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Kurz korrigiert (45)

Alois Riehl ist — laut “Bild” — “Deutschlands beliebtester Politiker”. Einen Beleg für diese Behauptung, eine Umfrage oder ähnliches, liefert die Zeitung nicht. Unsere Vermutung wäre, dass den meisten Deutschen der hessische Wirtschaftsminister gar nicht bekannt ist.

So wie offenbar auch der “Bild”-Zeitung. Sie schreibt seinen Namen konsequent falsch. Der Mann heißt Rhiel.

Danke an Jens P.!

Nachtrag, 22. Dezember. Inzwischen hat Bild.de den Namen (inklusive der URL des Artikels) geändert.

Es gibt Dinge, die gibt es gar nicht

Es gibt nichts, was sich nicht per USB anschließen ließe.

Schreibt Bild.de — und glaubt das auch. Punkt 4 in der Liste der “verrückten Geräte für den USB-Anschluss” ist ein Fondue-Set, mit dem man am Computer stilvoll Käse oder Schokolade schmelzen lassen kann (zum Frittieren reicht die Energie noch nicht aus). Das Gerät nennt sich im Original “Fundue” und ließe sich bei “Think Geek” für 29,99 Dollar kaufen…

…wenn es sich nicht nur um einen Aprilscherz handeln würde.

Danke an Marco S. für den Hinweis!

Nachtrag, 17.23 Uhr: Der Bild.de-Qualitätsbeauftragte hat inzwischen das USB-Fondue-Set durch ein USB-Mikroskop ersetzen lassen [genauer gesagt: das Fondue-Set einfach aus der Reihe gelöscht]. Allerdings war er offenbar sehr in Eile. Im eigentlichen Artikel fragt Bild.de immer noch: “(…) kennen Sie auch das Fondue-Set mit USB-Anschluß (…)?”

Nachtrag, 19.18 Uhr: Ach so, na klar, in der Überschrift steht’s natürlich auch noch:

Nachtrag, 22. Dezember: Der Qualitätsbeauftragte hat sich dann doch noch mal blicken lassen und nun alle Spuren von dem USB-Fondue-Set beseitigt.

Entdecke die Möglichkeiten!

Es gibt Dinge, die sind fast total sicher. Dass an Silvester “Dinner for One” läuft zum Beispiel. Kann man drauf wetten. Da muss man nicht immer mit so komischen Möglichkeitsformen arbeiten, wenn man drüber schreibt.

Und dann gibt es Dinge, die sind nicht so sicher. Sondern nur wahrscheinlich. Oder nur möglich. Oder nicht ganz ausgeschlossen. Dass es an Weihnachten regnen wird zum Beispiel. Tja: Wer weiß? Besser vorsichtig formulieren. Mit “könnte” und “vielleicht” und so.

Gute Zeitungen erkennt man unter anderem daran, dass sie einem helfen, das Sichere von dem Möglichen zu unterscheiden. Dann testen wir das mal an diesem Artikel aus der “Bild”-Zeitung vom 11. November 2005:

Brasilien will nach Castrop-Rauxel

(…) BILD erfuhr, wo Brasilien wirklich sein WM-Quartier aufschlägt:

Man höre und staune – in CASTROP-RAUXEL. (…)

Ein Sprecher von Brasiliens Fußball-Verband bestätigte:

“Wir machen definitiv in der Nähe von Dortmund Quartier. Von dort haben wir das lukrativste Angebot bekommen.” (…)

Auch er nimmt Quartier in Castrop-Rauxel: Brasiliens Ronaldinho.

Das fällt in die Kategorie “völlig sicher”, oder? Die “Bild”-Meldung machte die Runde, auch wenn manche Medien sie wohlweislich relativierten. Bei ARD.de formulierte man vorsichtig: “Glaubt man der Bildzeitung dann dürfen sie in Castrop Rauxel schon bald Samba tanzen vor Freude” — und trug einige Zweifel an der Richtigkeit der Meldung zusammen. In der “WAZ” dementierten Sprecher des Hotels, dass schon etwas beschlossen sei. Und die “Süddeutsche Zeitung” zitierte den brasilianischen Trainer Parreira drei Wochen später mit den Worten, Castrop-Rauxel sei nur “eine Option von vielen”. Ja: könnte, würde, vielleicht — laaaangweilig.

“Bild” hatte in der Zwischenzeit schon andere wichtige Dinge am angeblich sicheren Quartiersort recherchiert. Zum Beispiel, dass es dort ein Bordell gebe, ein “Sex-Sterne-Laden”:

Eintritt 50 Euro. Die Liebes-Luder verlangen bis zu 150 Euro. Für die WM wird ihr Kader vergrößert (von 18 auf ca. 40). An WM-Top-Zuschlag wird gedacht.

Die dralle Elsa: “Dafür gibt’s aber auch brasilianische Wochen mit Caipi und Spezial-Buffet.”

Machen wir es kurz: Brasilien macht nicht in Castrop-Rauxel Quartier, sondern in Königstein und Bergisch Gladbach. Und als Bild.de vergangene Woche von der Entscheidung gegen Castrop-Rauxel erfuhr, stand dort:

Noch vor ein paar Wochen hieß es, die WM-Mannschaft werde sich in einem 4-Sterne-Hotel in Castrop-Rauxel (NRW) einquartieren.

Ja, so hieß es noch vor ein paar Wochen. In “Bild” und anderen Medien, die “Bild” glaubten.

Offensichtlich unwahr

Sie haben es immer noch nicht kapiert. Oder sie verkaufen ihre Leser gezielt für dumm. Jedenfalls demonstrierten die Redakteure der “Bild am Sonntag” in ihrem gestrigen Jahresrückblick ein erstaunliches Unverständnis über das Wesen der Gegendarstellung.

Es ging, natürlich, um den Streit mit Oskar Lafontaine. Der Politiker hatte (wie berichtet) vor Gericht durchgesetzt, dass “Bild am Sonntag” eine Gegendarstellung von ihm auf der Titelseite abdrucken musste. Die Zeitung versuchte das dadurch zu konterkarieren, dass sie im Inneren ein Interview mit dem Medienanwalt Matthias Prinz abdruckte. Überschrift: “Beweist eine Gegendarstellung, dass eine Zeitung falsch berichtet hat?” — “Nein.”

Das ist prinzipiell richtig. Der Eindruck aber, dass sich gegen jede beliebige Behauptung eine Gegendarstellung durchsetzen lässt, ist falsch. Genau in diese Irre versuchte “Bild am Sonntag” gestern ihre Leser zu führen. Rund drei Dutzend Mitarbeiter und der Chefredakteur Claus Strunz waren in roten T-Shirts zu sehen — angeblich ihrer “Arbeitskleidung am Lafontaine-Tag”. “Bild am Sonntag” zeigte ein Foto davon und schrieb:

Wie wahr ist eine Gegendarstellung? “Unwahr ist, daß ich Anja Tischendorf bin”, steht auf dem T-Shirt von BamS-Redakteurin Anja Tischendorf (…). “Unwahr ist, daß ich Jochen Gaugele bin”, stellte auch Politik-Chef Jochen Gaugele (…) per T-Shirt fest. Bei einer Kollegin (…) wölbte sich das Hemd über einem Babybauch. Aufschrift: “Unwahr ist, daß ich schwanger bin” …

Das ist vermutlich lustig gemeint, aber grob irreführend. Denn all das sind Beispiele für offensichtlich unwahre Tatsachenbehauptungen. Und mit genau solchen offensichtlich unwahren Behauptungen kann man vor Gericht keine Gegendarstellung durchsetzen.

Das Perfide an der T-Shirt-Aktion ist, dass “Bild am Sonntag” damit den Eindruck erweckt, Lafontaines Gegendarstellung sei genauso absurd wie die Aussage von Claus Strunz, er sei nicht Claus Strunz. Das ist aber nicht der Fall. Das Landgericht Berlin hat “Bild am Sonntag” zum Abdruck der Gegendarstellung verurteilt. Das bedeutet: Lafontaines Angaben mögen unwahr sein, aber sie sind nicht offensichtlich unwahr.

Freie Improvisation über eine Hinrichtung

Das ist ja erstaunlich, was Bild.de da berichtet:

Kurz vor dem Tod reckte er noch einmal die Faust

Der Staat Kalifornien lässt einem Mann, kurz bevor er ihn hinrichet, noch soviel Bewegungsspielraum, dass er seine Faust recken kann? Das ist nicht nur erstaunlich, es ist auch sehr unwahrscheinlich. Und da wir diese Behauptung nirgends außer in Bild.de gefunden haben, nehmen wir an: Es ist nie passiert.

Vermutlich hat Bild.de da wieder etwas durcheinander gebracht. In den Augenzeugenberichten von der Hinrichtung kommt zwar tatsächlich die beschriebene Geste vor. Aber die Faust gereckt haben einer oder mehrere der fünf Unterstützer, die anwesend waren — laut “Contra Costa Times” konkret die Journalistin Barbara Becnel.

Anscheinend hat Bild.de die ganze Szene verwirrt. Angeblich soll Tookie nach der Geste mit der Faust auch noch leise “Tookie” gesagt haben. Warum? “Bild” weiß es nicht. Deutlich mehr Sinn ergibt die Beschreibung im “San Francisco Chronicle”, wonach es einer der Unterstützer war, der Williams auf diese Weise durch die Glasscheibe ansprach.

Auch dass Williams’ “Sterben” 35 Minuten dauerte, ist eine irreführende Aussage. Bild.de behauptet:

Es war ein langer Todeskampf für Tookie Williams. 35 Minuten dauerte es, bis das Gift in seinem Körper wirkte.

Vom Betreten der Hinrichtungszelle bis zu seinem Tod vergingen zwar rund 35 Minuten. Aber das hängt keineswegs damit zusammen, dass das Gift nur so langsam wirkte, wie Bild.de suggeriert. Alle anderen Quellen beschreiben, dass es sehr lange gedauert habe, bis eine Assistentin eine Vene in Williams’ linkem Arm gefunden hatte. Noch 17 Minuten nach Betreten der Zelle sei das nicht geschehen.

Bild.de behauptet weiter, dass vor Williams’ Todeskampf jemand gerufen habe: “Der Staat von Kalifornien hat einen unschuldigen Mann getötet.” Auch das behauptet niemand sonst. Nach allen Augenzeugenberichten riefen Williams’ Unterstützer diesen Satz erst beim Verlassen der Hinrichtung.

Bild.de fügt hinzu, dass Williams die Nachricht, dass Gouverneur Schwarzenegger sein Gnadengesuch abgelehnt habe, “nur mit einem Lächeln” zur Kenntnis genommen habe. Im Gegensatz dazu schreibt die “New York Times”, dass Williams nach Angaben von Jesse Jackson keineswegs nur gelächelt, sondern ihm gesagt habe: “Wir werden die Hoffnung nicht aufgeben.”

Danke an die Hinweisgeber!

“Bild” kümmert sich um Klausjürgen Wussow

Falls Sie sich fragen, wie eigentlich die Geschichte um Klausjürgen Wussow weitergegangen ist, über den “Bild” gerade schrieb, dass er bei den Dreharbeiten zur letzten “Schwarzwaldklinik” im August so erschütternd krank und abwesend gewesen sei, obwohl die gleiche “Bild”-Zeitung nur dreieinhalb Monate zuvor von denselben Dreharbeiten berichtet hatte, dass sich bei Wussow eine Art Wunderheilung ereignet habe —

Seit vergangener Woche bleibt “Bild” bei der Variante, dass Wussow quasi schwer demenzkrank sei. Und schlachtet diese Diagnose nach allen Regeln der Kunst aus.

Montag, 5. Dezember.

Mark Pittelkau hat sich die “Schwarzwaldklinik” mit Wussows Ex-Frau Yvonne angesehen und behauptet, sie sei “in Tränen” ausgebrochen. “Was hat Witwe Scholz aus meinem Klaus gemacht?” lässt “Bild” sie in der Überschrift fragen und schreibt:

Die Gründe für den desolaten Zustand vermutet seine Ex-Frau in Wussows neuer Ehe mit Sabine (47), der Witwe des verstorbenen Boxers Bubi Scholz. Yvonne Wussow: “Ich weiß nicht, was diese Frau aus ihm gemacht hat. Bei mir war Klaus immer unter ärztlicher Kontrolle und topfit. Vielleicht bekommt er auch die falschen Medikamente.” (…)

Yvonne Wussow: “Ich hoffe nicht, daß die Frau Klaus noch so weit treibt, daß er ins Heim muß wie sein Vorgänger Bubi Scholz.”

Das ist eine bemerkenswerte Formulierung angesichts der Tatsache, dass Bubi Scholz mehrere Schlaganfälle erlitten hatte und an Alzheimer erkrankt war. “Bild” erwähnt diese Details nicht. Überhaupt, Details. “Bild” schreibt zum Foto:

“Wie Millionen anderer TV-Zuschauer schaute sich Yvonne Wussow (50) gestern ‘Die Schwarzwaldklinik’ an.”

Das Foto zumindest zeigt keineswegs, dass Frau Wussow die Sendung “wie Millionen anderer TV-Zuschauer” sah, sondern bereits vorab, tagsüber und auf einem Videoband — das mutmaßlich der “Bild”-Reporter mitgebracht hat.

Dienstag, 6. Dezember.

Iris Rosendahl hat sich die “Schwarzwaldklinik” mit Klausjürgen Wussow angesehen und fragt in der Überschrift: “Erkennt er sich selbst nicht mehr im TV?” Sie schreibt:

Er starrt auf den Bildschirm, sagt langsam: “Die Serie bedeutete mir viel” (….).

Wussow schaut noch mal auf den Fernsehschirm mit der “Schwarzwaldklinik”. Dann sagt er: “Das war mein Leben.” Und er weint…

Tja. Da würde man die Frage in der Überschrift doch einfach verneinen.

Mittwoch, 7. Dezember.

Die “Bild”-Zeitung bringt groß ein Foto, das sie am Vortag schon abgebildet hatte und das Wussow und seine Frau Sabine zeigt. Daneben hat “Bild” diesmal ein Foto gestellt, das Sabine in exakt der gleichen Pose mit ihrem früheren Mann Bubi Scholz zeigt. “Wie sich die Bilder gleichen”, schreiben Iris Rosendahl und Mark Pittelkau nun gemeinsam und stellen in der Überschrift eine perfide Frage:

Erleidet Wussow das gleiche Schicksal wie Bubi Scholz?

In dem Artikel stehen Sätze wie: “Wie schlimm es wirklich um Bubi stand, schien Sabine nie wahrhaben zu wollen (…).” Es ist leicht, aus den Beschreibungen einen massiven Vorwurf gegen Sabine Scholz zu lesen. Neben dem Foto von 1999 steht:

Sabine Scholz mit Box-Legende Bubi Scholz. Er starb im August 2000, allein in einem Pflegeheim.

Dabei steht im Text selbst:

Schlaganfälle, Operationen, Alzheimer — Sabine pflegte ihn bis zu seinem Tod.

Na, kommt vielleicht nicht so drauf an.

[Hintergrund: Das Leben von Klausjürgen Wussow in “Bild”]

Leserbrief

Liebe Bild.de-Redaktion,

wir mögen uns nicht ausmalen, was bei Ihnen los ist. Ob vielleicht die ganze Mannschaft krank im Bett liegt, dahingerafft von einem Virus. Oder bei den aktuellen Umstrukturierungen irgendetwas schief gelaufen ist und gerade die Techniker für die Texte zuständig sind. Oder die Weihnachtsfeiern in einem Maße eskaliert sind, dass tagsüber wirklich niemand mehr seine Sinne halbwegs beisammen hat.

Aber so geht es nicht weiter. Um noch einmal kurz auf den Roxette-Artikel von gestern zurückzukommen, in dem die Namen sämtlicher vier Hauptpersonen falsch geschrieben waren. Heute früh hat jemand versucht, das zu korrigieren, aber offensichtlich nicht einmal eine schlichte “Suchen & Ersetzen”-Funktion zur Verfügung gehabt. Jedenfalls heißt der arme Per Gessle immer noch einmal “Gessele“. In demselben Artikel wird auch das Alter des Sohnes Oscar falsch angegeben (acht statt neun). Und das Lied, das Marie Fredriksson gesungen hat, heißt nicht “I’ve Never Loved A Man Like I Loved You”, sondern “I Never Loved a Man (The Way I Love You)”.

Oder die, ebenfalls gestern schon aufgegriffene, Rubrik “Internet-Klatsch” vom Donnerstag. Sie beginnt mit den Sätzen:

Anna Nicole Smith (28) läßt tief blicken… zu tief! Ihr offenherziger Auftritt beim “Life 8” kommt sie jetzt wahrscheinlich teuer zu stehen.

Anna Nicole Smith ist ganze zehn Jahre älter. Und das Konzert schreibt sich nicht “Life 8”, sondern “Live 8”.

Wie ist das möglich, all diese Fehler (und noch viele mehr) zu produzieren, die doch so einfach zu vermeiden wären? Werden diese Texte von einem erkälteten Mitarbeiter per Mobiltelefon über eine sehr schlechte Verbindung einem Legastheniker diktiert? Raten Sie das Alter und die Namen der Personen, über die Sie berichten? Guckt da niemand, wirklich niemand mehr drauf?

Liebe Bild.de-Redaktion, wir kommen nicht mehr nach. Tun Sie doch sich und Ihren Lesern einen Gefallen: Nehmen Sie sich ein paar Tage frei, legen Sie sich hin, und dann, nächste Woche oder vielleicht besser nächstes Jahr, gehen Sie die Arbeit mit frischem Schwung wieder an.

Besorgt,
Ihr BILDblog.de

Nachtrag, 10. Dezember. Anscheinend gibt es noch irgendjemanden, der bei Bild.de ein paar Fehler korrigiert, aber sehr groß ist sein Ehrgeiz nicht. Das Alter der Kinder der ehemaligen Roxette-Sängerin Marie Fredriksson ist nicht verbessert, sondern entfernt worden; auch der Name des von ihr gesungenen Titels fehlt nun ganz. Immerhin hat er die beiden Fehler über Anna Nicole Smith und “Live 8” korrigiert — zumindest im Text, in der dazugehörigen Bildbeschriftung hingegen steht leider noch immer “Life 8”.

Kurz korrigiert (38)

Anders als die “Bild”-Zeitung heute in ihrer Rubrik “Verlierer des Tages” auf Seite 1 schreibt, wird der nächste Niedersächsische Landtag nicht im Herbst 2006, sondern erst im Frühjahr 2008 gewählt. Im Herbst 2006 sind Kommunalwahlen in Niedersachsen — und die haben mit dem Fall Viereck nichts zu tun.

Danke an “wildersueden” und Nikolai S.!

“Bild”-Leser wissen weniger

Anders als Mainhardt Graf Nayhauß in seiner heutigen “Bild”-Kolumne schreibt, heißt der “Schuhverkaüfer” [sic!], der bei der Europa-Premiere von “King Kong” als Berlusconi auftrat, nicht Maurizio Antonius, sondern Maurizio Antonini.

Der Mann hatte schon Nayhauß’ Kollegen Iris Rosendahl und Jürgen Wenzel schwer verwirrt: “Und plötzlich tauchte da ein Staatsgast auf”, schrieben sie am Donnerstag in “Bild” über den “herrlichen” “Berlus-King-Kong” und blieben ratlos: “Isser’s oder isser’s nicht”?

Nayhauß war einen Tag später nur wenig schlauer. Dass die Doppelgänger-Aktion ein PR-Gag für den Berlusconi-kritischen Film “Bye, bye, Berlusconi” war, wusste er entweder nicht oder fand es nicht erwähnenswert.

Die Information, dass der echte Berlusconi “derweil in der Mailänder Oper erwartet” wurde, scheint Nayhauß dagegen exklusiv zu haben. Seine Kollegin von der “Berliner Morgenpost” behauptet jedenfalls, persönlich in Rom nachgefragt und erfahren zu haben, dass Berlusconi im Palazzo Chigi, dem Sitz des Ministerpräsidenten in Rom, ein “Meeting” hatte.

P.S.: Als Punkt 10 seiner grundsätzlich aus Superlativen bestehenden “Top-10 der Woche” schreibt Nayhauß:

Der neuste Polit-Witz

… lautet: Wo geht es denn zum Aufbau Ost? Antwort: Immer den Bach runter.

Nun ja. Der stand schon am 21. Juli 2005 im “Tagesspiegel”, am 21. Januar 2005 im “Freitag” und am 11. November 2000 in der “Mitteldeutschen Zeitung”, die ihn in der “Wende-Revue” des “neuen theaters” gehört hatte.

Danke an Filippo R.!

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