesspiegel.de, Frank Jansen)
Nach dem Angriff auf die Redaktionsräume der “Lausitzer Rundschau” fährt Frank Jansen nach Spremberg, stellt Fragen und erntet mehrheitlich Schweigen.

3. “Schillernde Indizien”
(nzz.ch, Joachim Güntner)
Joachim Güntner zählt “Rechercheure und Ghostwriter” auf, die im Namen von Günter Wallraff geschrieben haben. “Das ändert nichts am sachlichen Gehalt von Wallraffs Büchern. Indessen darf man wünschen, dass ein Autor, der antritt, nur aus erster Hand zu berichten, diesen Anspruch auf Authentizität mit einer grösseren persönlichen Wahrhaftigkeit verbindet.”

4. “Die letzte exklusive Ware im Journalismus: Komprimierte Zeit”
(blog.tagesanzeiger.ch, Constantin Seibt)
Printjournalist Constantin Seibt empfiehlt den Zeitungen, “unverschnittene Ware zu liefern” und “im Zweifelsfall weniger und konzentrierter zu schreiben”. Langfristig bleibe nur eine Chance: “Die Flucht in die Qualität. Also in zeitraubende Bereiche wie Recherche und Stil zu investieren.”

5. “Are publishers waking up from their dream about apps?”
(gigaom.com, Mathew Ingram, englisch)
Ist das iPad für Magazine und Zeitungen wirklich ein Geschenk der Götter? “The biggest problem is that apps are walled gardens by design — most allow you to share articles through social media, but they don’t contain links and in most cases they don’t have comments either.”

6. “Hallo Papa Volkan”
(fraufreitag.wordpress.com)

Beziehungen, Presserabatte, Prozentbalken

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1. “‘Bild’ und Wulff – Ziemlich beste Partner”
(otto-brenner-stiftung.de)
Hans-Jürgen Arlt und Wolfgang Storz machen eine Fallstudie zur Beziehung zwischen “Bild” und Ex-Bundespräsident Christian Wulff (PDF-Datei, 2,1 MB).

2. “Sido stürzt ‘Bild’ ins Beziehungs-Chaos”
(focus.de)
Die Beziehungen zwischen Sido und verschiedenen Frauen in der Berichterstattung von “Bild” und “Bild am Sonntag”.

3. “Gegenrede: Presserabatt ≠ Bestechung”
(wortvogel.de, Torsten Dewi)
Torsten Dewi antwortet auf den Deutschlandfunk-Beitrag “Kritisch oder käuflich” von Brigitte Baetz zu Journalistenrabatten: “Ich habe Presserabatte genutzt und fühle mich trotzdem unabhängig. Entscheidet man sich morgen, das System ad acta zu legen, werde ich nur mit den Schultern zucken. Dann ist das halt so. Aber der gesamten Journaille mit hanebüchen zusammen gerührten Behauptungen über Presserabatte, Belegexemplare und PR-Geschenken korrupte Tendenzen unterstellen zu wollen, finde ich armselig und populistisch.”

4. “Der griechische Extremismus-Balken”
(fernseherkaputt.blogspot.de)
Eine Infografik in der Nachrichtensendung “Zeit im Bild” (Video) zu den Parlamentswahlen in Griechenland zeigt Prozentbalken in falscher Höhe: “Die 17 Prozent der Koalition der Radikalen Linken (SYRIZA) bekommen einen gleich großen Balken wie die 7 Prozent des neonazistischen Chrysi Avgi (GMR).”

5. “Wieviel ist ‘eine Zunahme um das Dreifache’?”
(herrmeyer.ch)
Thomas Meyer erklärt den Unterschied zwischen “Dreimal so viele” und einer “Zunahme um das Dreifache”.

6. Best of Roche & Böhmermann
(zdf.de, Video, 57:15 Minuten)
“Roche & Böhmermann” blicken zurück auf die bisherigen Ausgaben der Talksendung.

Katzen, Kurven, Kekse

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1. “Bild-Zeitung will raus aus der Gosse”
(fr-online.de, Antje Vollmer)
Antje Vollmer kritisiert die Nominierung von “Bild” für den Henri-Nannen-Preis – statt Journalismus würden Kampagnen gewürdigt. “Das Abstandsgebot zwischen der Darstellung eines Sachverhalts in seriösen Blättern und dem Kampagnenstil des Boulevards wird zunehmend missachtet. Heute überschlagen sich alle wie die Lemminge, wenn erst einmal der Startschuss für eine Hatz gefallen ist, auf welchen Sündenbock auch immer.”

2. “Agendasetting muss Sache der Journalisten sein!”
(investigativ.ch, Beat Balzli)
Als “Spiegel”-Redakteur Beat Balzli als “Handelszeitung”-Chefredakteur in die Schweiz zurückkehrt, trifft ihn fast der Schlag: “Das Ausmaß des Einflusses der PR-Leute hierzulande ist erschreckend; ihre Präsenz hat ein Ausmaß erreicht, das nicht mehr gesund sein kann.” Er nennt Gründe für das PR-Unwesen und erzählt, wie seine Zeitung damit umgeht.

3. “Kritisch oder käuflich”
(dradio.de, Brigitte Baetz)
Brigitte Baetz prüft Journalistenrabatte: “Drei Viertel aller Journalisten, so eine Untersuchung, nutzen Presserabatte: für den Kauf von Rasenmähern, für Urlaubsreisen oder Tauchkurse.”

4. “Keine Rechte, keine Kekse”
(fernsehkritik.tv, Video)
Wie das Bundesliga-Spitzenspiel Borussia Dortmund gegen Bayern München vom TV-Sender “Sport 1” live übertragen wird – ohne TV-Bilder.

5. “Die S-Kurve in meinem Zitat im Paywall-Artikel im ‘Journalist'”
(hogenkamp.com)
Peter Hogenkamp, Leiter Digitale Medien bei der NZZ, bloggt über einen “Journalist”-Artikel, in dem er als “ein Mann der Kurven” beschrieben wird und thematisiert die Online-Strategie des Medienmagazins: “Es entbehrt dennoch nicht einer gewissen Ironie, dass die Medienmagazine, die sehr abgeklärt und gern mit dem Unterton ‘Haben die es immer noch nicht kapiert!?’ über die Paid-Content-Anstrengungen der Verlage schreiben, ganz offensichtlich noch keine eigene Zukunftsvision entwickelt haben.”

6. “Entschuldigung, BILD!”
(youtube.com, Video, 3:11 Minuten)
Martin Sonneborn entschuldigt sich im Namen von “Bild” bei den Lesern, zum Beispiel für die Schlagzeile “Deutscher Erfinder kann aus Katzen Benzin machen” (BILDblog berichtete).

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