Einen unverhofften Einblick in die Arbeitsweisen von Medien gewährt heute – mutmaßlich unabsichtlich – die Webseite der “Süddeutschen Zeitung”:
Offensichtlich schon lange bevor die Unesco am Abend verkündet hat, das Fagus-Werk im niedersächsischen Alfeld (das Erstlingswerk des späteren Bauhaus-Gründers Walter Gropius) zum Weltkulturerbe zu ernennen, hatte sueddeutsche.de ein Interview mit Ernst Greten geführt, dem heutigen Chef der Schuhleistenfabrik.
Die Redakteure waren dabei auf alle Eventualitäten vorbereitet:
Der Schusseligkeit der sueddeutsche.de-Redakteure ist es zu verdanken, dass die Nachwelt jetzt nicht nur weiß, was Ernst Greten zu der Entscheidung sagt (“Ich bin stolz, dass wir es bis dahin geschafft haben”), dass seine Fabrik jetzt Weltkulturerbe wird, sondern auch, was er gesagt hätte, wenn seine Fabrik nicht (bzw. NICHT) Weltkulturerbe geworden wäre:
Mit Dank an Maximilian.
Nachtrag, 14.45 Uhr: sueddeutsche.de hat sich konsequent für die Welterbe-Variante entschieden.