Bloghasser in der Schweiz, Kehrtwende beim Handelsblatt, Welt am Sonntag mit Aprilscherz.
Bruno Habegger vom PC Tipp schrieb eine Kolumne, “um wenigstens einmal im Leben im Medienlese-Blog erwähnt zu werden”. In einem surrealen Versuch, seine Leser zu verwirren mit Fenstern, die man fallen lässt, um sie anderen an die Wange zu klatschen (gemeint waren gecopypastete Meinungen), outete er sich als Bloghasser (obwohl es keine Rolle spiele, ob man Zeitungspapier oder Bildschirme mit Buchstabenmist bestreiche). Mit seiner Abneigung gegen dieses Medium war er nicht alleine. Auch Annina Haab (16) nannte sich blogophob, wie das slug-Blog kolportierte. Warum auch nicht: Ich halte es für rechtmässig, etwas nur seiner Form wegen zu hassen.
Das Handelsblatt überraschte mit einer Kehrtwende. Lautete der Titel des Texts über die Quartalszahlen von Google am 16.04.2008 noch “Analyse: Das Ende des Märchens“, so hiess es am 18.04.2008: “Die Jungs haben echt geliefert”. Behauptete man (Till Hoppe) am Mittwoch noch “Auch Google, das zeigt sich jetzt, ist nicht immun gegen einen Abschwung, wie ihn die US-Wirtschaft derzeit durchmacht.”, so stellte man am Freitag fest: “Die starken Google-Zahlen könnten nach Einschätzung von Experten auch Auswirkungen auf den Preis für die geplante Übernahme des Wettbewerbers Yahoo durch Microsoft haben.”
Die Welt am Sonntag zitierte einen Aprilscherz im Reuterkiezblog und machte so ihren Lesern weis, dass an der Hobrechtstrasse in Berlin-Neukölln bald schicke Lofts gebaut werden.
Die Mopo titelte am 16.04.2008 “Googeln macht krank“, Dan Hill legte ausführlich Gedanken dar über das Design der Zeitschrift Monocle, Brasilien sperrte wordpress.com und Robert Mugat verklagte mehrere Medienunternehmen, die im Fall Maddie über ein angebliches “verdächtiges Verhalten” seinerseits geschrieben hatten.
Der meistgelesene Link bei “6 vor 9” war das E-Mail von Tita von Hardenberg auf polylog.tv, die darin die beeindruckende schauspielerische Leistung des angeblichen Speed-Users lobte. Der meistgelesene Artikel der Woche war “Wie unabhängig ist die Tagesschau?“, der Text über die von Robin Meyer-Lucht auf seinem MacBook produzierte Kritik an der Tagesschau und am NDR-Rundfunkrat.