1. US-Regierung schränkt Zugang zum Weißen Haus für Journalisten ein
(spiegel.de)
Die US-Regierung habe den Zugang für Journalistinnen und Journalisten zu den Büros der Pressesprecherin im Weißen Haus mit sofortiger Wirkung eingeschränkt. Als offizielle Begründung für die Maßnahme sei der Schutz sensibler Informationen genannt worden. Diese Verschärfung folge auf ähnliche Einschränkungen im Pentagon und einen bereits zuvor vollzogenen Ausschluss großer Nachrichtenagenturen aus dem ständigen Reporter-Pool.
2. Verwendet OE24 LLMs?
(youtube.com, Mario Zechner, Video: 7:32 Minuten)
Mario Zechner untersucht in seinem Video, ob die österreichische Nachrichtenseite Oe24.at im großen Stil KI-Texte einsetzt, indem er ein verdächtiges Merkmal zählt: die sogenannten Doppelgeviertstriche, also lange Gedankenstriche. Diese würden von KI-Sprachmodellen häufiger verwendet als in redaktionellen deutschen Texten. Zechner hat für seinen Test Tausende Oe24.at-Artikel der vergangenen fünf Jahre heruntergeladen und ausgewertet. Und siehe da: Die Anzahl dieser Striche sei 2025 stark angestiegen, und zwar kurz nachdem Oe24.at eine hohe staatliche KI-Förderung erhalten habe.
Weiterer Lesetipp zur Medienlandschaft in Österreich: Medien am Oasch: “Die Inseratenpraxis und politische Abhängigkeiten stürzen österreichische Zeitungen in die Krise. Es drohen Insolvenz und Hunderte Stellenkürzungen.” (taz.de, Florian Bayer)
3. Leben ohne Lokalzeitung? Bericht aus Thüringen erschienen
(netzwerkrecherche.org)
Das Netzwerk Recherche hat einen Zwischenbericht zum Dialogprojekt “Lückenfüller” veröffentlicht, der die Folgen des Rückzugs der gedruckten Lokalzeitung in der Region Greiz in Thüringen untersucht. Darin hätten die Autoren analysiert, welche Informationslücken entstanden sind, wie sich die Menschen nun stattdessen informieren und welche Erwartungen sie an den Lokaljournalismus haben.
4. Scharfe Kritik: Urheberallianz lehnt ZDF-Selbstverpflichtung ab
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Die “UrheberAllianz”, die Kreativ-Gewerke wie Kamera und Schnitt vertritt, lehne eine vom ZDF angekündigte “Selbstverpflichtung” zur Vergütung als mangelhaft ab. Zuvor seien jahrelange Verhandlungen ergebnislos geblieben. Das ZDF habe einen Schlichtungsvorschlag (PDF), der Wiederholungshonorare vorgesehen habe, abgelehnt. Die Verbände würden die Selbstverpflichtung des ZDF als “rechtlich nicht haltbar” kritisieren.
5. Social Media muss in Therapie
(taz.de, Ann-Kathrin Leclère)
Ann-Kathrin Leclère stellt fest, dass die weltweite Nutzung von Social Media sinkt, da die Plattformen mit KI-generierten Inhalten überflutet würden und das Vertrauen der Nutzerinnen und Nutzer in die Beiträge schwinde. Sie vergleicht die Netzwerke mit einem “schlechten Freund”, der kaum noch sozial sei, sondern die Menschen nur noch durch aggressive Algorithmen und Shitstorms ermüde. Statt die Plattformen aufzugeben, fordert Leclère, sie “in Therapie zu schicken”.
6. Warum Pumuckls Stimme Sorgen auslöst
(tagesschau.de, Helen Roth)
Im neuen Pumuckl-Film werde die Stimme des Kobolds mithilfe von Künstlicher Intelligenz so verändert, dass sie fast genauso wie die des verstorbenen Originalsprechers Hans Clarin klinge. Dies löse bei professionellen Synchronsprecherinnen und -sprechern wie Katrin Fröhlich, der deutschen Stimme von Cameron Diaz, große Besorgnis aus. Sie fürchten nicht nur um ihre Arbeitsplätze, sondern kritisieren auch die rechtliche Grauzone beim Stimmenklau sowie den künstlerischen Verlust.
Weiterer Gucktipp: Im Podcast “Hollywoodgeflüster” unterhält sich Charles Rettinghaus mit dem Schauspieler und Synchronsprecher Nicolas Böll: “Nicolas gibt ehrliche Einblicke in die Realität des Schauspiel- und Synchronberufs, spricht über den schmalen Grat zwischen Kreativität und Routine und darüber, wie man trotz aller Umstände die Freude an der Arbeit bewahrt.” (youtube.com, Video: 1:05:13 Stunden)
