Autoren-Archiv

Mozart, Patalong, Westphal

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Die dpa als Gschichtldrucker über Mozart”
(kobuk.at, Hans Kirchmeyr)
Angeregt durch eine Bucherscheinung feiern die Medien altbekannte Fakten über Wolfgang Amadeus Mozart als Neuigkeiten. Mit dabei: Die Nachrichtenagentur dpa, die Online-Portale krone.at, tt.com, heute.at sowie die Tageszeitungen “Die Presse” und “Tagesspiegel”.

2. “Brustwarzen-Content”
(peterbreuer.wordpress.com)
Peter Breuer denkt nach über die “Bild”-Berichterstattung zu den Vorwürfen an Jörg Kachelmann: “Die Vergewaltigung selbst – ob sie stattgefunden hat oder nicht – wird zu einer harmlosen Spielart degradiert.”

3. “Der Militärzensor am Werk”
(andremarty.com)
André Marty liefert ein Bild der israelischen Zeitung “Yedioth Ahronot”, die ihre Seite 9 der Ausgabe vom 6. April an vielen Stellen schwärzen musste. Mehr zu den Hintergründen im Artikel “Enge Pressefreiheit in Israel” (nzz.ch, George Szpiro).

4. Interview mit Frank Patalong
(ruhrbarone.de, Stefan Laurin)
Frank Patalong, Redakteur bei “Spiegel Online”, glaubt, dass sich der “meinungsfreudige, beschreibende Journalismus aus den Online-Redaktionen positiv auf alle Medien ausgewirkt” hat. Zum Einsatz von Werbung sagt er: “Aufdringliche Werbeformen wünschen sich nicht die Medienmacher, sondern die Werbewirtschaft. Auch die muss lernen, dass sie sich mit solchen Formen selbst schadet.”

5. “Wikileaks und das Video”
(ndr.de, Video, 3:48 Minuten)
Deutsche Medien berichten nur zögerlich über den “US-Angriff auf zwei Journalisten vor drei Jahren”, der auf Wikileaks veröffentlicht wurde. Rüdiger Ditz von “Spiegel Online” und Kai Gniffke von der “Tagesschau” erklären, warum.

6. “Die Frank-Schirrmacher-Maschine”
(magda.de, Wolfgang Michal)
Wolfgang Michal porträtiert Frank Westphal, den Macher des Aggregators Rivva.

Wikileaks, Estland, BDZV

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1. “Wikileaks: Die Medien haben versagt”
(netzwertig.com, Peter Sennhauser)
Peter Sennhauser sieht das am Montag durch Wikileaks veröffentlichte Video als Blamage für die Mainstreammedien. “Entweder sie hatten das Video nicht – weil ihnen die Whistleblower nicht mehr trauen -, oder sie hatten es und veröffentlichten es nicht. Beides ist eine journalistische Bankrotterklärung.”

2. “US-Angriff als Video”
(blog.tagesschau.de, Kai Gniffke)
Bei der Tagesschau sind gemäss Kai Gniffke offenbar noch keine Strukturen da, um mit solchem Material jetzt schon umgehen zu können. “Ich bin mir sicher, dass die Zahl solcher Fälle in Zukunft zunehmen wird. Deshalb müssen wir intern Strukturen schaffen, die einen verantwortungsbewussten Umgang mit diesem Material ermöglichen.”

3. “Estland: Sorge um Informantenschutz”
(sueddeutsche.de, Matthias Kolb)
Heute wird im estnischen Parlament abgestimmt, ob Journalisten Informanten schützen können: “Justizminister Rein Lang von der liberalen Reformpartei plant ein so genanntes Pressequellenschutzgesetz, um in 50 Ausnahmefällen vor Gericht die Identität der Quellen offen legen zu können. Wer sich weigert, muss mit bis zu einem Jahr Gefängnis rechnen oder mit 500 Tagessätzen.”

4. Interview mit Dieter Kassel
(dirkvongehlen.de)
Dirk von Gehlen spricht mit Dieter Kassel, Moderator beim Deutschlandradio, über den Umgang mit den Hörern und dem daraus resultierenden Gewinn: “Natürlich gibt es welche, die nerven und manchmal bin ich auch erschreckt über gewisse Ansichten, aber alles in allem verleiht einem eine solche Sendung eine gewisse Bodenhaftung. Man merkt, dass die Dinge oft nicht so sind, wie man sie sich in Redaktionskonferenzen vorstellt.”

5. Interview mit Helmut Heinen
(stuttgarter-zeitung.de, Armin Käfer)
Helmut Heinen, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), sagt einerseits (zur Begrenzung der Online-Aktivitäten von ARD und ZDF): “Wir wollen keine neuen Gesetze.” Andererseits hält er “ein umfassendes Leistungsschutzrecht für erforderlich”.

6. “Sehr geehrte Frau Aigner!”
(fr-online.de, pb)
In einem von FR-online.de formulierten Brief antwortet Facebook-Gründer Mark Zuckerberg Bundesministerin Ilse Aigner auf den offenen Brief, den sie ihm am Montag schickte. “Nach eingehender interner Diskussion sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es uns einen feuchten Kehricht kümmert, ob Sie Ihr Profil löschen wollen oder nicht.”

Bedrohungsszenarien, Ohrfeigen, Stadl

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1. “Bedrohungsszenarien: Der große Unernst”
(zeit.de, Thea Dorn)
Thea Dorn glaubt, der “global vernetzte Zuschauer des frühen 21.Jahrhunderts” habe “seinen Instinkt für die Realität verloren”: “Mit jedem Tag, an dem die Verhältnisse in seiner kleinen Welt stabil bleiben, erscheint dem Zuschauer der Katastrophenhorizont mehr und mehr als flirrender Bühnenprospekt.”

2. “CNN vs. Al Jazeera Landing Page”
(imgur.com, Screenshots, englisch)
Wie Nachrichten gewichtet werden bei CNN und bei Al Jazeera. Ein Vergleich zwischen den Online-Portalen der Newssender am 5. April.

3. “Der große Magazin-Reboot”
(praegnanz.de, Gerrit van Aaken)
Ein langer Text über die Chancen, die sich für Verlage mit dem iPad ergeben könnten. “Das freie, chaotische Web hat sich in der Vergangenheit stets gegen die aufgeräumten und kostenpflichtigen Walled Gardens duchgesetzt. Sollte es diesmal anders sein?”

4. “More Counterfeit Interviews”
(newyorker.com, Judith Thurman, englisch)
Sicher oder ziemlich sicher nicht vom italienischen Journalisten Tommaso Debenedetti interviewt wurden auch: Günter Grass, Herta Müller, Gore Vidal, Toni Morrison, E. L. Doctorow, Nadine Gordimer und Jean-Marie Gustave Le Clézio.

5. “Die Deutschen haben auch eine menschliche Seite”
(goethe.de)
Eine Befragung von drei Journalisten nach einem Journalistenaustausch. Munyao Mutinda aus Kenia: “Vor einiger Zeit hatten wir einen kritischen Bericht über die Frau des Präsidenten. Da tauchte die First Lady persönlich mit ihren Leibwächtern in unserer Redaktion auf. Sie setzte uns dort für mehrere Stunden fest und hielt uns einen Vortrag über Respekt. Einem Kollegen hat sie sogar eine Ohrfeige verpasst.”

6. “Stadlzeit 3”
(hermsfarm.de)
“Es ist schließlich etwas Schönes und Besonderes wenn man eine Heimoat hat. Aber hat das, ausser vielleicht Alf, nicht jeder?”

Faktenchecker, Neonazis, Schmidt

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1. “Faktenchecker auf Fehlersuche”
(ndr.de, Mareike Fuchs, Video, 6:59 Minuten)
Zu Besuch in der Dokumentation des “Spiegel” und bei Günther Garde, dem Faktenprüfer des “Stern”. Obwohl die Glaubwürdigkeit der Medien von korrekten Fakten abhängt, ist der Beruf des Faktenprüfers bedroht.

2. “Der ORF und die Neonazis”
(brodnig.org, Ingrid Brodnig und Martin Gantner)
Wie viel Geld wurde von der ORF-Sendung “Schauplatz” an zwei junge Neonazis bezahlt? Während die ORF-Führung von je 100 Euro spricht, behaupten die beiden, es sei mehr Geld geflossen. “Philipp sagt, es seien 100 Euro pro Drehtag gewesen. Wie Falter-Recherchen im ORF ergaben, dürften die jungen Männer jedenfalls mehr Geld als 200 Euro erhalten haben. 50 Euro bekam zum Beispiel Philipp – bevor er vor laufender Kamera einen rechtsradikalen Shop betrat. Von dem Geld kaufte sich der Skinhead eine Fahne und zwei T-Shirts.”

3. “Bild Dir Deine Meinung”
(spiegel.de, Ingeborg Wiensowski)
“Mit Pressefotos von Mord und Totschlag, Demonstrationen und Explosionen will der Hamburger Kunstverein 60 Jahre Stadtgeschichte zeigen. Es entsteht ein schrilles und vor allem einseitiges Bild: Alle Fotos stammen aus der ‘Bild’-Zeitung.”

4. “Zwischen Märchenstunde und Motzki-Pöbelei”
(carta.info, Steffen Rutter)
Steffen Rutter, Mitarbeiter der FDP-Bundestagsfraktion, kritisiert den Beitrag “Wie die FDP die Profiteure der Finanzkrise schützen will” (Video, 6:37 Minuten) der Sendung “Monitor”. Es gehe im Beitrag “nicht um einen dunklen Plan der FDP, sondern vielmehr um Werbung für eine Idee der Redaktion”.

5. Interview mit Helmut Schmidt
(zeit.de, Giovanni di Lorenzo)
Helmut Schmidt glaubt, dass Journalisten “insgesamt mindestens genauso empfindlich” sind wie die Politiker “und mindestens genauso geneigt, etwas übel zu nehmen”. “Wenn man ganz genau hinschaut, dann sieht man, dass die politischen Journalisten eigentlich mehr zur politischen Klasse gehören und weniger zum Journalismus.”

6. “What you shouldn’t say on the front page of a newspaper…”
(tabloid-watch.blogspot.com, englisch)
Eine Titelschlagzeile des “Irish Daily Star”.

Privatkredit stürmt Titelseite

Diese Anzeige nahm am Montag, 29. März in “20 Minuten” den ganzen Platz der Seiten 2 und 3 ein:

Sturm auf den Privatkredit: Die Migros Bank bietet den tiefsten Zins aller Zeiten

Regelmässigen Lesern der werktäglich erscheinenden Gratiszeitung konnte die martialische Sprache bekannt vorgekommen, denn die Titelschlagzeile der vorherigen Ausgabe vom Freitag hatte die Aussage der Werbung quasi vorweggenommen:

Migros Bank eröffnet Schlacht um Kredite

Mit Dank an Thomas B. und an den “Journalistenschredder”.

Super Freelancers, Roger Köppel, Fakten-TÜV

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1. Interview mit Tom Rosenstiel
(focus.de, Leif Kramp und Stephan Weichert)
Zumindest in den USA hätten Journalisten erkannt, “dass das Internet ein spektakuläres Werkzeug ist, um Inhalt zu erzeugen”, stellt Tom Rosenstiel fest. In Zukunft sieht er Journalisten aufgeteilt: “Wir werden deshalb eine Kombination aus angestellten Journalisten erleben, die nicht so gut bezahlt sein werden wie in der Vergangenheit, und sehr prominenten Journalisten, die für verschiedene Medien arbeiten und praktisch als eigene Marke auftreten: die ‘Super Freelancers’.”

2. Interview mit Jörg Künkel
(fachmedien.net, Roland Karle)
Zeitschriftenentwickler Jörg Künkel empfiehlt einen kleinen Test, um herauszufinden, “welcher Titel ein klares inhaltliches Profil hat und welcher nicht”: “Legen Sie Ihren Lesern Beiträge aus dem eigenen Heft und aus Konkurrenzmedien vor – nicht gestaltet, sondern nur als Text – und fragen Sie sie, aus welcher Zeitschrift der Beitrag stammen könnte.”

3. “Product Placement: Was künftig geht – und was nicht”
(dwdl.de, Jochen Voß)
Dwdl.de startet eine dreiteilige Serie zu den ab morgen erlaubten Produktplatzierungen im Fernsehen.

4. Interview mit Roger Köppel
(a-z.ch, Max Dohner)
Roger Köppel, Chef der “Weltwoche”, gibt Auskunft über seine Vorstellung von Journalismus: “Wenn es eine gefährliche Berufskrankheit gibt, nicht nur unter Journalisten, dann ist es die, sich zu fragen, was die anderen denken, wenn ich das oder das tue.” Lesenswert ist auch das Mitte März im “Spiegel” erschienene Porträt von Marc Hujer.

5. “Entschleunigte Fakten”
(notes.computernotizen.de, Torsten Kleinz)
Torsten Kleinz denkt nach über den von “Netzwerk Recherche” geforderten “Fakten-TÜV”: “Statt eine illusorische ‘systematische Überprüfung aller Medieninhalte’ anzugehen, kontrolliert die Stiftung Faktentest stichprobenartig die Verlässlichkeit der Medien. Die klügsten Köpfe des Journalismus werden auf die Richterbank des Bundesverfaktungsgerichts gerufen.”

6. “Ein Schreiben vom Chefredakteur”
(off-the-record.de, Spießer Alfons)
Ein Brief von Chefredakteur Peter Pustekuchen an die “Mode-, Kosmetik-, Food- und Pharma-Branche”: “Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass in Zukunft für diese PR-Beiträge ein Zeilenhonorar fällig wird, das Sie pro Zeile an den Verlag zu entrichten haben.”

Odenwald-Internat, Henker, Philip Roth

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1. “Die BILD-Geschichte um einen Po”
(gregel.com)
Bild.de übernimmt ein YouTube-Video, versieht es mit Werbung und behauptet, eine darin zu sehende Frau würde ein Videospiel mit ihrem Po steuern. Dass das Unsinn ist, klärt sich in den von Bild.de nicht gezeigten Schlußsekunden des Videos auf.

2. “Benzin-Wut – Nunja …”
(carta.info, Robin Meyer-Lucht)
Robin Meyer-Lucht widmet sich der “Bild”-Schlagzeile “Benzin-Wut”.

3. “Missbrauch am Odenwald-Internat”
(zeit.de, Jana Simon und Stefan Willeke)
Die “Zeit” versucht aufzuklären, warum der bereits 1999 von der “Frankfurter Rundschau” aufgedeckte Missbrauch an der Odenwaldschule nicht von anderen Journalisten aufgegriffen wurde. “Fehleinschätzungen über die Dimension des Skandals, Desinteresses am Thema, die Unlust zu recherchieren – und gelegentlich das Bedürfnis, die Reformpädagogik gegen Angriffe zu schützen. Das berichten heute Journalisten, die damals für die Berichterstattung über Schulen verantwortlich waren.”

4. “Perfide Wettermacher”
(nzz.ch, ras.)
Der Fall Jörg Kachelmann: Rainer Stadler nennt jene “Wettermacher der Öffentlichkeit”, die Behauptungen zu Tatsachen verkürzen, “Henker”. “Am einen Tag zeigt man Empörung über den Wettermann, weil er während eines kurzen öffentlichen Auftritts lachte oder lächelte. Am nächsten Tag gibt irgendein Hobby-Psychologe dem letztlich vieldeutigen Lachen eine simple Erklärung, möglichst mit moralisierendem Unterton.”

5. “Counterfeit Roth”
(newyorker.com, Judith Thurman, englisch)
Der italienische Zeitungsjournalist Tommaso Debenedetti erfindet Interviews mit den Schriftstellern John Grisham und Philip Roth. Ans Licht kommt das erst, als Roth von einer italienischen Journalistin auf seine in “Libero” publizierten Aussagen angesprochen wird. “But I have never said anything of the kind!”

6. “Quotendruck macht Fernsehen dumm”
(youtube.com, Video, Nico Semsrott, 2:45 Minuten)
“Der Hauptfeind des Fernsehens ist die Realität.”

Kachelmann, Goldt, Daily Mail

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1. “Der Verdacht”
(faz.net, Harald Staun)
Harald Staun über Vorverurteilungen und Ferndiagnosen im Fall Jörg Kachelmann. “Welche Details aus Kachelmanns Biographie man in Zusammenhang mit dem Verdacht bringt, ist rückblickend völlig egal: im Zweifelsfall wird jede Freundlichkeit als Täuschung interpretiert.”

2. “Sind wir Putzerfische?”
(sueddeutsche.de, Sonia Seymour Mikich)
Sonia Mikich hat gelernt, sich für vieles fremdzuschämen, das als Journalismus durchgeht, “auch für die Fälle von Themenplacement im öffentlich-rechtlichen Fernsehen”. “Während Journalisten an ihrem Selbstverständnis herumrätselten, blühte die organisierte Meinungsmache, die Wachstumsbranche bevölkert von Consultants, Werbegurus und Spin-Doktoren.”

3. “Immer! Mehr! Untergang!”
(welt.de, Matthias Wulff)
Matthias Wulff liest jede Woche “Artikel, an die man sich über den Tag hinaus erinnern wird” und mag die dauernde Klage über den Verfall des Journalismus nicht mehr hören. Die Arbeitsbedingungen hätten sich “dank Google und E-Mail” deutlich verbessert. “Ich möchte mich nicht daran erinnern, wie viel Lebenszeit ich am Kopierer verbracht habe, wie oft ich vom Archivar gehört habe, der gesuchte Ordner komme erst am Nachmittag, wie mühsam es bei der Recherche war, mit den richtigen Leuten schnell in Kontakt zu treten.”

4. “Abt. Dumme Umfragen, abenteuerlich visualisiert”
(medienspiegel.ch, Martin Hitz)
“‘Tages-Anzeiger’ vom 27. März 2010, S. 2”

5. “Warum wird die junge Frau geschont?”
(cicero.de, Max Goldt)
Max Goldt über YouTube-Videos, in denen “Ausraster” zu sehen sind und über die Sendung “Germany’s Next Topmodel” mit Heidi Klum (“dieser eisige Beauty-Apparatschik”). In einem zweiten Beitrag geht es um Blogs, empfohlen wird “German Joys” von Andrew Hammel.

6. “The Daily Mail song”
(dananddan.com, Video, 2:47 Minuten)
Dan and Dan widmen den Schlagzeilen der britischen Zeitung “Daily Mail” einen Song.

Qualitätsjournalismus, Niiu, ORF

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1. “Studie zum Qualitätsjournalismus in Deutschland”
(dfjv.de)
Der Deutsche Fachjournalisten-Verband und das Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin veröffentlichen eine Studie (PDF-Datei) zum Qualitätsjournalismus. “Die Verdichtung redaktioneller Arbeit könnte systematisch zu Lasten journalistischer Qualitätsroutinen und Recherche gehen.”

2. “Google ist nicht mehr ganz so böse … oder doch?”
(spiegelfechter.com, Jens Berger)
“Wer Googles Zensurmaßnahmen im internationalen Vergleich betrachtet, kommt indes nicht um die Feststellung herum, dass Google in Deutschland sehr eifrig zensiert, um nicht mit deutschen Gesetzen in Konflikt zu geraten.”

3. “Selbstversuch mit Stoppuhr”
(sueddeutsche.de, Stephan Ruß-Mohl)
Stephan Ruß-Mohl schreibt einen Text über die Zukunft des Journalismus mit Stoppuhr, da er als Entgelt ein Online-Honorar erhält, das “nicht der Rede wert” ist. Einer seiner Tipps für die Verleger lautet: “Qualitätsbewusste Verleger sollten die Schleusen für PR eher dicht machen, als sie durch Abbau ihrer Redaktionen weiter zu öffnen. Denn auch die Kommunikationsverantwortlichen auf der Gegenseite sind kühle Rechner: Warum für teure Werbung bezahlen, solange man viele Botschaften kostengünstig und glaubwürdig über Redaktionen an seine Zielgruppen herantragen kann?”

4. “Niiu – individuelle Zeitung auf Wunsch?”
(blogpiloten.de, Regine Heidorn)
Regine Heidorn testet die individualisierte Tageszeitung “Niiu”: “Auf der Titelseite meiner Ausgabe vom 9.3.2010 lächelt mir Christoph Waltz mit Oscar entgegen. Der Rest der Seite ist gefüllt mit Blog-Einträgen, z. B. über polyextremophile Tardigrades, die in extremen Umgebungen überleben können. Der Artikel endet mit 3 kryptischen Sätzen – achso, da wären jetzt Bilder online!”

5. “Ein tödlicher Schuss um 14:22 Uhr”
(issuu.com/spvgg_bayreuth)
Im offiziellen Fanmagazin der SpVgg Bayreuth steht auf den Seiten 12 und 13 ein Text über die Erfahrungen eines Fotografen mit “Bild” im Jahr 1980.

6. “Was darf Journalismus?”
(tvthek.orf.at, Video, 81 Minuten)
ORF-Reporter Ed Moschitz wird vorgeworfen, seine Reportage über zwei junge Neonazis (“Am rechten Rand”) “manipuliert” und “bei einer FPÖ-Wahlkampfveranstaltung zu Nazi-Parolen angestiftet” zu haben. Eine Diskussionsrunde dazu versucht Licht in den Fall zu bringen. Derweil erhielt der ORF Besuch von “Verfassungsschutz und Staatsanwalt”.

Kachelmann, Klima, Karfreitag

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1. “Kachelmann 2. Tag”
(blog.tagesschau.de, Kai Gniffke)
Wie schon am Montag schreibt Kai Gniffke, warum der Vergewaltigungsverdacht gegen Jörg Kachelmann nicht in der Tagesschau auftaucht. Von “Bild”, die ihn für ein Interview mit zahlreichen Fragen konfrontierte, brauche er “keine Nachhilfe in Bezug auf verantwortungsvollen Journalismus, sicher nicht.”

2. “Das ganze verdammte Mediending”
(kaliban.de, Gunnar Lott)
Gunnar Lott ist zunehmend gelangweilt von “Qualitätsmedien”, die “Nicht-Nachrichten, die zudem jeder hat”, durchhecheln. “Je häufiger die atemlos eine Sau durchs Dorf treiben, die nächste Woche wieder komplett vergessen ist, desto weniger bin ich bereit, denen mein Geld oder meine Aufmerksamkeit zu widmen.”

3. “blöde klima-panikmache”
(benkoe.ch, Thomas Benkö)
“Bild” gibt dem durch den Mensch verursachten Klimawandel die Schuld am Verschwinden der kleinen South Talpatti Island. Thomas Benkö sieht das anders: “wind und wasser haben eine insel erschaffen, wind und wasser haben sie wieder verschwinden lassen.”

4. “Frühlingserwachen der Zecken-Experten”
(gesundheit.blogger.de, hockeystick)
Auch diesen Sommer wird es wieder Zecken geben. Trotz oder wegen des harten Winters.

5. “Fernsehen am Krawallfreitag”
(fernsehkritik.tv)
Ein Text zum Wandel des Fernsehprogramms am Karfreitag: “Manch einer mag meine Kritik als altbacken und nicht mehr zeitgemäß betrachten. Zumindest ein solch religiöser Feiertag sollte aber vom Zeitgeist abgekoppelt sein. Und selbst für Atheisten kann es doch durchaus mal angenehm sein, wenigstens an einem Tag des Jahres ein leiseres und nachdenklicheres Fernsehprogramm zu sehen.”

6. “Die Presse schiebt 150 % ab”
(kobuk.at, Hans Kirchmeyr)
Eine Kurzmeldung in der österreichischen Tageszeitung “Die Presse”.

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